Korsika ist ein fantastisches Reiseziel! Die französische Mittelmeerinsel gehört zu den ganz wenigen Orten, an die wir tatsächlich für mehr als einen Familienurlaub zurückgekehrt sind. – Weil es einfach sooo schön dort ist! Inzwischen kennen wir die Insel tatsächlich fast einmal rund herum. Hier in meinem Reiseblog zeige ich euch Sehenswertes im Norden, Osten, Süden und Westen. Für alle, die überlegen, Korsika mit Kindern zu erkunden, habe ich Tipps fürs Urlaubsprogramm für die ganze Familie.
Familienurlaub auf Korsika
Wer es einmal nach Korsika schafft, kommt kaum umhin, die Insel zu lieben. So ging es uns jedenfalls. Seit wir 2015 erstmals korsischen Boden betreten haben, wollte ich unbedingt wieder hin! Im September 2023 war es nun endlich soweit: In einem zweiten Familienurlaub haben wir knapp zwei Wochen lang Korsika gründlich erkundet.
(Wenn ihr lieber Bilder anschauen möchtet, als viel Text zu lesen, empfehle ich euch mein Korsika-Highlight bei Instagram. Das umfasst allerdings nur Eindrücke aus unseren aktuellen Urlaub im Norden von Korsika.)
Was gegen Familienuralub auf Korsika spricht
Gleich vorweg das Geständnis: Korsika ist schweineteuer. Eine Kugel Eis (nicht größer als in Deutschland) kostete im Sommer 2023 einheitlich 3 Euro. Das ist im Familienurlaub mit Kindern natürlich bitter.
Und das zieht sich so durch. Das Preisniveau ist etwa ein Drittel teurer als in Deutschland. (Im Supermarkt bei den Lebensmitteln ist es eher noch mehr. Dafür ist Essengehen im Verhältnis gar nicht mal sooo viel teuer.)
Was Korsika mit Kindern so toll macht
Trotzdem lohnt sich ein Familienurlaub auf Korsika total. Also, finde ich.
Das mediterrane Klima ist herrlich. (Zumindest in Vor- und Nachsaison. Im Sommer könnt ihr auch Pech haben mit über 40 Grad. Mitte bis Ende September hatten wir jetzt unten am Meer 22 bis 28 Grad und eigentlich jeden Tag Badewetter.)
Die Strände sind ein einziger Traum. Die ganze Landschaft ist atemberaubend. Auch und gerade mit Kindern gibt es so viel auf Korsika zu entdecken.
Wo ist es auf Korsika schön – und warum?
Damit ihr euch eine Vorstellung davon machen könnt, was euch im Familienurlaub auf Korsika erwartet, stelle ich euch die Insel einmal rundherum vor. In jeder Himmelsrichtung zeige ich euch einen tollen Programmpunkt oder ein Ausflugsziel, das meine Kinder und ich geliebt haben.
Wir beginnen im Norden. Die meisten Familien werden ihren Korsika-Urlaub in Bastia starten. Das ist die zweitgrößte Stadt der Insel und der wichtigste Fährhafen. (Dass Bastia als richtig tolles Reiseziel an sich taugt, würde ich jetzt nicht behaupten. Angucken könnt ihr euch die Stadt aber durchaus mal. In meinem Reisebericht von unserem kompletten Roadtrip nach Korsika und zurück habe ich ein bisschen was über Bastia selbst geschrieben.)
Von Deutschland aus macht die Fähre ab Genua oder Livorno am meisten Sinn. (Welche Fährgesellschaft wir nach unseren persönlichen Erfahrungen empfehlen können und welche nicht – und warum –, erzähle ich ebenfalls im Roadtrip-Artikel.) Und weil die Balagne im Norden Korsikas – zu recht – zu den beliebtesten Urlaubsgebieten der Insel zählt, wandere ich von Bastia im Nordosten hinüber in den Norden. Dann mache ich entgegen dem Uhrzeigersinn weiter.
Bereit?
Korsika im Norden: Badeurlaub in der Balagne
Die Urlaubsregion Balagne umfasst einen Großteil der Nordküste. Sie ist meiner Meinung nach für einen Familienurlaub auf Korsika am besten geeignet. Die Balagne beginnt hinter der kargen und weitgehend unbesiedelten Gegend der Déstert des Agriates, wo die struppige Macchia sich bis zum Horizont erstreckt. In Richtung Westen nimmt sie die gesamte Nordküste ein, die kurz hinter Calvi zu Ende ist.
