Wir sind nicht so die Strand-Urlauber. Überhaupt nicht. Ich gehe gar nicht gerne Schwimmen, und die Male, die ich in den letzten zehn Jahren ins Meer gehüpft bin, kann man an einer Hand abzählen. Auch die Jungs sind nicht so fürs Baden im Meer, selbst wenn es warm genug ist. Aber sie buddeln gern. Und als ich meinen Blogbeitrag über die schönsten Strände rund um Bad Doberan geschrieben habe und nach Fotos in meinem Archiv suchte, da fiel mir auf, dass wir auf unseren Reisen doch schon ein paar wirklich grandiose Strände besucht haben. So entstand die Idee zu einer Best-of-Liste der außergewöhnlichsten und schönsten Strände Europas, die wir kennen. (Ein Klick auf die Bildunterschrift bringt euch wieder zum jeweiligen Artikel.)
Harilaid, Estland: Das kurioseste Strandgut
Mein persönlicher Lieblingsstrand befindet sich in Estland. Die kleine „angewachsene“ Halbinsel im Nordwesten der großen Insel Saaremaa habe ich schon im Artikel über unsere schönsten Wanderungen vorgestellt. Sie ist unbewohnt, und wir haben sie auch im Hochsommer menschenleer vorgefunden. Die breiten Sandstrände hatten wir ganz für uns allein. Und wir haben die kuriosesten Dinge dort gefunden: Backsteine, ein Wrack, und das Skelett eines ganzen Mühlrads.
Praia do Camilo, Portugal: Algarve-Bucht zwischen Wellen und Fels
Die portugiesische Algarve ist berühmt für ihre Strände. So ist es kein Wunder, dass der Praia do Camilo in der Nähe von Lagos selbst uns Strandmuffel zu Badegästen gemacht hat. Echt jetzt, ich war im Meer! Es gibt sogar ein Beweisfoto im Artikel. Die hohen Wellen haben mich gereizt, und die verwunschene Umgebung aus feinem Sand und dramatischer Steilküste. Oben an der Klippe gibt es ein tolles Café.
Plage de Cupabia: Traumstrand auf Korsika
Korsika hat eine Menge Traumstrände. Ich bin mir sogar sicher, dass ich locker eine Aufzählung meiner Lieblingsstrände auf Korsika füllen könnte. Der Plage de Cupabia ist sozusagen Stellvertreter für sie alle. Das Tolle ist, dass die breite Sandbucht mit dem flach ansteigenden Wasser so abgelegen ist, dass sich (zumindest in der Vorsaison) niemand sonst hierher verirrt. Im Sommer ist das sicher schon anders, wenn der nahegelegene Campingplatz geöffnet hat. Zu Ostern hatten wir hier jedenfalls ein paar traumhafte Stunden. Und unser sehr guter Reiseführer hatte von diesem Punkt aus eine ziemlich coole familientaugliche Wanderung parat.
Gallipoli, Apulien: Buddeln im süditalienischen Regen
Unsere Woche in Apulien stand unter keinem richtig guten Stern. Vor allem stand sie unter Wolken, fast durchgängig. Ein Frühjahrssturm jagte den nächsten. Selten habe ich so gefroren wie in jenem März in Süditalien. Aber der Strand von Gallipoli war schön, keine Frage! Unser liebster Abschnitt war das felsige Stück südlich der Kleinstadt, zwischen Stadion und der Siedlung Baia Verde. Auf Google Maps sieht man in der Streetview-Ansicht, wie es dort im Sommer zugeht. Insofern bin ich mit den Erinnerungen an unser bibberndes Vergnügen doch sehr zufrieden.
Heiligendamm, Deutschland: Unser Haus-Strand
Den Kinderstrand von Heiligendamm habe ich ja schon im Doberan-Artikel ausführlich vorgestellt, aber natürlich darf er auch in dieser Aufzählung nicht fehlen.
Villasimius, Sardinien: Schneeweißer Sand
Sardinien hat ebenso wunderbare Strände wie Korsika. Im Ferienort Villasimius, an der südöstlichen Küste der Insel gelegen, hatten wir einige Tage lang eine Ferienwohnung in Laufweite zum Meer. Das war toll! Dort haben wir gesessen, während die Jungs ihre Travelschooling-Pflichten absolvierten: Vokabeln lernen bei Wellenrauschen, 1×1 Abfragen mit den Zehen im warmen Sand.
