Couchsurfing führt immer wieder zu interessanten Begegnungen und Übernachtungen in spannenden Räumlichkeiten. Aus meinem Reisetagebuch…

Unsere neue Unterkunft ist großartig!

Kadri ist 26 und studiert eigentlich in Tartu, aber die Semesterferien verbringt sie im Haus ihrer Mutter hier in dem winzigen Dorf namens Seruküla.

Ein bisschen die Straße runter beginnt der Sumpf, den wir uns morgen ansehen wollen (wenn Martin durchhält, der offenbar den Virus der Jungs geerbt hat).

Das Haus ist uralt, und als die beiden es vor elf Jahren gekauft haben, war es in einem ähnlichen Zustand wie das von Reet und Rain. Sie haben es aber mit der Hilfe der ganzen Verwandtschaft toll renoviert, sind inzwischen auch fast fertig damit, die Holzbalken freizulegen und abzuschleifen. Trotzdem hat die Küche Museumswert, ein alter gusseiserner Herd ist noch in Gebrauch.

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Die Küche besitzt Museumswert, ist aber immer noch täglich in Gebrauch.

Die Sitzgarnitur im Wohnzimmer ist garantiert älter als ich und fällt auch schon auseinander. Das Zimmer, in dem wir schlafen, nimmt größtenteils ein alter Webstuhl ein, an dem Kadris Mutter Flickenteppiche webt. Ich hatte die immer für typisch skandinavisch gehalten, und in Schweden haben wir sie auch oft im Einsatz gesehen, aber hier sind sie irgendwie noch präsenter.

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Typisch skandinavisch? Flickenteppiche gibt es nicht nur in Schweden!

Jedenfalls, das Haus hier ist uralt, aber es gefällt mir sehr. Immer, wenn mal wieder ein bisschen Geld da ist, geht es weiter mit der Renovierung, sagt Kadri. Sie liebt ihr Zuhause, auch wenn sie oft genug in der Weltgeschichte rumbillert. Vor zwei Wochen erst ist sie aus Israel wiedergekommen, wo sie ein halbes Jahr lang Au-Pair war. Davor hat sie als Freiwillige in einem kolumbianischen Waisenhaus gearbeitet. Sie ist der Typ Mensch, der mit seinem ansteckenden Aktivismus alle um sich herum in Schwingung versetzt und an eine bessere Welt glauben lässt. Die Jungs lieben sie jetzt schon. Noch mehr aber interessieren sie sich für die drei Katzen und die riesige schwarze Hündin namens Elli. Anfangs hatte Silas einen Heidenrespekt vor ihr, doch inzwischen haben sie sich richtig angefreundet.

The boys loved Kadri's cats and Elli, the huge black dog.

Die Jungs lieben Elli, den riesigen schwarzen Hund. Und alle Katzen.

Diesen Eintrag meines Reisetagebuchs habe ich am 6. August 2012 verfasst.

Weiterlesen? –> Viljandi Nationalpark: Hochmoor mit Tiefsee.