Es gibt so viele Orte, über die ich eigentlich noch was erzählen könnte. Andererseits bin ich an einem Punkt, an dem ich mich frage, ob sich der ganze Aufwand zeitlich und vor allem finanziell noch lohnt. Das Bloggen, meine ich. Im Oktober 2020 habe ich versucht, einen Unterstützerkeis über den externen Dienst Steady aufzubauen. Diesen Post hier habe ich als Einführung und Erklärung dazu geschrieben. Leider waren von den gut 30.000 Lesern, die mein Blog der Statistik nach monatlich aufrufen, gerade einmal zehn bereit, das family4travel-Blog regelmäßig zu unterstützen. Also muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.
Update
Mittlerweile habe ich mich entschieden, mein Blog ganz klassisch und „böse“ durch Werbung zu monetarisieren. Werbeanzeigen blinken in jedem seriösen News-Portal und auf allen Online-Auftritten traditioneller Tageszeitungen und Magazine. Trotzdem tue ich mich schwer mit diesem Verlust an Karma-Punkten. Andererseits hab ich die Faxen dicke. Das Blog soll sich jetzt bitte endlich mal rentieren, ohne dass ich den Pfennigbeträgen mit großem Zeitaufwand hinterherlaufen muss.
Ausführlicher habe ich meine Entscheidung hier reflektiert: In eigener Sache – All die Werbung auf family4travel.
Wünsch dir was!
Ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, seid ab jetzt also eher die Ware als die Kundschaft. Das kann man nicht anders sagen. (Also, klar kann man das schönreden und unter den Teppich kehren, machen ja auch alle Anbieter im Internet.) Trotzdem möchte ich mit euch auf Augenhöhe in Kontakt bleiben.
Deshalb gebe ich die Liste jetzt frei für alle. (Sie war ursprünglich Teil des Bonus-Programms für „zahlende Kundschaft“.) Wenn ihr also auf den folgenden beiden Aufzählungen Themen entdeckt, über die ihr echt gerne einen Blogbeitrag lesen wollt, dann sagt einfach Bescheid! Hinterlasst einen Kommentar am Ende dieses Artikels. (Dazu müsst ihr lange scrollen, sorry!) Ich werde den Themenwunsch dann sehr gerne bei nächster Gelegenheit aufgreifen.
Und bitte keine Schüchternheit! Ich freue mich, wenn Wünsche kommen. Immerhin würde mir das zeigen, dass ihr trotz Anzeigengeblinke noch bereit seid, meine Texte zu lesen und meine Tipps und Erfahrungen anzunehmen. Das Wissen, anderen weitergeholfen zu haben, ist trotz allem für mich immer noch die schönste Belohnung.
Die Liste Bisher Unerzählter Geschichten
Im Folgenden habe ich alle Orte aufgelistet, über die ich eigentlich längst einen Blogbeitrag verfasst haben wollte, aber nie dazu gekommen bin. Manchmal schaue ich mir die Liste an (die es schon lange auf meinem Rechner gibt) und bekomme voll Lust, einen bestimmten Eintrag rauszupicken und endlich zu schreiben. Manchmal mache ich genau das (so wie den über Skibbereen neulich). Aber meistens drängen von oben immer neue Themen nach, sodass ich irgendwann denke: Ach, das Ding ist jetzt durch.
Dieser Fundgrube möchte ich nun neues Leben einhauchen, indem ich euch die bunte Tüte hinhalte. Sucht euch was aus!
Wichtig: Ihr wählt den Titel und dürft auch gerne Wünsche äußern, was euch an dem Thema besonders interessiert. Beim Verfassen des Beitrags bin ich aber inhaltlich völlig frei. (Es handelt sich also um freie Autorentätigkeit nach journalistischen Grundsätzen, nicht um kennzeichnungspflichtige beauftragte Werbung. Das ist wichtig im rechtlichen Sinne. [Jetzt nicht mehr so, da die Gewinnung von Einkünften damit nicht in direktem Zusammenhang steht. Aber wir behalten diese Regel trotzdem bei.])
Auf der folgenden Liste stehen Artikel aus Deutschland zur Auswahl:
Unerzählte Geschichten aus Deutschland
- Bad Eilsen: Gräfin Julianes historische Heilquellen
- Bad Kissingen: Deutschlands Kurstadt Nummer eins mit Kindern entdecken
- Bad Bocklet: Zwischen Fränkischer Saale und Deutschlands stärkster Stahlquelle
- Museen in Berlin: Checkpoint Charlie, das Jüdische Museum und das Historische Museum mit Kindern
- Bad Oeynhausen: Die lokale Alternative zur Schweiz und Bali
- Bischofsheim: Idyllische Kleinstadt in der Rhön gewünscht von Susannah
- Butjadingen: Am Langwarder Groden trockenen Fußes durchs Watt
- Chemnitz: Spaziergang durch die verkannte Stadt
- Dannenberg: Von Atomprotesten und König Waldemars Geheimklo – gewünscht von Kirsten
- Deister: Ausflugsziel Wennigser Wasserräder
- Eisenach: Städtetrip in Urwaldnähe
- Erfahrungsbericht: Reisen mit Hausstauballergie
- Escape-Touren: Unsere Erfahrungen in 5 Städten im Vergleich
- Ferienwohnung, Hotel oder Jugendherberge? Familienurlaub im Vergleich
- Flensburg: Stadtspaziergang durch Deutschlands hohen Norden
- Freilichtmuseum Detmold: Das größte Freilichtmuseum in Deutschland
- Freilichtmuseen in Deutschland: 8 Stück im Vergleich
- Gersfeld: Hübsche Kleinstadt in der Hessischen Rhön
- Gewissensfrage: Mit Kindern ein KZ besichtigen?
- Heiligenhafen: Blitzbesuch an der Ostsee
- Herford: Zwischen Tierpark und dem im Wasser treibenden singenden Kopf
- Ilmenau: Die Goethestadt im Thüringer Wald
- Ludwigslust: Eine Kleinstadt voller Denkmäler
- Lützen: Pause im Tierpark an der A9
- Nationalpark Jasmund: Wandern auf Rügen zwischen Kreidefelsen und Buchenwäldern
- Nordhausen: Die grüne Stadt im Südharz
- Nördliches Weserbergland: Ausflugsziele zwischen Minden und Bad Pyrmont
- Magic Park Verden: Tolles Ausflugsziel für kleine Kinder
- Mönchgut: Rügens schöner Osten
- Porta Westfalica: Sehenswertes an der Weser
- Pößneck: Zwischen mittelalterlichen Stadtmauern und Industriegeschichte
- Prora: Urlaub auf Rügen im schwierigen Erbe
- Renthendorf: Brehms Tierleben im Thüringer Land
- Rerik: Ostsee relaxed
- Rhön: Rotes Moor oder Schwarzes Moor – wo ist es schöner?
