Bei fünfeinhalb Jahren Bloggerdasein kann man schon von Traditionen sprechen. Eine ist es, dass ich zum Jahreswechsel eine Zusammenfassung der vergangenen zwölf Monate gebe und dabei auch ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudere.
Blogtechnisch war 2018 mein bisher erfolgreichstes Jahr. Und wir waren so viel unterwegs wie seit unserer großen Langzeitreise nicht mehr.
Unsere Reisen 2018
Unser Jahr begann an der Ostsee, wo wir am 6. Januar unseren Dreikönigs-Ausflug nach Kühlungsborn absolvierten (noch so eine Tradition).
„Geschäftsreisen“
Für Reiseblogger ist die ITB (die Internationale Tourismus-Messe – „Börse“ klingt heutzutage irgendwie doof) Anfang März ja immer so ein bisschen der Start ins Reisejahr. Ich war auch dieses Jahr wieder in Berlin, habe Gespräche geführt mit Destinationen und Agenturen, aus denen sich dann – manchmal, mit Glück – Kooperationen ergeben. Zum ersten Mal hatte ich mehr Angebote, als ich annehmen konnte. Ein paar tolle Sachen musste ich daher leider ausschlagen oder auf ein unbestimmtes „später“ verschieben.
Am tollsten an der ITB sind aber ohnehin immer die Treffen mit den Blogger-Kollegen.
Eine ganz wunderbare Portion davon hatte ich im April auf dem Reiseblogger-Barcamp in Wolfenbüttel. Ein Barcamp ist so etwas ähnliches wie eine Konferenz, nur demokratischer, denn jeder Teilnehmer darf spontan einen Vortrag oder einen Workshop halten. Ich habe viel gelernt, wieder nur die Hälfte geschafft umzusetzen, selber ein bisschen was von meinen Erfahrungen mit dem Veröffentlichen meines E-Books und meines Buchs im Selbstverlag erzählt. Außerdem habe ich die Stadt Wolfenbüttel als total schöne Stadt entdeckt, die seitdem ziemlich weit oben auf meinem Reisewunschzettel für einen Kurztrip mit Familie steht.
Kurzreisen
In der Vorsaison haben wir auch schon ein paar schöne kleine Wochenend-Trips eingelegt.
Im März brachen die Jungs und ich mit meiner Schwester Gesa und deren kleiner Tochter zu einem Wohlfühl-Wochenende in Schleswig-Holstein auf, an das ich immer noch mit großer Sehnsucht zurückdenke. Wir hatten so ein tolles Ferienhaus! Und die Region möchte ich auch gerne noch mal ausführlicher erkunden.
Die echte Familien-Reisesaison zu viert begann für uns im Mai, und zwar über Himmelfahrt auf Borkum – ein echt traumhafter Kurzurlaub. Wir hatten super Wetter, waren mit den Fahrrädern unterwegs und haben in Deutschlands größter Jugendherberge übernachtet.
Im Juni wurde Janis 14, und wir konnten das Wochenende mit einem Kurztrip ins Ruhrgebiet zur Extraschicht verbinden. Ohne Einladung von RuhrTourismus wären wir dort wahrscheinlich nicht so schnell gelandet, aber Essen hat sich dann als richtig tolle Stadt herausgestellt, und nicht nur das Geburtstagskind war ganz angetan vom Tierpark Hamm.
Auslandsreisen
Über Pfingsten kamen wir in NRW ausnahmsweise in den Genuss von echten Pfingstferien. Unsere Schule bastelte aus beweglichen und Ausgleichstagen eine zweite Woche dran, und wir fuhren für 14 absolut herrliche Tage nach Schottland.
Obwohl es sich um keine reine Vergnügungsreise handelte – sondern um eine Recherchetour für unseren Schottland-Reiseführer, der im Mai im Naturzeit-Verlag erscheint – war das für mich die schönste Reise 2018. Die Inneren Hebriden haben es mir einfach angetan, und das Wetter war Ende Mai, Anfang Juni einfach phänomenal.
Die gesamten Sommerferien nahm unsere zweite Recherchereise ein, denn 2019 erscheint noch ein zweiter Reiseführer aus der Feder von mir und Stefanie Holtkamp: „Irland mit Kindern“.
Entsprechend ging es für die Jungs und mich einmal von oben nach unten an der irischen Westküste entlang, auf dem Wild Atlantic Way. Auch das war traumhaft, wenn auch wettertechnisch nicht ganz so sehr, und arbeitsmäßig echt anstrengend. Vier Wochen waren wir zu dritt unterwegs, nur meine beiden Fotomodels und ich, mit einer weiten Anreise über den Ruhrpott, die Harry Potter Studios in London und einen Zwischenstopp in Wales.