Entlang der Küste liegen hier mehrere schöne kleine Badeorte und viele Campingplätze. Ein Strand ist schöner als der andere. Wir selbst haben eine gute Woche Badeurlaub in dem winzigen Urlaubsort Lozari gemacht. Das ist schon fast der östlichste Winkel der Balagne. Auch hier gibt es noch mal einen tollen langen und breiten Strand.
Alle Strände sind frei zugänglich. Zwischen ihnen verkehrt auch die Bäderbahn. So könnt ihr von eurer Unterkunft in einem der Urlaubsorte in die Stadt nach Calvi auf der einen oder L’Ile Rousse auf der anderen Seite fahren. Natürlich geht es genauso gut andersherum von der Stadt aus zum Baden an einen der abgelegeneren Strände. (Achtung: Die Bahnen fahren zumindest in der Nachsaison nur alle zwei Stunden und sind brechend voll. Unsere persönliche Erfahrung war da sehr durchwachsen.)
Auch das Hinterland der Balagne ist wunderschön! Nur wenige Kilometer abseits des Strandes schießen die Berge in die Höhe. Dort schmiegen sich uralte Bergdörfer zwischen die Felsen und bilden treppauf, treppab schmale Gassen. Besonders toll sind hier das wie ein Adlernest gelegene Saint’Antonino und Pigna, das Dorf des Kunsthandwerks.
Einen großen eigenständigen Beitrag über die Region habe ich hier: Tipps für die Balagne mit Kindern.
Korsika im Nordwesten: Calvi und L’Île Rousse
Korsika bietet überall an der Küste schöne kleine Städte mit maritimem Flair. Calvi im äußersten Nordwesten und das nur 20 Kilometer östlich gelegene L’Île Rousse gehören zu den beliebtesten und auch schönsten Inselorten.
Hier geht es touristisch zu, ja. In erster Linie bedeutet das aber, dass es an Restaurants und Cafés nicht mangelt. Niedliche kleine Geschäfte säumen die schmalen Straßen. Dort gibt es all den Souvenirkitsch aus Fernost. Aber auch originales Kunsthandwerk von der Insel ist dabei, lokale Produkte und einfach nette Boutiquen. Beide Städte verfügen über eine richtige Fußgängerzone. So macht das Bummeln Spaß!
Calvi ist wunderschön dem Meer zugewandt. Die Altstadt umarmt eine hübsche Bucht. Auf der einen Seite wird sie von der Zitadelle begrenzt, die ein eigenes verwinkeltes Stadtviertel bildet. Auf der anderen Seite weicht sie dem Stadtstrand, an dem mehrere schicke Strandbars locken. Dazwischen liegt die Marina, wo sich weitere Restaurants mit Meerblick aneinanderreihen.
L’Île Rousse ist kleiner und überschaubarer. Eine große Auswahl an Gastronomie gibt es trotzdem. Hauptattraktion ist die namensgebende Halbinsel. Deren Felsen nehmen vor allem im Sonnenuntergang eine magisch rötliche Färbung ein.
Korsika im Westen: Herrliche Strände
Der Osten der Insel gilt als zahmer und sonniger. Dafür hat der Westen – meiner Meinung nach – die schöneren Strände. Und ja, sie sind vielleicht noch ein bisschen fantastischer als die Strände der Balagne im Norden. Vor allem gibt es an der Westküste insgesamt weniger Tourismus. Daher findet ihr hier ein paar abgelegene Perlen, die ihr mit Glück mit nicht allzu vielen anderen teilen müsst. (2015 waren wir in den Osterferien auf Korsika. Da war es für klassischen Badeurlaub noch etwas kalt. Dafür hatten wir diese megatollen Strände meistens praktisch für uns alleine.)
Einer dieser Geheimtipp-Strände ist die Baie de Cupabia. Entlang des azurblauen Wassers wandern wir zum Tour de Campannella. Das ist ein Aussichtsturm, den ihr frei besteigen könnt. Seicht geht es vom feinen Sandstrand ins Wasser. Dazwischen locken einzelne Kletterfelsen. Einfach nur traumhaft! Auch hier wäre also eine herrliche Basis für den Familienurlaub auf Korsika mit Kindern. (Der Nachteil: die lange Anfahrt quer über die Insel, egal woher.)
Weitere sehr schöne Strände im Westen sind zum Beispiel der Plage de St. Antione und die Anse de Minacccia am Capo di Feno.