Ahrenshoop, Deutschland: Sandige Weite auf Fischland-Darß-Zingst
Noch ein deutscher Ostseestrand schafft es unter meine Favoriten. Die langgestreckte Halbinsel Fischland-Darß-Zingst erstreckt sich östlich von Rostock ins Meer. Vor allem die Strände von Fischland rund um Ahrenshoop sind so ausgedehnt, dass sich selbst im Hochsommer für jeden noch genügend Platz findet. Ich kenne die Gegend nicht so richtig gut, aber eine Stippvisite im vergangenen Sommer hat mir mächtig gefallen.
Jurmala, Lettland: Der Lieblingsstrand des Baltikums
„In Jurmala badet halb Russland“, hat uns eine Lettin abfällig gesagt. Aber halb Russland hat recht: Es ist nun einmal wunderschön in Lettlands Vorzeige-Badeort. Und wenn man den abgebildeten Füllstand mit einem Hochsommertag in südlichen Urlaubsländern vergleicht (oder auch nur mit der Ostsee), dann geht es doch eigentlich. Der breite Sandstrand wechselt zwischen naturbelassen und infrastrukturell erschlossen. Das Wasser ist ewig flach und deshalb vor allem für Kinder ideal. Und Jurmala selbst ist sehenswert und nicht weit von Riga entfernt.
Föhr, Deutschland: Die bunten Strandkörbe von Utersum
Unsere Stippvisite auf der nordfriesischen Insel fiel auf ein Frühsommer-Wochenende mit nicht ganz so traumhaftem Wetter. Trotzdem habe ich unseren Besuch als wunderbar in Erinnerung. Das lag auch an den breiten Sandstränden. Der in dem winzigen Ort Utersum auf der Westseite der Insel ist von kunterbunden Strandkörben gepunktet. Hinter den Dünen liegt ein schöner Spielplatz.
Agios Nikitas, Griechenland: Unverhofftes Paradieschen auf Lefkada
Die richtig schönen Glücksmomente verspüren wir ja oft, wenn wir eigentlich gar nichts Umwerfendes erwartet haben und ein Tag unerwartet schön wird. Das ist uns auf der westgriechischen Insel Lefkada passiert. Auch hier war das Wetter mittelmäßig (es war Februar) und wir eigentlich nur auf der Durchreise. An dem eher kleinen Stadtstrand des noch kleineren Örtchens haben wir dann unverhofft ein paar richtig schöne Stunden verbracht: Die Jungs beim Buddeln, und wir in Sichtweite im Strandcafé, dem einzigen, das zu dieser Unzeit geöffnet hatte (auf dem Bild das links mit der Holzveranda).
Playa de la Concha, Baskenland: Der angeblich schönste Stadtstrand Spaniens in San Sebastian
Muschelbucht heißt er übersetzt, und unser Reiseführer schwärmte in den höchsten Tönen davon. In der Tat ist es sehr angenehm, den Stadtbummel durch San Sebastian – oder Donostia, wie die Stadt gerne bei ihrem baskischen Namen genannt wird – direkt am Strand ausklingen zu lassen. Der Blick schweift dann entweder übers blaue Wasser und zu den Bergen Richtung offenes Meer, oder hinüber zu den gediegenen Hotelbauten, dem Casino und dem Nostalgiekarussell.
Beckerwitz, Deutschland: „Geheime Bucht“ im Klützer Winkel
Der Hausstrand der Jugendherberge Beckerwitz ist winzig, und man muss ihn suchen. Am Ende eines Feldweges versteckt er sich hinter Büschen und Bäumen. Aber gerade das macht ihn so verwunschen. Hier ist alles Natur. Der Abendspaziergang zum Wasser gehörte dazu, als wir unseren denkwürdigen Mini-Urlaub im Baumhaus genossen.