Die letzten beiden Wochen konnten wir Martin nachholen, sodass die Familie bei dieser eher ungewöhnlichen Variante des Work & Travel doch noch ein Stück lang komplett war. Ich bin sehr dankbar, dass wir diese gar nicht mal so ganz kurze Zeit des familiären Vagabundierens ausleben durften.
Herbst-Reisen
Für die Herbstferien hatte ich mir eigentlich einen Familien-Trip nach Berlin fest vorgenommen. Dank eines ITB-Kontakts hätten wir dann einen schönen Schlenker nach Polen einlegen können, bevor wir der Einladung nach Sachsen nachgekommen wären.
Aber die Jungs waren reisemüde und streikten – schon im Frühling. Die Aussicht, die kompletten Pfingst-, Sommer UND Herbstferien verplant zu werden, war zu viel für sie. Verständlich, zumal sie einen guten Teil davon wirklich „arbeiten“ müssen (also unbedingt mit mir bestimmte Wanderungen und ein strammes festgelegtes Besichtigungsprogramm absolvieren, weil ja am Ende die Reiseführer und im Kooperationsfall Blogbeiträge herauskommen müssen).
Da ich für die Reiseführer auf ihre Mitarbeit angewiesen war, strich ich die Berlin-Pläne also ohne große Diskussionen. Auch die Sachsen-Kooperation hätte möglicherweise dran glauben müssen – wenn das vorgeschlagene Programm des dortigen Tourismus-Marketings mit Belantis-Freizeitpark, Raumfahrt-Ausstellung und Sommerrodelbahn sowie Hotel mit eigenem Spaßbad und Kletterpark nicht so verführerisch geklungen hätte, dass sich die beiden selbstlos zu einer weiteren „Arbeitswoche“ herabließen. Wir verbrachten also einen rundum gelungenen Familienurlaub in Sachsen.
Kurz vorher hatte Opa noch die Idee, für ein paar Tage gemeinsam nach Bornholm zu fahren. Die dänische Insel steckt für mich voller Kindheitserinnerungen. Natürlich war ich sofort dafür zu haben. Im Sinne der Jungs lehnte ich zunächst ab. Aber die erklärten mir dann, Reisen sei eigentlich ziemlich toll, der Sommer habe Spaß gemacht, so schlimm sei alles nicht gewesen, und vor allem, wenn es diesmal kein festgelegtes Programm gäbe, seien sie sofort dabei. So kamen wir zu unserem Drei-Generationen-Urlaub.
Zahlen und Leser-Entwicklung
Zu meiner großen Freude sind meine Leserzahlen 2018 kräftig gestiegen. Zum ersten Mal hat Google Analytics in einem Monat bei mir mehr als 30.000 einzelne Besucher registriert. Das ist so ein bisschen eine magische Grenze, und wohl jeder Blogger freut sich wie Bolle, wenn die Statistik ihm zum ersten Mal solche Zugriffszahlen bestätigt.
Seitdem sind die Klicks natürlich auch wieder gesunken (das tun sie immer, und in der Vorweihnachtszeit sind sie auf Rekordtief, alle Jahre wieder, bevor jetzt zwischen den Jahren alle mit ihrer Urlaubsplanung beginnen und googeln, was das Zeug hält – das kenne ich zum Glück schon). Aber ein bisschen stolz bin ich doch darauf, als kleines Familien-Reiseblog ohne Trickkiste und viel technisches Knowhow mir allein mit Inhalten diese stattliche Leserzahl erarbeitet zu haben.
Dazu gehört natürlich auch eine große Portion Disziplin. Abgesehen von einem kleinen technischen Unfall im Sommer ist es mir gelungen, jeden einzelnen Sonntag einen neuen Blogbeitrag zu veröffentlichen. Und nach all den Reisen im vergangenen Jahr sollte das auch 2019 jedenfalls nicht am Materialmangel scheitern.
Die Aussichten für 2019
So ein bisschen klingt es aber schon durch: Ein Reiseblog als Familienunternehmen hat seine Höhen und Tiefen. Und mit so großen Jungs wie unseren ist oft alles nicht mehr so einfach.
Ich habe die Sache von Anfang an auf semi-professionelle Füße gestellt, habe mich immer gerne auf redaktionelle Kooperationen mit der Reiseindustrie eingelassen, und mir macht diese Arbeit auch nach wie vor großen Spaß.
Wie es im kommenden Jahr mit family4travel weitergehen wird, kann ich trotzdem noch nicht sagen. Ich hätte an dieser Stelle gerne eine große Ankündigung gemacht und ein spannendes neues Zeitalter in Sachen Blog und für uns persönlich versprochen. Aber ich hänge in der Luft, weiß nicht, was wird. Ich arbeite da an etwas, tue mein bestes, aber im Moment häufen sich die Hinweise, dass das wahrscheinlich nicht genug ist. So starten wir mit Hoffen und Bangen ins neue Jahr, vorbereitet auf eine niederschmetternde Enttäuschung.
