Sloweniens Hauptstadt Ljubljana ist vielfältig: gemütlich und aufregend. Beeindruckend und übersichtlich. Abenteuerlich und angenehm berechenbar. Mit gerade einmal 280.000 Einwohnern ist die Metropole wenig mehr als halb so groß wie Hannover. Und doch ist sie vor allem eins: sehenswert! Wir haben uns Ljubljana mit Kindern an einem Tag angesehen. Hier kommt unser Erfahrungsbericht.

Ljubljana mit Kindern im Grundschulalter

Der nun folgende Reisebericht stammt aus dem Jahr 2014. Er ist ganz authentisch von unterwegs geschrieben. Wir haben Ljubljana mit unseren Kindern (7 und 10 Jahre) als Tagesausflug besucht. In Slowenien waren wir eine gute Woche lang unterwegs. Das war noch ziemlich am Anfang unserer großen Europareise. (Dazu hier mehr: 11 Monate Europareise mit Kindern.)

Mehr weiterführende Links liste ich am Ende des Beitrags. Es folgt nun mein damals noch recht unmittelbarer Reisebericht.

Unsere Eindrücke aus Ljubljana mit Kindern

In Wirklichkeit sind wir ja schon zwei Länder weiter mit unserer Langzeitreise. – Kroatien war toll, an Ungarn gewöhnen wir uns noch. Also muss ich mich sputen, endlich mit den Slowenien-Berichten hinterherzukommen. Dabei ist es eine Sünde, das kleine, aber wunderschöne Alpenländchen übers Knie zu brechen. So sehr habe ich dessen ländlichen Charme und atemberaubende Natur lieben gelernt! Aber auch die Hauptstadt Ljubljana verdient die Aufmerksamkeit meines Reiseblogs.

Ljubljana, "geliebte" Drachenstadt.

Mit Kindern in Ljubljana, der Drachenstadt.

Ein Tag in Ljubljana

In Ljubljana selbst übernachten wir nicht. Stattdessen kommen wir in der Kleinstadt Logatec als Couchsurfer unter. Zum Glück sind die Wege in dem kleinen Land nicht weit. Wir nutzen die Mitfahrgelegenheit unserer Gastgeber. Wie so viele Slowenen pendeln sie in der morgendlichen Rushhour aus dem beschaulichen Logatec über die Autobahn nach Ljubljana. Nejc setzt uns innenstadtnah ab. Seine Frau Mica führt uns auf dem Weg zu ihrem eigenen Arbeitsplatz noch bis ins Zentrum. Früh um neun stehen wir auf dem zentralen Prešerenplatz und haben einen ganzen Tag voller Sightseeing vor uns.

Drei Brücken nebeneinander: Ljubljana mit Kindern

Drei Brücken nebeneinander: Ljubljanas Wahrzeichen ist nicht besonders fotofreundlich. Sie alle drei auf ein Bild zu bekommen, ist schwierig.

Ljubljana, Stadt der Brücken

Wir beginnen mit dem Naheliegenden und begutachten zuerst einmal die Drei Brücken. „Tromostovje werden sie genannt. Unmittelbar nebeneinander bilden sie eines von Ljubljanas Wahrzeichen.

Die Trias umfasst eine Straße mit zwei separaten Fußgängerbrücken. Ein Herr namens Jože Plečnik hat sie im vergangenen Jahrhundert entworfen. Seine Bauten und sein Ruf sind in der Stadt allgegenwärtig – aus Gründen, die sich mir in der kurzen Zeit unserer einseitigen Bekanntschaft nicht erschlossen haben. Na ja, sie ist schon ganz witzig, die dreifache Brücke.

Ljubljana mit Kindern

Es gibt auch noch andere Brücken, die wir ebenso spannend fanden.

Ljubljana, Stadt der Drachen

Eine andere Überquerungsmöglichkeit der Ljubljanica hat mir – und vor allem den Jungs – allerdings noch viel besser gefallen: die Drachenbrücke. Sie gilt unter uns weniger künstlerisch gebildeten Touristen als Top-Sehenswürdigkeit der Stadt. (Für die Architektur-Nerds unter euch: Sie wurde immerhin von Herrn Plečniks Lehrmeister entworfen und im Jahr 1900 erbaut.)

Dass Drachen nicht nur an diesem Ort, sondern in ganz Ljubljana eine zentrale Rolle spielen, liegt am Gründungsmythos der Stadt. Der griechische Held Jason (der mit dem Goldenen Vlies und den Argonauten im Schlepptau) soll hier ebenjenes Biest erschlagen haben.

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„Fast wie echt“ denkt man bei den Wächtern von Ljubljanas Drachenbrücke. (Auch wenn das bei Drachen zugegebenermaßen ein klein wenig paradox ist.)

Ljubljana, Stadt der Liebe

Mehr über die dunkle und lichtere Vergangenheit erfahren wir im Stadtmuseum. Illyrer, Kelten und Römer siedelten im heutigen Stadtgebiet, bevor im 7. Jahrhundert die Slawen einwanderten und blieben. Geherrscht haben auch danach meistens andere: Franken, Böhmen und dann lange, lange die Habsburger.

