Jedes Urlaubsland hat so seine Eigenheiten, auf die man sich vorbereiten möchte. Ob man alles dabei hat, was man braucht – gerade mit Kindern -, ist zumindest bei der ersten Reise ins jeweilige Land oft Glückssache. Fährt man öfter hin, kennt man sich irgendwann aus. Man kann aber auch gleich beim ersten Mal jemanden fragen, der auf die harte Tour gelernt hat, was wirklich mit sollte und was unnötig ist. Uns zum Beispiel. Hier kommen unsere Tipps und Erfahrungen, inklusive unserer ultimativen Packliste für Schottland (mit Kindern).
(Die mit * gekennzeichneten Links führen zu Amazon. In erster Linie mache ich das, um Beispiele zu geben, was genau ich für meine Packliste meine. Es sind aber auch Affiliate-Links, was bedeutet, dass ich bei selbem Preis für den Käufer eine kleine Provision bekomme. Falls du sowieso [irgend]was bestellen willst, freue ich mich, wenn du es über einen dieser Links tust, weil sich so meine mit viel Zeit und Liebe verfassten Blogbeiträge rentieren. Obwohl man die direkte Empfehlung und Nennung bestimmter Produkte als Werbung auslegen kann, bekomme ich allein dafür nämlich nichts.)
Was muss auf die Packliste für Schottland?
Zunächst einmal ist Schottland ja nun ein zivilisiertes Land. Zwar gibt es tatsächlich Wildnis da draußen. Aber bevor man die erreicht, kommt man an manchem Supermarkt und der einen oder anderen Shopping-Mall vorbei, wo man Vergessenes und doch Nötiges noch einkaufen kann.
Aber das Preisniveau in Großbritannien ist ein ganzes Stück höher als bei uns. Es ist daher ratsam, alles Nötige mitzunehmen…
Kleidung: Das Prinzip Zwiebel
In Zeiten des Klimawandels ist nichts mehr gewiss, nicht einmal das schottische Mistwetter. 2018 hatten wir im Mai zwei Wochen lang strahlenden Sonnenschein bei über 20 Grad. 2022 war es in den Osterferien im April in Schottland schon ähnlich. Dennoch sollte man auch im Sommer für kühles Regenwetter bei 10-15 Grad gerüstet sein. Kommt dann die Sonne raus, wird es manchmal richtig warm. – Vielleicht aber nur für eine Viertelstunde, bis der nächste Regenguss kommt.
Es ist also immer gut, sowohl etwas ausziehen als auch etwas überziehen zu können. T-Shirts gehören ebenso auf die Packliste für Schottland wie eine leichte Windjacke*. Wenn die wirklich regendicht ist, kann man sich die warme Regenjacke sparen, solange man zum Unterziehen ein Sweatshirt oder eine Fleecejacke bei sich trägt.
Beides sollte man dann auch immer dabei haben und bei Besichtigungen und Wanderungen nicht im Auto lassen, nur weil doch gerade so gutes Wetter ist.
Ist Spezialkleidung nötig?
Wer ein bisschen raus in die Natur will, sollte sich überlegen, ob eine Investition in Funktionskleidung nicht doch sinnvoll ist. Meine erste Recherchereise für unseren Familien-Wanderführer habe ich geizigerweise noch in Jeans absolviert. Das geht durchaus. Aber es ist nun einmal so, dass man in Schottland zumindest beim „richtigen Wandern“ auch ohne Regen von unten nass wird. Die Wege, der Untergrund, sind so feucht. Man stapft auf schmalen Pfaden durch die Heide. Alles ist ausgesprochen herrlich – aber nass. Mich hat überrascht, wie groß der Unterschied in so einer schnelltrocknenden Synthetikhose vom Wohlfühlfaktor her doch ist.
Bedenken bei der Wahl sollte man, dass es in Schottland eher kühl ist. Mein chinesisches Billigexemplar* tut, was es soll, ist aber doch ein ziemlich hauchdünnes Fähnchen. Mit dem Wetter in Schottland hatten wir immer großes Glück. Eine Insel weiter haben wir bei der Irland-Recherche im August bei teilweise nur zehn, elf Grad aber ganz schön gefroren. Und sich dann eine Baumwoll-Leggings unterzuziehen, macht den Schnelltrockne-Effekt zunichte. Wenn ich das nächste Mal eine Wanderhose kaufe, werde ich in was Anständiges investieren, vielleicht diese hier*. Man muss aber, fürchte ich, ganz schön lange gucken und vergleichen, bis man sein persönliches Kosten-Nutzen-Niveau gefunden hat.
