Die Vulkaneifel ist auch mit Kindern eine spannende Urlaubsregion. Den Center Parcs Ferienpark genießen und trotzdem die Eifel kennenlernen – das ist unser Plan. In unserem viertägigen Kurzurlaub gelingt uns zumindest der zweite Teil dieses Vorhabens ziemlich gut. Was wir als Familie mit 17-jährigem Teenager und vierjährigem Kind in der Region erlebt haben, erzähle ich in hier in meinem Reiseblog.
Mit Teenager und Kind in die Vulkaneifel?
Schon lange steht die Eifel auf unserem Reise-Wunschzettel. In über zehn Jahren Reiseblogger-Dasein haben wir mehr als 200 Reise- und Ausflugsziele besucht und darüber gebloggt. Ganz Rheinland-Pfalz ist dabei irgendwie immer hinten runter gefallen. Von unserer Heimat im Schaumburger Land bei Hannover ist es schon ein bisschen zu weit weg für einen Wochenend-Trip. Und in längeren Ferien haben sich bisher immer andere Reiseziele vorgedrängelt. Unser Reise-Wunschzettel ist nämlich immer noch ziemlich lang…
Leider legen unsere beiden großen Jungs seit dem letzten Schottland-Revival keinen gesteigerten Wert mehr auf Familienurlaub. So kommt es, dass wir als Eltern inzwischen meistens nur mit einem kleinen Kind verreisen. Dann jedoch ergibt sich die Chance, dass der zweite große Sohn direkt nach den Prüfungen zur Mittleren Reife eine Woche Pfingstferien hat.
„Was müssten wir dir denn bieten, damit du noch mal mitkommst?“, frage ich ihn im Vorfeld.
Der Teenager überlegt, verwirft schweren Herzens sowohl Wellnesshotel als auch Kreuzfahrt als unrealistisch. Und erinnert sich dann an eine ziemlich coole Reiseblogger-Einladung in den Center Parcs Bispinger Heide. Dort haben wir vor etlichen Jahren ein tolles Wochenende verbracht. „Ginge sowas vielleicht noch mal?“, fragt er hoffnungsvoll.
Als wir die Angebote checken (und ob der Preise kräftig schlucken), zeigt uns die Website auch den Center Parcs Eifel in Gunderath an. Dort sind die Bungalows ein ganzes Stück günstiger (aus Gründen, wie wir inzwischen wissen). Und in die Eifel wollten wir doch sowieso immer mal! Das Mittwochen-Special von Montag bis Freitag kostet zwar immer noch mehr, als wir normalerweise für eine ordentliche Ferienwohnung für eine volle Woche bezahlen. Aber dafür sind ja jeden Tag Spaßbad und Indoor-Spielplatz mit drin. Und der Sohn möchte so gerne.
Also zack, Vulkaneifel mit Kindern gebucht.
Vulkaneifel mit Kindern!
Wie sich zeigt, lohnt sich ein Familienurlaub in der Region total! Die Vulkaneifel ist übrigens nur ein kleiner Teil der Eifel. Es gibt noch die Hocheifel, die Moseleifel, die Schneeeifel und dann noch Teilgebiete, die nach allen vier Himmelsrichtungen benannt sind. Wahrscheinlich lohnt sich in jedem einzelnen Teilgebiet ein ganzer Urlaub.
Wir konzentrieren uns bei unserem Aufenthalt mit Kindern ausschließlich auf die Vulkaneifel. Und auch wenn ich entsprechend nicht sicher weiß, was wir verpasst haben, empfehle ich das so für den ersten Kontakt mit der Region durchaus weiter. Die Vulkaneifel ist schon eine ganz besondere Landschaftsform, die es so in Deutschland kein zweites Mal gibt.
Denn ja: Vulkane! Dass es die in Deutschland überhaupt gibt, ist nicht unbedingt allgemein bekannt. Ernstberg, Scharteberg, Hochkelberg heißen die größten von ihnen. Insgesamt ist die Zahl gut zweistellig, auch wenn sie sich als harmloses Mittelgebirge verkleiden.