- Rinteln: Historische Universitätsstadt im Weserbergland – Den hat sich Anna ausgesucht, unser allererstes Mitglied im Familienkreis!
- Rostock mit Kindern: Die kleine Großstadt an der Ostsee
- Rügen: Meine Café-Tipps für die Insel
- Rügen oder Usedom? Eine subjektive Entscheidungshilfe
- Schaumburger Land: Die unterschätzte Ferienregion
- Schwerin: Freilichtmuseum für Volkskunde in Muess
- Soltau mit Baby: Filzmuseum mit Indoor-Spielplatz
- Stadthagen: Ausflug zu Fachwerk und Weserrenaissance
- Städtetrips mit Kindern: Unsere Tipps, was ihr beachten solltet
- Steinhuder Meer: Familienausflug ans Wasser
- Urlaub mit Teenagern: Familienzeit trotz Pubertät
- Usedom: Die schönsten Garten-Cafés
- Wandern mit Kleinkind: Brauche ich eine Kraxe?
- Weserbergland: Hessisch Oldendorf, die Hohenstein-Klippen und die Baxmann-Sage
- Werder: Das Bilderbuchstädtchen an der Havel
- Winterberg: Homebase für den Familienurlaub im Sauerland
- Zoos in Norddeutschland: 5 große und 6 kleine Tierparks im Vergleich
- Zwiesel im Bayerischen Wald: Die Stadt mit dem unterirdischen Geheimnis – gewünscht von Sandra
Und dies ist die Liste für ganz Europa:
Unerzählte Geschichten aus Europa
Albanien
- Skodra: Unsere Erstbegegnung mit Albanien
- Tirana: Tagesausflug in Albaniens Hauptstadt
Belgien
- Lüttich mit Kindern: Tagesausflug in die Stadt an der Maas
Bosnien-Herzigowina
- Mostar mit Kindern: Ein bleibendes Erlebnis
- Kloster Blagaj besichtigen: Wo die Buna aus dem Berg strömt
- Sarajevo: Zwischen Kriegsspuren und Orient-Feeling
Bulgarien
- Sofia: Ein Tag in Bulgariens Hauptstadt mit Kindern
- Sozopol: Schwarzes Meer im Winter
Dänemark
- Møn: Sehenswürdigkeiten und Ausflugstipps
England
- Newcastle upon Tyne: Ein toller Tag in Englands nördlichstem Fährhafen
Frankreich
- Clermont Ferrand: Vulkansteigen in der Auvergne
- Toulouse: Die Stadt der roten Ziegelsteine
- Troyes: Wo wir uns in Frankreich verliebten
Griechenland
- Das Orakel von Delphi
- Das Weingut Mavrodaphne bei Patras
- Lamia und die Thermophylen
Island
- Hverfall: Die Besteigung des riesigen Schuttkraters bei Akureyri
Irland
- Brigids Garden: Familienfreundliches Ausflugsziel bei Galway
- Connemara: Bilderbuch-Irland an der Westküste
- Dublin mit Kindern: Tipps für einen Tag in Irlands Hauptstadt
- Galway: Irlands quirlige Touristenstadt
- Irland Nordwest: Ausflugsziele in und um Sligo
- Kylemore Abbey: Das Haus mit der tragischen Familiengeschichte
- Mayo: Der Irland-Geheimtipp
- Sheepshead: Grandioser Ausflug auf die Halbinsel im Südwesten Irlands
- Von Kerry bis Cork: Die tollsten Ausflugsziele für Familien
Italien
- Cagliari: Sardiniens Hauptstadt mit Kindern
- Caserta: Das italienische Versailles
- Rom: Unsere Highlights mit Kindern
- Tanz auf dem Vulkan: Besuch am Vesuv
- Trapani: Wo Siziliens Salz siedet
Kosovo
- Gračanica: Die serbische Enklave mit dem Unesco-Welterbe
- Pristina: Sightseeing im Kosovo
Kroatien
- Imotski zwischen Split und Mostar: Roter See und Blauer See
- Zadar: Wo der Wind die Meeresorgel spielt
Norwegen
- Honningsvag: Spaziergang in der Mitternachtssonne
- Longyearbyen: Individueller Landgang auf Spitzbergen
- Tromsø: Landgang mit Kindern
Portugal
- Arouca: Portugals Geheimtipp zwischen Geisterstädten, Großsteingräbern und goldenen Stein-Eiern
- Portalegre: Wunderschönes Städtchen am Parque Natural da Serra de São Mamede
Montenegro
- Biogradska Gora: Wunderschöne Winterwanderung um den See
- Kolašin: Montenegros Wintersport-Ort für Nicht-Wintersportler
- Podgorica: Kleine Hauptstadt eines kleinen Landes
Rumänien
- Miercurea Ciuc: Szeklerburg in den Karpaten
- Sfantu Gheorghe: Schöne Erinnerungen an eine nicht sehenswerte Stadt
- Sibiu/Hermannstadt: Unser Lieblingsort in Siebenbürgen
- Târgu Mureș: Neumarkt am Mieresch in Siebenbürgen
- Timisoara: Abschied von Rumänien
- Tulcea, Murighiol und das Donaudelta: Unser kleines Abenteuer
- Tureni: Erstkontakt mit Rumänien
Schottland
- Aberfeldy: Die romantischsten Wasserfälle Schottlands
- Balloch: Die Promenade am Loch Lomond
- Iona: Die heilige Insel Schottlands
- Isle of Mull: Die schönsten Ausflugsziele
- Ross of Mull: Wo die Isle of Mull am schönsten ist
- Schottland: Die schönsten Burgen (= die Burgen, die wir besichtigt haben)
- Stirling: Spaziergang durch das historische Schwergewicht
- Zwischenstopps: Wo sich Pausen auf dem Weg zur Fähre lohnen
Schweiz
- Die Tellsplatte am Vierstätter See: Grüne Pause in der Schweiz
- Vira am Lago Maggiore: Urlaub unter Palmen
Serbien
- Vrzac: Unser erster Eindruck von Serbien
Slowakei
- Banská Štiavnica: Bergbaugeschichte und Sachertorte
- Bratislava mit Kindern: Hauptsache Hauptstadt
- Die Hohe Tatra: Familienurlaub in Europas kleinstem Gebirge – gewünscht von Elvira
- Pieštany: Stilvoll kuren auf Slowakisch
- Kezmarok: Die schönste Stadt der Zips
- Freilichtmuseum Martin: „Das Zentrum des Slowakentums“
Spanien
- Andalusien: Die prähistorischen Sehenswürdigkeiten von Gorafe