Ich finde, für Schottland braucht man bei der Outdoorhose keine Zip-off-Variante, bei der man die langen Hosenbeine per Reißverschluss abtrennen und eine Shorts aus der Wanderhose machen kann. So warm wird es nicht, und in Sachen Zeckenschutz sind lange Hosenbeine eh besser. Martin hingegen (mein erwachsener Mitwanderer) kommt immer schnell auf Temperatur und wird in langen Hosen wahnsinnig.
Funktionsshirts* für obenrum halte ich persönlich ebenfalls für unnötig, während mein Vielschwitzer darauf schwört.
Schuhe: Urlaub in Wanderstiefeln
Bestimmt kann man in Edinburgh und Glasgow auch so richtig ins Nachtleben eintauchen und die schicken Trippchen spazierenführen.
Wesentlich sinnvoller und im klassischen Schottlandurlaub geradezu unverzichtbar sind meiner Meinung nach gute Wanderschuhe. Die gehören auf jeden Fall auf die Packliste für Schottland. Zu Bedenken gebe ich, dass Wandern in Schottland grundsätzlich eine wesentlich feuchtere Angelegenheit ist als beispielsweise in den Alpen. Oft gibt es keine befestigten Wege, sondern matschige Pfade durch die Heide, in denen auch nach tagelangem Sonnenschein noch das Wasser steht. Das gilt nicht nur für abgelegene Highland-Tracks, sondern auch für Spazierwege an gut besuchten Sehenswürdigkeiten. Ich plädiere deshalb für den alltäglichen Gebrauch von Wanderschuhen. Die sollten unbedingt über den Knöchel gehen und wasserdicht sein.
Wandern in Gummistiefeln?
Die Schotten selbst wandern häufig auch in Gummistiefeln. Die gibt es in Schottland in vielen Variationen und oft eben auch mit anständiger Sohle, mit denen man dann wohl auch Kilometer machen kann. (Diese* scheinen der Klassiker zu sein, hier* habe ich Ähnliches in günstig entdeckt.)
Mit meinen ganz normalen Wald-und-Wiesen-Wanderschuhen bin ich in Schottland bisher immer gut klargekommen. (Meine normalen Stiefeletten, die ich leichtsinnigerweise einmal bei einer Spontan-Wanderung durch die Heide angelassen habe, konnte ich nachher allerdings wegschmeißen. Durch die Feuchtigkeit hat sich die verklebte Sohle gelöst und die torfige Färbung des Pfützenwassers hat permanente Flecken hinterlassen.)
Was brauchen Kinder im Schottland-Urlaub?
Klar: Jedes Kind braucht in jedem Urlaub ein paar Dinge, ohne die es einfach nicht geht. Das Lieblingsstofftier, das liebste T-Shirt, ein besonderes Spielzeug. Darüber reden wir hier nicht. Und auch nicht über genügend Socken und Schlüpper. Das versteht sich auf jeder Packliste von selbst, ob nun für Schottland oder anderswo.
Ja, aber worüber reden wir dann? Gibt es wirklich etwas Spezielles, das Kinder in Schottland brauchen?
Eigentlich nicht.
Wanderschuhe für Kinder
Uneigentlich möchte ich auch für Kinder richtige Wanderschuhe* empfehlen. Zumindest wenn mehrere Outdoor-Abenteuer geplant sind und nicht nur hier und da mal ein kurzer Spaziergang. Unangemessenes Schuhwerk vermiest einem ganz schnell den Spaß am Wandern und Draußensein. Kalte oder nasse Füße sind beinahe ein Garant dafür, Wandermuffel heranzuziehen. Und wenn es dann noch scheuert und der Nachwuchs sich Blasen läuft: Klar, dass die Lust auf den Schottlandurlaub da ganz schnell vergeht.