Die Vulkane der Eifel galten lange als erloschen. Heute weiß man, dass sie tief unter der Oberfläche durchaus noch aktiv sind. Beruhigend für alle Angsthasen: Anzeichen für einen akut bevorstehenden Ausbruch gibt es keine. Und gegebenenfalls gäbe es welche, lange im Voraus. Der Urlaub in der Vulkaneifel mit Kindern ist also zumindest in dieser Hinsicht sicher.
Elztalradweg: Vulkaneifel mit Fahrrädern?
Die Eifel ist eine Mittelgebirgsregion. Es geht immer gut hoch und runter. Gerade mit Kindern ist Fahrradurlaub in der Vulkaneifel da nicht der naheliegendste Gedanke.
Wir nehmen unsere Fahrräder trotzdem mit. Das liegt vor allem daran, dass Franka bei Abfahrt kränkelt. Da wollen wir lieber nicht so viel wandern. Die Vierjährige passt aber noch gut in den Fahrradbuggy. Darin kann sie sich prima ausruhen, während wir sie bergauf und bergab kutschieren. Martin ist leidenschaftlicher Fahrradfahrer und hat schon mehr als eine Alpenquerung hinter sich. Ich besitze ein E-Bike, und damit ist auch die Eifel kein Problem. Nur für den lieben Sohn zehrt das Gelände schon deutlich am Spaß an der Sache.
Den nagelneuen Elztalradweg von Gunderath bis Monreal bewältigt der untrainierte 17-Jährige aber auch mit herkömmlichem Fahrrad ohne Probleme. Die Strecke ist gut ausgebaut und auch richtig gut beschildert. Jüngere Kinder, die nicht viele Steigungen gewohnt sind, könnten bei dem ewigen Auf und Ab aber doch eher früher als später frustriert reagieren. Ich hätte ohne E-Bike jedenfalls keinen Bock auf die Strecke gehabt. Mit „E“ habe auch ich dagegen richtig Spaß an der landschaftlich schönen Tour.
Monreal: Das schönste Dorf der Eifel
Das Ziel unserer Fahrradtour ist Monreal. Viel Zeit für die Vorbereitung habe ich nicht gehabt. Frau Hibbel, Eifel-Expertin und Reisebloggerin meines Vertrauens, hat mir den Ort zwar als besonders sehenswert empfohlen. Dass ich in einer regelrechten Märchenkulisse lande, überrascht mich dann aber doch.
Tipp: Wenn ihr mit dem Fahrrad kommt, empfängt euch das Dorf besonders idyllisch. Lasst die Räder dann am besten wirklich auf dem vorgesehenen Fahrradparkplatz am Ortsrand stehen. In den engen Gassen sind sie nur im Weg.
Was machen in Monreal?
Der Klassiker beim Ausflug nach Monreal auch mit Kindern ist der Aufstieg zur Burgruine. Der ist steil, vom Dorf aus aber nicht weit. Der Zugang zur Ruine ist frei. Wie schön es dort ist, kann ich euch aus eigener Erfahrung nicht vorschwärmen. Um es uns nicht völlig mit unserem Teeny zu verscherzen, verzichten wir darauf. Der Blick von unten nach oben ist jedenfalls auch schon mal nicht schlecht!
Café-Tipp für Monreal
Was wir stattdessen von innen besichtigen, ist das wunderbare Café Plüsch. Hier bekommen wir sehr leckeren Kuchen und hausgebackene Waffeln. Familiär geht es zu und – wie überall in der Eifel und für ostwestfälische Miesepeter wie uns immer wieder erwähnenswert – ausgesprochen nett und freundlich.
Eine zweite Gaststätte, in der eher herzhafte Gerichte im Vordergrund stehen, ist das Alte Pfarrhaus. Dort gibt es noch schönere Außenplätze mit Blick auf den Fluss.
