Bulgarien ist ein faszinierendes Reiseland, das sich zu entdecken lohnt. Hier in meinem Reiseblog teile ich in diesem Beitrag unsere persönlichen Erfahrungen, die wir zwei Wochen lang auf unserem Roadtrip mit Kindern gemacht haben. Dabei geht es darum, wie sich Bulgarien als Reiseland anfühlt und was Individualreisende erwarten können. Ein bisschen geht es auch um Sehenswürdigkeiten und Reiseziele. Wer auf der Suche nach einem Pauschalurlaubsangebot ist und sich nur nicht zwischen Goldstrand und Sonnenstrand entscheiden kann, ist hier leider nicht ganz richtig. (Aber am Ende des Artikels habe ich weiterführende Erfahrungsberichte von anderen Familien verlinkt.)
2 Wochen Roadtrip durch Bulgarien
Unsere Reise durch Bulgarien ist Teil unserer 11-monatigen Europareise. 2014/15 erkunden wir unseren heimischen Kontinent gründlich. Unterwegs sind wir als vierköpfige Familie. Unsere Kinder sind zu diesem Zeitpunkt zehn und acht Jahre alt. Wir fahren einen ganz normalen VW Touran, vollgepackt bis unters Dach.
Unsere Übernachtungsmöglichkeiten finden wir über die üblichen Buchungsportale wie AirBnB und booking. Meistens mieten wir Ferienwohnungen oder Apartments. Sehr gerne sind wir aber auch als Couchsurfer unterwegs. Über das Gastfreundschafts-Portal treffen wir Einheimische und lernen so Land und Leute besser kennen als normale Touristen.
Auf unserer großen Reise haben wir viele Länder bereist, die nicht zu den klassischen Urlaubsländern gehören. Von Albanien über Rumänien bis zu den östlichen Staaten Ex-Jugoslawiens berichte ich von meinen Erfahrungen in einzelnen Ländern. Dabei schreibe ich alles auf, was wir für empfehlenswert halten und was wir als landestypisch erlebt haben. – Das bleibt aber alles ganz subjektiv auf Basis unserer Erlebnisse, die sich oft nur über einen kurzen Zeitraum erstreckten.
Reisezeit
Wer fast ein ganzes Jahr auf Reisen ist, muss auch die kalte Jahreszeit irgendwie rumkriegen. So fällt unser Aufenthalt in dem geschichtsträchtigen Balkanland nicht eben in die beste Reisezeit. Ende Dezember 2014 sind wir dort. Der Zeitraum deckt sich – ziemlich zufällig – ungefähr mit den deutschen Weihnachtsferien.
Um es gleich vorweg zu sagen: Nein, Bulgarien in den Weihnachtsferien ist wohl nicht die beste Idee. Wir hatten eine grandiose Zeit! Aber es war auch schweinekalt und viele Sehenswürdigkeiten waren geschlossen. Bulgarien über Ostern oder in den Herbstferien macht sicherlich mehr Sinn. (Der Klassiker im Sommer wäre mir persönlich zu heiß.)
Reiseroute
Ich fürchte, unsere Reiseroute ist nicht besonders gut zum Nachmachen geeignet. Sie hat sich sozusagen zufällig so ergeben. Die Suche nach Couchsurfing-Gastgebern, die eine ganze Familie bei sich aufnehmen möchten, war schon damals schwierig. (Jetzt nach einem Eigentümerwechsel, der Einführung kostenpflichtiger Mitgliedschaft und natürlich Corona ist das Netzwerk leider praktisch tot.) So nutzen wir die beiden Einladungen, die wir erhalten, und basteln den Rest drum herum.
- Drei Tage verbringen wir als Couchsurfer bei einer finanziell sehr gut gestellten Familie in Sofia.
- Anschließend besuchen wir für vier Tage und Nächte eine englische Familie, die in ein kleines Dorf mitten im bulgarischen Nirgendwo ausgewandert ist. Dieser Besuch fällt auf die Weihnachtsfeiertage, was ihn für uns zu einem ganz besonderes Erlebnis macht.
- Eine ganze, eiskalte Woche mieten wir anschließend eine Ferienwohnung in Sozopol am Schwarzen Meer.
