[Reiseblogger-Kooperation] Wolfsburg hat Familien mit Kindern so einiges zu bieten. Die Phaeno-Erlebniswelt und die Autostadt sind wohl die Hauptattraktionen der jungen Metropole. Hier erzählen wir, wie es uns dort mit Kleinkind und Teenager gefallen hat. Und vor allem berichten wir, was wir in Wolfsburg mit Kindern sonst noch so entdeckt haben.
Urban ist das Wort, das uns bei der Einfahrt in Wolfsburg am passendsten erscheint. Zwischen all den pittoresken Fachwerkstädtchen, mit denen Niedersachsen landesweit glänzen kann, setzt Wolfsburg einen Kontrapunkt. Moderne Gebäude, Hochstraßen und Skywalks ordnen sich um das VW-Werk, Wolfsburgs Dreh- und Angelpunkt. Doch die Stadt kann mehr als Autos. Wir haben einen erlebnisreichen, spannenden Tag in Wolfsburg mit Kindern verbracht.
#cities4family in Wolfsburg
Grund unserer Reise ist die Aktion #cities4family. Für das Blog des Marketingverbunds about cities prüfen wir alle 18 Teilnehmerstädte auf ihre Familienfreundlichkeit. Zu unserer Reisecrew gehören neben uns Eltern der 14-jährige Silas und die zweijährige Franka. (Janis knabbert zu jener Gelegenheit noch an den Nachwirkungen seiner zweiten Corona-Impfung und ruht sich zu Hause aus. In Göttingen und Hann. Münden am Wochenende drauf ist er dann wieder voll dabei.)
Das offizielle Ergebnis unserer Reise nach Wolfsburg mit Kindern ist ein kompakter Bericht voller Tipps in about-cities-Blog: Wolfsburg für Familien.
Aber auch in meinem eigenen Blog möchte ich noch einmal über unsere Erlebnisse und Erfahrungen schreiben. Das hier ist die inoffizielle, unauthorisierte und ganz ausführliche Version.
Parken in Wolfsburg
Sowohl Autostadt als auch Phaeno weisen eigene Parkplätze aus. Auch die jeweils andere Attraktion lässt sich dabei ohne Umparken besuchen. Der Allerpark ist dann ebenfalls in Laufreichweite. Das Stadtzentrum auch, nur liegt das in der entgegengesetzten Richtung vom Allerpark. Alles zusammen wird mit Kindern dann doch ein bisschen viel. (Allein schon von der Zeit her, wie wir im Verlauf des Tages selbst feststellen müssen.)
Im Prinzip sind die Parkmöglichkeiten rund um Phaeno und Autostadt aber schön zentral. Wir fahren ins Phaeno-Parkhaus und zahlen für ein Tagesticket 7 Euro.
Mit etwas Geduld ließe sich sicher auch in den Seitenstraßen (vor allem Richtung Stadion und Allerpark) ein kostenloser Parkplatz finden. Als jemand, der sich familiär bedingt regelmäßig im Einzugsbereich von Großveranstaltungen beziehungsweise Ostseestrand aufhält, bin ich inzwischen aber sehr dafür, dass Gäste von außerhalb die vorgesehenen Parkplätze nutzen und kostenlose „Geheimtipps“ den Einheimischen überlassen. (Ihr macht was Tolles im Urlaub. Einheimische müssen vielleicht was Lästiges oder Schlimmes erledigen, irren dann noch auf Parkplatzsuche umher und müssen zahlen. Ich finde es fair, als Besucher fürs Parken zu bezahlen.)
Phaeno: Ausflugsziel der Superlative
Zuerst steuern wir das markante Gebäude der Phaeno-Erlebnisausstellung an. Hier erleben wir einen Vormittag der Superlative. An mehr als 350 Experimentier-Stationen dürfen wir alles anfassen und ausprobieren. Sechs Unterbereiche erwarten uns: Leben, Sehen, Energie, Dynamik, Spürsinn und Mathe.
Die Mitmach-Ausstellung beeindruckt uns so sehr, dass mir die begeisterten Beschreibungen viel zu ausführlich geraten. Es wird hier also bald einen eigenständigen Erfahrungsbericht über das Phaeno geben. (Den stelle ich zurück, bis alle anderen #cities4family-Städte einmal dran gewesen sind. Sobald er online geht, werde ich ihn hier verlinken.)
Quintessenz bis dahin: großartig, unbedingt hin! Ein paar „live“-Eindrücke gibt es im Wolfsburg-Highlight in unserem Instagram-Profil zu sehen. Für weitere Infos verweise ich fürs erste direkt auf die Phaeno-Website. Vielleicht noch als Hausnummer: Ein klassisches Familienticket (2+2) kostet 34 Euro. Etliche Varianten sind möglich.