Spielplatz-Tipp für Monreal
Eigentlich sind die schmalen Gässchen mit ihrem Auf und Ab (das uns fast schon ein bisschen an die Märchendörfer auf Korsika erinnert) ausreichend spannend für Kinder. Wenn ihr einen klassischen Spielplatz sucht, findet ihr einen etwas außerhalb des Zentrums hinter dem Friedhof in der Straße „In der Villwies“. Hier hat unsere Tochter noch mal gut 20 Minuten Dampf ablassen können, bevor es für sie zurück in den Fahrradanhänger ging.
Klassischerweise führt der Elztalradweg übrigens bis nach Mendig. Da das von Monreal aus noch mal einen kräftigen Anstieg sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg bedeutet hätte, verzichten wir jedoch darauf. Ich glaube, es wäre auch möglich, zumindest einen Teil der Strecke zurück mit dem Rad im Zug zu fahren. Wir haben das allerdings nicht ausprobiert, deshalb Tipp ohne Gewähr.
Wallenborn: Der Mini-Geysir
Ein interessantes Ausflugsziel mit Kindern in der Vulkaneifel ist der kleine Kaltwasser-Geysir in Wallenborn. Tagesfüllend ist die Attraktion nicht, aber sie lässt sich prima mit dem Wildtierpark Daun verbringen. So haben wir es gemacht.
Natürlich ist der kleine Geysir von Wallenborn nicht mit der Hauptattraktion der Vulkaneifel zu vergleichen, die wir leider komplett ausgelassen haben: dem größten Kaltwasser-Geysir der Welt in Andernach. (Und auch mit den natürlichen Geysiren, die wir aus Island kennen, ist der Wallende Born nicht vergleichbar.) Von unserer Unterkunft im Center Parcs in Gunderath ist Andernach aber fast eine Stunde Fahrzeit entfernt. Aus Nadines ausführlichem Erfahrungsbericht weiß ich, dass der Besuch dort eine sicherlich interessante, aber auch aufwändige Angelegenheit ist. Bis Wallenborn ist es für uns nur halb so weit. Mit Teenager und kleinem Kind entscheiden wir uns deshalb für die Kombi „Tierpark und Mini-Geysir“ – und fahren sehr gut damit.
Tipps für den Besuch am Geysir von Wallenborn
Der kleine Geysir, lokal genannt „der Brubbel“, bricht ungesteuert und nicht nach festem Stundenplan aus. Wann immer sich genügend CO2 angereichert hat, fängt es in dem Quellenbecken an zu sprudeln. Im Schnitt dauert es 35 bis 45 Minuten, bis es wieder soweit ist. Etwa zwei bis vier Meter steigt die Wassersäule dann in die Höhe. Nach maximal zwei Minuten, oft auch schon nach weniger als einer Minute, ist der Zauber auch schon wieder vorbei.
Ein kleines Stück entfernt vom Geysir-Park befindet sich ein Spielplatz. Der eignet sich natürlich gut für die erste halbe Stunde zur Überbrückung der Wartezeit. Dann würde ich neben der Quelle Stellung beziehen. Direkt in deren Umfeld gibt es einige Infotafeln, die erklären, wie der Geysir funktioniert. Mit denen lassen sich auch Kinder noch eine Viertelstunde hinhalten. Allerdings gibt es natürlich keine Uhr, die die Zeit seit dem letzten Ausbruch anzeigt. Ihr könnt es also nur Pi mal Daumen anhand der Anzahl an anderen Menschen abschätzen, denn nach dem Ausbruch leert sich der Park. Oder ihr fragt einfach herum, wer schon wie lange wartet.
Wildtierpark Daun: Affen, Emus, Riesenrutschen
Der Tierpark bei Daun im Westen der Vulkaneifel ist ein besonders tolles Ausflugsziel mit Kindern. Wildparks sind sich ja meistens ziemlich ähnlich und eher keine Erste-Reihe-Attraktionen. In Daun gibt es durchaus Herausragendes. Für den stattlichen Eintritt von aktuell 54 Euro für ein Familienticket bekommt ihr praktisch vier Attraktionen in einer.