Inzwischen habe ich über unsere große Reise ein Buch geschrieben: „Die Entdeckung Europas: 1 Familie, 2 schulpflichtige Kinder, 11 Monate Reisezeit, 1 Kontinent„.* Hier im Reiseblog zeige ich zu allen Kapiteln dazugehörige Fotos. Wer Alltags-Bilder aus Bulgarien sehen möchte, schaut hier:
Unsere Bulgarien-Erfahrung
Bulgarien ist ein extrem vielseitiges Land. Landschaftlich variiert es von den spektakulären Bergen im Westen bis zu Strand und Meer im Osten. Kulturell erstreckt es sich von der quirligen, durch und durch europäischen Metropole Sofia bis in die ursprünglichen Dörfer wie Svetlen. Auf unserem Spaziergang sehen wir dort, wie Nachbarn sich zusammentun, um auf der Wiese vor den Häusern ein Schwein zu schlachten.
Geschichtlich haben die Griechen ihre Spuren hinterlassen. Gleiches gilt für die Römer und die Illyrer, die ursprünglich den Balkan bewohnten. Dann herrschten die Osmanen 500 Jahre über Bulgarien und brachten den Islam mit.
Wie „europäisch“ ist Bulgarien?
Bulgarien ist Mitglied der Europäischen Union. Wenn ich mit Serbien, Bosnien-Herzigowina und Albanien vergleiche, fühlt sich das für mich auch halbwegs richtig an. Vergleicht man aber mit den EU-Musterschülern Kroatien, Slowenien und selbst Rumänien, wird deutlich, wie viel noch zu tun bleibt. – Und da spreche ich lediglich von den optischen Gepflogenheiten, die für Touristen sichtbar sind. Nicht von politischer und wirtschaftlicher Korruption, von denen ich letztlich keine Ahnung habe.
Ich hätte es nicht so erwartet, aber gerade Rumänien fühlt sich für mich deutlich „europäischer“ an als Bulgarien. Nachdem wir mit Ausnahme von Malta und Zypern tatsächlich alle EU-Staaten bereist haben, würde ich das so unterschreiben, dass Bulgarien das gefühlte Schlusslicht bildet.
(Und ja, was genau nun „europäisch“ bedeuten soll, ist diskutabel. Ich nutze es im Sinne eines optisch präsentierten Wertekanons. Letztlich kann man mir aber wohl durchaus vorhalten, ich ginge nur nach einem diffusen Gefühl der Fremdartigkeit und des Wohlstands.)
Urlaub in Bulgarien
An den Küsten ist Bulgarien touristisch „gut erschlossen“. Und ja, dabei handelt es sich um einen euphemistischen Ausdruck. Der Ausbau der Infrastruktur findet sehr rücksichtslos statt. Urlauber können sich über moderne Hotels direkt am Wasser und mitten in der Natur freuen. Die Kehrseite auf der ökologischen und ästhetischen Ebene ist allerdings auch nicht zu übersehen.
Selbstverpfleger-Unterkünfte finden sich übers Internet relativ leicht über gängige Vermietungsportale. Allerdings gibt es große Unterschiede, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht. Unbedingt vergleichen!
Einkaufen bei Selbstversorgung
Das Preisniveau für lokale Produkte ist sehr niedrig. Vor allem Obst und Gemüse auf den Märkten sind spuckebillig. Für Selbstverpfleger sind bequeme Riesen-Discounter vorhanden (z.B. Kaufland, Carrefour). Dort ist alles erhältlich, was man aus Deutschland kannt. Allerdings zahlt man dort auch mehr als in den kleinen Läden vor Ort. Und natürlich landet von dem Geld im großen Supermarkt auch ein reichlicher Anteil beim Konzern und nicht im Land.
Ladenöffnungszeiten unterliegen der persönlichen Entscheidung der Geschäftsleute, sind aber generell profitorientiert. Geöffnet ist deshalb tendenziell lange und immer, auch sonntags.
Straßenverhältnisse
Hier hat uns Bulgarien als Reiseland positiv überrascht. Die Straßenverhältnisse sind gar nicht so schlecht! Die Straßen für den Fernverkehr sind neu und gut ausgebaut.
Wer in ein bestimmtes kleines Dorf fahren möchte, muss natürlich mit Buckelpisten rechnen. Aber die großen Städte und touristischen Zentren sind infrastrukturell anständig miteinander verbunden. In der Region am Goldstrand/Sonnenstrand sind viele Verkehrsschilder und Warnungen sogar auf Deutsch.
Verständigung
Verständigung mit Einheimischen ist mitunter nicht ganz einfach. Wer in der Schule (oder anderswo) Russisch gelernt hat, ist klar im Vorteil. Die jüngere Generation spricht Englisch. In touristisch orientierten Orten finden sich Speisekarten auf Englisch und sogar Deutsch.
