Endlich wieder Urlaub, endlich wieder eine große Tour! Wir sind auf dem Weg nach Großbritannien: drei Wochen England, Schottland, Wales. Schnurgerade führt uns die Autobahn der großen Insel entgegen. Die Jungs auf der Rückbank sind bester Dinge. Wir hören „Der Herr der Diebe“ von Cornelia Funke, was ein bisschen widersprüchlich ist, weil die Handlung in Venedig spielt (Memo an mich: Nächstes Mal ein Hörbuch suchen, das Bezug zum Urlaubsland hat!).
Gerade haben wir die Grenze zu den Niederlanden passiert, und sofort empfängt uns ein Klischee: Gewächshäuser, wohin man blickt. Wir schalten um auf holländisches Radio, um diesen ersten Schritt der Ausländischkeit zu zelebrieren. Passenderweise läuft eine Diskussion über die wachsende Bedeutung türkischer Unternehmer in der EU, vor allem im Obst- und Gemüsegroßhandel – das ist zumindest das, was ich mit meinen äußerst rudimentären Niederländisch-Kenntnissen verstehe.
Und – schwupps – sind wir in Belgien. In Antwerpen wollen wir einen Zwischenstopp einlegen und einmal bei Couchsurfern übernachten. Wir haben den Ort ausschließlich aus strategischen Gründen ausgewählt: Er liegt an der richtigen Stelle genau auf dem Weg, und im Gegensatz zu Brügge waren wir noch nicht dort. Ich habe keinerlei Beziehung zu der Stadt und keine Ahnung, was uns erwartet. Überhaupt bin ich böse unvorbereitet diesmal. Ich kann gar nicht sagen wieso, aber ich stelle mir Antwerpen als eine Art Moloch vor. Die erste Runde auf der Stadtautobahn bestätigt diesen Eindruck. Martin hat gestern wenigstens noch den Wikipedia-Artikel gelesen und erzählt mir gerade, dass Antwerpen in der Renaissance zeitweise die größte Stadt Europas war. Offenbar ist der Hafen heute immer noch der drittgrößte innerhalb der EU. Außerdem gilt die Stadt als weltweit größter Umschlagplatz für Diamanten – stimmt, das hab ich schon mal gehört.
Okay, jetzt wird’s kompliziert mit der Straßenführung… Lassen wir uns überraschen.
Diesen Eintrag meines Reisetagebuchs habe ich am 10. August 2013 verfasst.
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