- Bilbao: Kunst und Kinderspielplätze im Baskenland
- León: Tolle Kathedrale und kein Mittagessen
- Madrid: Tagesausflug in die Hauptstadt
- Toledo: Ein Tag in der Stadt der Goldschmiede
- Valencia: Die spanische Lieblingsstadt unserer Kinder
Türkei
- Antike Felsentempel: Kurzbesuch bei den Phrygern
- Bursa: Die unbekannte Großstadt
- Denizli, Hierapolis und Pamukkale
- Die Ruinen von Nysa: Geheimtipp für Antike-Fans
- Die schönsten antiken Stätten der Türkei (= alle Ruinen, die wir besichtigt haben)
- Pergamon: Wo der Tempel in Berlin herkommt
- Troja besichtigen: Mit Kindern (und Katze)
Wales
- Holy Island: Wanderung durchs Naturschutzgebiet
- Wunderschönes Wales: Die Insel Anglesay
Achtung: Die meisten dieser Reiseziele haben wir auf unserer großen Europareise 2014/15 besucht. Das ist schon einige Zeit her. Auf der Reise habe ich sehr akribisch Tagebuch geführt und unzählige Fotos gemacht. Authentisches Material ist also mehr als genug vorhanden. Trotzdem könnten die Eindrücke schon ziemlich veraltet sein. Ich werde daher alle Informationen „kalt“ gegenrecherchieren und mehr Gewicht auf Fakten und historische Anekdoten legen, als ich das in meinen frischen Erlebnisberichten normalerweise tue. Ein Beispiel für so einen Bericht mit größerer zeitlicher Distanz zum Erlebten ist mein Island-Bericht über Dimmuborgir von Anfang 2020 (klick).
Geld verdienen mit family4travel
[Im Folgenden lasse ich den ursprünglichen Artikel online – aus Gründen der Transparenz und weil ich in manchen Beiträgen darauf verlinke. Irgendwo gibt es, meine ich, auch einen externen Backlink in einem Aufsatz, warum sich Bloggen als Geschäftsmodell nur unter bestimmten Umständen und für naive Idealisten gar nicht lohnt. Da diene ich sehr gerne weiterhin als (negatives) Beispiel…]
Früher, als man noch Bücher und Zeitungen in Papierform las, war es selbstverständlich, dass man die kaufen musste. Im Internet-Zeitalter ist dagegen die neue Selbstverständlickkeit aufgepoppt, dass Wissen im Netz grundsätzlich gratis ist. Und wir Reiseblogs machen ja kräftig mit dabei und hauen alle Tipps und hilfreichen Erfahrungsberichte für lau raus. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern.
Ihr wisst das ja: Bloggerinnen und Blogger stecken viel Zeit und Herzblut in ihr Werk. Wer das für sich als reines Hobby ansehen kann, von dem vielleicht zufällig der eine Leser oder die andere Leserin profitiert, ist fein raus. Wer so viel Zeit und Energie reinsteckt, dass es das Ausmaß eines Halbtagsjobs annimmt, ist selber Schuld. So ist die landläufige Meinung.
Ich habe lange nachgedacht und auch schon einiges ausprobiert, um dieses Blog rentabel zu kriegen. Klar könnte ich einfach Werbung schalten. In Einzelfällen mache ich das auch. Da geht es dann aber um sorgfältig ausgewählte Partnerschaften. Ein Ausverkauf nach dem Gießkannenprinzip widerstrebt mir. Der wäre nötig, damit sich die Sache ernsthaft rechnet. Ich möchte aber keine blinkenden Banner zwischen den Familienfotos, die ich vertrauensvoll mit euch teile. Und schon gar nicht möchte ich auf halbseidene Angebote eingehen, die mir beinahe täglich ins Postfach flattern.
Auf ehrliche Weise Geld mit dem Bloggen zu verdienen, ist nicht ganz leicht. Mit der Aktion #cities4family hat es kürzlich quasi über Bande gut geklappt. Leider sind solche Projekte nicht auf Knopfdruck wiederholbar. (Hier habe ich einiges über die Hintergründe geschrieben.) Und der Versuch, mit Steady einen Premium-Bereich für zahlende Mitglieder einzurichten, stieß auf so verhaltenes Interesse, dass ich das Experiment nach einem Jahr beendet habe.
Unterstützen und mitgestalten
Die Konsequenz, einfach das Bloggen ganz zu lassen, mag ich nicht ziehen. Deshalb versuche ich es jetzt noch einmal anders. Denn ich möchte schon euch, meinen Leserinnen und Lesern, die Chance geben, family4travel zu erhalten. Und mitzugestalten! Statt regelmäßiger Spenden (die mir Planungssicherheit verschafft hätten) möchte ich euch jetzt nur noch zu Einmal-Investitionen animieren. Vielleicht ist das ja was für euch?
Im Folgenden kommt die lange Liste Bisher Unerzählter Geschichten. Treue Leser:innen kennen sie schon vom Angebot des family4travel-Familienkreises (meinem Steady-Versuch). In Zukunft möchte ich euch die Adoption einzelner Blogbeiträge gegen Spende ermöglichen.
Natürlich wird alles ordnungsgemäß als Einnahme versteuert. Und die Transaktion soll DSGVO-konform über die Bühne gehen. Ich muss gucken, wie ich das finanziell wasserdicht einrichte. Deshalb ist die Sache noch nicht scharfgeschaltet und ich mache es noch nicht publik. Aber ihr könnt ja schon mal schauen, ob und welcher Artikel vielleicht euer Interesse weckt.
Allen, die mich jetzt schon unterstützen und sich dabei nicht in Unkosten stürzen wollen, lege ich mein Bayern-eBook für 2,60 Euro ans Herz – siehe oben. (Das habe ich auch mal mit viel Liebe als Idee für ein Einkommen zusammengestellt. Die Käufer kann ich bisher an einer Hand abzählen.)