Safaripark
Erstens absolviert ihr die Runde zu Rotwild, Rehen, Wildschweinen und Co. wie bei einem Safaripark im Auto. An verschiedenen Stationen auf dem weitläufigen Gelände könnt ihr parken und aussteigen. Es ist erlaubt, die Tiere zu füttern. Versucht das am besten erst ab der zweiten Hälfte der Beobachtungsstationen. An den ersten sind die Viecher pappsatt…
Noch ein Tipp: Die freilaufenden Emus sind aufdringlich. Wir brauchten einige Zeit, um uns mit ihnen zu akklimatisieren. Auch als wir uns später mit dem Futter in der Hand direkt gegenüberstanden, haben sie aber ein letztes bisschen Abstand immer gewahrt und nie mit dem Schnabel nach uns gehackt. Panik ist also überflüssig.
Affenschlucht
Zweitens ist da die Affenschlucht, die wir richtig cool fanden. Nachdem ihr die Safari-Runde gedreht habt, stellt ihr euer Auto auf dem großen Zentralparkplatz ab. Zu Fuß geht es zu den Berberaffen. Wir kannten die lustigen kleinen Gestalten schon freilebend aus Gibraltar. Auch diese Tiere haben wenig Berührungsängste. Nehmt all die Schilder ernst und nehmt nichts mit in das Gehege, das nicht gut festgebunden ist. Passt auf eure Handys auf! Eins der übermütigen Jungtiere springt mir sogar auf den Arm. Das sollte so nicht passieren, deshalb kriegt es von mir auch eine scharfe Ansage und flüchtet beleidigt zu seinen Kumpels.
Nachdem wir uns mit der Halbstarken-Gang am Eingang entsprechend ausgetauscht haben, ist der Rest des 800 Meter langen Rundwegs durch das Freigehege im wahrsten Sinne ein reiner Spaziergang. Immer wieder begegnen wir kleinen Familiengruppen, die in Astgabeln dösen. Am Schluss haben wir noch einmal eine sehr schöne Begegnung mit einer Affenmama, die direkt neben dem Fußweg ihr Junges säugt.
Falknerei
Jeden Tag um 11 und um 15 Uhr gibt es in der Falknerei, die dem Tierpark Daun angeschlossen ist, eine kleine Flugshow. Im Gegensatz zu großen Arenen (wie z.B. im Vogelpark Marlow in Mecklenburg-Vorpommern) geht es dabei sehr familiär zu.
Dass die Vorführung auf Augenhöhe verläuft, ist dabei wörtlich zu nehmen. Immer wieder nehmen die Greifvögel auf den Bänken neben den Zuschauenden Platz. Manche klettern sogar auf den Schoß, klauen Mützen und bringen sie zurück. (Wer ernsthafte Berührungsängste hat, sollte das dem Falkner im Vorfeld besser sagen. Der hat aber wohl von vornherein eher die Väter auf dem Kieker als die Kinder.) Wir sind zum Glück mit dem Urvertrauen gesegnet, dass der Mann seine Vögel bestimmt im Griff hat. So ist es für uns ein Spaß, im Flug von den Flügeln eines echten Adlers gestreift zu werden oder unversehens einen sibirischen Riesen-Uhu als Sitznachbarin zu bekommen.
Streichelzoo und Freizeitpark
Schon jetzt sind wir mit dem Eintrittsgeld, das wir im Vorfeld als grenzwertig teuer empfinden, versöhnt. Dann ist da viertens auch noch der kleine Freizeitpark, der ebenfalls zum Tierpark Daun gehört. Klar, er ist weder mit dem Magic Park Verden noch mit dem Potts Park Minden zu vergleichen. Aber mehr als ein großer Spielplatz ist er schon. Es gibt eine Riesenrutsche, auf der wir auf Fußmatten um die Wette rutschen. Große Trampoline kosten hier keinen Aufpreis. Franka liebt die riesigen Hüpfkissen und die Luxus-Seilbahn. Der steile Klettervulkan ist selbst für den 17-Jährigen (und die allermeisten Papas) noch eine Herausforderung.
