Schweden ist ein absolutes Traumziel für Familien! Das Land der Elche und der Astrid-Lindgren-Geschichten eignet sich hervorragend, um die verschiedenen Bedürfnisse aller Familienmitglieder unter einen Hut zu bringen. Egal ob mit einem Kind, mit vielen Kindern oder (wie bei uns) mit kleinem Kind und Teenager erweist sich Schweden in den Sommerferien als optimales Reiseland. Zwei Wochen haben wir zu viert hier Urlaub gemacht. Und wir empfehlen: nachmachen! Was bei uns super lief, was man vielleicht doch etwas abändern könnte und was wir überhaupt so erlebt haben, erzähle ich in diesem Erfahrungsbericht. (Und weil ich die bin, die ich bin, enthält mein Reisebericht auch jede Menge Tipps für besonders schöne Cafés in Schweden entlang unserer Route.)
Die Basics: Mit Kind und Teenager nach Schweden
Obwohl ein Urlaub in Schweden der Traum vieler Familien ist, sind sich viele bei der erforderlichen Logistik doch unsicher. Dieser Teil Skandinaviens ist doch ziemlich weit weg. Aber auch ohne Wohnmobil, ohne Camper oder Van kommt ihr mit Kind und/oder Teenager prima durch Schweden. Wir sind zum Beispiel ganz bieder unterwegs: mit dem eigenen Auto und in insgesamt drei Selbstverpflegerunterkünften. Geht gut!
Wir, das sind der 16-jährige Silas, die fast vierjährige Franka und die Eltern Lena und Martin. Unsere Reisezeit umfasst zwei Wochen Mitte Juli – also Hauptsaison in den Sommerferien.
Wir starten im Schaumburger Land zwischen Bielefeld und Hannover. Auf dem Weg zur Fähre nach Rostock haben wir den wunderbaren Vorteil, dass Oma und Opa keine halbe Stunde Fahrzeit vom Fährhafen entfernt wohnen. So sparen wir die Kosten für die erste und letzte Zwischenübernachtung, ohne uns anstrengende Nachtfahrten zumuten zu müssen.
Ansonsten sind ein paar Tage Urlaub an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern natürlich auch eine wunderbare Idee. In diesem Fall hätte ich eine passende Empfehlung für den Sehr Guten Familienreiseführer Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern mit Kindern: 55 Wander- und Entdeckertouren zwischen Wismar, Rügen und Usedom* (den ich zufälligerweise selbst mit geschrieben habe)… :D
Wenn euch der Text hier zu lang ist (er ist zugegebenermaßen seeehr lang), schaut euch einfach die bildgewaltige Kurzform in meinem Instagram-Profil family4travel an. Dort findet ihr das Story-Highlight „Schweden“.
Und wenn ihr eher zu den Landkarten-Leuten zählt, die sehen müssen, über welche Ziele wir hier sprechen: Hangelt euch einfach über meine personalisierte Schweden-Karte mit eingezeichneter Roadtrip-Route durch.
Nach Schweden mit der Fähre Rostock – Trelleborg
Die Fährstrecke Rostock – Trelleborg ist die kürzeste Route, um von Deutschland nach Schweden zu kommen. Wer die Anfahrt ohne Fähre gestalten möchte, kann auch über Dänemark und dann bei Malmö über die Brücke fahren. Das kostet aber auch Maut und außerdem deutlich mehr Sprit für mehr Kilometer.
Für unsere Überfahrt nach Schweden zahlen wir mit PKW, zwei Erwachsenen, einem 16-Jährigen Teenager und einem dreijährigen Kind in den Sommerferien 352 Euro hin und zurück. Dafür sind wir je knapp sechs Stunden auf See, die lange Zeit vom Boarding bis zur Abfahrt sowie vom Einlaufen bis zur Öffnung des Autodecks eingerechnet. Es besteht die Möglichkeit, aber nicht die Verpflichtung, eine Kabine zu buchen. Das Autodeck ist während der Überfahrt nicht zugänglich.
Die Strecke Rostock – Trelleborg bedienen sowohl Stena Line als auch TT Line zweimal täglich. Kurioserweise verlassen beide Fähren jeweils gleichzeitig den Hafen. Wir buchen erst relativ spät im Jahr (nach Ostern). So kommen wir nicht mehr in die Verlegenheit, uns entscheiden zu müssen. Hin fahren wir mit Stena auf der Mecklenburg-Vorpommern, zurück mit der Skåne. Beide Schiffe sind völlig okay. Verglichen mit dem, was wir auf unserer Lieblingsstrecke Amsterdam – Newcastle Richtung Schottland gewohnt sind, ist es nur furchtbar langweilig auf dem Kahn.
Fähre nach Schweden mit Kind
Die Spielecke ist wie auf allen Fähren viel zu klein für den Andrang der Sommerferien. Wer wählen kann, sollte sich auf dem Weg nach Schweden mit kleinen Kindern für die Mecklenburg-Vorpommern entscheiden. Die hat eine nettere Spielecke mit Rutsche. Auf der Skåne gibt es nur einen stickigen Raum mit ein paar Matten und einem Cartoon-Bildschirm. Das Essen ist auf beiden Fähren ziemlich schlecht, vor allem das vegetarische. Aber hey, Hauptsache, wir kommen an! Und immer noch besser, als die ganze Zeit eingepfercht im Auto zu sitzen.
Vielleicht auch interessant: Seekrank auf Fähren und Kreuzfahrschiffen – unsere Tipps für Kinder und Erwachsene. (Wobei bei unseren Überfahrten nach Schweden die See jeweils spiegelglatt war.)
Fahrstrecke Trelleborg – Kalmar
Schweden ist kein Land der kurzen Wege. Wer nach Småland möchte, dem Lieblingsreiseziel deutscher Familien mit mindestens einem Kind in Schweden, muss zuerst mindestens zwei Stunden lang Skåne durchqueren. Bis nach Vimmerby, dem Lindgren-Epizentrum und Sehnsuchtsziel vieler Kinder und Eltern im Schweden-Urlaub, sind es sogar fast viereinhalb Stunden.
Wir haben für unseren ersten Roadtrip-Stop eine östlichere Station im Grenzgebiet der historischen Gebiete Småland und Blekinge gewählt. Bis in den kleinen Ort Sloalycke bei Torsås südlich von Kalmar sind wir gut drei Stunden unterwegs. Angesichts der Tatsache, dass wir erst am frühen Nachmittag in Trelleborg einlaufen und vor sechs Uhr abends unseren Ferienhaus-Schlüssel abgeholt haben müssen, bleibt wenig Zeit für Pausen. (Schade, denn ich hatte bei Ines von VierMalFernweh schon tolle Tipps für Ronneby gefunden.)
Autobahnen in deutschem Sinne gibt es in Schweden nicht. Die gut ausgebaute Landstraße wechselt immer wieder zwischen ein und zwei Spuren hin und her. So sind wir nie lange hinter LKW und Wohnmobilen verratzt. Trotz Hauptsaison kommen wir gut voran. 100 km/h dürfen wir fahren. Nicht durchgängig, aber streckenweise können wir das auch durchaus.
Station 1: Unser Ferienhaus in Sloalycke bei Kalmar
Alle drei Unterkünfte haben wir über AirBnB gebucht. Der zugegebenermaßen zweifelhafte Branchenriese bietet gegenüber den traditionellen skandinavischen Ferienhausvermittlungen zwei Vorteile. Zum einen sind die Stornierungsbedingungen wesentlich kundenfreundlicher (wenn man darauf achtet; das dürfen die Vermietenden dort nämlich selbst auswählen). Zum anderen ist es hier kein Problem, eine Unterkunft nur für ein paar Tage statt eine Woche lang zu mieten. Dafür ist das Angebot in Schweden allerdings beschränkter als in den althergebrachten Ferienhauskatalogen, ob mit Kind oder ohne.