Richtige Wanderschuhe für Kinder sind teuer (mit Glück im Ausverkauf ab 40 Euro, eher so 60 bis 80 Euro). Wir haben deshalb auch viel zu lange damit gehadert. Ach, für die zwei Wochen Urlaub und die zwei, drei Wanderungen, das geht auch so, dachten wir. Ging es auch, irgendwie. In Schottland würde ich für „irgendwie“ auf jeden Fall Gummistiefel empfehlen. Aber seit unsere beiden Kinder richtige Wanderschuhe hatten (mit sieben und zehn Jahren haben wir die Investition getätigt), wurde das Wandern so richtig zum Selbstläufer.
Wanderschuhe für Kinder würde ich nun echt nicht bei Amazon kaufen, sondern im Laden anprobieren. Wer welche mit guter Passform gefunden hat, kann dann für die nächste Größe auf Internet-Schnäppchen warten.
Tipp: Wer seine vergessen hat oder erst in Schottland einsieht, dass sich die Investition doch lohnt, findet in Tyndrum im „Green Welly Stop“ auch Modelle für Kinder vorrätig. Einen weiteren guten Outdoor-Laden gibt es in Balloch in der Shopping-Mall direkt am Ufer des Loch Lomond. (Es gibt etliche. Diese beiden kennen wir nur aus Erfahrung. Im „Green Welly“ mussten wir investieren, nachdem wir beim Packen zu Hause blöderweise das zu kleine Paar statt des neu gekauften eingepackt hatten. Finanziell ist der Kauf in Deutschland wesentlich geschickter.)
Funktionskleidung für Kinder?
Bei schnelltrocknenden Hosen und Shirts gilt in meinen Augen dasselbe wie bei Erwachsenen. Ob es da unbedingt die richtige Wanderhose sein muss, oder ob es nicht auch eine leichte Jogginghose tut, halte ich allerdings für eine legitime Frage.
Meine Jungs sind – wie ich – lange ganz normal in Jeans und T-Shirt gewandert, und es gab nie Ärger deswegen. Trotzdem habe ich ihnen nach längerem Zögern die volle Montur verpasst. Als wir für die Reiseführer recherchiert haben, waren wir gezwungen, wirklich bei jedem Wetter rauszugehen, um unsere beschränkte Recherchezeit auszunutzen. Das hatte dann auch den Vorteil, dass die Kinder mit Anlegen der Kleidung sozusagen in den „Arbeitsmodus“ geschaltet haben.
Und wenn wir dann wirklich mal nass wurden (was in Schottland wie gesagt selten der Fall war, in Irland dafür umso häufiger), hat die Funktionskleidung auch echt was gebracht, die Motivation zu bewahren. Als Schönwetterwanderer würde ich es für Luxus halten, den man sich leisten kann, aber nicht muss.
Die Hosen der Jungs waren reduzierte Auslaufmodelle, die es entsprechend nicht mehr gibt. Auch da habe ich zum Billigsten gegriffen, was sich allerdings zumindest bei einer der beiden Hosen durch sehr unsaubere Nähte rächte. Im Nachhinein würde ich, wenn, ein bisschen tiefer in die Tasche greifen und vielleicht dieses Modell* kaufen.
Für kleinere Kinder sind Matschhosen* eine gute Alternative. Die sind komplett wasserdicht, und für die Kita haben sie ja meist sowieso eine.
Die Funktionsshirts der Jungs habe ich als reduzierte Sonderposten bei Tchibo oder Aldi erstanden, ich weiß nicht mehr genau. (Nur noch, dass ich sie erst im einen Laden gekauft und Tage später im anderen Laden noch etwas günstiger gesehen habe.) Wenn man Zeit hat, lohnt es sich also, auf die Sonderposten der Discounter zu lauern. Das gilt natürlich auch für die Erwachsenen-Größen. Die Jungs mögen ihre Funktionsshirts allerdings beide nicht besonders, „weil sie sich so nach Plastik anfühlen“. (Dementsprechend tragen sie sie auch auf keinem Foto.)
Gimmicks
Eigentlich unnötig, aber „nice to have“ sind kleine Motivationsgeschenke für den Schottlandurlaub, die die Kinder vor Ort gebrauchen können. Nett ist zum Beispiel ein Fernglas* oder eine Becherlupe* zum Beobachten von Insekten.* Ob das dann wirklich im Wanderrucksack landet und durch die Highlands getragen wird, ist eine andere Frage.