Warum überhaupt? Meine persönlichen Hintergründe
[Es folgt die Begründung, die ich damals für die Einrichtung des Steady-Programms gegeben habe. Inhaltlich ist sie nach wie vor aktuell.] Wenn ihr bis hierher gelesen habt, seid ihr offenbar ernsthaft interessiert an der Thematik, aber alles andere als überzeugt. Dann lasst mich bitte etwas ausholen, und ich erzähle euch die Hintergründe meiner Entscheidung.
Dieser in der Blogosphäre noch recht ungewöhnliche Schritt fällt mir nämlich nicht ganz leicht, und ich habe das dringende Bedürfnis, mich zu erklären. Denn es fühlt sich schon ein bisschen so an, als würde ich damit um Geld betteln und dann auch noch unverschämt hohe Summen verlangen. Da kann die Stimme auf der linken Schulter noch so oft sagen: „Hey, die meisten Leute arbeiten nur für Geld! Du sitzt im Schnitt acht Stunden an jedem einzelnen Artikel. Es ist vollkommen in Ordnung, dass du mit all deiner investierten Zeit, deinem Expertenwissen und deinem Herzblut was verdienen willst!“
Die Stimme auf der rechten Schulter flötet trotzdem: „E-Bagging! Wieso sollten die Leute was dafür bezahlen? Als ob deine Arbeit wertvoll wäre! Wäre doch sowieso viel sinnvoller, die würden das Geld für Flüchtlinge spenden – was sie dann ja doch nicht tun, hähähä!“
Bezahlen fürs Arbeiten?
Das Ding ist: Ich bin mit meiner Bloggerei an einem Punkt angekommen, an dem ich mich entscheiden muss. Bisher arbeite ich freiberuflich und verdiene mein Geld sehr unregelmäßig als Reiseführer-Autorin, projektweise als Lektorin, ein klein bisschen mit einer Theater-AG, die über einen Mini-Job läuft. Und tatsächlich in geringem Umfang auch mit dem Blog, das den Großteil meiner Freizeit füllt und eigentlich eher ein Halbtagsjob für mich ist. Das Geld, das darüber reinkommt, verdiene ich hauptsächlich über die Affiliate-Links zu Amazon und durch bezahlte Schreibjobs für ganz andere Medien, die mich über das Blog finden. Ich kleistere mein Blog nicht mit Werbung in der Seitenleiste voll (also, nur für meine eigenen Bücher…), weil ich bisher noch keinen Partner gefunden habe, dessen Angebot mir auf finanzieller, inhaltlicher UND ethischer Ebene zugesagt hätte.
So verdiene ich insgesamt natürlich recht wenig. Dass ich damit übers Jahr gemittelt immer unter 420 Euro im Monat geblieben bin, ist ein Knackpunkt. Denn wer mehr Einkommen hat, muss sich selbst krankenversichern. Bisher bin ich als nicht (ernsthaft) berufstätiger Ehegatte über den einzigen regulären Erwerbstätigen unserer Familie mitversichert. Das hat für mich immer ganz okay so gepasst. Ich mache das, was mir Spaß macht. Um mir diese Wohlfühl-Jobs leisten zu können, verzichte ich auf Ausgaben, die für andere Leute selbstverständlich sind (Friseur, Klamotten, Deko-Zeug z.B.). Wenn alles so bleiben könnte, wäre das für mich in Ordnung.
Leider sind meine Einnahmen aus den Reiseführern total unvorhersehbar und auch nicht steuerbar. Meine Honorarabrechnung bekomme ich halbjährlich im Nachhinein. Wären die Verkäufe aus dem Irland- und Schottland-Titel nicht im März komplett eingebrochen (und damit meine ich: auf null gesunken, dank Corona), wäre es in der Kombination mit meinen anderen Kleinigkeiten vielleicht schon eng geworden mit der Familienmitversicherung im Jahresmittel. Wahrscheinlich hätte es gerade noch so gepasst. Andererseits: Wenn ich wirklich ganz ordentlich verdiene, ist es ja nur recht und billig, dass ich auch entsprechend Steuern zahle und mich selbst um meine Krankenversicherung kümmere. Wäre fair, oder?
Blogger-Falle geldwerte Vorteile
WENN die Sache mit den geldwerten Vorteilen nicht wäre. Leider nämlich setzt sich in den Finanzämtern zunehmend die Sichtweise durch, dass alle Recherchehilfen, die Bloggern zur Verfügung gestellt werden, als geldwerte Vorteile gelten.
Um regelmäßig gute Beiträge schreiben zu können, haben wir das ja durchaus häufiger so gemacht, dass wir als Familie übers Wochenende vom Tourismusmarketing an einen Ort eingeladen werden. Das heißt dann, dass wir uns einen Eindruck zu verschaffen, Fotos machen und anschließend einen inhaltlich unabhängigen Bericht verfassen über unsere Erfahrungen und Tipps in Sachen Familienurlaub. Nun sollen aber alle Ausgaben, die wir dabei nicht selbst bezahlen müssen – in der Regel also die Hotelrechnung sowie die Eintritte – als mein Einkommen gelten.
Man kann sich darüber streiten, wie geldwert diese Vorteile wirklich sind. Bisher habe ich immer argumentiert, dass diese Leistungen zwingend erforderliche Voraussetzungen meiner Arbeit sind. Ohne kann ich jene Berichte schließlich nicht schreiben und schon gar nicht bebildern. Aber im Influencer-Leitfaden des Bundesfinanzministeriums steht es nun schwarz auf weiß: Jede Hotelübernachtung ist ein geldwerter Vorteil und muss als solcher versteuert werden. (Stimmt so nicht, sagt Inka im Kommentar, weil diese Aussage nur auf Influencer und nicht auf journalistisch arbeitende Blogger gemünzt ist. Ich wünschte, sie würde meine Finanzbeamtin davon überzeugen.)
Das finde ich zwar nicht fair, aber mit der Sache an sich könnte ich noch leben. Denn auch in normalen Angestelltenverhältnissen sind die offiziellen Regelungen bei Geschäftsreisen ja merkwürdig und unsozial (wer sich z.B. auf der Heimreise von einer Geschäftsreise privat mit einem Freund trifft, der an der Strecke wohnt, muss theoretisch die von der Firma übernommenen Fahrtkosten anteilig als geldwerten Vorteil versteuern, wenn ich das richtig verstanden habe, was nur mangels Überprüfbarkeit niemand macht).