Unsere erste Bleibe ist ein klassisches Ferienhaus. Und es ist traumhaft! Das alte Holzhaus ist von Grund auf durchrenoviert. In der Küche steht neben dem Ceranfeld aber noch der alte Holzfeuerofen – samt Amboss. In drei Kinderzimmern plus Elternschlafzimmer gibt es sechs Betten. Sowohl im Haus als auch rund herum ist viel Platz zum Toben.
Sloalycke ist winzig, eigentlich nur ein paar Häuser im Wald. Wenige Minuten Fahrzeit entfernt liegt die Kleinstadt Torsås. Eine unserer ersten Amtshandlungen führt uns dort in den Supermarkt, um das lokale Angebot auszuchecken. Versorgt mit großen Knäckebrot-Rädern und anderen guten Dingen machen wir es uns in unserer Schweden-Idylle gemütlich.
Ausflug nach Öland
Obwohl wir schon vorgestern von zu Hause gestartet sind, ist dieser Tag unser erster echter Urlaubstag. Wir gehen gleich in die Vollen und verbringen ihn mit einem Tagesausflug auf Öland. Der ist definitiv einen eigenen Blogbeitrag wert! Bis ich es schaffe, den zu schreiben, muss hier die absolute Kurzversion reichen.
Schwedens zweitgrößte Insel ist ein eigentümlicher und absolut sehenswerter Ort. Der Landstrich im wahrsten Wortsinn ist nur 16 Kilometer breit, aber fast 140 Kilometer lang. Hinüber geht es über eine sechs Kilometer lange Brücke bei Kalmar (mautfrei).
Eigentlich hat Öland einen vollen Familienurlaub verdient. Ein Tag ist skandalös wenig Zeit. Von Ölands Süden und Norden sehen wir nichts. Wir drehen nur eine kleine, aber sehr feine Runde in der Mitte.
Öland im Schnelldurchlauf
Entlang der Insel-Hauptstraße sehen wir all die historischen Windmühlen: früher wohl über 2000, heute „nur noch“ rund 400. Erstes Highlight ist eine kleine Wanderung durch die Stora Alvaret. Für die eigentümliche Stein-Steppenlandschaft ist Öland als Unesco-Welterbe gelistet. Danach besichtigen wir Himmelsberga, Ölands größtes Freilichtmuseum. Hier gibt es gerade für Kinder richtig viel zu entdecken.
Da Sonntag ist, können wir danach einen echten Glückstreffer landen: Das Kult-Café Kaffetuppen in Köpingsvik bei Borgholm öffnet nur im Sommer und auch dann nur sonntags. In dem riesigen, verwinkelten Kaffeegarten (ähnlich den Garten-Cafés auf Usedom) steht ein ganzes Häuschen voller Kinderspielzeug. Und die Lakritz-Schokoladentorte ist der absolute Hammer!
Anschließend bummeln wir noch ein bisschen durch den Hauptort Borgholm. Der liegt ganz in der Nähe der königlichen Sommerresidenz Solliden. Mit seinem Flair erinnert er mich ein bisschen an Westerland, ein bisschen an die Kaiserbäder auf Rügen und Usedom und ein bisschen ans estländische Pärnu.
Ausflug nach Bröms
Am nächsten Tag hatte ich eigentlich an einen Ausflug nach Kalmar gedacht. Stattdessen entscheiden wir uns spontan, dass wir lieber mal ein bisschen echten Urlaub machen und nur die nahe Umgebung erkunden wollen. Tatsächlich wird es einer unserer schönsten Tage in Schweden mit Kind und Teenager.
Wandern zur Ex-Burg
Direkt an der Grenze zwischen Småland und Blekinge liegt die winzige Ortschaft Bröms. Im Mittelalter verlief hier noch die Grenze zwischen Schweden und Dänemark. Von der Grenzburg ist nichts mehr übrig. Nur ein Schild (komplett auf Schwedisch) erinnert an die Geschichte. Der kurze Wanderweg (1,5 km hin und zurück), der uns vom Parkplatz entlang des kleinen Flüsschens auf den ehemaligen Burghügel führt, ist jedoch gerade mit kleinen Kindern richtig toll!
Friedensstein und Wassermühle
Schräg gegenüber dem Parkplatz, direkt vor einer alten Wassermühle, wurde hier 1905 ein Friedensstein in Gedenken an die kriegerischen Auseinandersetzungen der Nachbarstaaten errichtet. Hier picknicken wir, während Franka nach Müller Johann aus Bullerbü sucht.
Hüpfburg und Eis in der Gårdsbutik
Dann entdeckt das Kind noch etwas Vielversprechendes: Wieder in direkter Nachbarschaft lockt eine Gårdsbutik – also ein Hofladen – mit einer eigenen Hüpfburg. Im Sommer öffnet hier ein großer Eisverkauf. Tückisch: Ohne Vorwarnung ist keine Kartenzahlung möglich. In zwei Wochen Familienurlaub in Schweden mit Kind und Teenager ist dies die einzige Gelegenheit, bei der wir Bargeld gebraucht hätten.
Café Brömsehus
Die aus Kindersicht zweitbeste gastronomische Lösung in Bröms ist das wunderschöne Gartencafé Brömsehus. Fika, die Kaffeezeit, ist eine regelrechte Institution in Schweden. Entsprechend viele gute Cafés sind im ganzen Land zu finden. Fast immer gibt es auch herzhafte Kleinigkeiten.
Baden im Meer
Auf dem Rückweg steuern wir noch die Badestelle Badudden an. Frei zugänglich steht hier im seichten Wasser einer geschützten Ostsee-Bucht eine kleine Wasserrutsche im Meer. Umkleidekabinen, WC und Dusche sind ebenfalls kostenlos nutzbar, ebenso wie der Parkplatz. An diesem Montagnachmittag im Juli sind wir nicht die einzigen hier. Aber wir haben genug Platz. Und trotz Fischen, ein paar Quallen und Wasserpflanzen ist das Baden hier ein Erlebnis!
Fahrstrecke Kalmar – Gnesta
Eigentlich hätten wir auch gleich zwei Wochen hier bleiben können. Bestimmt gäbe es genug zu entdecken. Und schön genug ist es südlich von Kalmar allemal! Aber wir wollen nun einmal vor allem Stockholm sehen. Also verlassen wir unser schönes Ferienhaus und machen uns auf den Weg gen Norden.
Unsere zweite Unterkunft befindet sich in Gnesta. Mit ganz viel gutem Willen könnte man die Kleinstadt als vorgelagerten Vorort der Hauptstadt zählen. Eher ist sie j-w-d, allerletzte S-Bahn-Station, 60 Kilometer südwestlich von Stockholm. Von unserem Ferienhaus südlich von Kalmar aus sind es viereinhalb Stunden Fahrzeit.
Eigentlich nutzen wir unsere Fahrtage gerne für lange Zwischenpausen, um uns unterwegs etwas anzuschauen. Diesmal klappt das nicht so recht. Kalmar liegt zu dicht an unserem Ausgangsort. Dann kommt an der E22 erst einmal nicht viel. Oskarshamn lockt uns bei Google Maps mit nichts. Auch sonst kommt dann bis Norrköping laut Karte nichts wirklich Interessantes.
