Reisen in den Kosovo? Womöglich sogar mit Kindern? Im ersten Moment kam mir dieser Gedanke geradezu absurd vor. Im zweiten Moment dachte ich: Na ja, wieso eigentlich nicht? Mal recherchieren, wie die Sicherheitslage da heute so ist. Immerhin ist der Kosovo-Krieg auch schon wieder gut 15 Jahre her. Das war auf unserem Europa-Roadtrip, der uns mit unseren beiden Jungs im Grundschulalter zehn Monate lang mit dem eigenen Auto kreuz und quer über den Kontinent führte. Wir haben uns schließlich tatsächlich zu einem 4-tägigen Abstecher nach Priština entschlossen – und haben diese Entscheidung nicht bereut. Der Kosovo ist kein besonders bequemes Reiseland. Aber er ist durchaus eine Reise wert.
Grammatische Grundsatzfrage: der Kosovo, das Kosovo oder einfach nur Kosovo?
Es macht mich wahnsinnig, wenn sich auf solche sprachlichen Unklarheiten keine verbindlichen Antworten finden lassen. Im Fall Kosovo ist das aber so. Man muss nur den Wikipedia-Eintrag des Landes lesen, in dem die Artikel munter durcheinander wechseln.
„Substantiv, maskulin oder Substantiv, Neutrum“, sagt der Duden. „In amtlichen Texten wird Kosovo ohne Artikel gebraucht“, sagt Wiktionary.
Also bleibt mir kaum etwas anderes übrig, als meinem persönlichen Geschmack entsprechend eine Entscheidung zu treffen und dabei zu bleiben. Ich habe es irgendwann einmal als „der Kosovo“ kennengelernt und ziehe das deshalb jetzt durch.
Zur Auffrischung: Kosovo-Krieg-Fakten im Kurzformat
Wer „Kosovo“ denkt, der denkt „Kosovo-Krieg“. Ist doch so, man kommt an dem Thema nicht vorbei, wenn man irgendwas über das kleine Land auf dem Balkan schreiben möchte.
Der bewaffnete Konflikt dauerte von Februar 1998 bis Juni 1999. Es ging darum, ob der Kosovo ein eigener Staat ist, wenn die (albanische) Mehrheit der Bevölkerung dafür eintritt, oder ob Serbien das Gebiet mehr oder weniger aus Gewohnheitsrecht behalten darf (was natürlich arg vereinfacht gesagt ist, das ist mir klar). Nach etlichen (kontrovers diskutierten) NATO-Bomben zur Verhinderung schlimmerer Menschenrechtsverletzungen stimmte schließlich auch der serbische Präsident Milošević einer Resolution zu, der die Stationierung der KFOR-„Friedenssoldaten“ unter UN-Mandat vorsah. Obwohl deren Anzahl in den vergangenen Jahren stark abgebaut wurde, ist die multinationale Truppe heute noch vor Ort.
2008 erklärte sich der Kosovo endgültig von Serbien unabhängig – was mittlerweile die meisten europäischen Staaten anerkannt haben, Serbien jedoch bis heute nicht. Obwohl dadurch nach wie vor Konfliktpotenzial vorhanden ist, kam es immerhin (bisher) nicht zu einer Neuauflage der bewaffneten Auseinandersetzungen.
Auf meiner persönlichen Landkarte war der Kosovo immer noch Kriegsgebiet
Ich bin in den 90ern zur Schule gegangen, und die Diskussion um den Bundeswehr-Einsatz im Kosovo-Krieg ist eine meiner lebhaftesten Erinnerungen an den Politikunterricht. Als ich kurz nach der Jahrtausendwende Martin kennenlernte, war er angehender Hubschrauberpilot der Bundeswehr (was sich Gott sei Dank recht bald änderte), und ein KFOR-Einsatz im Kosovo war für ihn ein reales Zukunftsszenario. Auch wenn ein Engagement in dem Balkanstaat schon damals als vergleichsweise harmlos galt, wurde das Territorium für mich allein dadurch schlagartig noch unsympathischer.
