Gestern sind wir aus den Herbstferien zurück gekommen. Eine Woche lang waren wir in Bayern, und es war schön! Bei der Gelegenheit haben wir auch den ewig gehegten Wunsch der Jungs nach einem Besuch im Legoland erfüllen können. Nachdem wir uns lange dagegen gesperrt hatten, war es nun Janis‘ einziger Geburtstagswunsch. Aber lohnt sich Legoland mit größeren Kindern überhaupt noch? Immerhin ist Janis schon 12. Die Jungs erzählen selbst, wie sie ihren Tag im Legoland erlebt haben, und am Ende gebe ich noch meinen Senf aus Elternsicht dazu.
Das schreibt Silas (9 Jahre alt) über das Legoland:
Das Legoland hat mir sehr gefallen, weil es dort so tolle Achterbahnen gibt.
Am meisten mochte ich einen Drachen, der sehr rasant rauf und runter jagte. Man musste durch eine Ritterburg laufen, um einzusteigen. Normalerweise würde da eine riesige Schlange lang gehen, aber da wir außerhalb der Saison da waren, stellten sich wenig Menschen an. Wir mussten also höchstens 15 Minuten warten. Wenn man drin saß, musste man sich anschnallen, mit einem Bügel sichern, und es konnte losgehen. Dann ist die Achterbahn erst mal durch ein paar Räume der Burg gefahren, und dann ging es richtig los. Die Achterbahn fuhr ins Freie und fuhr schnell rauf und runter. Das Tolle daran war das Runterfahren.
Auch toll fand ich es, mein eigenes Lego-Männchen zu machen. Das ging in der Lego-Fabrik. Da gab es ziemlich viele Schubladen mit verschiedenen Bauteilen für Männchen. Hat allerdings pro Männchen-Teil 30 Cent gekostet, ein ganzes Männchen kostete 1,99 Euro. Mein Männchen war ein Ninja.
Ich fand noch die Dschungel-Expedition gut. Da fährt man mit einem Boot Wasserfälle runter. Das klingt jetzt irgendwie richtig dramatisch, aber das Boot ist unten mit einem Eisenseil an Rollen befestigt, so dass man nicht runterfallen kann. Das ist wie Achterbahnfahren, nur dass man außerdem auch nass wird.
Ich hatte sehr viele Achterbahnen erwartet, was auch erfüllt wurde. Aber ich hätte auch erwartet, dass man da viel mit Lego spielen könnte, was nicht erfüllt wurde. Stattdessen konnte man sich nur Lego-Landschaften angucken. Zum Beispiel Venedig aus Lego. Da war auch der Eiffelturm. Lauter Bauwerke, die man so kennt. Das war nett anzusehen, aber ich war trotzdem ein bisschen enttäuscht, dass man nicht selber mit Lego spielen konnte.
Insgesamt fand ich es toll und würde gerne noch mal ins Legoland!
Legoland-Bericht von Janis (12 Jahre alt):
Ich fand es im Legoland sehr schön, vor allem aber fand ich den Lindwurm oder den Feuerdrachen sehr schön. Der Feuerdrache ist eine Achterbahn, die sehr cool ist.
Sehr gut gefallen hat mir auch die Lego-Mini-Stadt mit den Knöpfen: Wenn man draufdrückt, fährt ein Schiff, ein Bus oder ein Auto los. Da gab es z.B. Kanäle mit Brücken und Gondeln aus Venedig, das Brandenburger Tor aus Berlin und den Hamburger Hafen mit Trockenwerft. Da fährt dann ein Legoschiff rein, dann fährt die Plattform nach oben und das Schiff fällt trocken, und dann kann dran gearbeitet werden. Die einzelnen Legomännchen haben sich aber nicht bewegt.
Neben der Lego-Stadt waren auch ein paar Szenen aus Star Wars abgebildet, wie zum Beispiel die Schlacht von Genoisis mit Druidenpanzern und Jedis.
Eigentlich hätte ich erwartet, dass man auch ein bisschen mit Lego spielen kann. Man konnte aber selber nur Legospiele mit Nintendo oder Wii spielen. Das fand ich nicht sooo toll. Daneben konnte man auch richtige Lego-Sets zusammenbauen, aber irgendwie nur mit Voranmeldung.