Autobahn-Rastplatz auf Schwedisch
Bis dahin schaffen wir es aber nicht. Also fahren wir einfach rechts ran, als uns eine Raststätte mit Gasthaus dazu motiviert. Mitten im Nirgendwo, das hier offiziell Valdemarsvik heißt, liegt das Café Kårtorp direkt an der Schnellstraße. Wie oft in Schweden gibt es um das Gasthaus herum einen inneren Bereich mit Tischen, der zum Restaurant gehört, und einen äußeren, in dem gepicknickt werden darf. Wir tun erst genau das. Auf einen nackten Felsblock ist eine kleine Rutsche montiert. Im Wechsel mit einem schwedischen Jungen rutscht Franka gut über 30 Mal. (Ihr Brot hat sie schon im Auto gegessen.)
Wir nutzen die sauberen Raststätten-Toiletten – die uns mit Holzdielenboden, Flickenteppich, Gardinen vor den Fenstern und sogar Ölgemälden an der Wand geradezu surreal vorkommen. Silas überredet uns zu einem Eis im Café zum Nachtisch. Dort verlocken uns die große Kuchenauswahl und das nette Ambiente, noch ein ganzes Weilchen länger zu bleiben. Franka ist selig, jetzt auch den Spielplatz im Restaurant-Bereich nutzen zu können. (Ich glaube, es sagt aber auch niemand etwas, wenn Picknick-Kinder dort spielen.)
Brückenöffnung in Nyköping
Die weitere Fahrt vergeht ohne Komplikationen. Nur in Nyköping stehen wir eine ganze Weile im Stau, weil die Brücke über den Göteborg-Kanal gerade hochgeklappt ist. Wer klug ist, informiert sich besser vorher über die Zeiten und plant die Pause entsprechend ein.
Station 2: Ferien auf dem Bauernhof bei Stockholm
Ich bin mir nicht sicher, ob unser Plan nun eigentlich aufgegangen ist oder nicht. Die Idee war, im Großraum Stockholm eine Unterkunft zu nehmen, die uns sowohl problemlose Tagesausflüge in die Großstadt mit dem ÖPNV erlaubt als auch Naturerlebnisse und Ausspannen ermöglicht. Die letzte Station des Pendeltåg, sozusagen der Stockholmer S-Bahn, erschien uns da passend. Außerdem ist hier das Preisniveau für Unterkünfte noch einmal deutlich niedriger als in Södertälje, das näher dran liegt.
Nicht einkalkuliert haben wir dabei, dass in diesem Sommer die Bahnstrecke zwischen Gnesta und Södertälje eine Großbaustelle ist. Durch Schienenersatzverkehr verlängert sich die Anfahrt nach Stockholm dadurch für uns auf zwei Stunden – pro Strecke. In der Praxis ist das für uns dann durchaus machbar. (In Rom haben wir es vor etlichen Jahren auf unserer Langzeitreise durch Europa ähnlich gehalten, und das hat auch gut funktioniert.) Im Nachhinein hätten wir aber wohl doch mehr davon gehabt, uns für drei Tage eine Unterkunft direkt in Stockholm zu gönnen und einen Ortswechsel mehr in die Provinz einzuplanen.
Andererseits ist unser kleines Ferienhaus am Rande von Gnesta durchaus ein nettes Domizil für eine ganze Woche. Direkt neben einem uralten, aber immer wieder modernisierten Bauernhaus beziehen wir den ehemaligen Altenteil. Die Vermieterfamilie wechselt zwar bis auf den letzten Tag kein Wort mehr als ein freundliches „hej“ mit uns. Dafür haben wir Familienanschluss an zwei liebe Hunde, einen Reitstall voller Pferde und einen Stall voll Hühner, deren Eier wir laut Inseratbeschreibung „jeden Morgen pflücken“ dürfen.
Ausflug nach Stockholm I: Sightseeing mit Kind und Teenager
Hier in diesem Reisebericht erzähle ich auf der ganz persönlichen Ebene weiter. Wer echte Tipps für Stockholm mit Kindern für die Praxis braucht, sollte unbedingt auch meinen zwischenzeitlich verfassten Guide lesen:
Stockholm mit Kindern: Unser Guide für den Städtetrip
Da für die kommenden Tage etwas Regen angesagt ist, beschließen wir, mit Stockholm zu beginnen. Als günstigste Variante haben wir in unserer Konstellation das 72-Stunden-Ticket ausgemacht. Es gilt nicht nur für die Anfahrt ab Gnesta, sondern auch für alle öffentlichen Verkehrsmittel im Zentrum sowie den gesamten Großraum in dieser Zeit. Der Haken ist, dass wir nun drei Tage hintereinander nach Stockholm müssen. Da wir einen Tag davon nahezu komplett im grünen Skansen verbringen, geht das für uns gut auf.
Altstadt und Königsschloss
Am ersten Tag haben wir kaum konkrete Pläne. Ein Reiseführer und diverse Reiseblogs nennen uns die Sehenswürdigkeiten, auf die wir schon einmal einen Blick werfen wollen. So bummeln wir vorbei am Regierungssitz Kungsholmen (nicht sehr spektakulär) und durch die schmalen Gassen der Altstadt (total schön).
Als es gegen Mittag zu voll wird, genießen wir ein kleines Mittagessen inklusive Zimtschnecke beim Biobäcker Skeppsbro am Hafen.
Södermalm mit Spielplatz-Safari
Danach verziehen wir uns ins weitläufigere Södermalm. Im Wesentlichen geht es von Spielplatz zu Spielplatz. Auf dem Weg klappern wir ein paar Sehenswürdigkeiten und Second-Hand-Läden ab. Für die ist das ehemalige Arbeiter- und heutige Hipster-Viertel bekannt. Frankas Highlight ist der „Drachen-Spielplatz“ am Drakenbergsparken im Bereich Hornstull. Warum ich den im Ivar-Los-Park am Mariaberget eigentlich schöner finde und was wir sonst noch alles in der Hauptstadt von Schweden mit Kind und Teenager erlebt haben, erzähle ich dann irgendwann in einem entsprechenden Blogbeitrag ausführlich.
Ausflug nach Stockholm II: Skansen Freilichtmuseum und Tierpark
Tag zwei in der Hauptstadt widmen wir dann wie gesagt Skansen. Es ist das älteste Freilichtmuseum der Welt und bis heute eines der größten. 245 Kronen kostet der Eintritt pro Erwachsenem ab 15. Umgerechnet sind das 42 Euro für uns Eltern. Franka ist unter vier und somit noch gratis. (Der Teenager hasst Freilichtmuseen und verhandelt stattdessen einen vollen Tag im Ferienhaus-WLAN. Solcherlei Zugeständnisse, wenn auch aus Sicht elterlicher Bildungsbesorgnis ausgesprochen ärgerlich, tun erfahrungsgemäß dem Familienfrieden zu gut, als dass sich ein Kampf lohnen würde. Das Argument, ein Freilichtmuseum pro Woche reiche doch wohl, kann die studierte Historikerin in mir zwar nicht nachvollziehen, aber die liebende Mutter lässt es mal gelten. Zum Dank zieht der Sohn davor und danach immer gut mit. )
Skansen umfasst nicht nur alte, teils begehbare Häuser aus ganz Schweden, sondern auch einen veritablen Tierpark. Das Schweden-Must-See „lebendiger Elch“ lässt sich so mit großer Sicherheit ebenfalls abhaken.
Auch über Skansen berichte ich inzwischen in diesem Blogbeitrag: Skansen Stockholm – lohnt sich das älteste Freilichtmuseum der Welt?
Die Kurzversion: Das Museum gefällt uns gut – aber irgendwie hatte ich mir doch mehr davon versprochen. Zu viele Leute, zu wenig Wissensvermittlung. Ein toller Ausflug, irgendwie schon ein Muss für Schweden mit Kindern. Trotzdem hat uns das komplett kostenlose Freilichtmuseum Gamla Linköping die Woche drauf in ebenjener Stadt besser gefallen.