Auf meiner inneren Europakarte hatte sich der Kosovo ohnehin ausschließlich als Kriegsgebiet aus dem weißen Nichts geformt. Dass es da irgendetwas anderes geben könnte außer wütenden Volksgruppen, leidenden Zivilisten und potenziell gefährdeten Bundeswehrsoldaten, kam mir sehr lange nicht in den Sinn.
Angstabbau durch persönliche Kontakte
Dass wir uns im Dezember 2014 dann doch in das kleine Land trauten, lag vor allem an persönlichen Kontakten. Eine estnische Couchsurfing-Bekannte vermittelte uns die E-Mail-Adresse einer alten Freundin, die mit ihrem serbischen Mann ein soziales Projekt bei Priština leitet.
So hatte ich eine Expertin, die ich fragen konnte, wie sicher der Kosovo als Reiseland mit Kindern denn wohl sei. „Kein Problem“, sagte die Mutter von drei kleinen Kindern und lud uns zum Essen ein. So war es beschlossene Sache.
Einreise in den Kosovo mit dem Auto
Wer mit dem eigenen Auto in den Kosovo einreist, muss eine Zusatzversicherung abschließen. Die grüne Versicherungskarte nimmt den Kosovo als Krisenregion ausdrücklich aus, normale Autoversicherungen gelten dort nicht.
Das ist aber kein größeres Problem: Beim Grenzübertritt schließt man die Zusatzversicherung komplikationslos in einer Baracke zwischen den beiden Grenzposten ab. Ein Monat ist die kleinste mögliche Versicherungsdauer, und die kostete uns um die 30 Euro. Das ist dann nur eine Haftpflichtversicherung, und wie gut die im Zweifelsfall funktioniert, haben wir zum Glück nicht ausprobieren müssen.
Wichtig ist bei Grenzübertritten die Routenführung. Da Serbien den Kosovo nach wie vor als sein eigenes Staatsgebiet betrachtet, gibt es Ärger, wenn serbische Ein- oder Ausreisestempel fehlen (denn die kosovarischen sind aus serbischer Sicht höchstens Dekoration). Es gilt also: Wer durch Serbien ausreisen möchte, muss auch durch Serbien einreisen.
Wir sind von Albanien gekommen und nach Mazedonien weitergefahren. Abgesehen davon, dass wir in Albanien keinen Ausreisestempel bekommen haben, weil der Kollege vermutlich grad zu Tisch, jedenfalls unauffindbar war, lief das völlig glatt.
Ein Visum oder anderes Gedöns braucht man (als Deutscher) im Kosovo nicht, wenn man nicht länger als 90 Tage bleibt. Der Personalausweis reicht. Kinder brauchen ein eigenes Ausweisdokument mit Foto, also Reisepass oder Kinderreisepass.
Gefühlte Sicherheitslage im Kosovo
Als wir den Kosovo betraten, hatten wir knapp vier Monate Balkanreise auf dem Buckel. Die jüngste Republik aus dem ehemaligen Staatsgebiet war nach Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzigowina und Montenegro das vorletzte Puzzlestück Ex-Jugoslawiens für uns (nur Mazedonien fehlte uns da noch), und mit Rumänien und Albanien kannten wir auch schon die Verhältnisse umliegender Balkanstaaten.
„Wir waren Kummer gewohnt“, könnte man sagen, aber das klingt so fies. Trotz allem ist der Balkan ja ein unheimlich spannendes Reisegebiet, das ich abenteuerlustigen Familien durchaus empfehlen kann.
