Obwohl Opatija nicht alt ist, blickt das opulente Seebad bereits auf eine bewegte Geschichte zurück. Es ist Teil 5 unser Serie „7 Dinge, die wir in Istrien in der Nachsaison unternommen haben„.
Eine gute Stunde lang fährt man von Poreç aus nach Opatija, das an der östlichen Küste Istriens an der Kvarner-Bucht liegt. Zumindest für jene, denen mondäne Badeorte mit Geschichte gefallen, lohnt sich der Ritt allemal.
Blick in Opatijas Geschichte
Bis ins 19. Jahrhundert gab es an dieser Stelle nichts als eine kleine Abtei zu Ehren des Heiligen Jakobs. In unmittelbarer Nachbarschaft und nur rund 20 Kilometer von der großen Hafenstadt Rijeka ließ der zu Geld gekommene Geschäftsmann Iginio Scarpa 1844 seine Villa Angiolina errichten.
Die Luxusvilla diente als Ausgangspunkt für einen rasch gedeihenden Kurort. Die Reichen und Schönen des gesamten Habsburgerreichs gaben sich bald die Ehre. Im Gegensatz zu anderen Bädern waren in Opatija auch die neureichen Industriellen und ihre Familien vollkommen akzeptiert (ging doch diese Sommerfrische auf einen der ihren zurück). Man badete im Mittelmeer, genoss das milde Klima, wandelte in den üppigen Parkanlagen direkt am Wasser und wandte sich ansonsten all den typischen Annehmlichkeiten eines Badeortes zu.
Mit dem Untergang der Donaumonarchie sank auch der Stern Opatijas. Zu Sozialismus-Zeiten hatte das bourgeoise Seebad keinen Staat zu machen, und so richtig umwidmen für den jugoslawischen Arbeiter ließen sich die Prachtvillen auch nicht.
Opatija heute
Der verblichene Glanz erinnert mich an Heiligendamm. Erst ganz langsam blüht die Stadt als Urlaubsort für Besserverdienende und Luxusbereite wieder auf.
Auch Familien bietet man hier heute wieder einiges. So wurde extra ein kleines Stück flacher Sandstrand an der ansonsten felsigen Adriaküste angelegt. Der Bade“strand“ für Erwachsene befindet sich ebenfalls an der Uferpromenade mitten im Ort (selbstverständlich mit freiem Wi-fi).
Sehenswert sind heute die Parkanlagen um die alte Abtei herum, direkt am Meer. Dazu gehört auch der „Gruß ans Meer“, die Skulptur einer Nymphe auf den Felsen im Wasser, das neue Wahrzeichen der Stadt. Ein Spaziergang an der Uferpromenade mit Blick auf die opulenten Hotels auf der einen, die Mittelmeerküste auf der anderen Seite macht durchaus etwas her. Viele der Restaurants sehen einladend aus, getestet haben wir sie ob des Preisniveaus und unserer Tagespläne aber nicht.
Einen sehr schönen und deutlich informativeren Artikel als meinen über Opatija und seine Geschichte inklusive Anreisemöglichkeiten gibt es übrigens bei meiner Kollegin Angelika vom Reiseblog Wieder unterwegs.
Zum Überblick – das sind unsere 7 Ausflugstipps in Istrien
- Poreç: Kultur, Restaurants und eine Adria in Badewannentemperatur
- Istrien entdecken: am besten (nicht) auf einem Bootsausflug
- Rovinj: Juwel an der Westküste der Adria
- Vrsar: Kleines Fischerdorf unter Palmen
- Opatija: Die alte Perle, die um neuen Glanz kämpft
- Pazin: Das Ethnografische Museum Istriens
- Nördliches Grenzland: Wo Istrien menschenleer ist
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