Das „echte“ Bulgarien
Es folgen – mit einem Augenzwinkern – einige Beobachtungen zur bulgarischen Mentalität. Sie beruhen auf meinen persönlichen Wahrnehmungen in schmalen zwei Wochen.
Shopping-Malls
Wer das moderne Bulgarien sucht, findet es in den riesigen Shopping-Malls am Stadtrand. Dort zelebrieren Bulgaren und Bulgarinnen ihre Zugehörigkeit zur westlichen Hemisphäre. Ein Familienausflug in die Mall gilt als gelungenes Wochenendprogramm.
Ästhetik
Wie auch im Gebiet Ex-Jugoslawiens scheint es kein allgemeines Bedürfnis zu geben, Dinge einfach mal ein bisschen hübsch zu gestalten. Vieles wird irgendwie hingepfuscht. Repariert wird ausschließlich funktionell. Die Ästhetik spielt keine Rolle. Klebeband und Spanplatten sind in dieser Hinsicht jedermanns Freund. (Ja, das hat sicherlich mit dem Wohlstandslevel zu tun. Aber nicht nur. In der Türkei z.B. würde man über optische Katastrophen sofort ein Spitzendeckchen packen.)
Mentalität
Dank Couchsurfing haben wir sehr, sehr nette Bulgaren getroffen. Im Vergleich mit anderen Ländern fiel es uns generell aber viel schwerer, mit Leuten ins Gespräch zu kommen.
Klar, das kann gut einfach am Wetter gelegen haben. Aber während wir es in Albanien z.B. schwer hatten, unbehelligt von A nach B zu kommen, sobald man uns als spannende Ausländer erkannt hatte, zeigte in Bulgarien wirklich niemand geringstes Interesse an uns. (Das finde ich nicht schlimm, nur ein wenig schade. Man erfährt so halt weniger über das Land.)
Sicherheit im Bulgarien-Urlaub
Wir haben uns subjektiv in Bulgarien ziemlich sicher gefühlt. – Trotz der Schauermärchen, die wir uns in Deutschland regelmäßig erzählen.
Straßenhunde
Es gibt weniger Straßenhunde als in Rumänien. Es sind trotzdem noch eine Menge. Aber auch hier sind wir nur friedlichen Streunern begegnet.
Organisierte Kriminalität
Wer sich ein bisschen über die Hintergründe Bulgariens informiert, stößt sehr bald auf den Fakt, dass das Land ein Problem mit organisierter Kriminalität hat. Als Tourist kommt man damit aber nicht bewusst in Kontakt.
Autoknacker in Bulgarien
Wiederholt bin ich nach den anscheinend berüchtigten Autoknackern von Bulgarien gefragt worden, die Gerüchten zufolge auch Urlauber auf offener Straße überfallen und ausrauben. Vielleicht haben die im Dezember einfach Winterschlaf gehalten?
Wir haben jedenfalls sowohl im Wohngebiet in Sofia als auch in einer Straße voller Hotels und Ferienwohnungen in Sozopol die ganze Zeit an der Straße geparkt. Es ist nichts passiert. Wir hatten kein schlechtes Gefühl und sind (im Gegensatz zu beispielsweise Italien und Spanien) von Vermietern und Einheimischen auch nicht gewarnt worden. Vielleicht ist also doch alles nur ein böses Gerücht?
Fazit: Urlaub in Bulgarien?
Urlaub in Bulgarien bedeutet für die meisten ja billiger Hotel-Urlaub an Goldstrand oder Sonnenstrand. Darüber kann ich wenig sagen, außer dass das ganze Niveau eben doch nicht mit Spanien vergleichbar ist. (Wobei ich mir da auch nur einen ganz kurzen Eindruck von der Costa del Sol und der Costa Tropical geholt hab – nicht meine Welt.)
Wer dem ganzen Land als unheimlich vielseitigem Reiseziel eine Chance geben will, sollte das unbedingt tun! Als Reiseland eignet sich Bulgarien meiner Meinung nach hervorragend! Auch für Familien mit Kindern ist Bulgarien abseits der Urlaubsgebiete machbar, solange alle Mann ein gewisses Maß an Abenteuerlust mitbringen.
Mehr Erfahrungsberichte über Urlaub in Bulgarien mit Kindern
An dieser Stelle gebe ich gern weiterführende Links zu anderen Reiseblogs. In Sachen Bulgarien-Urlaub mit Kindern gibt es erst so ganz langsam ein paar Erfahrungsberichte.