Korsika im Südwesten: Die Steinreihen von Stantari und Pallaghiu
Dass Korsika in Sachen prähistorischen Großstein-Bauten beinahe ebenso viel zu bieten hat wie Irland und Südengland, ist kaum bekannt. Na ja, gut, mit Stonehenge kann Korsika dann vielleicht doch nicht mithalten. Aber superspannende und rätselhafte Menhire – also aufrecht stehende Steine – aus dem Neolithikum und der Bronzezeit gibt es reichlich.
Wir haben uns im Südwesten der Insel die Steinreihe von Stantari angeschaut. Eine sehr nette Wandertour verbindet sie gleich auch mit dem Dolmen von Fontanaccia, einem Großsteingrab.
Stehende Steine gibt es in ganz Westeuropa, von Schottland über Portugal und Spanien bis nach Süditalien. Eine Besonderheit bei den Menhiren auf Korsika ist die angedeutete Menschengestalt, die viele von ihnen heute noch zeigen. Bei den Steinen von Stantari ist das besonders gut zu erkennen.
Nur eine kurze Autofahrt entfernt befinden sich die Steinreihen von Pallaghiu. Mit 258 Menhiren handelt es sich hier um die längsten Alignements auf Korsika. Bis zu 4000 Jahre alt sollen sie sein.
Beide Orte sind frei zugänglich, aber nicht ganz so leicht zu finden. Ein guter Reiseführer ist hier Gold wert. (Meine Empfehlung ist „Korsika mit Kindern“ aus dem Naturzeit-Verlag.)
Korsika im Süden: Bonifacio
Als wir uns Korsika zum ersten Mal nähern, tun wir das von seiner Schwesterninsel Sardinien aus. So kommt es, dass wir die Insel im Gegensatz zu den meisten Reisenden aus Deutschland ganz im Süden betreten. Das ist prima, denn die Steilklippen von Bonifacio sind gerade vom Meer aus eine beeindruckende Visitenkarte, mit der uns Korsika empfängt.
Das Städtchen selbst umfasst gerade einmal 3000 Einwohner. Von seiner Vogelnest-Lage aus kann man an klaren Tagen problemlos nach Sardinien gucken, das gerade einmal zwölf Kilometer entfernt ist.
70 Meter fallen die Steilklippen senkrecht ins Meer. Sehenswert ist auch die Altstadt an sich. Wer sich die Kalk- und Sandsteinklippen auch von unten ansehen möchte, bucht im Hafen einen Bootsausflug. Auch Tagesausflüge nach Sardinien sind beliebt.
Korsika im Südosten: Cuccuruzzu
Okay, das ist ein bisschen gemogelt, um die Runde voll zu kriegen. Die Ruinenstadt aus der Bronzezeit liegt in Wirklichkeit ziemlich mittig im südlichen Inselinneren. Das ist auch gut, denn ein Ausflug lohnt sich aus jeder Richtung. Uns hat der imposante Bau aus der Vorzeit tief beeindruckt. Drum herum liegt wunderschönstes Wandergebiet.
Einen ausführlichen Ausflugs-Tipp zu unserem Lieblingsort auf Korsika habe ich in einem eigenständigen Blogbeitrag geschrieben: Cucuruzzu: Ausflug in die vorzeitliche „Burg“.
Korsika zentral: Die kulturelle Hauptstadt Corte
Obwohl offiziell indiskutabel ein Teil Frankreichs, hat sich Korsika seine eigene Kultur und teilweise sogar seine eigene Sprache bewahrt. Vor allem im Insel-Inneren, abseits der Touristenorte am Meer, hat sich die korsische Identität erhalten und wird zunehmend wiederbelebt.
Hauptstadt des Geschehens ist Corte. Rund 7000 Menschen bewohnen die kleine Bergstadt, die auf einem Hochplateau in 436 Metern Höhe liegt.
Hauptsehenswürdigkeit ist die Zitadelle, die eindrucksvoll auf einem Felssporn thront. Hier verschanzten sich vom Mittelalter bis in die Neuzeit Franzosen und Vertreter verschiedener italienischer Kleinstaaten, die um die Vorherrschaft Korsikas kämpften (und zwischendurch auch immer mal die ursprünglichen Korsen). Später diente die Festung als Gefängnis für politische Häftlinge und ab 1962 als Basis der berühmt-berüchtigten französischen Fremdenlegion. Heute ist die Zitadelle ein Museum, das vor allem die korsische Kultur vorstellt – unbedingt sehenswert!
