Kurzer Bericht unserer Fährfahrt von Tallinn nach Helsinki (Viking Lines).
Gestern waren wir noch im Supermarkt und haben all das gekauft, was wir mit nach Hause nehmen möchten: Kama (das Pulver für den Erbsen-Getreide-Joghurt-Drink), Kwass (Brot-Brause) und den Tallinner Rum-Likör.
Nach zwei erfolglosen Versuchen, ein Restaurant mit moderaten Preisen aufzutreiben, das trotzdem nett aussieht, sind wir zum Abendessen dann doch wieder im „Travel“ im Bahnhof gelandet. Dort war es wieder äußerst schön, lange Zeit waren wir auch die einzigen Gäste. Ich hatte Lachs mit Brokkoli-Risotto, Martin Schweinebraten mit Sauerkraut – durchaus typisch estnisch. Die Jungs entschieden sich für Pfannkuchen mit Schinken und Käse. Zum Ende unserer Zeit in Estland haben wir uns sogar einen Nachtisch gegönnt – es war ein schöner Abschluss.
Abends haben wir dann zusammengepackt, so dass wir für die letzten drei Tage nur noch eine Tasche für alle haben und an die Dachbox gar nicht mehr ranmüssen.
Inzwischen haben wir Estland hinter uns gelassen und zum ersten Mal finnischen Boden unter den Füßen. Oder besser gesagt: unter den Rädern, denn noch stehen wir in Helsinki im Stau. Die Überfahrt dauerte zwei Stunden und verlief völlig problemlos. Wir hatten das Frühstücksbüffet gebucht, was absolut die richtige Entscheidung war. Es gab eine leckere Auswahl: Brot in vielen verschiedenen Variationen, full English breakfast, Pfannkuchen, Müsli zum Selber-Zusammenstellen, Lachs und alles Mögliche. Auch die Kinder waren mit Herz und Seele dabei und zeigten, nebenbei bemerkt, dass sie sich bei Tisch besser benehmen können als die meisten anderen ihrer Altersklasse.
Gut die Hälfte der Zeit verging also mit dem Frühstück. Den Rest der Überfahrt verbrachten die Jungs im Spielzimmer. Martin und ich lasen weiter in „My Estonia“. Immerhin zur Hälfte sind wir schon durch.
Oh Mann, Helsinki ist wirklich ein einziges Verkehrschaos. Ampel für Ampel schieben wir uns mitten durch die Innenstadt, um in einem Außenbezirk unsere Couchsurfer zu treffen. Gerade fahren wir am Rathaus vorbei, direkt am Haupteingang. Wenn der Verkehr nicht wäre, wäre es richtig hübsch: viele klassizistische Fassaden, ziemlich prächtig.
Diesen Eintrag meines Reisetagebuchs habe ich am 10. August 2012 verfasst.
Weiterlesen? –> Die zivilisierte Wildnis gleich hinter Helsinki.
Das Pulver heisst „kama“. „Kava“ ist ein Programmheft z. B. im Theater. Bitte nimm das mir nicht übel, Du schreibst einfach so gut, dass vielleicht mehrere Leute Dein Reisebericht als Ideenquelle benutzen werden.
Ah, nein, natürlich nehm ich dir das nicht übel. Alles soll schließlich so nah an der Wahrheit bleiben wie in einem subjektiven Reisebericht nur irgend möglich. Vielen Dank für die Korrektur! Ich ändere es sofort.