Café-Tipp bei Skansen
Den besten Kladdkaka unseres Gesamten Urlaubs in Schweden mit Kind und Teenager finden wir im Café Helin auf Djurgården. Der klatschige Schokoladenkuchen ist eine typisch schwedische Spezialität. Klar, dass ich als Schokolandenliebhaberin Feuer und Flamme bin. Im Helin ist der Kladdkaka beinahe schon gebackene Mousse au chocolat: sehr mächtig, super schokoladig und einfach lecker. Die Terrasse mit Blick aufs Wasser ist wunderschön und auch der Kaffee ist sehr gut.
(Achtung: Das Café Helin befindet sich außerhalb von Skansen. Aus dem Museum gibt es einen eigenen Zugang mit Drehkreuz, aber keinen Eingang zurück. Wir laufen anschließend also ein kurzes Stück außen am Zaun entlang und zeigen am Haupteingang die Quittung unserer Tageskarte vor, um wieder reinzukommen. Geht problemlos.)
Restaurant-Tipp auf Djurgården
Natürlich kosten wir unsere Museumstickets bis zum bitteren Ende aus. Franka schläft im Buggy ein und wir nutzen die Gunst der Stunde für einen „richtigen“ Restaurantbesuch. Trotz Hochsaison bekommen wir spontan einen Tisch im Wärdshuset Ulla Windbladh gleich um die Ecke. Heringsplatte und Köttbullar sind jeweils hervorragend! (So furchtbar viel teurer als in Deutschland ist das Vergnügen gar nicht. Und wir Geizhälse sind ja in diesem Moment nur zu zweit…)
Ausflug nach Stockholm III: Junibacken, Vasamuseum und der Rest von Djurgården
Die Museumsbesuche haben wir mit Absicht auf den Tag nach dem Skansen-Besuch gelegt. Denn hier wird der vorangehende Online-Erwerb von Zeitfenstertickets angeraten. Und auch wenn in Stockholm der ÖPNV gut funktioniert, ist die Stadt weitläufig. Besser, dachten wir uns, wir gucken erst einmal, wie lange wir von Gnesta bis auf die Museumsinsel Djurgården brauchen.
Beim zweiten Mal, als wir nicht mehr nach den richtigen U-Bahn-Eingängen und Verbindungen suchen müssen und generell früher am Tage unterwegs sind, sind wir plötzlich eine Dreiviertelstunde schneller. Trotzdem werden wir sowohl im Vasamuseum als auch im Astrid-Lindgren-Spielparadies ohne Probleme vorzeitig eingelassen. Auch hier ist – wie an den meisten Touri-Hotspots – alles vor 11 Uhr pillepalle.
Vasa-Museum
Der Teenager ist wieder mit an Bord und kann sich für Stockholms meistbesuchtes und hochgelobtes Museum tatsächlich begeistern. Mit Audioguide und erfreulich viel Elan nimmt er sich gemeinsam mit seinem Vater das berühmte Schiffswrack aus dem 17. Jahrhundert vor, das bei seiner Jungfernfahrt kurz hinter der Stockholmer Hafeneinfahrt gesunken ist.
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben im Vasa-Museum freien Eintritt. Das ist prinzipiell sehr löblich. Ob das Museum jüngere Kinder, die nicht explizit in der Pirat*innen-Phase stecken, länger fesseln kann, bezweifeln meine beiden Praxistester. Einen ausführlichen Erfahrungsbericht hat Reiseblogger Hartmut von 58 Grad Nord.
Junibacken (Astrid-Lindgren-Spielmuseum)
Franka und ich erkunden währenddessen nebenan Junibacken. Der schwedische Name von Maditas Haus (auf Deutsch Birkenlund) weckt vielleicht falsche Erwartungen. Statt Familienheim handelt es sich um einen Zweckbau. Der beherbergt hauptsächlich einen fensterlosen, eher kleinen Indoor-Spielplatz im Design verschiedener schwedischer Kinderliteratur. Außerdem gibt es eine sehr große Buchhandlung (in der es natürlich auch allen anderen dazugehörigen Merch zu kaufen gibt), ein rustikales, lautes Familienrestaurant, draußen einen kleinen Spielplatz mit Mumin-Thema.
Im „Geschichtenzug“
Hauptattraktion ist der Sagatåget, der Geschichtenzug. Hier ist das Fotografieren verboten: Das Erlebnis soll eine Überraschung bleiben. Eine (einzige) Fahrt ist im Ticket enthalten. In einer offenen Gondel geht es entlang an, über und buchstäblich durch die Kulissen beinahe aller Astrid-Lindgren-Bücher. Über Lautsprecher gibt es dazu kurze Erklärungen auf Deutsch und akustische Ausschnitte aus den Verfilmungen auf Schwedisch.
Die zynische Ader in mir urteilt: „Hm, im Skilift über die selbstgebastelte Eisenbahnplatte. Hätte als Abschlussprojekt jeder Waldorfschulklasse Lob und Anerkennung verdient.“ Aber ein Blick ins Gesicht der knapp Vierjährigen kuriert mich sofort von derartigen Gedanken. Die ist absolut verzaubert und durchlebt in der kaum zehnminütigen Fahrt die volle Bandbreite aller Gefühlszustände. Schließlich haben wir im vergangenen Jahr jedes einzelne Lindgren-Kinderbuch zusammen gelesen. (Außer Kalle Blomquist, aber der ist hier auch nicht vertreten. Und Karlsson vom Dach ist mit seiner schnodderigen Art bei uns durchgefallen.)
Und spätestens, als wir über das Kirschtal in Nangijala schweben, bin ich emotional auch so richtig mit im Boot. Wir überstehen den Anblick von Katla und steigen an der Villa Kunterbunt aus der Gondel. Da muss Franka ein paar Minuten lang erst einmal weinen. Warum, kann sie sich nicht erklären.
„Mama, warum weine ich? Ich bin doch eigentlich nur glücklich!“
Ganz schöner Impact für einen Skilift über der Eisenbahnplatte…
Kindertheater in Junibacken
Mehrmals täglich gibt es in Junibacken auch Theateraufführungen. Die sind ausschließlich auf Schwedisch und im Preis enthalten. Allerdings muss man am besten schon vorher kostenlose Tickets dazubuchen. Wir schauen uns eine 20-minütige Vorstellung von Pippi Langstrumpf an. Auch die begeistert die Tochter schwer. Die Handlung kennt sie, die Fremdsprache findet sie nicht schlimm. Dass alle auf dem Fußboden sitzen müssen, stört Franka (im Gegensatz zu ihrer alternden Mutter) kein bisschen. Ihre ersten Worte, als der Applaus verebbt: „Wenn ich ein bisschen größer bin, kann ich auch so Theater spielen, oder?“
Für eine Erwachsene und eine Dreijährige zahlen wir umgerechnet 42 Euro Eintritt. Irgendwie lohnt sich das schon, für uns persönlich. Ich empfehle es für ausgemachte Astrid-Lindgren-Fans und für Familien mit Kindern unter zehn Jahren, die viel Zeit in Stockholm, aber keine für Vimmerby haben. (Zum Vergleich: Hier ist unsere Rezension von Astrid Lindgrens Värld in Småland.) Und es ist nett für Familien, die nicht so aufs Geld schauen müssen und einem oder mehreren Familienmitgliedern zeitgleich einen ungestörten Besuch im Vasa-Museum ermöglichen wollen. Das hat so für uns nämlich ziemlich gut geklappt.
