Es hat sich so eingebürgert: Blog-Geburtstage sind Termine, an denen ich ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudere. Wegen Corona habe ich das dieses Jahr schon ein paar Mal gemacht (hier, hier und vor allem hier). Ich bin mir gar nicht sicher, ob es so viel zu erzählen gibt. Aber wenn ich erst die Zügel schießen lasse und in den Joyce’schen Stream of Conciousness gerate, gibt’s wieder seitenweise kein Halten mehr. Ich kenn mich doch.
Also diesmal lieber kurz und knackig. Mal sehen, ob ich das hinkriege.
7 Jahre Bloggen – krasse Sache!
Das gehört zu jedem Geburtstag dazu, dass man sich wundert, wie groß die Kinder doch geworden sind. Janis ist Ende letzten Monats 16 geworden, da war das auch absolut fällig. Er ist jetzt echt schon fast kein Kind mehr (so lange, bis er auf einem Spielplatz eine Schaukel findet oder sich mit seinem Bruder in einem Anflug irrer Albernheit quer durchs Haus kabbelt – aber so ist das halt: Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd).
Bloggen in Corona-Zeiten
Auch mein Blog ist groß geworden. Damit meine ich nicht die Reichweite. Die hat dank Corona einen kräftigen Dämpfer erfahren, wie bei den allermeisten Kollegen. Inzwischen hab ich etwa 80 Prozent meiner Klickzahlen zurück. Das liegt vermutlich vor allem daran, dass ich immer schon viel über Deutschland geschrieben habe.
Meine zugkräftigsten Themen waren vorher Schottland und Irland. Die liegen immer noch komplett brach (wie auch der Verkauf unserer Print-Reiseführer zu diesen Ländern, erwartungsgemäß, leider). Dafür läuft nun das Ostsee-Thema bestens – im Blog wie auch der Print-Führer. Yay.
Die große Renovierung
Aber zurück zum Thema „groß geworden“. 714 Beiträge habe ich bisher in sieben Jahren Bloggerei veröffentlicht.
Das heißt, wenn man es so zählt, wären es sogar noch ein paar mehr. Im großen Renovierungsputz habe ich ein paar ganz alte Kamellen gelöscht, die praktisch null Informationswert hatten. Reichlich andere Artikel aus der Anfangszeit, bei denen das ebenso ist, sind immer noch online. Da muss ich nach und nach noch mal bei, Unkraut rupfen oder – besser – überarbeiten und sinnvolle Artikel draus machen. Der Beitrag über Nienhagen bekommt demnächst so ein Make-over. Vor allem bei den Ostsee-Artikeln gibt es da Peinlichkeiten in der Mottenkiste, die dank meiner Deutschlandkarte und dem allgemeinen Boom tatsächlich wieder geklickt werden. Die Arbeit geht mir also so schnell nicht aus.
Die Tücken der Technik
Auch sonst schraube ich hinter den Kulissen immer wieder mal kräftig an der Technik. So gut ich es kann. Ein bisschen Hilfe habe ich jetzt endlich dabei. Sonst weiß ich ja immer gar nicht, was ich tue.
Aber weil ich mit dem Blog praktisch kein Geld verdiene (und eigentlich auch keine der mir immer latent korrupt erscheinenden Möglichkeiten verfolgen will, das zu ändern), mag ich auch kein Geld in technischen Support investieren.
Die Tücken des Steuerrechts
Die Zukunft des Blogs in finanzieller Hinsicht ist eh sowas hin. Ich liege mit dem Finanzamt im Clinch, weil meine diversen Projekte so wenig abwerfen. Mich selbst stört das gar nicht so. Ich schnalle den Gürtel lieber enger, mache keine großen Sprünge und tue dafür nur, was ich mag. Solange ich leicht im Plus bin, läuft das, dachte ich immer.
Das Finanzamt denkt jetzt anders und prüft auf Liebhaberei. Wenn ich meine Fahrtkosten nicht mehr absetzen darf und vor allem jeder freie Eintritt zu Recherchezwecken als geldwerter Vorteil gelten und somit voll als Einnahme versteuert werden soll, kann ich mir das Bloggen nicht mehr leisten. Jedenfalls nicht mehr in der Form.