Der Kosovo macht da keine Ausnahme. Priština ist ziemlich kaputt und vor allem ziemlich dreckig. Und ich weiß nicht, was nach Mitternacht in den dunklen Seitenstraßen so abgeht. Die Spuren des Krieges sind an vielen Stellen noch zu sehen (wobei sehr viel weniger deutlich als in Bosnien, hatte ich den Eindruck). Wir haben sehr viel Armut gesehen, Menschen, die in Wellblechverschlägen im Park hausen, und abgerissene Gestalten, die sich an brennenden Mülltonnen wärmen. Wirklich unsicher oder gar bedroht gefühlt haben wir uns aber nie. Und wir sind durchaus nach Einbruch der Dunkelheit noch durch die Stadt gelaufen (es war ja Dezember und ließ sich damit kaum vermeiden).
Dass das organisierte Verbrechen in Priština und ganz Kosovo das Sagen hat, steht auf einem anderen Blatt. Damit kommt man als nur kurzzeitiger Besucher aber kaum in Berührung.
Straßenverhältnisse im Kosovo
Die Autobahnen sind super und haben beinahe deutschen Standard (was nicht verwundert, wenn man weiß, wer sie gebaut hat). Auch sonst ist die Infrastruktur ganz in Ordnung.
Gewöhnungsbedürftig ist nur der Verkehr, der auf ihr fließt. Wie auch in Albanien gilt „panta rei“. Wer bremst, verliert. Im Kreisel schiebt man sich zentimeterweise immer weiter vor die Stoßstange des von links kommenden Fahrzeugs (zumindest solange sich von rechts keine Fahrräder dazwischendrängeln). Es gilt, selbstbewusst seine Richtung zu verfolgen, dabei aber möglichst keine anderen Verkehrsteilnehmer über den Haufen zu fahren. Kreatives Chaos, aber eher gutmütiger Natur. Dass sich viele Ausländer (Soldaten und Diplomaten) in unterschiedlichen Akklimatitionszuständen daran beteiligen, sorgt für eine gewisse Gefahrenquelle. Beinahe jedes zweite Auto trägt ein Y oder ein anderes militärisches Kennzeichen oder ein CD für „code diplomatique“ am Nummernschild.
Und, ganz wichtig: Dicke schwarze Geländewagen mit Sonnenbrille tragenden Fahrern haben immer Vorfahrt!
Unterkünfte im Kosovo
Wir haben uns eine Ferienwohnung gemietet. AirBnB gibt es beinahe überall, auch im Kosovo. Die Wohnung lag im Botschaftsviertel, im Blickfeld von Sicherheitskräften mindestens vierer Nationen. Bevor der Souveränitätsprozess (auf dem Papier) so weit fortgeschritten war, war noch wesentlich mehr internationales Personal im Land, und damals hatte die Deutsche Botschaft das Apartment als Außenstelle angemietet – im Küchenschrank stand noch eine Tasse der Polizei Hamburg. Die Wohnung war riesig und sauber und kostete um die 30 Euro pro Nacht, die Vermieterin war nett und sprach Englisch. Genau unsere Wohnung finde ich nicht mehr im AirBnB-Katalog, aber vor allem, wenn man nicht (wie wir) am ganz günstigen Ende des Angebots fischt, kann man da sogar ziemlich schicke und bequeme Unterkünfte finden.
Natürlich gibt es auch Hotels im Kosovo, sogar welche in der dekadentesten Luxusklasse. Nachdem ich einen Deutschlandradio-Podcast über die Geschichte des ersten Hotels am Platze gehört habe, würde ich die Geschäfte allerdings nicht unbedingt unterstützen wollen.
Aber ehrliche Geschäftsverhältnisse sind im Kosovo nach allem, was ich höre, auch echt schwer zu unterhalten. Das Boutique-Hotel Gracanica im gleichnamigen serbisch dominierten Vorort von Priština stämmt das auf löbliche Weise. Ein Schweizer Hotelier hat hier ein Business mit sozialem Charakter aufgezogen, mit dem er vor allem auch Vertretern der arg diskriminierten Roma-Minderheit Arbeitsstellen bietet. Wir waren dort zum Essen, und es war wirklich wunderschön und lecker. Die Homepage lädt zum Stöbern ein; dort gibt es viele Geschichten, wie sich das Leben zwischen schweizerischen Vorstellungen von Recht und Ordnung und kosovarischem Gewohnheitsrecht mal besser und mal weniger gut unter einen Hut bringen lassen.