Rund zwei Stunden halten wir uns in unseren jeweiligen Kulturinstitutionen auf. Dann hat Franka in dem zunehmenden Gewusel keine Freude mehr. Tipp: Ab drei Uhr nachmittags soll das Spielen hier auch in der Hauptsaison wieder gut möglich sein. Zwischen 11:30 und 14 Uhr ist es einfach nur voll. Wer sich ein Armband geben lässt (am besten gleich beim Check-in), kann in dieser Zeit den Rest von Djurgården abklappern oder einfach mit der ÖPNV-Fähre hin und her fahren und nachmittags wiederkommen.
Ein Tag in Gnesta
Nach drei ereignisreichen Tagen in Stockholm stellen wir nun das klassische Konzept Urlaub etwas mehr in den Mittelpunkt unseres (eingeschränkten) Roadtrips durch Schweden mit Kind und Teenager. Weniger ereignisreich sind unsere Tage dadurch aber gar nicht.
Zumindest entfällt die weite Anfahrt. Wir schlafen etwas länger, lassen uns beim Frühstück Zeit. Franka darf die Hunde im Hof streicheln. Silas darf am Handy daddeln, während wir Eltern das lokale Angebot an Urlaubsunterhaltung checken.
Dann schauen wir uns einfach mal die Kleinstadt an, in der wir bisher nur geschlafen haben. Gnesta ist nicht unbedingt ein Ausflugsziel, für das sich eine weite Anreise lohnt. Aber wir finden ein paar nette Stöberläden, eine hübsche Seepromenade am Frösjö und einen großen Spielplatz im Thuleparken.
Gustavsviks Levande Ljus och Café
Vor allem finden wir das Café Gustavsvik. Es liegt etwas außerhalb an der Durchgangsstraße, ein bisschen unscheinbar. Im Sommer sitzen alle draußen, nahe der Straße. Drinnen ist es viel witziger: Das gesamte Café ist nämlich im Stil der 1960er eingerichtet. Dass dasselbe für Gnestas Zentrum gilt, spricht nur bedingt für die Stadt. Es sorgt aber dafür, dass sie gerne zum Drehort für Filme wird, die in diesem Jahrzehnt spielen. Das Café greift das auf. (Ob es auch schon als Kulisse mitspielen durfte, weiß ich allerdings nicht.) In einem alten Röhrenradio läuft erst „Oh! Carol“, dann Elvis. Draußen in der Scheune kriegt der Hausherr ein solches Schmuckstück nach dem anderen wieder flott. Daneben liegt ein kleiner Deko-Laden, der nicht nur ländlich-rustikalen 60er-Chick verkauft, sondern auch die übliche Bullerbü-Romantik. Wenn Gnesta, dann definitiv Gustavsviks Café! → Café-Website.
Ausflug nach Trosa
Auf meinem Wunschzettel steht noch die kleine Hafenstadt Trosa. Sie liegt eine halbe Stunde südlich von Gnesta, genauso weit von Södertälje. Von Stockholm Zentrum wäre es laut Google rund eine Stunde Fahrzeit (mit dem Auto, was aber direkt in Stockholm per se eine schlechte Idee ist).
Trosa liegt in der historischen Provinz Södermanland an der Mündung des kleinen Flusses Trosaån. Kein Haus (außer der etwas außerhalb gelegenen Kirche) ist älter als von 1719, als russische Soldaten die gesamte Stadt niederbrannten. Die niedlichen bonbonbunten Holzhäuschen, die danach entlang des Flusses wieder aufgebaut wurden, prägen den Ort bis heute. Sie ziehen jede Menge Sommergäste an und versetzen auch mich in wildes Entzücken. Obwohl es an diesem Tag beinahe durchgängig regnet, ist der Ausflug nach Trosa für mich eines der Highlights unseres Urlaubs in Schweden mit Kind und Teenager.
Wie in den allermeisten Tourismusorten herrscht in Trosa kein Mangel an Cafés und Restaurants. Vom kostenlosen Parkplatz „Trosa Kvarn“ schaffen wir es regen- und kuchenhungerbedingt allerdings nicht bis ins touristische Zentrum in Hafennähe. (Der buchstäblich näherliegende kostenlose Großparkplatz an der Högbergsgatan hätte auch den Vorteil, dass der schöne große Spielplatz „Spindelparken“ ganz in der Nähe liegt. Dort ist an diesem Tag um die Mittagszeit allerdings schon alles voll.)
Nilssons Bageri
Jedenfalls landen wir in Nilssons Bageri im älteren Teil von Trosa. Bis ins 16. Jahrhundert lag hier das Stadtzentrum. Dann zogen die Leute von Trosa der Ostsee hinterher, die sich durch die nacheiszeitliche Landhebung von ihnen entfernt hatte. Ganz so alt ist die kleine Bäckerei nicht, und sie gehört mittlerweile auch zur Mekka-Kette aus Nyköping. Die Einrichtung ist aber urig genug, der Einbauschrank mit dem Kaffee-Buffet original 1950er.
Kaffee und Cappuccino sind ausgesprochen lecker und mein Apfelkuchen auch. (Die Tochter hegt für ihren grünen Marzipanfrosch zwar zunächst große Liebe, mag die künstlich schmeckende rosa Buttercreme im Inneren dann aber doch nicht.) Auf jeden Fall kommen wir in dem kleinen Gastraum mit nur fünf Tischen und Geranien vor den Fenstern mal richtig runter, während von draußen der Regen an die Fensterscheiben prasselt.
Trosas Yachthafen
Als mindestens eine von uns ihren Zuckerschock dringend ablaufen muss, kommen wir doch noch im Hafen an. Dort reihen sich im Sommer kleine und große Yachten aneinander. So schick die schwimmenden Ferienwohnungen sicher sind, auf uns wirkt das Dicht an Dicht nicht verlockender als ein Campingplatz. Interessant anzuschauen ist es definitiv.
Das größte Boot am Kai bietet sicherlich mehr Quadratmeter als unsere Wohnung zu Hause. Ein deutscher Schäferhund beäugt uns freundlich, aber aufmerksam durch einen Spalt in der getönten Plastikplane am Eingang. Von innen klingen fröhliche Stimmen. Am Bug angekommen betrachte ich die Flagge. Sie ist dunkelblau und wird geziert von den Initialen CG, darunter XVI und darüber eine Krone. Sind wir da tatsächlich gerade an der Yacht des schwedischen Königs vorbeigelaufen? Es scheint fast so, wenngleich Google keinerlei Bestätigung für unseren Verdacht findet.
Am Spielplatz in unmittelbarer Hafennähe darf das kleine Kind sich austoben, während das große Kind auch endlich mal einen Wunsch erfüllt kriegt: Silas darf sich für 25 Kronen in einer kleinen Baracke ein Hotdog holen. (Ja, das klingt sehr stiefmütterlich. Der liebe Kerl hat aber auch einfach wenig Wünsche, abgesehen von freiem WLAN und Handyzeit.)
Wandern und Natur rund um Gnesta
Zwei sehr schöne kleine Wanderungen unternehmen wir noch von Gnesta aus.
Vattgruvsmossen
Tagesfüllend (bei vorgeschaltetem Ausschlafen und gemütlichem Frühstück) ist unser Ausflug ins Naturschutzgebiet Vattgruvsmossen. Man könnte aber sicherlich noch eine kurze Runde durch Gnesta und eine Einkehr in Gustavsviks Café unterbringen. (Allerdings Achtung: Das schließt wie die meisten Cafés in Schweden bereits um 16 Uhr!)