Skara Brae, Orkney-Inseln: Eiskalter Traumstrand am schottischen Nordmeer
Was für eine traumhafte Bucht! Selbst bei dem miesen grauen Wetter mit waagerechtem Fissel-Hagel sind wir begeistert, und nur mit Mühe können wir die Jungs von einer seligen Buddel-Session abhalten (da wir leider nicht genug Zeit haben). Das Ding ist nur: Hier im äußersten Norden Schottlands steigt das Thermometer selbst im Hochsommer kaum je auf Bikini-Temperaturen. Macht nichts. Sieht trotzdem toll aus! Und gleich nebenan befindet sich die prähistorische Super-Sehenswürdigkeit Skara Brae, das ausgegrabene Steinzeit-Dorf.
Sozopol, Bulgarien: Buddeln am Schwarzen Meer
Vorhin sagte ich, ich habe selten so gefroren wie in Süditalien im März. Nun, Bulgarien Anfang Januar war härter. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kroch uns eine eklig-feuchte Kälte in die Knochen, dazu wehte ein fieser Wind. Wir haben es kaum länger als eine Stunde am Stück draußen ausgehalten. Aber der Strand war herrlich! Die in Sachen beach life noch viel renommierteren Schwarzmeer-Badeorte Goldstrand und Sonnenstrand haben wir uns gar nicht angesehen. Wir haben uns auf den Stadtstrand von Sozopol beschränkt. War schön! Nur eben… bisschen arg frisch.
Noch mehr Ostseestrände
Und noch mal Eigenwerbung für unseren Reiseführer. ;) Der enthält nämlich nicht nur familientaugliche Wanderrouten, sondern auch Tipps und Beschreibungen der schönsten Strände Mecklenburg-Vorpommerns.
Da sind richtig viele Ostseestrände dabei :-), das freut mich als Küstenkind ;-) Ich könnte mich kaum für einen Lieblingsstrand entscheiden, es gibt so viele. Ich bin zwar kein Sonnenanbeter und Strandlieger, aber ich liebe Strandspaziergänge. Einen speziellen haben wir auf Usedom unternommen, am Strand ging es über die „Grenze“ nach Polen. Liebe Grüße, Ines
Strandspaziergänge mag ich auch richtig gerne. Wir haben letztens auf Kintyre in Schottland einen wunderbaren gehabt. Auf Usedom am Strand über die Grenze, das haben wir leider zeitlich nicht mehr geschafft, aber irgendwann möchte ich das auch noch mal machen.
Puh, jetzt dachte ich echt, ich sei schon viel rum gekommen und wir haben sicherlich den ein oder anderen gemeinsamen Lieblingsstrand. Nix da! Der einzige Strand auf deiner Liste, an dem ich so ungefähr mal war ist in Portugal. Die anderen kenne ich entweder nicht oder war da noch nie oder so.
Mein Traumstrand ist auf Mallorca, da gibt es einige, die ich sehr mag. Und an der Ostsee und Nordsee, aber da kann ich mich nicht fest legen weil ich mich da nicht so auskenne…
Seit dem letzten Urlaub habe ich einen Traumstrand in der Karibik, passt also hier nicht so ganz rein ;-)
LG Martina
Mit Karibik und Mallorca können wir wiederum nicht mithalten. :)
Vorab ein großes Kompliment, eure Blog ist wirklich sehr gelungen, bitte weiter so.
Zu diesem Beitrag noch ein Strand-Tipp – Insel Amrum!
Das New Yorker Reisemagazin „Condé Nast Traveler“ hat übrigens 2015 die schönsten Strände bewertet und wählte den Amrumer Strand auf Platz 3 in Europa:
„Mit seinem nordfriesischen Charme zwischen der Nordspitze und dem Leuchtturm von Wittdün ist Amrum sogar attraktiver als etwa Sardinien (11), Mykonos (7), Mallorca (6), Ibiza (4), lediglich das griechische Skiathos (2) und Menorca (1) schafften eine bessere Bewertung. Gelobt wird auch das weniger bekannte Amrum für seinen perfekten, zehn Meilen weiten Sandstrand (der größte Europas) sowie seine charmanten Dörfer“
Von Amrum habe ich schon viel Gutes gehört. Es steht auf jeden Fall auf unserem Wunschzettel!
Und danke schön!! ;)