Wie auch immer die Sache ausgeht, erst in den nächsten Wochen wird sich entscheiden, unter welchem Stern unser Leben und auch das Blog 2019 stehen. Auf jeden Fall wird es weitergehen.
In den Osterferien ist eine Woche zu viert in Richtung Schwarzwald und Schweiz geplant. Darauf freue ich mich schon!
Der Rest des Jahres liegt noch ganz jungfräulich vor uns. Es gibt ein paar Ideen, die der ominösen Sache wegen aber noch alle ungelegte Eier sind. Ein bisschen gereist wird auf jeden Fall. Wie, wohin und von wem, sehen wir dann.
Andere Jahresrückblicke
Ich finde es immer ganz witzig, mit etwas Abstand die Einordnungen früherer Jahre noch mal nachzuvollziehen. Falls sich noch jemand für die vergangenen Entwicklungen auf family4travel interessiert: Hier sind meine Jahresrückblicke aus den Jahren 2015, 2016 und 2017.
Nicht ganz speziell zu diesem Eintrag, sondern eigentlich insgesamt, wollte ich mal loswerden, dass ichs super finde, dass dieser Blog wirklich nützliche Infos gibt und nicht wie die meisten Reiseblogs eher eine reine Selbstdarstellungsplattform ist. Von den Reiseblogs, die ich kenne, ist es definitiv für mich einer der sympathischsten.
Wir waren vor anderthalb Jahren wegen deines Posts darüber bei der Völklinger Hütte und fanden es super, danke für den Tipp. Wäre ansonsten gar nicht darauf aufmerksam geworden, dass es das gibt.
Ohhhh, danke schön für das tolle Kompliment!! Solche Rückmeldungen sind es, die mir wieder vor Augen führen, warum ich mir die ganze Arbeit überhaupt mache. Vor allem in einer Zeit, in der – allein schon rein technisch bedingt, weil die meisten Leute mittlerweile am Handy lesen und da keine Lust aufs Tippen haben – Kommentare immer seltener werden und fast nur noch Fake-Kommentare auflaufen, mit denen Kommentar-Söldner bezahlte Werbelinks in meinem Blog platzieren wollen – besonders in diesen Zeiten bedeutet mir so ein Feedback echt eine Menge. Danke schön, dass du dir die Zeit dafür genommen hast!
Und ich freu mich, dass euch der Tipp zur Völklinger Hütte gefallen hat! Das war auch für uns ein grandioser Ausflug, an den ich immer noch gerne zurück denke.
Liebe Lena, ich schaue gerne bei Dir vorbei und das schon lange. Ich hoffe, dass Euer Jahr nicht negativ beginnt, es klingt ein wenig danach. Ich wünsche Dir und Deiner Familie ein tolles Reisejahr 2019, Zuversicht und Glück für alles, was kommt.
Liebe Grüße, Ines
Danke, liebe Ines. Dein Wort in Gottes Ohr! :)
Liebe Lena, dein Blog ist von Anfang an bei mir als Lesezeichen auf dem Rechner gespeichert und ich verfolge wirklich jedes eurer Abenteuer. Macht bitte weiter so und ich wünsche dir, Martin, Janis und Silas alles erdenklich Gute für 2019.
Wenn meine Tochter wieder richtig gesund ist und unser Leben wieder in normalen Bahnen läuft, dann steht auf alle Fälle eine Reise nach Irland und Schottland auf dem Plan. Darauf freue ich mich schon lange. Und noch mehr, seit dem ich eure Berichte von dort verfolgt habe.
Ganz liebe Grüße auch an deine Familie von Anke
Herzlichen Dank, liebe Anke! Alles alles Gute für Johanna, und für dich natürlich auch! Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass das ganz bald was mit eurer Irland- und Schottland-Reise wird.
Liebe Lena,
Dein Blog gehört zu meinen liebsten, auch wenn Du zu meinen Herzensthemen Neuseeland und Japan nicht so viel berichtest ? Ich mag deine Schreibe und wie Du es schaffst, auch für mich total uninteressante Reiseziele spannend rüberzubringen – so dass sie dann doch interessant werden… Insofern investieren deine Kooperationspartner ihr Geld total richtig!
Dass du gleich zwei Reiseführer geschrieben hast – absolute Hochachtung, ich weiß, wie viel Arbeit das ist. Wünsche dir ein erfolgreiches neues Jahr und hoffe, bald mehr von dem ominösen Projekt zu erfahren!
Alles Liebe
Jenny
Jenny, du bist ja lieb! Aber ich kann das Kompliment genau so zurück geben: Bei dir lese ich freiwillig über Japan und Neuseeland, obwohl mich nichts dahin zieht. :)
Ein toller, informativer Blog, ich lese gerne hier!
Danke schön!
[…] Zum Beitrag von family4travel.de […]