- Jenny von nunu-reist war mit Kleinkind in Bulgarien am Goldstrand.
- Gabriela hat Bulgarien mit Kind im Zug bereist und auf Mami bloggt darüber geschrieben.
- Wiebke führt ihr Familien-Reiseblog „Urlaub mit den Kindern“ offenbar beinahe ausschließlich für Freunde und Verwandte, und es gibt auch mehr Bilder als Erfahrungsbericht. Aber offenbar ist ihr Reisetagebuch von 2018 das aktuellste, was das Internet über individuellen Urlaub in Bulgarien mit Kindern zu bieten hat.
- Andreas erzählt in seinem kleinen privaten Blog „Bildung, IT & Fotografie“ über seinen klassischen Familienurlaub im Jahr 2013, pauschal und im Hotel in Sveti Konstantin bei Varna. – „Typisch deutsch“, sage ich mal, aber damit vielleicht gerade repräsentativ. [leider inzwischen offline]
- Dann gibt es noch einen Bericht über einen all inclusive Urlaub im Clubhotel in Bulgarien mit Baby und Kleinkind. Der Artikel entstand auf Einladung von Neckermann und ist im Mama-Blog „Mama & Mini“ als Gastartikel erschienen [leider inzwischen offline]. Andrea bloggt normalerweise in ihrem eigenen Mama-Blog „Runzelfüßchen„, und dort erlaubt sie einen Blick hinter die Kulissen besagter Einladungsreise. Sehr interessant im Vergleich. ;)
Mehr über Bulgarien bei family4travel
Hier im family4travel-Blog habe ich leider viel zu wenig über Bulgarien als Reiseland geschrieben. Wir haben in so kurzer Zeit so viele tolle Orte gesehen. Natürlich wollte ich mir meine wertvolle Reisezeit nicht mit Bloggen füllen. Und wieder zu Hause war da ein riesiger Wust an Material…
Immerhin über ein großartiges Ausflugsziel in Bulgarien habe ich geschrieben. Über unsere Zwischenstation in der alten Zarenstadt Weliko Tarnowo berichte ich hier:
Weliko Tarnowo: Die Burg der alten Zaren
Mehr über unsere Europareise
Über unsere 11-monatige Reise habe ich ein ganzes Buch geschrieben: „Die Entdeckung Europas“. Im Gegensatz zum Blog stehen dort die persönlichen Begegnungen und das „gefühlte Reisen“ während unseres Langzeit-Roadtrips im Mittelpunkt. Bulgarien widme ich gleich zwei Kapitel: eins über unser Couchsurfing-Abenteuer in Sofia, und eins über unser ganz besonderes Weihnachtsfest in dem winzigen Dorf bei Popovo.
»Ich hätte es nicht so erwartet, aber gerade Rumänien fühlt sich deutlich „europäischer“ an als Bulgarien, welches – nachdem wir mit Ausnahme der Slowakei, Malta und Zypern tatsächlich alle EU-Staaten bereist haben – das gefühlte Schlusslicht bildet.«
Also, jetzt muss ich schon mal fragen, wie ”europäisch“ denn definiert ist. Ist es gleichbedeutend mit ”zuhause“?
Wir fanden, Sofia ist ein gemütliches Dorf, Plovdiv dagegen schon fast mondän. Jedenfalls ist Bulgarien irre aufregend, da dort der „europäische“ mit dem osmanischen Anteil wohl am stärksten vermischt ist, sich aber immer noch sehr deutlich zeigt. Dabei haben wir von den mehr als reichen Kulturgütern und Naturwundern noch gar nicht gesprochen. Darüber hinaus trübt der Winter natürlich auch die Rezeption…
Aber grundsätzlich ist doch alles, was „anders“ ist zunächst einmal eine Bereicherung, oder? Findet jedenfalls
Reinard.
Was für eine spannende Frage: Was ist „europäisch“? Ich verwende das Wort dauernd, ohne mir wirklich Gedanken darüber zu machen. Mal nachdenken… Für mich ist es ein Synonym für funktionierenden Alltag, für effiziente Strukturen und für einen grundlegenden Wertekanon, der die Errungenschaften der Aufklärung als erstrebens- und erhaltenswert festsetzt. Ein Land oder Ort muss nicht wie zu Hause sein, um von mir als europäisch eingestuft zu werden. Für kulturelle Eigenheiten ist da viel Platz. Ich würde es eher als kollektive Geisteshaltung definieren. Ob dafür das Wort „europäisch“ wirklich geeignet ist, ist eine Frage, über die ich näher nachdenken sollte.