Versorgungslage im Kosovo – für Touristen, meine ich
Wer sich zu diesem generellen Thema ein bisschen mit Einheimischen unterhält, muss ziemlich schnell weinen. Also reden wir nur aus Touristensicht davon.
Als Besucher muss man im Kosovo nur auf wenige Dinge verzichten. In den Supermärkten sind westliche Marken erhältlich, vor allem auch viele deutsche. Bei dem Miniladen bei uns an der Ecke durfte man allerdings nur passend bezahlen oder wurde wahlweise mit Waren (die man eigentlich nicht haben wollte) „ausbezahlt“.
Oh, ja, wichtige Reise-Info für Frauen, die mehr oder weniger auf dem gesamten Balkan gilt: Tampons sind im Kosovo offenbar noch nicht erfunden.
Je nach Wohnlage kann es sein, dass häufiger mal der Strom ausfällt, denn die Energieversorgung funktioniert nicht sehr zuverlässig. Die Kosovaren kennen das und haben sich ihre eigenen Aggregate besorgt. Bei uns im Botschaftsviertel hatten wir das Problem in den vier Tagen nicht. Generell soll es viel besser geworden sein.
Kosovo mit Kindern
Klar, ein Ferienparadies für die Kleinsten ist der Kosovo nun nicht gerade. Aber wenn sich die Eltern die Region gerne ansehen möchten, spricht, finde ich, wenig dagegen, die Kinder mitzunehmen.
Natürlich werden ab einem gewissen Alter die Fragen nach dem Warum nicht ausbleiben. Für uns alle vier waren die Ansichten und Begegnungen lehrreich und auch ein gewisses Stück weit prägend. Ich will nicht ausschließen, dass wir vor allem unseren Jüngsten mitunter ein bisschen überfordert haben mit der teilnehmenden Beobachtung.
Hm, ich frag einfach mal an der Quelle nach.
Kosovo aus Kindersicht
Das sagt Silas (heute 10, damals 8): „Es war für mich ungewohnt im Kosovo, weil die Hauptstadt ein ziemlicher Moloch war. Alles war so kaputt, zum Beispiel auch der Spielplatz im Park. Unwohl habe ich mich aber nicht gefühlt.
Es gab auch etwas Schönes im Kosovo: Das Hotel, in dem wir gefrühstückt haben, und wir waren bei einer netten Familie zu Gast. Aber ich würde doch sagen, Kosovo ist einfach kein Land für Kinder. Dafür ist es zu dreckig und zu vermüllt.“
Und sonst: So fühlt sich der Kosovo an
Wer durch Prištinas Straßen schlendert, wird mit einer großen Bandbreite an Eindrücken konfrontiert. Von unebenen Bürgersteigen mit Einschusslöchern bis zu besagten Luxushotels und modernsten Wasserspielen mit LED-Beleuchtung in wechselnden Farben ist alles dabei.
Belastet hat uns bei unserem Besuch im Dezember vor allem die Luft: Im Winter wird in Priština alles verbrannt, was weg kann. Während des Krieges gab es keine Müllabfuhr, und die Leute sind es seitdem gewohnt, sich selbst um ihre Entsorgung zu kümmern. Dazu liegt Priština in einem Talkessel. Wir waren teils ganz schön am Röcheln. Oben in unserem Botschaftsviertel ging es halbwegs, aber auch da habe ich ganz schnell darauf verzichtet, Wäsche auf den Balkon zu hängen, nachdem ich den Wäscheständer zur Seite rückte und ein deutlicher weißerer Streifen neben dem Dunkelgrau hervortrat…
Und die touristischen Highlights?