Und es lief ja auch immer gut: Die Arbeit bei Kooperationen macht mir Spaß und bringt uns als Familie zusammen. Auch die Kinder genießen Vergnügen, die sie ohne meine Arbeit nicht hätten (neben der Bürde, für mich als Fotostatisten zur Verfügung stehen, aufgrund des Termindrucks selten so lange bleiben zu dürfen, wie sie wollen, und hinterher ihre Meinung zu Protokoll geben zu müssen). In den letzten Jahren hatte ich immer so viele Kooperationsangebote, dass ich mir die raussuchen konnte, die – zumindest für meine Familie – mehr Spaß als Arbeit bedeuteten. (Dass Kooperationsreisen trotzdem immer Arbeit sind, zumindest für mich, und mit einem echten Familienurlaub absolut nicht vergleichbar, steht auf einem anderen Blatt, denn darum geht es hier ja gar nicht.)
Wie gesagt: Meinetwegen versteuere ich solche Recherchehilfe als geldwerte Vorteile. Das Ding ist aber, dass diese geldwerten Vorteile komplett als Einkommen gelten. Sagen wir, ich nehme eine Kooperation an, bei der uns zwei Übernachtungen im Wert von, keine Ahnung, insgesamt 200 Euro gestellt werden (eine Zahl übrigens, die ich bisher überhaupt nicht zu Gesicht kriege bei den Abläufen individueller Recherchereisen). Dann habe ich in jenem Monat auf dem Papier 200 Euro verdient. Die magische Grenze von 420 Euro kommt auf diese Weise auf einmal bedrohlich nahe. Ruckzuck falle ich aus der Familienversicherung und es ergeben sich zusätzliche Kosten von monatlich ungefähr 180 Euro. Ohne dass ich einen einzigen Euro mehr als vorher im Portemonnaie gehabt habe.
Keine Kooperationen mehr?
Die Lösung scheint nun auf den ersten Blick einfach: Ich mache keine Kooperationen mehr. So entgehe ich dem fiktiven Einkommen zuverlässig. Ich zahle unsere Reisen einfach komplett aus eigener Tasche. Die neue Win-win-Situation: Die Tourismusförderung braucht ihr Budget nicht für uns ausgeben, erhält die gleiche Werbekraft, die Museen haben Einkünfte und wir müssen keine Steuern zahlen. Yay, super! (Abgesehen davon, dass ich dann mit dem Geld meines Mannes dafür bezahle, meinen Lesern einen Gratis-Service erbringen zu dürfen.)
Ich habe immer gerne mit Destinationen zusammengearbeitet. Bei meiner Arbeit habe ich grundsätzlich vor allem euch Leser im Blick, denen ich gute Inhalte bieten möchte. In Reiseblogger-Kooperationen habe ich das Gefühl, wertvolle Arbeit zu leisten, wenn ich unbekanntere Regionen erkunde oder neue, familienfreundliche Seiten an altbekannten Städten entdecke. Diese Erfahrungen dann zu freien Berichten zu verarbeiten und mit diesen andere Familien zu inspirieren, gibt mir das Bewusstsein, tatsächlich nützlich zu sein. Und wenn die Vertreter des Tourismusmarketing oder auch einzelne Reiseanbieter oder Hotelketten dafür sorgen, dass wir diese Reisen machen können, passt das in meinen Augen für alle Beteiligten.
Aber so toll, dass ich für diese Möglichkeit 34% des Reisepreises (Versteuerung des geldwerten Vorteils) PLUS pauschal 180 Euro im Monat bezahlen möchte (so viel kostet die eigene Krankenversicherung), finde ich diese Arbeit dann doch nicht. Und auch die oben angesponnene Idee, alle Auslagen für eine anstrengende, umfangreiche Recherchereise selbst zu tragen, steht nicht zur Debatte. Nicht unter den Umständen, unter denen ich bisher bei Kooperationen gearbeitet habe.
Auftragsschreiber?
Eine weitere Alternative sind bezahlte Kooperationen. Viele Blogger (die ja alle irgendwo ähnliche Probleme haben wie ich) gehen schon jetzt nur noch gegen Honorar auf Pressereise.
Dieser Ansatz gefällt mir persönlich nicht so gut. Denn in meinem Selbstverständnis bin ich als Blogger freier Journalist, mit der Betonung auf frei. Wenn mich eine Destination dafür bezahlt, dass ich einen Bericht über die Reiseregion schreibe, bin ich nicht unabhängig. Klar, da können wir uns nun darüber streiten, ob ich das bin, wenn dieselbe Destination mir nur das Hotel bezahlt. Aber doch, das habe ich mir bisher immer herausgenommen, dass ich mich trotz Recherchehilfe als unabhängig verstehe und meine Berichte so verfasse, wie ich das für richtig halte.
Außerdem: Sobald ich bezahlt werde, gilt mein Tun rechtlich als Auftragsarbeit. Dann muss ich den Artikel als „Werbung“ kennzeichnen. Und ich möchte kein Werbe-Blog sein.
Was ich dagegen gerne mache und auch in Zukunft ausbauen möchte, sind Auftragsarbeiten für andere Medien. Und gerne auch für die Destinationen, die mich sowieso auf Pressereise bzw. zur Reiseblogger-Kooperation einladen würden. In Wolfenbüttel hat das zum Beispiel schon einmal ganz hervorragend geklappt. Da habe ich einen unabhängigen Blogbeitrag für family4travel geschrieben und einen zweiten, bezahlten, für das Blog der Stadt Wolfenbüttel sowie für deren Print-Stadtmagazin. Die Auftragsarbeit habe ich ganz nach Wunsch verfasst, wie sich das als bezahlter Text-Söldner gehört. In meinen eigenen Beitrag hat mir niemand reingeredet. Für mich ein perfektes Hybrid-Modell.
Der Haken: Ich verdiene Geld. Was großartig ist, aber auch wieder gefährlich. Dem Finanzamt ist nämlich wurscht, ob ich die geldwerten Vorteile als Blogger oder als Auftragstexter nutze. Es sind welche, sobald nicht nur ich zur unmittelbaren Content-Erstellung, sondern auch Familienmitglieder profitieren (und ja, offenbar selbst dann, wenn diese für die Erstellung besagten Contents als Fotomodelle unverzichtbar sind, ich hab die Diskussion ausführlich mit meiner Finanzbeamtin geführt). Also steigen meine Einnahmen auf dem Papier nun erst recht über die Krankenversicherungsgrenze.
