Hierzulande sprießen die ersten Krokusse und Schneeglöckchen, und obwohl es zwischendurch immer noch mal wieder schneit, machen sich Frühlingsgefühle bemerkbar – oder doch zumindest die Sehnsucht danach. Während ich diese Zeilen tippe, rieselt leise der Schnee vor dem Fenster. Letztes Jahr um diese Zeit waren wir in Griechenland und hatten dort schon deutlich mehr vom Frühling…
Eigentlich kommen wir aus dem Süden, aber abgesehen von einer netten Woche in Kusadasi an der Westküste hat uns die Türkei die kalte Schulter gezeigt. Wir haben uns durch dichtes Schneetreiben gekämpft und uns mit Schulkindern eine Schneeballschlacht geliefert.
Dass sich im nördlichen Griechenland Anfang Februar die Sonne häufiger zeigt, nehmen wir dankbar zur Kenntnis. Aber als ich in Chalkidiki den ersten blühenden Mandelbaum erspähe, bin ich total perplex. Blühende Bäume! Anfang Februar! Und dann auch noch so wunderwunderschön!
Dabei ist der frühe Frühling auch in Griechenland ein sehr zarter. Es ist noch keinesfalls T-Shirt-Wetter. Die dicken Winterjacken haben wir Großen zu Hause gelassen und behelfen uns mit Zwiebeltechnik (wie auch der eine Kleine, der seine schönen warmen Anorak in Sofia hat hängen lassen). Aber wir können doch schon auf die ersten Schichten verzichten, und auch Silas tauscht seine Daunenjacke gegen die Übergangs-Windjacke ein.
Mitunter haben wir aber auch noch Nachtfrost, und auf der Fahrt nach Athen müssen wir einen Umweg fahren: Die Straße ist wegen Neuschnee gesperrt.
Griechenland ist viel bergiger, als uns bewusst war. Auf unserem kanpp vierwöchigen Roadtrip rund um das griechische Festland überqueren wir immer wieder Pässe und fahren an schneebedeckten Gipfeln entlang.
Aber die blühenden Mandelbäume begleiten uns, wann immer wir wieder hinunter ins Tal kommen. Und je weiter uns unser Weg in den Süden bringt (und je tiefer es in den Februar hinein geht), desto höher klettern die zarten weißen Tupfen an den Zweigen mit uns mit.
Mein Herz schlägt höher, wann immer ich einen blühenden Mandelbaum sehe. Fast überall gibt es sie, selbst mitten in Athen.
Wir besichtigen viele antike Ruinen. Zu meiner Freude sind die Mandelbäume fast immer dabei.
Auch viele andere Blumen am Wegesrand blühen schon. Als wir in Sparta über das (frei zugängliche!) Ruinenfeld stapfen, begegnen uns Löwenzahn und Mohnblumen.
An einem Sonnentag Mitte Februar ist es auf dem Peloponnes sogar schon so warm, dass sich die Jungs die Pullover vom Leib reißen und im Unterhemd im Liegestuhl lümmeln (in einer windgeschützten Ecke im Garten unseres wunderschönen Ferienhauses).
Wenn ich an Griechenland denke, dann sehe ich blühende Mandelbäume…
Dieser Text ist ein Beitrag zur Blogparade „Ausflugsziele im Frühling“ auf Escape from Reality. Ich gebe zu, für einen Ausflug ist Griechenland ein bisschen weit, aber als nächstes Ziel für die Winterferien könnte ich eine mandelblütenreiche Bildungsreise gen Antike wärmstens empfehlen! :) Wer lieber in der Nähe bleibt, sollte über obigen Link bei den anderen Teilnehmern stöbern gehen – oder kommt zu uns ins Schaumburger Land, da ist es zu jeder Jahreszeit schön!
Das ist doch ein toller Tipp Lena, Griechenland im Frühling ist traumhaft. Wir waren gerade erst in Athen und durften bei 20 Grad drei Tage sommerlichen Frühling :-) erleben. Für einen Wochenendausflug lohnt es sich allemal. Liebe Grüße, Ines
ich bin auf deinen Artikel über die Blogparade von Marion gestolpert. Griechenland scheint im Frühling ja wirklich eine Reise wert zu sein :)