Man sollte allerdings vorsichtig sein, dass man sich bei der Project-X-Fahrt nicht den Kopf an der Kante stößt, wenn das Gefährt stark bremst. Das ist mir bei nur einer Fahrt zwei Mal passiert, und es tat ganz schön weh.
Dann mochte ich auch noch das Boot, wo man den Wildwasserfall runter fahren konnte. Huiiii!!! Und die Fische im Aquarium waren auch ganz gut.
Ich glaube, die meisten in meinem Alter würden den Ninjago-Flug ein paar Mal machen, dann ein paar Mal Achterbahn fahren, und dann wäre ihnen alles zu langweilig und sie würden bei Einstein in der Nintendo-Lounge abhängen. Aber mir hat alles Spaß gemacht! Ich fand es sehr schön und aufregend. :) Der Legoland-Besuch war mein Geburtstagsgeschenk und hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Und das sag ich aus Elternsicht übers Legoland:
Wir waren zum allerersten Mal im Legoland Deutschland, aber das Ur-Legoland in Billund, Dänemark, kannte ich aus eigener Erfahrung als Kind und als Mutter 2009 mit kleinen Kindern (und habe über letzteres sogar schon geblogt).
Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass man mit kleinen Kindern langsamer unterwegs ist, oder ob der Park in Günzburg wirklich kleiner ist – jedenfalls waren wir erstaunlich schnell durch mit dem deutschen Legoland. Dafür, dass es deutschlandweit der Freizeitpark mit dem höchsten Eintrittsgeld ist (42 Euro an der Tageskasse für Erwachsene, Kinder bis zwölf (!) Jahre 37 Euro), fand ich das Gebotene ein bisschen wenig.
Aber es hat durchaus Spaß gemacht, nach langer Zeit mal wieder Achterbahn zu fahren! Die Drachenjagd und vor allem der Feuerdrache (das ist die Bahn, die Silas ausführlich beschrieben hat), rocken auch mit Ü30 noch ganz gut. Dazu kommt, dass vor allem die rasanteren Fahrten kürzere Wartezeiten haben – weil anscheinend das Durchschnittsalter der Kinder im Legoland wesentlich niedriger liegt als in unserer Familie. Für das eher lahme Tret-o-Mobil (für das man in Wirklichkeit gar nicht treten muss) haben wir deutlich länger angestanden als für Wildwasserbahn und Drachenritt zusammen.
Doof ist, dass trotz des hohen Eintrittspreises vieles extra kostet – die Fahrschule zum Beispiel, die wir entsprechend ausgelassen haben. Und fast aus jedem Fahrgeschäft führt der Weg hinaus durch einen thematisch passenden Lego-Shop. Die Geschäftstüchtigkeit grenzt da schon ans Schamlose.
Echt klasse fand ich – und fanden ja zum Glück auch die Jungs – das Miniland mit den riesigen Lego-Kunstwerken. Da steckt wirklich enorme Kreativität drin, und viel Liebe zum Detail. Etliche Gebäude haben leider schon die besten Zeiten hinter sich. Lego ist und bleibt halt Plastik und bleicht im Sonnenlicht irgendwann aus. Dafür werden aber regelmäßig neue Wunder aufgestellt. 2016 sind beispielsweise die „High Five“ dazugekommen, die aktuellen fünf höchsten Gebäude der Welt.
Mein Fazit: Kann man schon mal machen, Legoland mit größeren Kindern. Mehr Spaß macht es allerdings mit kleinen Kindern, glaube ich, zumal ab einer Größe von 1,20 (fast?) alle Achterbahnen und Co. befahren werden dürfen. Und einmal reicht auch. Zumindest mir als Mutter. Ich spiele nächstes Mal lieber wieder im Kinderzimmer eine Runde mit. Unser nächster Freizeitpark wird dann wohl eher der Heidepark.