Das wäre ja nun gar nicht schlimm, schließlich habe ich dafür echte Einnahmen, von denen ich meine Krankenversicherung dann auch bezahlen kann. Nur: Diese Einnahmen sind keineswegs verlässlich. Kooperationen mit der Möglichkeit paralleler Schreibaufträge werden niemandem hinterhergeschmissen. Es besteht die sehr reale Gefahr, dass ich übers Jahr gesehen gerade so über die Bemessungsgrenze rutsche, spätestens im Winter aber wieder überhaupt keine Einnahmen habe. Auch hier müsste ich jedes Mal durchkalkulieren: Wenn ich diese Kooperation mache, zahle ich dann unterm Strich drauf?
Ein reines Hobbyblog?
Die letzte Alternative wäre ein reines Hobbyblog. Ich schreibe nur noch über die Reisen, die wir sowieso machen.
Ein bisschen mehr übers Schaumburger Land.
Nicht mehr jeden Sonntag einen neuen Artikel.
Schlechteres Ranking.
Weniger Leser.
Also auch keine Affiliate-Einnahmen mehr.
Stattdessen könnte ich zum Beispiel putzen gehen. Lukrativer wäre das.
Aber das würde ich, fürchte ich, schlichtweg nicht aushalten. Schreiben ist das, was ich machen möchte. Und schon jetzt ist mein Blog ein riesiger Schatz an Wissen und persönlicher Erfahrung. Es gibt, glaube ich, wenige Menschen, die sich so gut mit den verschiedenen Urlaubsgebieten für Familienreisen in Deutschland und Europa auskennen – aus eigener Erfahrung auch noch – und das auch in Worte fassen können. Ich möchte so gerne mehr daraus machen und neue Wege finden, Urlaubsinspirationen für Deutschland und Europa unters Volk zu bringen! Ich habe Ideen, aber für die brauche ich Zeit. Und die Klarheit, dass ich es mir leisten kann, als freiberuflicher Blogger, Autor und Journalist zu arbeiten. Ohne jeden Monat aufs Neue erst irgendwie eine Grundlage für die 180 Euro Krankenversicherung mit Auftragsarbeiten zusammenschreiben zu müssen.
Eine Option für Menschen mit Bindungsschwierigkeiten
Okay. Nicht jeder kann oder will es sich erlauben, regelmäßig und auf unbestimmte Zeit für etwas zu bezahlen, auf das er oder sie dann nicht einmal direkten Einfluss hat. Deshalb soll es auch die Möglichkeit geben, dass ihr family4travel mit einer Einmal-Zahlung unterstützen könnt.
Das könnt ihr entweder tun, indem ihr mein E-Book kauft (oder mein Europa-Buch*, das ich persönlich viel lohnenswerter finde, aber da bleibt prozentual sehr viel weniger bei mir hängen, weil das Ding halt physisch gedruckt wird und alle Beteiligten mitverdienen wollen).
Eine weitere Möglichkeit, die ihr immer habt, ist eine Trinkgeld-Überweisung über PayPal. Um steuerrechtlich unbedenklich zu sein, muss es sich dabei dann um eine komplett forderungslose Zahlung ohne die Erwartung von Gegenleistungen handeln. Mehrere Blogger und vor allem viele Podcaster bitten ganz selbstverständlich um solche Spenden. Für mich fühlt sich das schon arg nach Straßenmusikantentum mit Hut an, um meine positivste Assoziation zu nennen. Aber nein sagen zu so etwas, kann ich mir eigentlich auch nicht leisten. Immer noch besser, als wahllos Werbung zu machen, oder?
Jedenfalls werde ich dergestalt eingehende Zahlungen intern ebenfalls auf den Krankenkassen-Haufen buchen. Und sobald ich dazu komme, werde ich auch ein bequemes Widget in der Seitenleiste dafür einrichten. Wer bis dahin nicht warten möchte und einen akuten Drang zur Einmal-Zahlung verspürt, möge seine edle Spende per PayPal an lenamariehahn@gmail.com anweisen.
Tja, mal sehen. Nachdem ich es jetzt quasi schriftlich habe, dass keinem einzigen Leser und kaum einer Leserin mein Blog zwei Euro im Monat wert ist, muss ich daraus Konsequenzen ziehen. Eine mögliche Alternative hat mir die Zusammenarbeit mit about cities für #cities4family aufgezeigt. Das hat mir viel Spaß gemacht, sich auch finanziell gelohnt und mich über dieses Jahr gerettet. Ob es ein dauerhaft gangbarer Weg ist, bezweifele ich aber. Über kurz oder lang führt wohl nichts an der Einsicht vorbei, dass ich einen ordentlichen Hauptberuf brauche. Falls jemand ein Job-Angebot hat, bitte melden…
Hey.
„Kleine“ (eigentlich größere) Korrektur: Der Leitfaden nennt sich nicht „Blogger-Leitfaden“, sondern „Leitfaden für Influencer“. Ziemlich ausdrücklich sind damit Instagramer und Youtuber gemeint. Definitiv nicht gemeint sind journalistisch arbeitende Menschen.
Bitte stell das doch nochmal richtig, ich habe heute schon wieder dreimal diese Diskussion führen müssen und es wäre wirklich blöd, wenn Blogger selbst das so falsch darstellen.
Viel Erfolg mit dem neuen Konzept!
LG /inka
Dass Blogger mit Influencern in einen Topf geworden werden, ist etwas, das mir auch nicht gefällt. Aber die einzigen, die es anders sehen, sind meinem Erleben nach Blogger. Aber ich ändere das gern im Text. Und ich hätte es gerne auch noch mal wesentlich konkreter vom Finanzministerium. Oder sonst einer Instanz, die mir das begründet vorlegt. Meine Finanzbeamtin argumentiert, wer seine Kinder dabei hat, kann nicht journalistisch arbeiten. Dass ich das seit Jahren tue (und auch damals bei der Zeitung notgedrungen oft musste), interessiert sie nicht. Es gibt halt keine verbindlichen Vorgaben, immer noch nicht. Aber den Unterschied zwischen Blogger und Influencer macht halt echt kaum jemand. Und wenn, dann liegt er darin, dass Influencer Kooperationen mit Unternehmen eingehen. Auf dieser Schiene fährt der besagte Leitfaden ja.
