Das Ammerland ist ein echter Geheimtipp für entspannten Familienurlaub. Wer einfach mal raus will und ohne viel Tamtam auskommt, ist im „mittleren Norden“ Niedersachsens genau richtig. Rund um Westerstede und das Zwischenahner Meer gibt es genug zu erkunden – aber glücklicherweise nicht so viel, dass es in Stress ausarten würde. Perfekt für eine kleine Auszeit!
Unsere Empfehlung fürs Ammerland
Dieser Erfahrungsbericht hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel: Unser Trip ins Ammerland war im November 2019. Bei einer kleinen Aufräum-Aktion hier in meinem Reiseblog habe ich den Beitrag gefunden. Bislang ging er als zweiter Teil einer – absolut von Herzen kommenden – ausführlichen Empfehlung für eine Unterkunft im Ammerland unter. Deshalb poste ich ihn hier noch einmal neu, leicht überarbeitet, erweitert und aktualisiert. Denn auch das Ammerland als Reiseziel hat absolut eine dicke Empfehlung verdient!
Unsere persönliche Erfahrung beruht also auf einem sehr schönen Wochenend-Trip im Herbst 2019. Unterwegs waren wir als Familie mit drei Kindern. Unsere Jungs waren 14 und zwölf. Baby Franka war gerade knapp drei Monate alt.
Herbst-Trip ins Ammerland
Wieso es uns ausgerechnet im November ins Ammerland verschlagen hat, erzähle ich ausgiebig im ursprünglichen Bericht. Wie sich zeigt, ist so ein Familienwochenende am Anfang der wirklich ungemütlichen Jahreszeit eine hervorragende Idee. Auch mit inzwischen drei Jahren Abstand kann ich das wärmstens empfehlen. Ich bleibe aber dabei, dass im Herbst die Wahl der Unterkunft eine wesentlich wichtigere Rolle spielt als im Sommer.
Dass wir trotz des Datums noch sehr schönes Herbstwetter haben, ist natürlich ein Bonus. So bekommen wir vom Ammerland sogar noch mehr zu sehen als erhofft. Ein bisschen kennen wir die Gegend schon, denn ein paar Jahre zuvor haben wir schon einmal ein langes Wochenende in Bad Zwischenahn verbracht. Aber es gibt hier so viel zu tun, auch im Herbst, dass uns kein bisschen langweilig wird.
Westerstede: Sehenswertes Kreisstädtchen
Unser erster Ausflug führt in die Kreisstadt Westerstede. Zehn Minuten Fahrzeit bringen uns von unserem angenehm abgelegenen Ortsteil in die gemütliche Kleinstadt. Dort schlendern wir durch die Fußgängerzone mit all ihren teils putzig altmodischen Stöberläden.
Sehenswert finden wir auch den historischen Friedhof am Rande der Innenstadt. Neben der Kirche steht dort ein ungewöhnlicher und irritierend schiefer Glockenturm.
Hübsch ist der Stadtpark, der dem Ruf des Ammerlands als Parklandschaft gerecht wird. Direkt nebenan befindet sich auch die öffentliche Bücherei, mit Blick ins Grüne. Gerade bei Regenwetter im Herbst lassen sich hier bestimmt schöne Nachmittage in der Leseecke verbringen. (Das haben wir bei unserem Besuch mit Baby leider nicht ausprobiert. Inzwischen mit Kindergartenkind beherzige ich diesen Ausflugstipp in anderen Städten wieder gerne. Mehr davon stehen übrigens in meinem Artikel „12 universale Ausflugstipps, die nichts kosten„.)
Die Krömerei von 1619 ist das älteste Haus der Stadt und eines der ältesten im gesamten Ammerland. Wer typisch ammerländische Küche genießen will, kann es betreten, denn es ist ein Restaurant.
Bad Zwischenahn: Hübsche Stadt am „Meer“
Touristisches Zentrum der Region ist Bad Zwischenahn mit dem Zwischenahner Meer. Auch diese Kleinstadt ist von unserer Ferienwohnung aus in einer Viertelstunde erreicht. Hier kehren wir im „verkehrsgünstig gelegenen“, aber liebevoll geführten Ammerländischen Landcafé an der Westersteder Straße ein. Wir gönnen uns ein ausgesprochen gutes Stück Torte, bevor wir durch den Ort bummeln.
Besonders nett ist eine Rundtour um das Zwischenahner Meer, Niedersachsens drittgrößten Binnensee. Einmal ganz rum sind es 13 Kilometer, auch eine beliebte Fahrradtour. Wir laufen bei dieser Gelegenheit nur ein Stückchen westlich aus dem Ort heraus, was uns über einen Holzbohlenweg durchs Schilf und an einem Yachthafen entlang führt.