Danke für den Denkanstoß. ?
Auf solche Fragen stößt man eben beim Reisen… :-)
Das mit dem funktionierenden Alltag hängt natürlich vor allem uns Deutschen an. Ich will jetzt nicht soweit gehen, geputzte Fenster als unverzichtbar zu betrachten, aber manches würde uns auch hier in Griechenland den Alltag erleichtern… Aber Spontanes, Unerwartetes ist spannender als nichteintretendes Erwartetes.
Also Bulgarien ist eben kein Deutschland. Und muss nie so gepflegt und geputzt wie Deutschland sein. Die Mentalität kann und muss hier nicht Deutsch sein. Wie auch im gesamten Osteuropa ist sie deutlich anders. Hier sind andere Werte wichtig, man hat eigene Identität, die das Land eigenartig macht, egal ob von Außen den Deutschen alles gefällt oder nicht. In Bulgarien du kannst überall laufen. Es gibt keine gesperrte Felder und Wälder. Alles gehört allen. Keiner wird meckern „hei du darfst meinen Haus nicht fotografieren“ und du wirst nicht auf solchen Schild stoßen „Das Spielen der Kinder ist in diesem Bereich nicht erlaubt, Eltern haften um für Kindern“. Diese deutsche Arroganz ist in Bulgarien unbekannt. Und bevor man Bulgarien als „wenig europäisch“ bezeichnet, lieber im eigenen Garten schauen was in Deutschland die ausländischen Besuchern nerven würde.
Die Blogartikel, was ausländische Besucher an Deutschland nervt, müssen aber andere schreiben, nicht ich. Dafür bin ich als Deutsche ja gar nicht für qualifiziert. ;) Genauso legitim wie dieser hier wären solche Texte natürlich (zumindest, solange sie respektvoll formuliert sind), auch wenn ich diesen Artikel keineswegs als Bulgarien-Bashing verstehe, überhaupt nicht. Ich habe ihn geschrieben, um potenziellen deutschen Touristen eine Idee davon zu vermitteln, was sie in Bulgarien erwartet – meiner persönlichen Erfahrung nach. Nicht mehr und nicht weniger. Dass Bulgarien anders ist als Deutschland, und dass das völlig in Ordnung ist, sollte sich von selbst verstehen.
Die deutsche Reglementierungswut und das allgegenwärtige deutsche Sicherheitsbestreben als Arroganz zu bezeichnen, finde ich sachlich nicht richtig. Da kann man sicherlich drüber diskutieren, ob das sinnvoll, gut oder schlecht ist. Aber Arroganz liegt dem ganz bestimmt nicht zugrunde. Eher Angst. Aber auch das ist etwas, über das man lange diskutieren kann. :)
Leider das Bild was sie über Bulgarien vermitteln oder mindestens versuchen es zu machen auch als Deutsche Tourist ist relativ Falsch mit kleinen Ausnahmen natürlich.
Yay, super-hilfreicher Kommentar, vielen Dank dafür. Nicht. Ich lasse das einfach mal so stehen.
Jedes Land hat eben Plätze die nicht gerade einen schönen Eindruck hinterlassen, auch Bulgarien eben. Aber ich war dort und ich muss auch sagen, dass Bulgarien auch ihre schönen Seiten zeigen kann und ich kann es nur empfehlen.
Danke schön für deine Meinung!
Danke für die Einblicke! Bulgarien hatte ich gar nicht auf dem Schirm als Urlaubsland, dabei ist es ja gar nichtmal so weit entfernt von Österreich. Eine Kindergartenfreundin meines Sohnes hat Großeltern da und die Famile fliegt häufig mehrere Wochen am Stück vom Flughafen Linz aus dorthin. Die Mutter sagt, solange es noch geht, nutzen sie es aus, wenn die Tocher im Herbst in die Schule kommt, können sie eh nurmehr in den Ferien hinfliegen. Aber die Möglichkeit ist gegeben. Sie haben uns auch eingeladen, sie einmal für ein, zwei Wochen zu begleiten, das wäre natürlich super, wenn wir zusammen mit Einheimischen die Gegend erkunden könnten.
Zusammen mit Einheimischen ist es immer am besten, ein Land zu erkunden! Tolle Chance, unbedingt nutzen! ;) Ansonsten bietet sich von Linz aus auch ein spannender Balkan-Roadtrip nach Bulgarien an.