Luftlinie sind es von unserem Ferienhaus keine neun Kilometer bis zum Wanderparkplatz. Fahren müssen wir dann fast die doppelte Strecke – und dafür brauchen wir eine gute halbe Stunde. Es geht durch winzige Waldsiedlungen über ungeteerte Straßen. Was in Deutschland gesperrte Forstwege wären, säumen hier Briefkästen und Mülltonnen zahlreicher Einfamilienhäuser.
Der Wanderparkplatz gehört zum Sörmlandsvägen, einem 1000 Kilometer langen Weitwanderweg durch Südschweden. Diesem folgen wir harmlose zwei Kilometer weit. Dann ergibt sich die Möglichkeit, eine Schleife durch das Moorgebiet Vattgruvsmoss zu laufen. Familienfreundliche Rundwege sind in Schweden leider spärlich gesät. Das hier ist ein schöner! (Allerdings ist er nicht gut ausgeschildert. Eine verlässliche Karten-App ist nötig. Ich wünschte, ich könnte an dieser Stelle einen Naturzeit-Reiseführer empfehlen. Leider haben wir „Schweden mit Kindern“ – noch? – nicht im Programm.)
Im Anschluss an die gut vier Kilometer kurze Runde machen wir noch einen Abstecher zu den Spuren vorindustriellen Bergbaus. Eine mühsam in den Fels gehackte Grube liegt hier neben der anderen. Spannend! Und nicht ganz ungefährlich für furchtlose Kinder und übermütige Teenager.
Außerdem kommen wir an einem schönen Moorsee mit Grill- und Zeltplatz vorbei.
Alsgruvan und Alsberget
Wanderung Nummer zwei erledigen wir an einem Vormittag (bevor wir nach Trosa fahren). Direkt an der Landstraße südlich von Gnesta liegt der Eingang zur Alsgruvan. Die Grube ist ebenfalls ein Relikt vorindustriellen Bergbaus. Hier handelt es sich um einen fast hundert Meter langen Tunnel, der frei begehbar ist – jedenfalls in Gummistiefeln. Der mutige Teenager balanciert über ausgelegte Baumstämme bis um die erste Kurve. Dann wird er von seiner ängstlichen Schwester allerdings vehement zurückgerufen. Die Vorsicht ist durchaus angebracht: Am Ende des Ganges geht es in einem Schacht tief hinunter. Abgesperrt ist nichts.
Außen herum können wir ebenfalls bis zum Höllenloch gelangen, das wenigstens rudimentär abgezäunt ist. Sehr abenteuerlich.
Schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite wartet dann noch einmal ein schöner Stichweg, der uns bis zu einem erhabenen Aussichtspunkt über dem See bringt. Wir picknicken, finden Himbeeren und Blaubeeren zum Nachtisch und begegnen einer stattlichen Ringelnatter. Gut zwei Kilometer sind es hin und zurück, auch mit kleinen Kindern gut machbar. Etwas tückisch ist nur das Parken direkt an der großen Straße mit Überqueren derselben.
Fahrstrecke Gnesta – Hultsfred via Linköping
Schon ist der Zenit unserer Sommerferien in Schweden mit Kind und Teenager überschritten. Es geht wieder südwärts. Wir lassen Gnesta hinter uns. Statt mehr oder weniger an der Küste entlang, fahren wir ab Norrköping weiter im Landesinneren. Linköping, unser Hauptziel des Tages, erreichen wir nach eineinhalb Stunden.
Geheimtipp Gamla Linköping
Rund 160.000 Menschen wohnen in Linköping, was die Stadt in Östergötland zur fünftgrößten in Schweden macht. (Bei Wikipedia steht es etwas anders, aber ich glaube mal dem Wahlschweden Hartmut und seinen schwedischen Quellen. ;) ) Hauptattraktion und ein dicker Tipp gerade auf der Durchreise ist das frei zugängliche Freilichtmuseum südwestlich des Stadtzentrums. Hierher wurden alte Häuser umgesetzt, die der Stadtmodernisierung im frühen 20. Jahrhundert im Weg waren. Es gibt unter anderem eine Polizeistation, eine Feuerwache und eine Post. Viele Wohnhäuser sind zeitgemäß eingerichtet und zu betreten. Etliche andere beherbergen Kunsthandwerkstätten. Die sind nicht alle „auf alt gemacht“, sorgen vermutlich über die Miete aber für die nötigen Einnahmen. Wer das Museum besucht, muss jedenfalls nichts bezahlen. (Natürlich motiviert das, stattdessen all die vielen schönen Dinge zu kaufen…)
Ich bin ziemlich angetan von dem Konzept. Vor allem gefällt mir, dass die gewandeten Guides in den Museumshäusern deutlich besser über ihre Ausstellungsstücke Bescheid wissen als in Skansen. Auch die Texttafeln sind ausführlicher (und überhaupt existent). Die neueren Ausstellungsteile arbeiten zeitgemäß mit Storytelling.
Gamla Linköping für Kinder
Franka gefällt vor allem der eigentlich eher rudimentäre Spielplatz am Picknickplatz mit Kletterfelsen und einem alten Traktor. Nachdem wir diesen Wunsch schon in Skansen und Trosa abgebogen haben, darf sie hier endlich auch mit dem kleinen bunten Touri-Zug fahren. Silas erbarmt sich und tuckert mit ihr für 50 Kronen durch das angrenzende Waldgebiet bis zum nahen Eisenbahnmuseum und zurück. So erkaufen Martin und ich uns ungestörte Zeit im Museum.
Dahlbergs Café
An die tägliche Fika-Einkehr im Café haben wir uns inzwischen gewöhnt. Auch dafür ist in Gamla Linköping gesorgt. Wir entscheiden uns für Dahlbergs Café. Die Schlange am Selbstbedienungstresen ist zwar lang, aber wir finden einen schönen Tisch mit Sofabank und bestickter Tischdecke.
Auch hier gibt es eine Leseecke, die bei „Kaffee satt“ zu einer hohen Verweildauer verführt. Franka bringt mir einen Band der Kinderbuchreihe „Lasse Majas Detektivsbyrå“. Die spielt in einer fiktiven Kleinstadt, die sich in Gamla Linköping bis ins Detail wiederfinden lässt.
(Bei der Gelegenheit kann ich mir auf die Schulter klopfen: Das erste Kapitel übersetze ich recht flüssig aus dem Schwedischen. Ein paar Wochen simpelstes Vokabel-Lernspiel (mit der kostenlosen App von FunEasyLearn, die mich aber auch mindestens genauso oft geärgert wie gelehrt hat) und eine gute Woche ständige Exposition reichen dafür offenbar aus. (Na gut, und viele Urlaube in Dänemark während der Kindheit sowie ein Intensiv-Kurs Norwegisch vor mehr als zehn Jahren.)
Station 3: Auf den Spuren von Astrid Lindgren
Die letzten beiden vollen Tage unseres Urlaubs in Schweden mit Kind und Teenager verbringen wir im Herzen von Småland, auf den Spuren von Astrid Lindgren. So gehört sich das schließlich für Familien, oder?
Zur Auffrischung haben wir die ganzen Hörspiele auf den langen Fahrten gehört. In Junibacken haben wir uns einen großen Vorgeschmack geholt. Jetzt wollen wir endlich alles „in echt“ sehen. Mit Lämmchen und Strohburgen in rotgestrichenen Scheunen, so wie man sich Schweden als Kind eben vorstellt – dank Astrid Lindgren.
Natürlich sind wir nicht die einzigen, die den Astrid-Lindgren-Traum träumen. So gut wie alle Familien, die mit Kindern nach Schweden fahren, wollen nach Småland – und meinen damit Vimmerby und Umgebung. Eben dort, wo die berühmten Geschichten spielen. Und wo sich der bekannte Themenpark Astrid Lindgrens Värld befindet. Das schlägt sich derbe im Preisniveau der Unterkünfte nieder.