Nicht nur für Schottland, sondern generell beim Reisen mit Kindern finde ich das Führen von Reisetagebüchern eine schöne Idee. Hierfür gibt es neuerdings sogar „schottifizierte“ vorgefertigte Exemplare*, die konkrete Schreibvorlagen bieten. Kreative Kinder können auch in jedes Blankobuch drauflos schreiben und malen.
Mückenschutz
Die Mücken in Schottland sind legendär. Vor allem den ätzenden kleinen Kriebelmücken (midgets) entkommt man nur schwer. Besonders in windstillen Ecken sind sie sofort zur Stelle, wenn es endlich mal aufhört zu regnen. Wer zeltet, sollte die Möglichkeiten zur Abwehr gut recherchieren.
Für uns, die wir immer nur tagsüber gewandert sind und uns abends in feste Unterkünfte zurückgezogen haben, war das Problem halb so schlimm. Die Biester haben uns manche Pause verleidet. Aber solange man in Bewegung bleibt, ist alles gut. Klassische Mückenschutzmittel* hatten wir zwar immer für den Notfall dabei, haben sie aber kaum je angewendet. Gegen die Kriebelmücken helfen die hier üblichen Substanzen angeblich sowieso nicht.
Manche Urlauber – Ausländer wie Briten – haben wir mit feinmaschigen Netzen um den Kopf herumlaufen sehen. Die Dinger trägt man über einem Hut, und sie schützen (nur) Gesicht und Nacken. Viele der kleinen Läden in den Nationalparks und auf den Campingplätzen verkaufen sie (Amazon* auch). Ob das wirklich auch vor den winzigen schottischen midges hilft, und ob das Atmen durch Fernost-Plastik so gesund ist, bezweifele ich persönlich ein bisschen.
Wer an Homöopathie glaubt, kann es mit Ledum-Kügelchen versuchen. Ich weiß, ich weiß: Es ist aus wissenschaftlicher Sicht zweifelsfrei bewiesen, dass da nichts dran ist. Auf unserer persönlichen Packliste für Schottland stehen die wirkstofflosen Zuckerkügelchen trotzdem. Beziehungsweise werfen wir vorm Schottlandurlaub schon einmalig drei Globuli Ledum C30 pro Person ein. Woran auch immer es tatsächlich liegt, wir haben grundsätzlich weniger Stiche als die Menschen um uns herum. Und die Stiche, die wir haben, jucken weniger.
Martin hat das lange als Schabernack abgetan, schluckt die Zuckerkügelchen jetzt aber auch, nachdem er immer der einzige von uns mit juckenden Stichen war. Für uns zumindest funktioniert der Placebo-Effekt also bestens. Und mit knapp 10 Euro halten sich die Investitionskosten für das Experiment in Grenzen (gibt es nicht bei Amazon, kann man aber in jeder Apotheke bestellen: Ledum C30 – der Potenzierungscode ist dabei wichtig, das übliche D12 bringt es nicht).
Wenn doch juckende Stiche da sind, nutzt Martin immer solche elektrischen „Wegbrutzler“*. Durch die punktuelle Hitze direkt an der Haut werden die injizierten „Juck-Eiweiße“ der Mücke ganz ohne Chemie zersetzt. Wendet man so ein Ding möglichst direkt nach dem Stich an, kommt es gar nicht erst zum Juckreiz. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das mehr Grundlage hat als die Kügelchen. Es gibt einem wenigstens das Gefühl, etwas gegen das Jucken unternehmen zu können. Ob das was für die eigene Familie ist, oder man doch lieber auf herkömmliches Fenistil* zurückgreifen möchte, sollte man vorher also ausprobieren.
Gibt es in Schottland Zecken?
Auch in Schottland gibt es Zecken, wenngleich wesentlich seltener als in deutschen Mittelgebirgen. Ich habe mir aber (ein einziges Mal) ein erstaunlich großes Exemplar eingefangen, als wir an der Westküste durch den wunderswunderschönen „Regenwald“ bei Crinan gewandert sind (Tour 15 in unserem Reiseführer). Eine Zeckenzange* oder Zeckenkarte* im Gepäck ist daher sinnvoll.