Autostadt: Ein Muss für Wolfsburg mit Kindern?
Die zweite große Attraktion wohl jeder Reise nach Wolfsburg – ob nun mit Kindern oder ohne – ist die Autostadt. Selbstabholer, die einen Neuwagen aus dem VW-Portfolio bestellt haben, bekommen selbstredend freien Eintritt.
Nicht nur sie sollen auf dem Gelände einen gleichermaßen fröhlichen wie informativen Tag mit der ganzen Familie erleben. Auch ganz normale Besucher möchte der Konzern ansprechen. Ein Familienticket (2+x) kostet 35 Euro. Es gibt Kombi-Ticket mit dem Phaeno für 64 Euro, die nicht am selben Tag eingelöst werden müssen.
Dazu ist in direkter Nachbarschaft des VW-Werks ein riesengroßer Themenpark entstanden. Die Autostadt in eine Schublade zu stecken, ist nicht ganz einfach. Der Definition von Wikipedia nach ist sie „ein Auslieferungszentrum für Neuwagen, ein Museum und ein Freizeitpark der Volkswagen AG“. Auf 28 Hektar Land präsentieren sich die verschiedenen Marken des Konzerns in eigenen Pavillons. Zentrale Anlaufstelle ist das „ZeitHaus“. Hier sind 250 Exponate aus über 130 Jahren Automobilgeschichte ausgestellt. Drum herum gibt es vor allem im Sommer viele Angebote, die nichts mit Autos zu tun haben. Vor allem für Kinder fahren die Veranstalter von der Riesenrutsche bis zur gigantischen Hüpfburg so einiges auf.
Allein schon, um das Angebot des außergewöhnlichen Ausflugsziels zu beschreiben, brauche ich mehr Platz. Deshalb wird es auch über die Autostadt bald einen eigenen Bericht geben. Unsere Quintessenz bis dahin fällt allerdings unbegeisterter aus. WIR wären im Nachhinein lieber länger im Phaeno geblieben.
Auch hier verweise ich bis zu meinem eigenen Artikel direkt auf die Autostadt-Website.
Wolfsburg in grün: Der Allerpark
Ein kurzer Fußmarsch führt von der Autostadt in den Allerpark. Das Naherholungsgebiet wurde ab 1969 planmäßig als solches angelegt. 130 Hektar umfasst das Gelände. (Mir sagen solche Zahlen immer gar nichts, auch wenn ich sie fleißig aus Info-Übersichten abschreibe. In Eltern-Alltagswahrnehmung übersetzt sage ich aus Erfahrung: Der Park ist so groß, dass jede Familie problemlos mehr als genug Platz für sich findet. Hier kann man stundenlang Spazieren gehen, ohne einen Weg zweimal benutzen zu müssen.)
(Achtung: Nicht verwechseln mit dem viel kleineren, aber auch tollen Allerpark in Verden, das auf jeden Fall auch einen Städtetrip mit Kindern wert ist!)
Allersee
Herzstück des Parks ist der Allersee. Er ist rund 1,2 Kilometer lang und 270 Meter breit. An seinem Nordufer befindet sich ein Sandstrand. Baden ist ausdrücklich erlaubt. Am Strand ist das Ufer flach und damit auch für kleine Kinder geeignet.
Im Durchschnitt besitzt der Allersee eine Tiefe von drei Metern. An der Südseite sind die Wolfsburger Kanu-, Yacht- und Ruder-Clubs ansässig. Im hinteren Teil des Nordufers gibt es einen SUP-Verleih, der auch Kanus und Kajaks im Angebot hat.
Planetenweg
Eine schöne Sache für einen Spaziergang durch den Allerpark ist der Planetenweg. Er führt direkt am Seeufer entlang. In maßstabsgerechten Abständen begegnen wir hier den Himmelskörpern unseres Sonnensystems. Während Jupiter und Saturn schon ganz ordentliche Brocken sind, sind unsere Erde und erst recht der Mars klein wie eine Erbse. Wohlverwahrt befinden sie sich unter einer Glaskuppel.
Mit dazu gibt es diverse Informationen. Lehrreich für Kinder – und auch für ihre Eltern! – ist aber allein schon das physische Erlaufen der Distanzen.
Spielplatz „Bodenlos“
Gleich zwei Spielplätze befinden sich im Allerpark. Der erste, dem wir von der Innen- beziehungsweise Autostadt her kommend begegnen, ist der Spielplatz „Bodenlos“. Er befindet sich direkt neben dem Kletterpark „Monkeyman“.