Damals hieß die Stadt Laibach. Ihren heutigen Namen leiten die Bewohner vom slowenischen Wort für „lieben“ ab. – „Geliebte Stadt“ soll es heißen. Und auch wenn das etymologisch fragwürdig bleibt, kann ich die Gedanken dahinter durchaus verstehen.

Obst und Gemüse, Fisch und Klamotten - auf dem Marktplatz gibt's so gut wie alles.

Obst und Gemüse, Fisch und Klamotten – auf dem Marktplatz gibt’s so gut wie alles.

Ljubljana, Stadt der Auswahl

Wir bummeln an diesem Tag durch die komplette Innenstadt. Überall entdecken wir kleine und größere Hingucker. Da sind die Arkaden am Fluss, die zur Markthalle führen. Hier gibt es ein bisschen was von allem. Wer drinnen nicht fündig wird, kann immer noch draußen an meterlangen Obst- und Gemüseständen entlangschlendern. Wir gönnen uns ein günstiges Mittagessen am Fischwagen (empfehlenswert!). Nicht so günstig sind dagegen die Souvenirs. Dieselbe Blümchenkette, die ich mir am Bleder See für 10 Euro gegönnt habe, kostet hier genau das Doppelte.

Die Burg im Zentrum Ljublnanas ist nicht wahnsinnig spektakulär, aber sie lohnt doch den kurzen Aufstieg.

Die Burg im Zentrum Ljubljanas ist nicht wahnsinnig spektakulär. Aber sie lohnt doch den kurzen Aufstieg.

Ljubljana, Stadt mit Weitblick

Gegenüber der Statue auf dem Marktplatz führt eine kleine Gasse zum Burgberg hinauf. (Wer für den kurzen, aber steilen Aufstieg zu faul ist, kann auch die Seilbahn nutzen.) Im Inneren der Burg gibt es ein weiteres Museum. Außerdem finden mehrere Restaurants und Cafés mit gutem Ruf in dem Ensemble Platz. Abends gibt es immer wieder Konzerte und andere Aufführungen.

Beständig müssen wir uns durch große Reisegruppen kämpfen. (Offenbar hat der asiatische Markt nicht nur Hallstatt für sich entdeckt.) Auf das Burgmuseum verzichten wir heute. (Eins pro Tag reicht selbst uns.) Trotzdem kriegen wir ein paar nette historische Ecken zu sehen.

Gratis ist außerdem der Ausblick auf die Stadt.

Ljubljana von oben

Ljubljana von oben.

Ljubljana, Stadt der Vielfalt

Wieder unten in der Fußgängerzone erkunden wir verfallende Innenhöfe, schmucke Boutiquen und stylische Cafés. Wir entdecken in der Nähe der Universität Street-Art und andere Kunstprojekte. Und wir finden üppige Barockbauten, wunderschöne Jugendstil-Fassaden und auch ganz neues Design. Ganz deutlich haben wir dabei das Gefühl: Ljubljana ist eine Stadt im Aufbruch. Hier läuft die Entwicklung in die richtige Richtung. Es lohnt sich, mal vorbeizuschauen.

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Ganz viele Fassaden bieten was zum Gucken!

Mehr Slowenien mit Kindern

Weitere Erfahrungsberichte aus unserer Woche in Slowenien habe ich in diesem Artikel gesammelt:

Slowenien mit Kindern: Unsere Erfahrungen

Einen entschiedenen Tipp habe ich für alle Familien, die gerne draußen sind. Während die Hauptstadt Ljubljana einen Besuch absolut lohnt, liegen die wahren Schätze des Landes in der Natur! Im Nationalpark Triglav häufen sie sich nur so. Die besten Orte und Wanderungen für Familien kennt der Reiseführer „Naturzeit mit Kindern: Soca und Triglav Nationalpark: 45 Wander- und Entdeckertouren in Sloweniens wildem Westen“*.

Einen ersten Eindruck, warum ihr bei einer Reise nach Slowenien diese Region nicht auslassen solltet, könnt ihr euch bei meiner Kollegin Gela von unterwegsmitKind holen. Sie hat einen ultimativen Guide fürs Soca-Tal mit Kind geschrieben.

Slowenien Flagge

Slowenien ist ein tolles Reiseland für Familien!

Und über unsere Europareise habe ich ein ganzes Buch geschrieben. Genau vorgestellt habe ich meine Reiseerzählung hier: „Die Entdeckung Europas: Unser Buch ist da!

Cover Die Entdeckung Europas Lena Marie Hahn Buch

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Transparenz-Hinweis: Die mit * gekennzeichneten Links zu Amazon bringen mir im Fall eines Kaufs eine kleine Provision. Den empfohlenen Reiseführer kenne ich, weil ich als Lektorin Kommafehler rausgefischt habe. Ich empfehle ihn aus Überzeugung ohne Gegenleistung. (Trotzdem lässt sich ein gewisses Eigeninteresse an guten Verkaufszahlen nicht leugnen. Wenn es dem Verlag gut geht, bleibe ich schließlich Lektorin. Außerdem habe ich selbst drei Familien-Reiseführer im Naturzeit-Verlag veröffentlicht.)