New Lanark ist ein einzigartiges Ansichtsstück für die Geschichte der Industrialisierung. Nicht zu vergessen aber ist die atemberaubende Landschaft, die es umgibt.
Bevor wir die Reise weiter Richtung Norden antreten, genießen wir noch einmal die wunderschöne Natur rund um New Lanark. Die Legende sagt, dass Robert Owens Schwiegervater und Unternehmensgründer David Dale erstmals zu einem Picknick in die verwunschene Schlucht kam, die schon – wie auch die Aysgarth Falls – der britische Lieblingsmaler William Turner verewigt und damit dem Tourismus den ersten Anstoß gegeben hatte. Der Geschäftsmann Dale sah in der Idylle freilich nur die potenzielle Wasserkraft des Flusses Clyde, die er in der Folge zur Energiegewinnung für seine Baumwollspinnerei einsetzte.
Sein sozialambitionierter Schwiegersohn ließ neben all seinen anderen vorbildhaften Leistungen auch umfangreiche Spazierwege in der Umgebung einrichten. Wenn ich mich recht erinnere, flanierten die Fabrikarbeiter etwas weiter oben. Für heutige Besucher hat der Scottish Wildilfe Trust einen malerischen Holzbohlenweg entlang des Flussufers angelegt (Kinder im Auge behalten, es gibt kein Geländer und die Strömung ist ordentlich!). Hier wachsen auch einige seltene und weniger seltene Pflanzen, die mit laminierten Schildchen markiert sind. Drei Wasserfälle lassen sich flussaufwärts erwandern. Wir haben es aufgrund unseres Zeitplans nur bis zum Dundraff Linn geschafft, der auf hübsche Weise unspektakuläre drei Meter in die Tiefe stürzt. Für den 28 Meter hohen Corra Linn gibt der Trust eine Erwanderungszeit von gut 20 Minuten an. Noch mal eine knappe Viertelstunde drauf erreicht man den Bonnington Linn, elf Meter hoch.
Wir verlassen die New Lanark Jugendherberge im historischen Gemäuer in bester Stimmung. Unser gestriges Kulturprogramm hat den Jungs gut gefallen. Und Spaziergänge auf gewundenen Märchenwegen mögen sie sowieso. Der Idealfall: Die ganze Familie ist glücklich und froh.
Diesen Eintrag meines Reisetagebuchs habe ich am 19. August 2013 verfasst.
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