Nach diesen eher praktischen Hintergrundinformationen zum Thema Reisen im Kosovo (mit Kindern) wird es (irgendwann) einen Teil 2 geben, in welchem es wirklich um die touristischen Fragestellungen im Kosovo geht: Unsere Tipps und Sehenswürdigkeiten in Priština und Umgebung. Da gibt es dann auch ein paar etwas schönere Bilder zu sehen. ;)
Bisher gibt es einen solchen Erfahrungsbericht nur über Prizren:
Was genau wir persönlich im Kosovo erlebt haben, erzähle ich übrigens in meinem Buch „Die Entdeckung Europas“, das als Taschenbuch und E-Book erhältlich* ist.
Dieser Text ist Teil der Europa-Aktion im TripToThePlanet-Blog. Dort sammelt Christina Berichte aus jedem einzelnen Land unseres Kontinents. Eine tolle Sache, finde ich! 50 Reiseblogger schreiben über 50 Länder.
Und wer gleich noch eine Geschichte aus dem Kosovo lesen möchte, dem lege ich unsere leicht surreale Momentaufnahme vom Weihnachtsmarkt in Priština ans Herz:
Äußerst interessant, spannend zu lesen, Lena :)!
Danke schön! :)
[in zensierter Form veröffentlicht] Du [herbes Schimpfwort] was hast du da für ein möbelgeschäft fotografiert von der letzten ecke hast du kein schlechteres gefunden du [selbes herbes Schimpfwort] du…..
Eigentlich lösche ich solche Kommentare ohne viel Federlesen und ohne davon schlaflose Nächte zu bekommen. Aber in letzter Zeit häufen sie sich wieder so (vielleicht weil die Leute zu Corona-Zeiten nichts Besseres zu tun haben), dass ich das Gefühl habe, etwas Wesentliches zu unterschlagen, wenn ich sie einfach alle unkommentiert lösche. Denn im Laufe der Jahre zeigt sich in den Reaktionen auf meine Blogartikel ganz deutlich: das ist tatsächlich ein Balkan-Problem. Ich weiß, das ist jetzt nicht das, was Balkan-Liebhaber und selbsternannte überpingelige Rassismuswächter hören wollen. Und ich will um Himmels Willen nicht sagen, dass Balkanbewohner per se schlechtere Menschen sind! Ich mag die Region schließlich selbst total gerne und bin bis heute jeden Tag froh und dankbar, dass wir das Glück hatten, sie ausgiebig bereisen zu können. Aber Kritikfähigkeit ist eine Eigenschaft, die mir nach unseren Erfahrungen vor Ort und ganz besonders nach meinen Erfahrungen durchs Bloggen signifikant unterrepräsentiert erscheint. Ich schätze, dass das am Schulsystem, an mangelnder Geschichtsaufarbeitung und bestimmt auch daran liegt, wie der Rest Europas gerne auf den Balkan herabschaut. Und ja, ich sehe da Parallelen mit Ostdeutschland. Minderwertigkeitskomplexe, die nicht von ungefähr kommen (und damit meine ich NICHT, dass die Menschen tatsächlich minderwertig sind, sondern dass sie regelmäßig die Erfahrung machen müssen, dafür gehalten zu werden). Dass das bei manchem Mitmenschen für Aggressionen sorgt, finde ich verständlich.
Mich derart zu beleidigen, ist natürlich trotzdem einfach nur dumm. Was ich mit der Veröffentlichung hier zeigen will: Wer auf den Balkan reist und auch nur ansatzweise kritisch davon erzählen möchte, darf keine Mimose sein. ;)
Hallo Lena. Ich finde du übertreibst masslos! Ich war auch schon mit meiner Familie im Kosovo und es war super. Wir konnten auch wunderschöne Bilder aufnehmen und hatten eine sehr schöne Zeit zusammen. Und die dreckigsten Plätze kann man schon wie eine Nadel im Heuhaufen suchen oder ? Natürlich hat es dort auch Müll und es ist kaputt aber ich meine das Land hat einen Krieg hinter sich da ist sowas nicht selten. Es gehört zu den schönsten Ländern die ich in Europa besucht habe und die Leute sind dort wirklich sehr freundlich und hilfsbereit. Wir haben sogar immer noch zu unserer Gastfamilie Kontakt.