Hmmm, interessantes Model, das mich zum Nachdenken bringt. Deine Liste von möglichen Artikeln ist sehr beeindruckend! Ich könnte es nicht, Artikel zu schreiben, weil gerade jemand den sponsort. Es ist anders, wenn es sich nicht um meinen Blog handelt, ich schreibe ja auch für andere Blogs. Bei meinem Blog wäre sowas ein Druck, dem ich mich nicht aussetzen möchte. Naja, das bedeutet wohl auch, dass weiterhin meinem Blog eine klare Linie fehlt.
Ich wünsche Dir viel Erfolg weiterhin!
Beste Grüße
Ulrike
Ich empfinde das als Privileg, auf meinem eigenen Blog eine Auftragsarbeit schreiben zu können. Klar, da darf ich dann den Stundenlohn nicht ausrechnen, aber dafür schreibe ich ja über ein Thema, das ich mir auch selbst gern gewählt hätte, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte.
Ich kann leider auf Deinen Kommentar oben nicht antworten, deshalb hier:
Es sind die BloggerInnen, die sich regelmäßig diesen Influencer-Schuh anziehen. Ich muss das nicht verstehen, kritisiere das aber. Das Ministerium (nochmal hier der direkte Link zur Quelle: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Steuerliche_Themengebiete/Social_Media_Akteure/2020-07-30-FAQ-Ich-bin-Influencer.pdf?__blob=publicationFile&v=5) spricht von Influencern. Ein Blog ist in erster Linie ein journalistisches Produkt. Da mögen die Grenzen verschwimmen, aber wie sehr man sie verschwimmen lässt, liegt ja in der eigenen Hand. Ich lasse mich nicht für Instagram bezahlen, ich bringe auf meinem Blog journalistische Beiträge.
Ich habe diesbezüglich auch noch keine gegenteilige Aussage gehört. Da würde mich jetzt interessieren, wer denn Deine „Finanzbeamtin“ ist? (Meinst Du Deine Steuerberaterin?) Und auf welchen Grundlagen sie Dir erzählt, Dein Blog sei irgendein Influencer-Ding. Oder hast Du das vielleicht eher selber in Frage gestellt?
Es wäre auch äußerst unlogisch, wenn ich nach einer Pressereise die Hotels als geldwerten Vorteil abrechnen muss, meine KollegInnen, die keinen Blog führen und dabei waren, jedoch nicht. Oder kann ich den Geldwerten Vorteil dann sein lassen, wenn ich in Print veröffentlicht habe?
Du merkst, das kann irgendwie nicht hinhauen.
Und ja, natürlich sollte kein/e Blogger/in den Spaß der Kinder in der Steuererklärung abrechnen. Da sollte man schauen, was nun wirklich Recherchezeit war und was nicht, und dann anteilig und natürlich auch nur die eigenen Kosten berechnen. Denn ja, wenn ich meine Familie zu Recherchezwecken mitnehme, dann ist das auf meinen eigenen Mist gewachsen, es könnte ja auch der Mann auf die Kinder aufpassen, der nimmt die Kinder ja vermutlich auch nicht zu seiner Arbeit mit.
Was dabei den geldwerten Vorteil angeht: Schwierig wird es hier m.E., wenn man sich einen kompletten Familienurlaub sponsern lässt. Das ist auch journalistisch ethisch nicht vertretbar und da könnte ich den Einwand mit geldwertem Vorteil verstehen. Ich habe allerdings keine Ahnung, bei wem das der Fall gewesen sein soll.
Grüße
Inka
Liebe Inka, das ist eine Diskussion, die eigentlich viel häufiger und an viel prominenteren Stellen geführt werden sollte als hier in den recht versteckten Blog-Kommentaren. Denn bei dem meisten, was du sagst, bin ich ganz bei dir und habe mich nur zähneknirschend von Leuten mit mehr Meinungsmacht eines Besseren belehren lassen.
Mit Finanzbeamtin meine ich die Frau, die meine Steuererklärung bearbeitet und mir für 2018 beinahe sämtliche abgesetzte Kosten für meine freiberufliche Tätigkeit gestrichen hat. Dabei ging es allerdings in erster Linie um die Rechercheausgaben für die Reiseführer. Das Blog war bei der Auseinandersetzung immer nur „mitgemeint“. Aber die Reiseführer sind ja noch mal viel „journalistischer“. Da habe ich einen Vertrag mit dem Verlag, der die Routenbeschreibungen von x Wandertouren mit y Fotos pro Tour verlangt. In dem Vertrag steht sogar explizit drin, dass aufgrund der Natur des Familienführers die Strecken mit Kindern zu laufen sind und diese auf den Fotos auch zu sehen sein müssen. Trotzdem sollte ich meine Reisekosten nicht absetzen dürfen, weil ich nachweislich meine Kinder mit hatte und es sich daher nicht um eine beruflich motivierte Reise gehandelt haben konnte, bzw. private und berufliche Anteile nicht zu trennen seien. Wir haben Einspruch eingelegt und damit letztlich erreicht, dass ich immerhin meinen eigenen Anteil an den Unterkünften sowie die Fahrtkosten absetzen darf. Das sind dann irgendwas bei 23 Euro für die Ferienwohnung. 100 Euro für ein Einzelzimmer wären kein Problem gewesen, wenn ich alleine unterwegs gewesen wäre. Die 70 Euro für die Ferienwohnung gehen aber nicht. Bei dieser Auseinanderetzung ging es also konkret um selbst bezahlte Unterkünfte, aber eben auch darum, inwieweit Recherche mit Familie beruflich sein kann.
Wenn ich einen Familienreiseführer oder eben ein Familienreiseblog führe, kann ich schlecht ohne Kinder recherchieren. Also, die Finanzbeamtin sagt doch, und die hat da offenbar mehr Expertenstatus als ich… Wenn ich „ganz normal“ über die Sehenswürdigkeiten von Stadt Xyz berichte und dazu meine Familie mitnehme und kostenlos unterbringen lasse, ist das meiner Meinung nach etwas anderes als wenn ich zum Thema „Xyz mit Kindern“ recherchiere und dafür auch Fotos mit Kindern und O-Töne von Kindern brauche. Dass ich die Reisekosten der Kinder nicht einzeln abrechnen kann – geschenkt. Aber dass es automatisch als allerhöchstens halbberuflich gesehen wird, sobald Kinder dabei sind, finde ich nicht fair.