Für dasselbe Budget wie unsere feinen Ferienhäuser im Småländischen Abseits und weit außerhalb Stockholms bekommen wir hier eine etwas heruntergekommene Ferienwohnung in einem Mehrfamilienhaus. Die liegt auch nicht in Vimmerby, sondern eine knappe halbe Stunde südlich in Hultsfred. (Das finden wir aber gar nicht so schlimm, denn so sparen wir nachher auch eine halbe Stunde auf dem Weg zurück zur Fähre.) Wir überlegen länger hin und her, welche Wohnung wir nehmen. Denn beste Bewertungen haben sie alle nicht. Das Apartment, für das wir uns letztlich entscheiden, ist denn nun auch nicht so sonderlich empfehlenswert.
Ausflug nach Bullerbü, Katthult und Vimmerby Adventure
An Tag 1 im Herzen Smålands gehen wir auf Astrid-Lindgren-Safari. So ganz ernst nehmen wir die Sache aber nicht. Hardcore-Fans klappern auch noch ihr Geburtshaus in Näs bei Vimmerby und ihr Grab auf dem Friedhof ab. Das lassen wir aus, um endlich auch mal dem Teenager ein Highlight zu ermöglichen.
Bullerbü (Sevedstorp)
Das „echte“ Bullerbü liegt ganz nah bei Vimmerby und heißt in Wirklichkeit Sevedstorp. Irgendwann will ich auch noch mal einen detaillierten Artikel über alle Astrid-Lindgren-Orte schreiben, die wir besucht haben. Also gebe ich mir hier auch wieder Mühe, nur eine Kurzversion zu liefern. (Mein Reisebericht ist sowieso schon wieder viel zu lang.)
Die drei Höfe befinden sich in Privatbesitz und sind nicht zu besichtigen. Direkt daneben befindet sich aber ein nettes Scheunen-Café mit (überhaupt nicht überteuertem!) Souvenir-Laden. Außerdem gibt es eine Scheune, in der Kinder im Stroh spielen dürfen, zwei Schaukeln, ein Baumhaus und einen hohlen „Limonadenbaum“. Auf den Weiden nebendran grasen Schafe mit Lämmchen. So muss das!
Eintritt kostet der Ausflug nach Büllerbü nicht direkt, aber der einzig in Frage kommende Parkplatz kostet 50 Kronen (etwa 4,50 Euro). Hier kassieren junge Leute aus dem Dorf und das ist eine der ganz wenigen Gelegenheiten, bei denen man in Schweden mit Bargeld im Vorteil ist. Kartenzahlung ist ansonsten aber auch möglich über das Café. Zeitfenster: Wir haben mit Café-Einkehr zwei Stunden gebraucht. Es geht sicherlich schneller.
Katthult: Michel besuchen (oder auch nicht)
Weiter führt uns unsere Safari zum Haus von Michel aus Lönneberga. Durch besagten Ort sind wir schon durchgefahren. Der Katthult-Hof liegt aber noch mal fast eine halbe Stunde Fahrzeit nördlich, westlich von Vimmerby. Katthult ist großräumig, aber nicht ganz durchgängig ausgeschildert. Besser nach Navi fahren!
Parken ist in Katthult umsonst. Dafür kostet der Hof selbst Eintritt, und das mit 80 Kronen pro Erwachsenem nicht zu knapp. Als wir um die Mittagszeit ankommen, ist der offizielle Parkplatz voll. Wir finden eine Lücke am Sägewerk und laufen entlang der völlig zugeparkten Straße auf das ehemalige Filmset zu. Meine Laune ist zu diesem Zeitpunkt bereits im Keller. Aber wir sind jetzt noch mal über zehn Kilometer gefahren, da können wir doch nicht einfach umdrehen. Oder? Als wir in der Schlange stehen und sehen, welche Massen sich hinter dem Gatter über den doch eher kleinen Hof schieben, entscheiden wir: doch. Stattdessen machen wir kurz darauf ein nettes Picknick an der Prästgårdskvarn (Wassermühle) bei Rumskulla.
Eine Bekannte, die in der Nebensaison auf dem Katthult-Hof war, erzählt uns später, sie habe den Eintritt zwar als reichlich teuer empfunden, dafür aber auch eine nette Ausstellung über die Entstehung der Michel-Verfilmungen zu sehen gekriegt. Die Mittagszeit in der Hauptsaison ist wahrscheinlich einfach nur der denkbar schlechteste Zeitpunkt, Katthult besichtigen zu wollen.
Vimmerby Adventure: Ausflug in den Kletterpark
Der Nachmittag gehört endlich mal dem Teenager! Also, eigentlich. Uneigentlich gefällt unser Ausflug in den Kletterpark von Vimmerby auch der Kleinen so sehr, dass sie ihn manchmal als „schönstes Urlaubserlebnis“ vor all den Astrid-Lindgren-Highlights nennt.
Der Hochseilgarten liegt mitten im Wald ein Stückchen nördlich von Vimmerby. Es gibt so viele Parcours, dass Silas und Martin in den 2,5 Stunden Kletterzeit nicht alle schaffen. Und das, obwohl sie wahrlich keine Anfänger sind. Die beiden sind jedenfalls ziemlich begeistert und finden, dass sich der doch recht hohe Eintrittspreis (rund 50 Euro pro Person) gelohnt hat.
Vimmerby Adventure für kleine Kinder
Franka ist wie gesagt ebenfalls selig. Ab einem Meter Körpergröße dürfen Kinder in Vimmerby mitklettern. Diese Marke erreicht unsere Tochter gerade so. Zwei Parcours stehen ihr damit offen, die sie in den 2,5 Stunden insgesamt acht Mal absolviert. Manko: Es ist zwar erlaubt, kleine Kinder auf den Anfänger-Parcours nur vom Boden aus kostenlos zu begleiten. Die ganz Kleinen brauchen aber immer wieder Hilfe dabei, das Sicherungsseil durch die Nadelöhre zu schieben. Dazu muss ich mich immer wieder auf die teils über hüfthohen Plattformen wuchten. Ich sag’s mal positiv: Gratis-Sport für Muttern inklusive.
Noch ein Manko – oder Vorteil, wie man’s sieht: In elterlicher Begleitung dürfen Kinder auch auf sehr viele der herausfordernden Parcours schon mit. Da mit dem durchlaufenden Sicherungssystem (sehr sicher) kein Überholen möglich ist, bilden sich dadurch oft lange Schlangen. Denn manchmal stellen die Kinder halt erst oben fest, dass der Parcours eigentlich doch zu hoch oder in der Länge schlicht zu anstrengend ist. Zurück geht es dann nicht mehr. (Tipp: Vorher von unten schauen, wer vor einem auf der jeweiligen Spur klettert.)
Und: Die Einweisung (auf Englisch) geht sehr flott. Das kommt allen, die schon x Mal geklettert sind, entgegen. Wer dagegen wirklich zum allerersten Mal einen Kletterwald ausprobieren will, sollte vielleicht doch lieber in Deutschland damit anfangen.
(Andere Kletterparks, über die ich auch schon gebloggt habe: Erlebnisberg Kappe im Sauerland, im Vogtland, in Kühlungsborn an der Ostsee, im Allgäu, auf dem Feldberg im Schwarzwald, im niedersächsischen Verden und auf der dänischen Insel Seeland.)