Liebe Grüsse Monica ;)
Es freut mich, dass ihr im Kosovo gute Erfahrungen gemacht habt! In der Schweiz haben wir vor kurzem eine Familie kennengelernt, die ebenfalls sogar mehrmals mit kleinen Kindern dort gewesen ist und vor allem von den freundlichen Menschen begeistert war.
In Sachen Müll und (Luft-)Verschmutzung stehe ich zu meinen beschriebenen Erfahrungen, und wir haben nun ja schon einige Vergleichswerte in Europa. Für uns war es sicherlich eines der interessantesten Länder, die wir in Europa besucht haben, aber ganz bestimmt nicht eines der schönsten. Aber das ist ja immer individuelle Geschmackssache! Zum Glück ist es unmöglich, uns darüber zu streiten. :)
[…] war im Bezug auf eine Reise in den Kosovo und das auch noch mit Kindern zunächst eher skeptisch. Doch auf den zweiten Blick erschien ihr die […]
wir haben uns von albanien auf den weg nach prizren gemacht. wir haben noch nie freundlichere leute getroffen. egal wen wir gefragt haben . alle wolten wissen woher wir sind. wohin wir wollen. das ist echt klasse gewesen. haben im hotel albatros übernachtet. super. leute. fahrt mal in den kosovo. da ist richtige waerme und herzlichkeit. es gibt alles. essen trinken. und. ihr lernt nur nette leute kennen. wir fahren wieder hin.
daumen hoch.
Danke fürs Teilen deiner Erfahrung!
Hallo :)
Ich bin eine Schweizerin und komme ursprünglich aus dem Kosovo. Ich finde deinen Beitrag sehr spannend, aber auch sehr traurig zu lesen. Ich war vor kurzem in Berlin und auf dem Weg zurück nach Tegel, war ich an einem Bahnhof der unglaublich dreckig war und kaputte Wände hatte. Du kannst dir vorstellen, vor allem weil die Schweiz so unglaublich sauber ist, dass ich schockiert war. Was ich damit sagen möchte ist, jedes Land hat wortwörtlich Baustellen etc. und es tut mir leid, dass du dich sehr mit dem beschäftigt hast. Vielleicht hättet ihr bessere Erfahrungen gemacht, hättet ihr euch mit Landsleuten getroffen, die euch auch die Kultur und die schöne Seite gezeigt hätten.
Ich finde genau das macht Kosovo aus. Die Menschlichkeit die so unglaublich tief in den Köpfen der Leute verankert ist. Wir sind ein Volk, dass sehr schlecht behandelt wurde, und trotzdem allen mit offenen Armen begrüssen.
Ihr wisst nicht wie sehr Kosovo die Schweiz und Deutschland (und die Leute von da) verehrt. Solltest du jemals wieder mal da sein, wisse dass du und deine Familie von Herzen Willkommen sind.
Liebe Blerina, danke für deinen Kommentar. Klar, überall gibt es schöne und weniger schöne Ecken. Meine letzte Ratte habe ich passenderweise in Genf gesehen, der reichsten Stadt Europas. Auch da ist es um den Bahnhof dreckig, es wanken kaputte Gestalten umher, und wenn sich ein paar Minuten mal keiner bewegt, dann kommen eben die Ratten aus dem Gebüsch gekrochen. Und andererseits gibt es natürlich auch in weniger prächtigen Ländern wunderschöne Ecken, auch im Kosovo.
Ich sollte endlich mal den Beitrag über Pristinas Sehenswürdigkeiten fertig schreiben, der seit Monaten halbfertig in meinem Backend dümpelt.
Wir haben uns im Kosovo mit einer estnisch-serbischen Familie getroffen, die wir über drei Ecken kannten, und das war sehr nett. Ich hätte gerne auch noch mehr Kontakte zu Einheimischen geknüpft, aber als Langzeitreisende mit eingeschränkter Vorbereitungszeit ist das eher schwierig.