Sobald es Privatvergnügen ist und wir als Familie etwas kostenlos in Anspruch nehmen, das normalerweise Geld kosten würde, handelt es sich wohl um einen geldwerten Vorteil. Solltest du da andere Informationen haben, wäre ich dir für die Quelle sehr dankbar.
Ich finde ja, wenn wir z.B. für den Blogbeitrag „Leipzig mit Kindern“ eine Familien-Freikarte für den Zoo kriegen, ist das Hilfe für die notwendige Recherche. Nach der Logik meiner Finanzbeamtin muss ich die 54 Euro für die Familienkarte als Einkommen versteuern. 22 Euro für einen Erwachseneneintritt (für mich als anteilig Arbeitende) dürfte ich dann wieder absetzen – vielleicht, wenn ich daran gedacht habe, mir irgendwie einen Beleg zu beschaffen, dass wir den Eintritt in den Zoo umsonst bekommen haben, weil wir Blogger sind. Oft haben wir aber bei Kooperationen ein ziemlich eng gestricktes Programm und haben nicht die Zeit, „54 Euro lang“ im Zoo zu bleiben. Vor allem bei der Reiseführerrecherche sind wir oft im Eiltempo durch normalerweise kostenpflichtige Sehenswürdigkeiten geflitzt. Und manchmal hatten wir Glück und Zeit und haben es ernsthaft genossen. Wonach soll sich der geldwerte Vorteil da bemessen? Das ganze System hinkt halt.
Genauso schräg ist es auf Pressereisen mit Print-Kollegen. Ich hab eine gemacht, mit zwei Bloggern, zwei Print-Journalistinnen, jeweils mit Kindern, weil das Thema Familienreisen waren. Die andere Bloggerin und ich waren die ganze Zeit am Wuseln, Fotografieren, Dokumentieren, Instagramen etc. Die Print-Kolleginnen möchte ich an dieser Stelle jetzt nicht in die Pfanne hauen. Aber die haben sich üüüberhaupt keine Sorgen gemacht, dass das Probleme mit dem Finanzamt geben könnte, weil es doch eine ganz normale Dienstreise war. Insofern: genau, das kann irgendwie nicht hinhauen. Aber was in einem Berufszweig unter Gewohnheitsrecht fällt, wird im anderen megakritisch beäugt.
Und du hast doch bestimmt von den Fällen gehört, in denen Bloggerinnen (mit Blog, nicht Instagramsternchen) hohe Nachzahlungen leisten mussten wegen genau solcher Dinge? In meinem Fall zittere ich noch, dass das Finanzamt mit meiner ziemlich eng dokumentierten Recherche-Begründung mitgeht und für die vergangenen Jahre zumindest nicht auf geldwerte Vorteile bei unseren Recherchereisen drängt. Aber spätestens jetzt mit dieser auch von dir zitierten Influencer-Handreichung bin ich ganz, ganz vorsichtig geworden, was das angeht. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Finanzamt, das schon bei den Reiseführern trotz Vertrag so krass argumentiert, das beim Blog dauerhaft anders sieht. Aber du hast recht: Bis jetzt sind es nur Analogschlüsse und vorauseilender Gehorsam.
Ganz wichtig: Ich denke nicht, dass du als einzeln recherchierender journalistisch arbeitender Blogger bei meinem Finanzamt Probleme hättest und die Hotelübernachtungen auf Pressereise als geldwerten Vorteil angeben solltest. Die ganze Problematik bezieht sich nur auf profitierende Familienmitglieder.
Zunächst einmal: Ich finde die Idee total Klasse. Auch ich komme immer mehr zum Punkt, dass ich mir überlege, ob ich den Lesern weiterhin kostenlose Inhalte anbieten will. Wie du sagst: Wenn man ein Buch oder ein Magazin kauft, ist es für die meisten selbstverständlich, das zu bezahlen. Aber von Bloggern wird nicht nur erwartet, dass sie alle ihre Inhalte kostenlos zur Verfügung stellen, sondern auch bitteschön vollkommen ohne Werbeeinnahmen und ohne Kooperationen. Es soll ja Leute geben, die bei Affiliatelinks extra den Tracking-Code rauskopieren. Und wer in der Nebensaison in einem ansonsten leeren Hotelzimmer übernachtet, dem wird nachgerufen, er oder sie sei Schmarotzer. Dabei sind es doch in Tat und Wahrheit die Hotels, die für die Werbung nicht zahlen wollen, und die Leser, die für die Recherche nicht zahlen wollen. Mir schlägt das nicht erst seit der Coronakrise zunehmend auf die Motivation.
Allerdings frage ich mich, wie gut deine Idee funktionieren wird. Ich hege den Verdacht, dass nur wenige Leute bereit sind, für Reisegeschichten zu zahlen – auch wenn sie so interessant sind wie bei dir. Vermutlich würde es besser klappen, wenn du den Subscribern andere Dienstleistungen anbietest. Zum Beispiel Tipps für die Routenplanung oder so etwas. Auch könnte ich mir vorstellen, dass es besser zieht, wenn du ein Plaket schürst, das exklusive Inhalte gleich auf mehreren Blogs bietet. Ich wünsche Dir auf alle Fälle viel Erfolg und hoffe, dass auch andere Blogger nachziehen.
Gruss,
Oli
Dass die allgemeine Bereitschaft gering sein wird, war mir klar. Aber ich dachte mir, irgendwer muss ja den Anfang machen. Ich höre in letzter Zeit viele Podcasts, und da scheint es ja eine Selbstverständlichkeit zu sein, dass man sich zumindest zwei, drei aussucht, denen man regelmäßig spendet. Das haben die Podcaster mitsamt ihrem Medium gleich mit etabliert. Sehr viel klüger als die Blogger, die sich damals an den Tageszeitungen orientiert haben und nun deren Probleme teilen.
Zu der Kollektiv-Idee habe ich dir gerade schon auf Facebook was geschrieben. Die Vorstellung ist per se interessant, benötigt aber erheblichen Zeitaufwand in der Koordination und bietet viel Potenzial, dass man sich über die faire Verteilung streitet. Ich möchte in Zukunft noch mehr E-Books anbieten und in denen dann nicht nur meinen eigenen Content (der sich aus den bisherigen Bloginhalten zusammensetzt), sondern als zusätzlichen Service eine Link-Sammlung zum Thema in anderen Familienreiseblogs. Das wäre sozusagen die Light-Version, von der die Kolleginnen immerhin die Klickzahlen haben für null Aufwand.