Zwei Urlaubs-Horror-Vorstellungen: den ganzen Tag mit kleinen Kindern im Auto sitzen und Dauerregen. In Kombination ging’s aber eigentlich.
Auto-Tag. Die Kinder benehmen sich ausnehmend gut. Wir fahren nach Bergen, durch Nebel und Regen und eine Unzahl beängstigend langer Tunnel. Schlagartig fiel mir wieder ein, dass der ADAC seit Jahren die fatalen Sicherheitsmängel norwegischer Straßentunnel ankreidet. Aber sie führen ungelogen kilometerlang durch nacktes Granitgestein, natürlich ist da nichts mit Sicherheitsröhre. Wenigstens gibt es selten Gegenverkehr, so dass ein Unfall eher unwahrscheinlich ist.
In Røldal haben wir eine kurze Pause gemacht und uns eine eher unspektakuläre Kirche angesehen – von außen, denn sie wollten 50 Kronen Eintritt. Dabei sind wir gründlich nass geworden (eigentlich schon in der Sekunde, als wir aus dem Auto stiegen).
Jetzt fahren wir am Hardanger Fjord entlang. Die Nebelsuppe ist so dick, dass wir teilweise das Wasser nicht sehen können, obwohl die Straße direkt am Fjord entlang führt. Dafür sehen wir viele, viele winzige Obstplantagen. Die steilen Hänge sind mit Bäumen übersät, und an allen Ästen hängen dicke Äpfel. Eine kurze Regenpause haben wir klugerweise sofort für unser mittägliches Picknick genutzt. Martin hat unser einziges Handtuch fürs Grobe auf einer Nacktschnecke platziert und die Kinder sich draufsetzen lassen.
Trotz allem bin ich froh und glücklich, denn wir haben Urlaub und sind on the road. Wir fahren vorbei an – gefühlt – tausend Wasserfällen. Manche sind so nah an der Straße, dass man glaubt, man bräuchte nur die Hand nach ihnen ausstrecken.
Diesen Eintrag meines Reisetagebuchs habe ich am 31. August 2009 verfasst.
Oh wie schade – Roldal im Sonnenschein kann ich nämlich sehr empfehlen, das war eine der schönsten Etappen auf unserer Norwegen-Tour. Die Steinzeitgräber und das kleine Freilichtmuseum (für umme!) hab ihr dann wohl übersehen… ;-(
Oh schade, ja, davon haben wir nichts mitgekriegt. Das ist der Nachteil, wenn man planlos und ohne Reiseführer unterwegs ist, nach dem Motto: Wir halten da an, wo’s schön ist.
Einen Reiseführer hatten wir auch nicht (benutzt) – das Museum liegt praktischerweise auf dem Gelände des Campingplatzes in Roldal (in den wir ganz zufällig falsch eingebogen waren, hatten eigentlich einen anderen gesucht). Und praktischerweise hat es dort nicht geregnet, so dass wir herumstromern konnten.
Kopf hoch – dafür habt ihr vieles gesehen und entdeckt, was wir halt übersehen haben. So ist das eben beim Reisen :-)