Die Auto-Einreise von Albanien aus lief sehr flott. Wenn ich deine Erfahrungen höre, bin ich froh, dass wir nicht die Route über Serbien gewählt haben.
Achso und noch was zu der Einreise. Am entspannendsten ist Kosovo wirklich mit dem Flugzeug. Sehr oft wird man in Serbien nicht durchgelassen bzw. STUNDEN aufgehalten, weil man provozieren will oder was weiss ich.
Wir sind sogar mal 8 Stunden an der prallen Sonne bei 40 Grad an der Grenze angestanden. Sowas ist leider üblich besonders im Hochsommer und gehört zu „kleinen“ Schikanierungen seitens Serbiens. Grössten Respekt von mir, dass du so weltoffen bist.
Ja also erstmal die Bilder die du gezeigt hast liefern ein ganz falsches Bild von Kosovo. Es stimmt einfach schlichtweg nicht das Kosovo nur aus kaputten Häusern besteht wo unten dann noch eine Werkstatt reingequetscht wird. Und das mit dem Hotelzimmer ist wie in Deutschland man nehme etwas mehr Geld in die Hand und schon bekommt was besseres, also furchtbar durchzulesen.
Und inwiefern habe ich in meinem Text etwas anderes behauptet? Manche Leute wollen sich auch partout auf den Schlips getreten fühlen und sind mit weniger als unrealistischen Jubelbeiträgen nicht zufrieden.
Im übrigen steht der obige Kommentar stellvertretend auch für etliche andere, die ich aufgrund von Wortwahl und schlicht faktisch falschen Behauptungen nicht für veröffentlichbar hielt. In meinem eurozentristischen Nicht-Expertenstatus halte ich diese Art von Kommentaren für verletzten Stolz deutschsprachiger Kosovaren, die einfach eine weniger faktengebundene Umgangsweise mit Kritik gelernt haben und diese auch so praktizieren.
Hi Lena,
Ich find´s super das Ihr die Reise gemacht habt, dazu muss man Mut haben. Eure Kindern wird das im Kopf bleiben, das steht schon mal fest.
Kosovo ist Arm, Schmutzig , und und und.. aber mit deine Reise und den Kommentaren wie hier, wird Kosovo ein Sauberes und reiches Land wie alle andere Länder Europas.
nach eine Studie, im Kosovo vor 10 Jahren wären Deutsche, und andere Länder nie auf die Idee gekommen in den Kosovo zu Fahren aber heute ist die Quote auf 5% gestiegen d.h. in 5 Jahren alle Deutsche, Schweizer, Österreicher werden nicht mehr nach Spanien ( Sehr Teuer) Urlaub machen sondern in den Balkan wie:
Montenegro, und Albanien.
VG
BEN
Danke, Ben. Alle Deutschen werden vielleicht nicht in den Kosovo fahren, aber ich freue mich, wenn sich mehr und mehr trauen und das durch die Devisen dann auch wieder dem Kosovo (und anderen Balkanländern) beim Aufbau hilft. Und ich hoffe, dass das dann auch wirklich bei den Menschen ankommt, nicht nur bei ein paar wenigen.
Hallo Lena
Dein Familienblog ist einfach der Wahnsinn!
Ich liebe Selbstdarstellung Reisen und recherchiere oft sachen über Länder wo ich noch nicht war. Euer/Dein Block hat mir wirklich ein guten Eindruck gemacht und trotz das ich dort aus zu viel Angst wahrscheinlich nicht grade hinfliegen werde ist es wirklich interessant das alles zu lesen.
Lg
Danke schön, das freut mich! Angst haben braucht man im Kosovo nicht, denke ich. Da ist es für Touristen unterm Strich vermutlich nicht gefährlicher als in Berlin. Nur halt ein bisschen unbequemer und abenteuerlicher. Dafür aber sehr spannend. :)