Die Diskussion, ob eine FSME-Impfung für Schottland ratsam ist, mache ich hier jetzt nicht auf. Schottland gilt nicht als Risikogebiet. (Offiziell gibt es in Großbritannien gar keine FSME-Fälle. Allerdings gibt es wohl Berichte über anderswo Erkrankte, die sich zuvor auf der Insel eine Zecke eingefangen hatten. Meine Recherche ist da allerdings sehr oberflächlich und beschränkt sich auf eine Webseite, die von einem Impfstoffhersteller betrieben wird.)
Borreliosefälle sind jedenfalls nachgewiesen. Wir haben deshalb für den Fall eines Zeckenbisses immer einen Schnelltest* dabei. Bei dem zerkleiner man selbst die Zecke und hält in die Matschepampe einen Indikatorstreifen. Diese Tests werden allerdings von vielen kritisch gesehen, da sie öfter mal falsch positiv anzeigen. Und weil eine Borreliose-positive Zecke noch lange nicht bedeutet, dass sie die Krankheit auch übertragen hat. Mich haben die negativen Ergebnisse bisher immer beruhigt. In dem einen positiven Fall (bei einer Zecke hier zu Hause) trat auch prompt die Wanderröte auf, also ein klarer Fall für Antibiotika.
Am besten ist natürlich immer, gar nicht erst von Zecken gebissen zu werden. Das geht am besten, wenn die lange Hose in den Wanderschuhen steckt. Wandert man durch Waldgebiete, sollte man sich überlegen, ob man nicht doch zusätzlich chemischen Zeckenschutz* verwendet.
Sonnenschutz
Dabei haben (und tragen!) sollte man eine Kopfbedeckung nicht nur bei Regen, sondern vor allem auch ohne. Schatten ist in Schottland Mangelware. Beim vorherrschenden Wetter ist das selten schlimm. Aber anfangs haben wir uns manches Mal einen leichten Sonnenbrand eingefangen, bis wir gecheckt haben, dass die UV-Strahlung auch durch die meistens vorhandene schottische Wolkendecke dringt.
Spätestens wenn wirklich die Sonne rauskommt und/oder man die Ärmel hochkrempelt, sollte man natürlich auch Sonnencreme benutzen.
Was kann man in Schottland nicht kaufen?
Wie gesagt: Im Prinzip bekommt man im Norden Großbritanniens alles Lebenswichtige problemlos. Tückisch wird es nur, wenn man – und das ist bei Schottlandurlaubern ja nun regelmäßig der Fall – das Land aufsucht, um weitab jeden Trubels die Natur zu genießen. In den Nationalparks und in den Highlands generell ist die Menschendichte gering, und die Supermarktdichte in der Folge ebenfalls. Von unserer Basisstation im Loch Lomond Nationalpark aus sind wir z.B. gut 40 Kilometer bis zum nächsten Supermarkt gefahren. In den kleinen Orten gibt es meist nur Minimärkte mit stark begrenzter Auswahl. Das betrifft vor allem frisches Obst und Gemüse und damit eher die persönliche Routen-Koordination als die Packliste für Schottland.
Das einzige Produkt, das ich in Schottland auch in den Supermärkten der nächsten größeren Stadt nicht bekommen habe, waren Tampons in meiner Größe. (Hätte ich nicht doch noch eine eiserne Notration in den Tiefen meiner Tasche gefunden, hätte ich es mal in der Apotheke oder eben mit den lokalen Alternativen versucht.)
Geheimtipp: Was mitnehmen, auf das man nie kommen würde?
Einen Geheimtipp für die Packliste für Schottland habe ich da tatsächlich: Bei jedem Outdoor-lastigen Urlaub sollte man irgendwo im Reisegepäck einen luftdichten Zip-Beutel und eine Packung Reis dabeihaben. Warum? Sollte das Handy beim Fotografieren in eines der allgegenwärtigen schottischen Gewässer plumpsen, rettet man damit elektronische Leben. Sofort das Handy ausschalten, dann schnellstmöglich alles entfernen, was sich entfernen lässt (Sim-Karte etc.) und alles mit dem Reis zusammen in die Tüte tun. Verschlossen mindestens 24 Stunden an einem trockenen Ort lagern (nicht auf der Heizung). Nach dieser Notfallbehandlung läuft mein eigentlich nur spritzwassergeschütztes Smartphone mittlerweile fünf (!) Jahre später immer noch problemlos. Und das, obwohl mehrere Minuten bis zur Bergung vergingen und der Reis erst mehrere Stunden später zur Verfügung stand.