Leider holt uns an diesem Punkt der Starkregen ein, der schon für den ganzen Tag angekündigt ist. So sehen wir nicht mehr viel von den Erdmännchen und den Bauernhoftieren, zu denen wir auch ins Gehege gedurft hätten. Eine ganz kurze Runde drehen wir noch zu den kleinen Kängurus. Dann retten wir uns ins Kleintierhaus. Dort statten wir noch den niedlichen Totenkopfäffchen und etlichen bunten Vögeln einen Besuch ab.
Fazit: Absolut gelungener Familienausflug! Empfehlung für einen ganzen Tag, mit Abstecher vorher oder nachher zum Geysir von Wellenborn.
Mehr Rezensionen von tollen Tierparks in ganz Deutschland habe ich in diesem Beitrag gesammelt: 118 Tierparks und Zoos in Deutschland.
Ulmen: Entdeckertour durch den Maarstollen
Ein weiteres Ausflugsziel in der Vulkaneifel, das sich von Center Parcs in Gunderath aus ganz gut mit dem Fahrrad erreichen lässt, ist Ulmen. Allerdings solltet ihr da die Strecke gut planen. Bei uns war es an einigen Stellen so steil, dass die Schubkraft des Anhängers bergab auf Schotter sehr unangenehm wurde. An einigen Punkten müsst ihr euch zwischen Straßenverkehr und Waldwegen mit markanten Steigungen entscheiden. (Im Nachhinein hätte ich lieber die Straße genommen…) Mit selbst fahrenden Kindern (und ohne „E“ oder erheblichen sportlichen Ehrgeiz) nehmt ihr in diese Richtung besser nicht das Rad.
Ulmener Maarstollen
Erst seit 2022 gibt es den Ulmener Maarstollen. – Halt, das stimmt so hinten und vorne nicht! Der Verbindungsgang zwischen den beiden Vulkanseen Ulmener Maar und Jungfernweiher existiert mindestens seit dem Mittelalter. Seit Kurzem aber ist er ausgebaut, aufgemöbelt und im Sommerhalbjahr in der Zeit von sechs bis 20 Uhr kostenlos für alle zugänglich. Die 120 Meter lange Passage durch den Berg ist nicht nur für Kinder ein echtes kleines Abenteuer. Achtung: Mit dem Kinderwagen kommt ihr hier wahrscheinlich nicht durch. Die engste Stelle ist gerade einmal 70 Zentimeter breit. Am Eingang erinnert der Durchgang eher an eine künstlerisch gestaltete Bahnhofsunterführung mit informativen Texttafeln. Im weiteren Verlauf nimmt der Gang echten Höhlencharakter an.
Bei gutem Wetter könnt ihr auf der anderen Seite einmal um das Ulmener Maar herumlaufen. Bei dem hübschen See handelt es sich um einen der vielen Vulkankrater der Gegend. Die Tour ist etwa zwei Kilometer lang und damit auch schon für kleinere Kinder gut geeignet.
Ulmener Burgruine und „Ulmener Entdeckertour“
Wenn ihr schon einmal in Ulmen seid, könnt ihr zur Burgruine aufsteigen. Von der ist weniger übrig als von der Löwenburg in Monreal. Aber hier oben habt ihr eine schöne Aussicht über das Ulmener Maar.
Und von hier aus könnt ihr gut der virtuellen Tour durch den kleinen Ort folgen. Mehr aus Versehen steigen wir auf die Führung mit kurzen Hörspiel- und Videosequenzen ein. Unser Kind entwickelt daran so viel Freude, dass wir beinahe die komplette Runde zur Stadtgeschichte absolvieren. Einsteigen könnt ihr damit eigentlich überall, denn im gesamten Stadtgebiet findet ihr Schilder mit den QR-Codes. Wenn ihr die ganze Runde lauft, ist sie 3,7 km lang.