Ein richtig, richtig schönes Ausflugsziel in Bad Zwischenahn – allerdings nicht unbedingt im November – ist der Park der Gärten mit seinen liebevoll in Szene gesetzten Mustergärten, über den ich beim letzten Mal ausführlich gebloggt habe: Park der Gärten – floraler Familienspaß in Bad Zwischenahn.
Über weitere familienfreundliche Aktivitäten in Bad Zwischenahn habe ich hier geschrieben: Unser Familienprogramm fürs Wochenende.
Grünes Ammerland
Die Parklandschaft Ammerland beschränkt sich nicht auf Stadtparks und den Park der Gärten. Die Region ist bekannt für ihre Baumschulen, die die Aussicht entlang der Landstraßen prägen. Diese decken nicht nur den Bedarf privater Grundstückseigner, sondern auch des öffentlichen Städte- und Landschaftsbaus, wo gelegentlich schon große Bäume gebraucht werden.
Eine dieser Baumschulen befindet sich nur ein Stück die Straße runter von unserer Ferienwohnung aus. An den endlosen Baumreihen entlang unternehmen wir noch am Sonntagmorgen einen ausgedehnten Spaziergang. Der führt uns über eine historische Heerstraße aus Ziegelsteinen und über einen alten Kirchweg. An Punkten von geschichtlichem Interesse stehen Infotafeln, die mit einer Telefonnummer versehen sind. Übers Handy erfahren wir so Hintergrundinformationen in Hörspielform. Und dank unserer Geocaching-App heben (beziehungsweise signieren) wir im Vorbeigehen auch noch so manchen Schatz.
Im Sommer könnten wir hier auf der alten Eisenbahnstrecke auch noch Draisine fahren. Ganz in der Nähe lockt ein Kletterwald mit mehreren Parcours. Auch für ausgedehnte Fahrradtouren eignet sich das flache Ammerland prima.
Wir sind direkt froh, außerhalb der Saison hier zu sein. Denn sonst könnten wir gar nicht alles, was uns interessiert, in ein Wochenende quetschen.
Unser Fazit zum Kurzurlaub im Ammerland
Um es kurz zu machen: Das Ammerland finden wir absolut empfehlenswert! Es muss nicht immer gleich an Nordsee oder Ostsee oder in die Berge gehen. Auch eine eher wenig bekannte Reiseregion wie das Ammerland hat ihren Reiz und lässt sich dann auch ganz entdeckermäßig erkunden.
Ein Wochenende ist dafür perfekt. Bestimmt lässt es sich auch länger im Ammerland aushalten. (Dann beispielsweise mit Exkursionen in die schöne Bummel-Stadt Oldenburg oder mit Ausflügen nach Bremerhaven, Wilhelmshaven oder auf die Nordseeinseln).
Mehr Tipps und Erfahrungsberichte fürs Ammerland
Das Ammerland ist eher ein Geheimtipp für den Deutschland-Urlaub. So ganz viele Reiseblogger waren offenbar noch nicht da. Aber ein paar Zweitmeinungen habe ich für euch gefunden.
- Meine liebe Kollegin Ines von Viermal Fernweh war mit ihrer Familie 2021 als spontane Corona-Alternative im Ammerland.
- Der Reisefreak berichtet von einer Escape-Tour durchs Ammerland mit dem Fahrrad [Artikel leider inzwischen offline].
- Und dann gibt es neuerdings noch ein ganzes professionell geführtes Ammerland-Blog.
Zum Weiterlesen: Mehr Wochenendtrips in Deutschland
Besonders schöne Reiseziele fürs Wochenende, die wir als Familie schon ausprobiert haben, sind unter anderem:
- Schleswig-Holstein (auch mit den Lieblingsbleiben)
- Städtetrip nach Düsseldorf mit grünem Abstecher ins Neanderthal
- Wilhelmshaven: Städtetrip an die Nordsee
- das überraschend vielseitige Bremerhaven mit tollen Ausflugszielen
- Wolfenbüttel: Ein Wochenende in Niedersachsens vielleicht schönster Stadt
Alle Reise- und Ausflugsziele in Deutschland, die wir empfehlen können – und das sind inzwischen mehr als 180! – habe ich in diesem Beitrag aufgelistet:
Familienurlaub in Deutschland: Unsere gesammelten Tipps
Transparenzhinweis: Als Blogger mit Berichterstattungsabsicht wurden wir von Familie Thye auf Vermittlung der Lieblingsbleiben in ihre wunderschöne Ferienwohnung im Ammerland eingeladen. Es ist kein Geld geflossen, kein Auftrag erteilt, keine Meinung oder Inhalt vorgegeben worden. Dieser kompletl freie Beitrag über das Ammerland als Reiseziel hätte ohne diese Einladung nicht entstehen können, weshalb ich mich sehr bedanke.
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