Hier steht das Klettern absolut im Mittelpunkt. Flächendeckend ziehen sich starke Netze über den Boden und einzelne Bäume hinauf. Sie bilden nicht nur Herausforderungen des kindlichen Bewegungsdrangs, sondern lassen sich von faulen Eltern auch als Hängematten benutzen. (Zugegebenermaßen ist das eher so mittel-gemütlich.)
Ganz kleine Kinder müssen ein bisschen suchen, um etwas für sie Passendes zu finden. Nachdem sie verärgert einsehen muss, dass das riesengroße Klettergerüst doch noch nichts für sie ist, entdeckt Franka im hinteren Teil einen Balancier-Parcours. Da kann sie – sogar ohne Papas Hand – schon gut mitmachen.
Spielplatz am BadeLand
Im Zentrum des Allerparks gibt es einen weiteren Spielplatz. Hölzerne Spielgeräte verteilen sich hier großflächig über die Landschaft. Es gibt viel Sand zum Buddeln. Da Franka zu diesem Zeitpunkt keine gesteigerte Spielplatz-Lust mehr hat, halten wir uns nur kurz hier auf. Eigentlich lädt das weitläufige Gelände schön zum Auskundschaften und zum kreativen Spielen ein.
Direkt dahinter befindet sich das Spaßbad BadeLand. Wir kennen es nicht von innen, aber bestimmt ist auch das eine gute Adresse bei einem Städtetrip nach Wolfsburg mit Kindern. Bei einem längeren Aufenthalt (und ohne Corona) hätten unsere Jungs das bestimmt auf ihren Wunschzettel gesetzt.
Stadt Wolfsburg
Unser Tag in Wolfsburg mit Kindern neigt sich dem Ende zu. Und wir haben schon so viel erlebt! Ein bisschen was möchte ich aber doch noch sehen von der „echten“ Stadt.
Das Stadtzentrum liegt südlich des Phaeno und des Mittellandkanals. Das wäre uns zu Fuß jetzt doch ein bisschen weit. Außerdem versprechen mir die Panoramafotos bei GoogleMaps, die ich mir zur Vorbereitung angesehen habe, keinen großen ästhetischen Gegenwert. Bei einem Gründungsjahr von 1938 und einem fortdauernden Schwerpunkt als Industriestandort darf man freilich keine hübsche historische Altstadt erwarten.
Schloss Wolfsburg
Also steigen wir ins Auto und fahren stattdessen in wenigen Minuten in Wolfsburgs ältesten Teil. Ein(e) Wolfsburg im Mittelalter gibt es nämlich doch! Noch in Sichtweite des Allerparks und des VW-Werks steht die Namensgeberin der heutigen Großstadt.
Bei seiner Gründung in der Nazi-Zeit trug Wolfsburg zunächst den Namen „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“. Kaum war der Krieg in Europa zu Ende, beschloss die Stadtverordnetenversammlung im Mai 1945, die junge Stadt in Wolfsburg umzubenennen. Patin stand dabei die alte Burg, die seit dem 13. Jahrhundert die Allerniederung überblickt. Der namensgebende Wolf stammt aus dem Wappen derer von Bartensleben.
Jenes Adelsgeschlecht ist längst erloschen. Heute gehört die Burg der Stadt. Ihre aktuelle Erscheinungsform erhielt sie im 17. Jahrhundert. Damit gilt sie als nordöstlichster Vertreter der Weserrenaissance.
Wer das Schloss von innen sehen möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Zum einen könnte eine Hochzeitseinladung helfen, denn das Trauzimmer der Gemeinde befindet sich im Schloss. Es geht aber auch unproblematischer mit einer Eintrittskarte in die Städtische Galerie. Das Kunstmuseum befindet sich im Westflügel. (Da wir nicht drin waren, hier der direkte Link für weiterführende Planungen.)
Barockgarten
Wir sind eigentlich ganz zufrieden damit, quasi im Vorbeifahren auf dem Heimweg einen kurzen Blick auf das Schloss zu werfen. Einen kostenlosen Parkplatz finden wir direkt davor.
Bei unserem Rundgang entdecken wir dann aber den Barockgarten. Er liegt dem Haupteingang des Schlosses gegenüber auf der anderen Straßenseite. Während der Öffnungszeiten ist er frei zugänglich. Groß ist er freilich nicht – aber schön!
Zentrales Prachtstück des Gartens ist ein Broderie-Parterre. „Wie gestickt“ sollte diese höchste Form der Gartenkunst im Barockzeitalter wirken, wenn die hohen Herrschaften aus den Fenstern ihrer „Bel Etage“ sahen.