Welcher Reiseführer gehört auf jede Packliste für Schottland?
Diesen einen Literatur-Tipp kann ich mir an dieser Stelle natürlich nicht verkneifen… ;) Wie wäre es mit meinem Familienreiseführer „Schottland mit Kindern“*? 66 verbrauchsfertig recherchierte Wander- und Entdeckertouren entlang der schottischen Westküste, in den Highlands und auf den Inseln Skye, Islay, Jura, Mull sowie den Äußeren Hebriden Harris and Lewis habe ich zusammen mit Stefanie Holtkamp gesammelt und persönlich auf ihre Familientauglichkeit getestet. Dazu gibt es jede Menge kinderfreundliche Ausflugstipps und generelle Infos.
Aktuell arbeiten wir an der zweiten Auflage und kontrollieren dafür alle Touren. Wichtige Änderungen notieren wir bis zum Druck der Neuauflage im Blog des Naturzeit-Verlags.
Die ultimative Packliste für Schottland mit Kindern
Also noch mal zum Mitschreiben: Folgendes braucht man speziell für den Schottlandurlaub mit Kindern.
- Wanderschuhe für alle
- alternativ für die Kinder evtl. Gummistiefel
- leichte, aber wasserdichte Windjacken
- T-Shirts und Sweatshirts/Fleecejacken
- Wanderhosen (wenn das Budget es zulässt)
- für (kleine) Kinder alternativ Matschhosen
- Sonnenschutz (Kopfbedeckung, Sonnencreme)
- Mückenschutz (chemisch, evtl. Netz und/oder Globuli)
- Zeckenkarte/-zange, Zeckenschutz
- evtl. Zecken-Schnelltests
- evtl. nützliches Outdoor-Spielzeug wie Kompass, Ferngals, Becherlupe
- alle nötigen Hygieneartikel
- luftdichter Zip-Beutel und eine Packung Reis
- den Familien-Reiseführer „Schottland mit Kindern“ ;) (und zusätzlich am besten noch einen herkömmlichen, der näher auf klassische Sehenswürdigkeiten und Ortsbeschreibungen eingeht, aber dazu gibt es dann mehr im künftigen Literatur-Beitrag)
Mehr Schottland mit Kindern
Hier im Blog habe ich mittlerweile mehr als 30 detaillierte Erfahrungsberichte über verschiedene Regionen und bestimmte Ausflugsziele in Schottland veröffentlicht. Eine Übersicht inklusive Link zur Karte gibt es in diesem Beitrag:
Schottland mit Kindern: Unsere gesammelten Tipps und Erfahrungen
Allgemeine Tipps für Roadtrips und Rundreisen mit Kindern – auch zum Thema Gepäck bei Selbstversorgung – gebe ich in diesem Artikel:
Roadtrips mit Kindern: Unsere Tipps für den Familienurlaub mit dem Auto
Transparenz-Hinweis: Wie eingangs bereits erwähnt, sind in diesem Beitrag mehrere Affiliate-Links gesetzt (die allerdings eher zu Beispielprodukten führen, nicht unbedingt zu meinen erklärten Favoriten, da ich etliche dieser Produkte nicht selbst getestet habe – das geht aber jeweils aus dem Text hervor). Und ich empfehle meinen eigenen Reiseführer, an dessen Verkauf ich natürlich auch verdiene. Die Hersteller der empfohlenen/erwähnten Produkte und Händler haben keine Ahnung von meiner Tätigkeit hier und ich bekomme nichts dafür. Alle hier als solche erwähnten und empfohlenen Produkte waren selbst gekauft und selbst bezahlt.
Das ist eine tolle Aufstellung! Eigentlich wollten wir dieses Jahr auch nach Schottland fahren, haben es jetzt aber verschoben.
Dafür fahren wir nach Irland. Mein Sohn ist ja erst 2, ich werde Deine Liste vielleicht ein bißen verändern, aber Du hast viele wichtige Dinge aufgezählt, die wir auch bei einem Irland Urlaub mitnehmen werden?.
Lg Miriam
Eigentlich wollte ich zwei Artikel schreiben, einen für Schottland und einen für Irland. Tatsächlich aber fällt mir wenig ein, was ich für einen Irland-Urlaub im Gepäck verändern würde.
Ganz viel Spaß auf der grünen Insel!!