Insgesamt würde ich für Ulmen als Ausflugsziel einen guten halben Tag empfehlen. Wenn ihr im Center Parcs unterkommt, bleibt also vorher oder nachher noch Zeit fürs Spaßbad…
Mendig: Vulkanmuseum „LavaDome“ und Lavakeller
Ein weiteres wirklich empfehlenswertes Ausflugsziel in der Vulkaneifel mit Kindern ist der „LavaDome“ in Mendig. Hier werden Geologie und Geschichte der Region sehr schön aufbereitet und gut vermittelt. Sowohl kleine Kinder als auch Jugendliche und alle dazwischen – sowie, nicht unwichtig: Erwachsene – können hier etwas lernen und dabei echt Spaß haben. Weltweit einmalig ist zudem der Lavakeller. Der ist sogar als Unesco-Welterbe geschützt.
„LavaDome“
„Vulkanmuseum“ klänge wohl zu bieder, träfe aber die Angelegenheit. Aufgepeppt wird die Informationsvermittlung dabei freilich mit einem größeren Kontingent Multimedia.
Los geht’s mit einer mehrdimensionalen Kinovorführung, die uns die Entstehung der uns umgebenden Landschaft vermittelt. Die Leinwand reicht dabei über den offensichtlichen Bereich hinaus. Eilig nimmt eine Frau ihre Handtasche hoch, bevor der Lavastrom aus Licht sie erreicht. Zwischendurch wird es laut und rauchig. Franka sitzt auf meinem Schoß, klammert sich an mich und hätte lieber noch ein, zwei Jahre mit dieser Erfahrung gewartet. Dafür gefällt es ihr eine Etage höher auf dem Klettervulkan und im Märchenvulkan richtig gut. Letzterer erzählt Geschichten.
Etwas ältere Kinder können hier den Phänomenen des Vulkanismus an verschiedenen Mitmachstationen näher kommen. Vieles dürfen wir selbst ausprobieren. Nicht nur die Ausbrüche in der Vulkaneifel, auch Vulkanforschung weltweit wird thematisiert. Mein Highlight ist die fiktive Livesendung, die auf einen Ausbruch am Laacher See eingeht.
Lavakeller
Unbedingt empfehlenswert ist meiner Meinung nach das Kombiticket für die Führung in den Lavakellern unterhalb von Mendig. Dort wurde in vergangenen Jahrhunderten Basalt abgebaut – und Bier gebraut. Die charakteristischen sechseckigen Basaltsäulen – die wir sonst nur vom nordirischen Giant’s Causeway kennen – schlug man klein, um vor allem Mühlsteine daraus zu fertigen. Diese wurden beinahe in ganz Europa vertrieben. Nach und nach entstanden so große Hohlräume, die heute große Teile der Kleinstadt Mendig unterkellern.
Unser Fazit: Sehr, sehr cool und interessant! Mit kleinen Kindern ist die einstündige Führung vielleicht grenzwertig lang, aber dafür ist das Erlebnis ganz typisch für die Vulkaneifel!
Randbemerkung: Auch ein cooles Keller-Abenteuer könnt ihr in Zwiesel im Bayerischen Wald erleben!
Café-Tipp für Mendig: Lucis Kuchenhaus
Wenn ihr in Mendig seid und gerne Süßes mögt, gönnt euch unbedingt eine Einkehr in Lucis Kuchenhaus! Der winzige Laden an der Hauptstraße wirkt unscheinbar. Nach hinten raus in Hof und Scheune verbirgt sich ein großes Café, witzig eingerichtet. Die Kuchenkreationen sind absolute Extraklasse! Sie kosten mehr als anderswo, sind aber dafür auch etwas ganz Besonderes. Es gibt auch glutenfreie und vegane Varianten.
Und was ist jetzt mit Center Parcs?
Über unsere Unterkunft möchte ich eigentlich gar nicht viele Worte verlieren. Es ist schon recht erhellend, ein Konzept nach einer gepamperten Pressereise auch einmal als Selbstzahler*in zu erleben. Obwohl der Ferienpark erst 2023 gründlich saniert wurde und die örtlichen Gegebenheiten teilweise echt schön sind, sind wir enttäuscht.