Ausflug in Astrid Lindgrens Värld (Themenpark)
Für unseren allerletzten vollen Urlaubstag in Schweden mit Kind und Teenager haben wir uns das große Highlight aufgehoben. Der Themenpark Astrid Lindgrens Värld (auf deutsch Astrid Lindgrens Welt) ist das Ziel so vieler Familien aus Deutschland, Dänemark, den Niederlanden, vor allem aber auch Schweden selbst.
Hier muss auf alle Fälle ein ausführlicher Blogbericht her! Deshalb vorläufig in aller Kürze: schweineteuer (für uns vier 165 Euro Eintritt umgerechnet) und ganz schön voll. Für kleine Kinder und alle, die die Astrid-Lindgren-Geschichten gut kennen und sie lieben, aber ein absolutes Erlebnis! Achtung: Es ist kein Freizeitpark. Tatsächlich gibt es nicht ein einziges Fahrgeschäft. Stattdessen ist freies Spielen angesagt in all den liebevoll nachgebauten Kulissen von Birkenlund, Villa Kunterbunt, Karlssons Dach, Katthuld, Nangijala und Co. Über den Tag verteilt gibt es 39 Theateraufführungen, in denen über 125 Männer, Frauen und Kinder auf höchstem Niveau schauspielern. Die Aufführungen sind ausschließlich auf Schwedisch und dauern kindgerecht keine halbe Stunde.
Wenn ihr Zweifel habt, ob sich Astrid Lindgrens Värld für euch lohnt, informiert euch gut, was euch erwartet. Diese Attraktion ist definitiv nicht für jede*n das Geld wert.
Die ausführliche Rezension gibt es inzwischen hier: Lohnt sich Astrid Lindgrens Värld in Vimmerby?
Fahrstrecke Hultsfred – Trelleborg
Hultsfred liegt gut 20 Minuten Fahrzeit südlich von Vimmerby. Das kommt uns bei der nicht eben kurzen Strecke in Richtung Fähre entgegen. Von hier sind es immer noch rund vier Stunden Fahrt bis zum Hafen von Trelleborg. Der Check-in für unsere Überfahrt schließt um 14 Uhr. Sportlich, aber machbar.
Wir stehen früh auf, packen nach einem kurzen Müsli-Frühstück zusammen und sind noch vor neun Uhr auf der Piste. (Während es mir sonst eine Frage der persönlichen Ehre ist, die Wohnung sauberer zu hinterlassen als vorgefunden, ist mir in dieser Unterkunft nicht danach, mehr als unbedingt nötig zu putzen.)
Viel Zeit für eine Pause ist trotzdem nicht drin. Aber irgendwann brauchen wir ein Klo. Nachdem sich das nach Karte Angesteuerte als nicht existent entpuppt und der umliegende Bewuchs keine Alternativen bietet, beraumen wir doch einen letzten Café-Besuch an. Ob rein zufällig oder dank meines nahezu untrüglichen Café-Spürsinns – wir landen jedenfalls wieder einen Volltreffer.
„Lenas Café Old Fashion“ in Höög
Von außen wirkt das Café klein und etwas altbacken. Erst sind wir uns gar nicht sicher, ob es überhaupt geöffnet hat. Dann empfängt uns jedoch ein gemütlicher Gastraum mit Spielzeugregal und Leseecke. Zum Tresen mit großer Kuchenauswahl geht es um die Ecke. Dort befindet sich auch der Durchgang in den überraschend großen Kaffeegarten. Schönster Platz ist der große Tisch im Wintergarten. Dort hängt ein Schild, das darum bittet, nach zwei Stunden Verweildauer doch möglichst für die nächsten Gäste Platz zu machen. Ich hätte große Lust, so lange zu bleiben! Für uns wird es leider ein eher kurzer Stopp mit noch einmal sehr leckerem Schokoladenkuchen (und sehenswertem Klo).
Wer mehr Zeit hat, sollte sich auch die kleine Stadt selbst ansehen – glaube ich. Wir sind ja nur fix durchgefahren. Skåne scheint noch einmal einen ganz eigenen Charakter zu haben und verdient definitiv eigene Reisezeit.
Unser Fazit zu Familienurlaub in Schweden mit Kind und Teenager
Schön war’s in Schweden! Nur ein bisschen kurz. Eine dritte Woche hätte uns gutgetan und die ganze Sache etwas entzerrt. So war es doch ziemlich viel Fahrerei. Bis Stockholm ist es einfach verdammt weit. (Und ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass wir dann immer noch eher im Süden von Schweden sind…)
Vielleicht hätte es auch gereicht, zwei Wochen lang nur Skåne und Småland zu erkunden. Genug zu sehen und zu tun liefern die beiden Regionen jedenfalls allemal.
Andererseits ist Stockholm ein superschönes Reiseziel, auch mit Kindern! Der Abstecher in die Hauptstadt von Schweden hat sich auch mit Kind und Teenager absolut gelohnt.
Doch, unterm Strich bin ich mehr als zufrieden mit unserem Urlaub. Schweden als Reiseziel für Familien kann ich vollsten Herzens empfehlen.
Transparenz-Hinweise
Unseren Urlaub in Schweden mit Kind und Teenager haben wir zu 100 Prozent aus eigener Tasche bezahlt. (Wenn wir ganz kleinlich sein wollen, müsste ich hier höchstens die 50 Euro Café-Geld nennen, die uns die Uroma noch kurz vor der Abfahrt zugesteckt hat.) Alle Links setze ich ausschließlich als Service für euch. Die Werbung für meinen eigenen Reiseführer für die deutsche Ostseeküste* ist zugegebenermaßen ein bisschen mit dem Holzhammer reingekloppt. Aber ich versichere euch, dass ich ihn mit ganz viel Herzblut geschrieben habe. Kommt über den mit * markierten Link ein Kauf zustande, bekomme ich zusätzlich zum Autorenhonorar auch noch ein paar Cent Verkaufsprovision von Amazon dazu.
Liebe Lena,
sehr spannend zu lesen, wie euch eure Reise in unsere Wahlheimat gefallen hat. Und zu schade, dass wir zum Zeitpunkt eures Besuches nicht zuhause waren. G:a Linköping liegt ja nur ein paar Gehminuten von unserem Haus entfernt. Freut mich aber, dass es euch dort gefallen hat. Manchmal denke ich, dass wir das gar nicht so zu schätzen wissen, da es so sehr ein Teil unseres Alltags geworden ist.
Vimmerby, die Astrid Lindgrens Värld und Katthult kennen wir nur aus der Nebensaison. Ich finde es persönlich auch zu teuer dort. Die Preise sind in der Nebensaison günstiger (muss gestehen, dass wir noch nie Eintritt in die ALV bezahlen mussten, da Freunde unserer Kinder dort etliche Sommer als Schauspieler aktiv waren und wir somit immer in den Genuss von Freikarten kamen), und in Katthult war ich mit den Kindern nur mal an einem schulfreien Tag im Herbst. Da war es komplett leer – es lebe die Nebensaison! Aber leider kann man sich das ja nicht immer aussuchen.
Mein Rat an alle Besucher ist ja immer, weniger ist mehr. Die Entfernungen sind nicht zu unterschätzen. Es scheint, ihr habt trotz der vielen Fahrerei eine Menge erlebt.
Välkommen åter sage ich da nur. Hoffentlich sieht man sich bei eurem nächsten Schwedenbesuch!
LG aus dem Norden,
Hartmut
Danke, lieber Hartmut! Beim nächsten Mal sage ich auf jeden Fall früher Bescheid! Ich glaube, gerade in Linköping kriegt man auch noch viel mehr Zeit gut rum, selbst wenn man niemanden besucht. ;) Lieber weniger als mehr, das unterschreibe ich auch sofort! Wobei ich halt auch nicht wüsste, was ich hätte missen wollen. Alles war toll!