Direkt vom Stadtgebiet aus geht es ins Gebirge. Auf engen Pfaden wandern wir in herrlichste Natur hinein.
Korsika im Osten: Paddeln auf dem Tavignano
Fürs Baden ist es uns in den Osterferien auf Korsika noch etwas kalt. Aber Paddeln geht um diese Jahreszeit schon ganz gut – und ist ein tolles Highlight im Familienurlaub auf Korsika! Dazu suchen wir uns den Kanuverleih in der kleinen Stadt Aléria aus, der bereits geöffnet hat. (Da Korsika für die meisten Touristen ein Sommer-Reiseziel ist, muss man da oft ein bisschen suchen. Uns hat Korsika aber gerade im Frühling und auch später im Herbst sehr gut gefallen).
Der Tavignano entspringt als munterer Gebirgsbach bei Corte. Hier, ganz nahe an seiner Mündung, hat er sich bereits ausgetobt und ist ein idealer Anfänger-Fluss. Die breiten Sit-on-top-Kajaks sind gut familiengeeignet und gehen nicht so leicht unter.
Wer mehr Action möchte, kann sich mit dem Shuttle flussaufwärts ins Tavignanotal bringen lassen. Wir drehen stattdessen eine gemütliche Runde zwischen den grünen Uferböschungen und legen auf einer breiten Kiesbank ein Picknick ein.
Korsika im Nordosten: Wandern von Bergdörfern in die Wildnis
Wir haben den Ehrgeiz, möglichst viel von Korsika zu sehen. Man darf die Größe der Insel nicht unterschätzen – vor allem durch die Straßenverhältnisse, die auf vielen Kurven durchs Gebirge führen, sind die Ausmaße gefühlt viel größer als die 183 Kilometer Länge und 83 Kilometer Breite.
Nichtsdestotrotz lohnt es sich für uns, zu einem Abstecher bis in das kleine Bergdorf Parata im Valle d’Orezza zu fahren. Hier endet die Straße: Weiter geht es nur zu Fuß.
Wer für eine Wanderung ein richtiges Ziel braucht, kann bis zur Chapelle di San Bertuli laufen, sieben Kilometer hin und zurück. Das lohnt sich vor allem im Sommer von Mitte Juni bis Ende September, denn dann ist die kleine Gastwirtschaft geöffnet.
Wir gehen mit den Kindern stattdessen einfach ein bisschen durch die beeindruckende Landschaft. Der Weg führt teils mit leichtem Überhang am Abgrund vorbei – ganz schön abenteuerlich!
Mehr über Korsika
Unsere erste Korsika-Reise war Teil unserer großen Europa-Tour. Deshalb habe ich damals leider nicht viel über die wunderschöne Insel gebloggt. Nach unserem zweiten Familienurlaub auf Korsika möchte ich das anders machen. Aber im stressigen Alltag finde ich zunehmend weniger Zeit zum Schreiben… Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf, dieser bedauerlich kurzen Liste bald weitere Einträge hinzufügen zu können.
- Balagne: Tipps für den Familienurlaub im Norden von Korsika
- Entscheidungsfrage: Familienurlaub auf Sardinien oder Korsika?
- Rezension: Familienreiseführer für Korsika und Sardinien
- Korsika: Der Homair Campingplatz Marina Derba Rossa [redaktionelle Kooperation]
- Cucuruzzu: Ausflug in die vorzeitliche Burg
- Roadtrip über die Alpen bis Korsika und zurück
Weitere Reiseberichte in anderen Reiseblogs über Familienurlaub gibt es beispielsweise bei Krümels große Reise und Mom’s Blog.
Transparenz-Hinweis: Dieser Artikel ist ursprünglich als sponsored post (Werbung) entstanden. Das bedeutet: Ich habe Geld für die Dienstleistung bekommen, zu einem vorgegebenen Thema – Korsika – einen Artikel zu schreiben und dabei auf das Angebot eines Reiseanbieters hinzuweisen. Da die vereinbarte Laufzeit inzwischen vorbei ist, habe ich den einen Absatz Werbung und deshalb auch die Kennzeichnung herausgenommen. Nach unserem zweiten Familienurlaub auf Korsika habe ich den Text außerdem gründlich überarbeitet und erweitert.
[…] Eine Woche Korsika mit Kindern […]
[…] Eine Rundreise durch Korsika hat auch Lena vom Reiseblog Family4Travel unternommen. Sie verrät euch in ihrem Blog ihr Programm auf Korsika für Familien. […]