Mehr Erfahrungen im Legoland und anderen Freizeitparks
Etliche Blogger-Kollegen haben sich das Legoland Deutschland auch schon vorgenommen: der begeisterte Freizeitpark-Fan-Papa Marc von ReiseZoom hat ganz ausführlich darüber geblogt, Sabine vom Klappspiegel hat das Unternehmen sogar mit noch größeren Kindern gewagt (und tolle Fotos gemacht). Alexandra von LevartWorld war nach uns dort und hat Spartipps parat.
Marc hat außerdem noch eine ganze Parlette von anderen Freizeitpark-Berichten, naturgemäß fürs erste mit ganz kleinen Kindern. Und Gela von unterwegsmitkind hat bei so ziemlich allen Familienreisebloggern, die ich kenne, Freizeitpark-Berichte gesammelt (allerdings hat sie leider auch keine weiteren vom Legoland Deutschland dabei).
Mehr Inspirationen für einen Familienurlaub in Bayern
Obwohl ich viele Stunden daran arbeite, sind hier im family4travel-Blog alle Informationen kostenlos. Ich würde mich aber riesig freuen, wenn du dich für meine Fleißarbeit und meine Bereitschaft, unsere eigenen Erfahrungen in Worte zu fassen und zu teilen, bedanken möchtest.
Mit dem Erwerb meines E-Books „Familienurlaub in Bayern. Inspirationen für 8 tolle Reiseziele mit Kindern“ kannst du dabei auch dir selbst noch etwas Gutes tun. Das Buch umfasst nämlich nicht nur all unsere persönlichen Erfahrungen in überarbeiteter Form auf 92 Seiten, sondern auch noch ein umfangreiches Verzeichnis: 153 andere authentische Erfahrungsberichte in 32 Reiseblogs zum Thema Familienurlaub in Bayern. Detailliert vorgestellt habe ich das Projekt in diesem Bericht (klick). Schnell kaufen kannst du es hier: [ebook_store ebook_id=“13784″]
Transparenzhinweis: Besitzer eines Presseausweises dürfen einmal im Jahr mit einer (!) Begleitperson kostenlos in den Park. Ich habe keinen, aber für Blogger gilt dasselbe, wenn sie zusichern, auch wirklich zu berichten. Wir haben außerdem ein Parkplatz-Ticket gestellt bekommen (das sonst noch mal 6 Euro extra kostet). In unserer Meinung beeinflusst uns das nicht.
Eine interessante Beitragsgestaltung, die mir sehr gefällt. Ich glaube, die Meinung deiner Kids ist für viele Leser von großer Bedeutung. Vielleicht lässt du sie noch häufiger zu Wort kommen wenn sie mögen. Mir hats in jedem Fall gefallen. Und was Legoland angeht, ich glaube am Ende ist es wie Disneyland, es ist fast überall gleich. Zumindest habe ich jetzt die meisten Attraktionen auch in Malaysia erlebt, die ihr beschrieben habt.
Das stimmt, im Wesentlichen sind die Attraktionen wohl in jedem Freizeitpark gleich. Tückisch ist, dass einem als Kind alles viel aufregender vorkommt. So würde ich schwören, dass die Wildwasserbahn im Heidepark viel grandioser ist – aber ich habe keine Ahnung, ob das wirklich stimmt.
Was die Jungs angeht, würde ich sie auch gerne viel öfter zu Wort kommen lassen, aber leider kann ich sie nicht allzu häufig motivieren. Es kostet einiges an Zeit (ich lege Wert darauf, dass wir ihre Texte zusammen redigieren, Rechtschreibung und Zeichensetzung besprechen, ermuntere sie dann hier und da zu einem weiteren erklärenden Satz, damit der Text für Leser verständlich ist – wenn ich sage: Schreib mal was, dann kommt das natürlich nicht so druckfertig bei mir an. Jetzt in den Ferien passt das wunderbar, aber ich kann es nicht allzu oft von ihnen verlangen, ohne dass sie es als Kinderarbeit oder gar (Himmel bewahre) als unzulässige Schullektion empfinden. :)
[…] Bei family4travel erzählen die beiden älteren Jungs selbst, wie sie den Besuch im Legoland fanden: https://www.family4travel.de/legoland-deutschland-mit-groesseren-kindern/ […]