Einziges Gebäude im Barockgarten ist das Teehaus. Der massive kleine Pavillon diente als herrschaftlicher Picknickplatz. Bevor das Gartentor für die Nacht zugesperrt wird, huschen wir schnell einmal durch. Fünf-Minuten-Sightseeing – die liebste Form für abgekämpfte Teenager…
Auch für Kinder finden wir im Schlossgarten übrigens noch ein kleines Highlight zum Gucken. Im Schlossgraben schwimmt eine Nutria. Die possierlichen Nagetiere kennen wir schon aus Celle. (In Wolfsburg ist mir kein gutes Foto gelungen, aber ein Video im Wolfsburg-Highlight.)
(Mehr barocke Gartenkunst gefällig? Ich habe auch über die Herrenhäuser Gärten in Hannover und den Berggarten mit Herkules in Kassel-Wilhelmshöhe gebloggt!)
Authentischer Absacker in Wolfsburg mit Kindern
Bevor wir zurückkehren in unser schönes Übernachtungsquartier am Bernsteinsee bei Gifhorn (über das ich auch noch berichten werde), müssen wir schnell noch etwas essen. Den nächsten brauchbaren Dönerladen lokalisiert der allmächtige Suchalgorithmus mit den bunten Buchstaben am Hansaplatz. Die Nordstadt liegt noch einmal nördlich der winzigen Siedlung Alt-Wolfsburg am Neuen Teich.
In der kleinen Fußgängerzone am Hansaplatz haben wir das Gefühl, doch noch mal ins „echte“ Wolfsburg einzutauchen. Hier ist nichts für Besucher herausgeputzt. Während Martin und Silas in dem winzigen Laden auf unser Essen warten, strolchen Franka und ich über den Platz. Aus den Kneipen und Cafés schallen fröhliche Stimmen in verschiedenen Sprachen zu uns. Wir finden eine Federwippe, die schon von mehreren einheimischen Kindern in Beschlag genommen ist. Als sie merken, dass Franka auch mal wippen möchte, sorgt ein größeres Mädchen sofort dafür, dass die anderen für sie Platz machen.
Auf einer Bank am Neuen Teich verspeisen wir schließlich unsere – übrigens hervorragenden – vegetarischen Dönertaschen. Die großen Wohnblöcke im Rücken, fühlen wir uns so ein bisschen ans Ruhrgebiet erinnert. Touristische Romantisierung urbaner Realitäten könnte man uns böse vorwerfen. Und ja, würde es im großen Stil um sich greifen, wäre die Frage berechtigt, ob es unbedingt sein muss, dass Tagestouristen die Bänke in Nahversorgungszentren vollsitzen und den Einheimischen ihre Döner wegessen. Für uns ist diese halbe Stunde in authentischer Umgebung jedenfalls der perfekte Abschluss unseres Tages in Wolfsburg mit Kindern.
Noch mehr Tipps für Wolfsburg
Natürlich haben wir an einem Tag beileibe nicht alles gesehen, was Wolfsburg als Reiseziel zu bieten hat. Mehr Ideen für Familien wären zum Beispiel (externe Links für die eigene Recherche):
- Spaßbad BadeLand
- Planetarium Wolfsburg (wo es unter anderem auch ein exklusives Hörspiel über Die Drei ??? gibt!)
- Kletterpark Monkeyman (ab acht Jahren oder 1,40 Metern)
- Viel gerühmt sind auch die Designer-Outlets Wolfsburg
- der Brunnen- und Quellen-Wanderweg [PDF-Flyer hier und einen kleinen Blogbericht habe ich auch noch gefunden]
Mehr Städtetrips mit Kindern
Die Kompaktversionen meiner Berichte zur #cities4family-Aktion, die für Familien auf der Suche nach Tipps vielleicht wirklich hilfreicher sind, lassen sich in der gleichnamigen Kategorie bei about cities finden. Meine ausführlichen Erfahrungsberichte hier bei family4travel sind in diesem Überblicksartikel verlinkt:
#cities4family: Städtetrips mit Kindern in Niedersachsen
Weitere Anregungen deutschlandweit habe ich hier parat:
- Kurzurlaub in Deutschland: Die schönsten 20 Städtetrips mit Kindern
- Kleinstadtperlen: 24 alternative Städtetrips mit Kindern
- Familienurlaub in Deutschland: Unsere geballten Tipps (über 160 Ziele mit Kartenansicht)
Transparenz-Hinweis: Noch mal in aller Deutlichkeit: Die Reise erfolgte im Auftrag von about cities, um einen vergüteten Artikel für deren Blog schreiben zu können. Dieser Bericht in meinem eigenen Blog entsteht unabhängig davon und enthält ausschließlich meine eigene Meinung (und die meiner Familienmitglieder). Alle Verlinkungen erfolgen aus meiner eigenen Veranlassung und sind als Leser-Service gedacht.
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