Einen Bungalow in einem der Center Parcs empfehle ich weniger für Leute, die die Vulkaneifel mit Kindern erkunden wollen. Es ist, würde ich sagen, eher etwas für Familien und Gruppen, die sich in netter Umgebung treffen wollen, egal wo. (Und die kein Problem damit haben, ihren Urlaub mit dem Nachholen einer Grundreinigung zu beginnen. Als ich auf Instagram von unseren persönlichen Erlebnissen beim Bezug unseres Bungalows berichte, fragt mich jemand, wieso ich mich darüber wundere. Es sei doch allgemein bekannt, dass bei Center Parcs nur auf Nachfrage geputzt werde. Das möchte ich so entschieden nicht als meine eigene Meinung stehen lassen. Aber na ja, die Reaktion an sich lässt schon tief blicken.)
Die verschiedenen Annehmlichkeiten im Park nutzen wir viel zu wenig. Wir gehen zwei Mal abends für je zwei Stunden ins Spaßbad. Das ist deutlich kleiner als das im Center Parcs Bispingen (und eher mit dem Hallenbad in unserer Kreisstadt vergleichbar als mit Spaßbädern wie dem Nettebad in Osnabrück oder auch dem Gezeitenland auf Borkum). Es gibt eine sehr coole Reifenrutsche und einen schönen Kinderbereich. Nach einer halben Stunde hat man alles einmal durch. Immerhin: Alles hier ist sauber und funktioniert.
Auch der Indoor-Spielplatz im Park ist ohne zusätzliche Kosten zugänglich und für unsere Tochter ein großer Spaß. Hier dauert es sogar länger, bis sie alles einmal durch hat. Auf dem Außengelände befinden sich mehrere schöne, neu gemachte Spielplätze.
Das ganze kostenpflichtige Programm, das wir noch dazubuchen könnten, nutzen wir nicht. Auch mit der Gastronomie machen wir keine Erfahrungen. Wer will (und alles zu bezahlen bereit ist), kann hier einen unterhaltsamen Familienurlaub verbringen, ohne den Park einmal zu verlassen. Das ist nicht unser Urlaubskonzept. Deshalb ist das wohl unser erster und letzter Aufenthalt in einem der Center Parcs auf eigene Kosten. Sagt auch der Sohn.
Einen ausführlicheren Erfahrungsbericht aus dem Center Parcs Eifel gibt es im Reiseblog Teilzeitreisender – allerdings noch aus der Zeit vor der Renovierung.
Mehr Reisetipps für die Eifel
Die Eifel ist eine große Reiseregion und bietet mehr Ausflugsziele, als in einen Familienurlaub passen. Wir haben uns in unserem Urlaub mit Kindern wie gesagt komplett auf die Region der Vulkaneifel beschränkt. Andere Reiseblogs, die die gesamte Region gut kennen und viele Erfahrungsberichte von einzelnen Orten und Attraktionen bieten, sind Planet Hibbel und – klar, sagt der Name ja schon – Eifel mit Kind. Beide lege ich euch sehr ans Herz, wenn ihr einen Urlaub in der Eifel mit Kindern plant.
Und: Ein Urlaub in der Eifel lässt sich ganz gut mit einem Städtetrip nach Köln verbinden. So haben wir es gemacht. Unser Erfahrungsbericht vom Wochenende vor der Vulkaneifel:
Köln mit Kindern: Tipps für den Städtetrip
Auch noch interessant in der Region ist ein Ausflug nach Koblenz. Dort waren wir vor etlichen Jahren schon mal. War auch total schön! Koblenz mit Kindern: vom Deutschen Eck bis zur Festung Ehrenbreitstein.
Eine Übersicht über alle mehr als 200 Reise- und Ausflugsziele in Deutschland, die wir aus eigener Erfahrung kennen und über die wir berichten, gibt es hier:
Familienurlaub in Deutschland: unsere geballten Tipps.
Transparenz-Hinweis: In der Vulkaneifel mit Kindern haben wir niemandem verraten, dass wir Reiseblogger sind, und alles selbst bezahlt. Alle Links sind wie immer aus Servicegründen für euch gesetzt und nicht gekauft.
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