Ich weiß nicht, woran es liegt – vielleicht an der Jahreszeit? Das freundliche, frühsommerliche Klima, das Norddeutschland aktuell mit einem Wechsel aus Sonne und Wolken und Temperaturen um die 20 Grad beschenkt, erinnert mich durchaus an Sardinien zur Osterferien-Zeit. Jedenfalls muss ich in letzter Zeit ständig an unsere knapp zwei Wochen auf der größten (und schönsten!) italienischen Insel denken. Ein guter Anlass, ein paar Fotos rauszukramen und von einer Wanderung bei Isola Rossa zu erzählen, die wirklich herausragend schön war!
Wir waren im Frühling 2015 auf Sardinien, als Teil unserer Europa-Reise, die insgesamt elf Monate dauerte. Die erste Woche verbrachten wir in Villasimius, einem Badeort mit Sandstrand im Südosten der Insel. Mit einem kurzen Übernachtungsstopp in Olbia setzten wir dann auf die nächste Insel über: nach Korsika, wo wir auch zehn Tage blieben und wo es uns ebenfalls wunderbar gefiel. Da wir anschließend nach Spanien weiter wollten und außerhalb der Hochsaison nur Fähren von Sardinien aus nach Barcelona fuhren, kehrten wir noch einmal für ein paar Tage auf die südlichere Insel zurück. Diesmal wohnten wir im Nordwesten, in der Nähe von Porto Torres.
Felsenwanderung im Norden
Einen wirklich, wirklich herrlichen Ausflug unternahmen wir nach Isola Rossa. Der kleine Ort liegt ungefähr mittig an der Nordküste und heißt übersetzt „rote Insel“.
Eine Insel ist der Touristenort eigentlich nicht, aber rot ist die Gegend. Das liegt am Porphyr, verrät unser Reiseführer. So heißt der Stein, der hier den Untergrund bildet. An der Küste ragt er zu bizarren Klippen auf.
An einem breiten Sandstrand namens Spiaggia Marinedda, etwas östlich von Isola Rossa, beginnt unser Spaziergang über die Felsen. Das Wetter ist an diesem Tag nicht ganz so himmelblau, aber das macht uns nichts.
Die steinige Küste geht unversehens in die Macchia über. So heißt die struppige Buschlandschaft, die zu dieser Jahreszeit in allen Farben blüht und duftet. Die Pfade hier sind schmal und teils überwuchert, aber dank unserer Karte im Wanderführer finden wir unseren Weg.
Immer wieder kommen wir an versteckten kleinen Buchten vorbei. Eine hat sogar ihren eigenen Mini-Sandstrand. Im Sommer, wenn die Spiaggia Marinedda von Badeurlaubern in Beschlag genommen wird, ist das vielleicht sogar ein Geheim-Tipp? Wir wissen es nicht, denn zum Baden ist es im April doch noch zu kühl.
Dafür genießen wir die Macchia-Blüte umso mehr. Die schönsten Farbtupfer liefert die Mittagsblume. Sie blüht nur für kurze Zeit, dann aber kräftig. Eigentlich gehört sie nach Südafrika. Auf Sardinien (und auch Korsika) hat sie ganze Küstenstreifen erobert.
Auf abenteuerlichen Wegen kämpfen wir uns auf eine schmale Landzunge vor. Sie trägt den Namen Punta Caneddi.
Landeinwärts wird es richtig abenteuerlich. Hier klettern wir über Steine und Felsen und müssen aufpassen, dass wir in den richtigen Tunnel tauchen. Die Büsche und Hartholzgewächse der Maccia bilden hier mehrere. Die Jungs sind begeistert.
Reiseführer-Empfehlung für Sardinien
Dass es sich hier vor allem auch mit Kindern hervorragend Wandern lässt, wissen wir dank unserem Reiseführer: Sardinien mit Kindern. 42 Wander- und Entdeckertouren für Familien.* Die Tour von Isola Rossa ist die Nummer 5 und nur eine von gut zwei Handvoll, die wir in unserem Sardinien-Urlaub ausprobiert haben (und die sich übrigens nicht nur für Familien eignen, auch für „normale Erwachsene“, die einfach nicht so furchtbar lange wandern wollen). Ganz frisch habe ich damals eine ausführliche Rezension geschrieben.
Hach ja, Sardinien. Eines Tages möchte ich da mal wieder hin…
Transparenz-Hinweis: Im Naturzeit-Verlag ist auch mein (halb-)eigener Ostsee-Reiseführer* erschienen. Trotzdem gibt es für diesen Blogbeitrag keinerlei Absprachen, keinerlei bezahlte Werbung. Also, abgesehen vom Affiliate-Link. Das sind immer die mit dem *, da bekomme ich von Amazon ein paar Prozent Provision, wenn ein Leser über diesen Link etwas bestellt. Übrigens muss es nicht unbedingt das verlinkte Produkt sein. Wenn du mir etwas Gutes tun willst, kannst du draufklicken, dann über die Suche ein (vorzugsweise sehr, sehr teures ;) ) anderes Produkt auswählen und bestellen, das du gerade brauchst. Und wenn es gut läuft, kann ich irgendwann davon die Jungs mal wieder zum Eisessen einladen. :)
Oh, wie schön! Das wäre was für uns! Meine Mädels lieben solche Wanderwege. Bloß nicht zu eintönig und nur schnurgeradeaus. Ach – wieder ein Punkt mehr auf der Löffel-Liste…
Liebe Grüße! Nina
Solche Wanderwege sind das Markenzeichen der Reiseführer-Reihe. ;) Für unseren Ostsee-Reiseführer haben wir auch solche ausgesucht. Wobei das Gelände dort natürlich schon ein bisschen anders als auf Sardinien ist… aber dafür näher dran! :) Aber ja, Sardinien ist hochgradig herrlich, und gerade zum Wandern mit und ohne Kindern grandios.