Dann kann ich wirklich nur noch über die Urlaube und Ausflüge schreiben, die wir ohnehin machen. Und das wird dann so wenig, dass sich kaum regelmäßig ein Reiseblog damit füllen lässt. Zumal Eltern auf der Suche nach Informationen für den Familienurlaub und die umliegende Region schon auch wissen wollen, ob sich die Attraktionen lohnen und ihr Eintrittsgeld wert sind. Das ist ja gerade der Sinn von Familienreiseblogs: Tipps und Erfahrungen. Wenn wir nur noch komplett low budget unterwegs sind und ausschließlich über Stadtbesichtigungen und eintrittsfreie Heimatmuseen schreiben, sinken meine Klickzahlen und damit meine Relevanz. Dabei ist mein Blog auch meine Visitenkarte für bezahlte Aufträge anderer Natur.
Oder ich müsste halt (noch mehr) Geld beilegen, damit ich arbeiten kann. Blöd.
Na ja. Widerspruch läuft.
Das neue family4travel-Design
Auf jeden Fall habe ich es endlich geschafft, meinem Blog ein frisches, zeitgemäßeres Design zu verpassen. Dreiviertel meiner Leser haben dabei mittlerweile das Smartphone in der Hand. Da muss die mobile Ansicht bedienbar sein und nicht nur „irgendwie“ funktionieren.
(Habt ihr da Probleme? Über Rückmeldungen bin ich superdankbar.)
Perfekt ist es immer noch nicht. Die Startseite ist zu textlastig (aber immerhin seit einer Woche existent!). Neue Beiträge tauchen dort gar nicht auf, wenn sie nicht zu einer der gefeatureten Kategorien gehören. Auch da bleibt mir also noch gut was zum Tüfteln.
Das neue family4travel-Foto
Ein bisschen stolz und vor allem erleichtert bin ich, dass wir endlich mal ein neues Familienfoto auf die Reihe gekriegt haben. Wirklich jahrelang habe ich gehofft, die professionelle Fotografin von unserem ersten Foto noch einmal reaktivieren zu können (die nach Hamburg gezogen ist, dort aber wohl ihren Beruf aufgegeben hat). Dann habe ich ewig Ausschau nach einer Alternative gehalten. Aber ich hasse gestellte Fotos generell, und hier in der Gegend läuft sowas per se entsetzlich konservativ.
Letztlich hat meine Schwester dann eben schnell mit dem Handy ein Foto gemacht. So sind das wirklich wir auf dem Bild. Vor allem Franka ist gut getroffen. Man braucht sich echt nur das Foto ansehen um zu realisieren, wie hier der Hase läuft und wer von uns seit einem Jahr das Sagen hat.
Zurück in die Zukunft
Zum Jahresrückblick Ende Dezember gucke ich in die Vergangenheit und ziehe Bilanz. Beim Blog-Geburtstag brauche ich das nicht auch noch tun. Da schaue ich besser in die Zukunft.
Ganz konkret haben wir Reisepläne für die nächsten Wochen. Immerhin sind Sommerferien!
Ja, und Corona ist auch noch. Wir gehören nicht zu denen, die die Gedanken an das Virus in der Ferienzeit einfach mal ausblenden. Dazu kenne ich zu viele, die nach einer Erkrankung im März (!) immer noch nicht wieder richtig auf dem Damm sind. Die Beschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen nehmen wir ernst.
Trotzdem kann man Spaß haben, auch wenn man sich nicht durchgängig in den eigenen vier Wänden verkriecht! Im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten praktizieren wir das schon die ganze Zeit.
Unsere Reisepläne
Nächste Woche also geht es los. Wir bleiben in Deutschland, empfinden das aber nicht als große Bürde. (Die dicke Kröte, die wir schlucken mussten, war ja die Absage unserer drei Monate Elternzeit in Frankreich. Danach macht alles andere den Kohl nicht mehr fett.)
1. Bayerische Rhön
Unsere erste Urlaubswoche verbringen wir in der Bayerischen Rhön. Das ist eine Gegend, die ich so gar nicht auf dem Schirm hatte. Ich dachte immer, die Rhön liege in Hessen. Aber das südlichste Bundesland ragt doch ganz schön weit in den Norden und hat auch noch ein Stück davon abgekriegt.
Wir haben eine kleine Ferienwohnung in einem winzigen Dorf nördlich von Bad Kissingen gemietet. In dieser Woche werden wir wohl viel wandern und die Natur genießen. Sehr viel mehr scheint es dort auch nicht zu geben – aber das finde ich schon noch raus.
Gelandet sind wir dort übrigens, indem ich bei AirBnB* über die Kartensuche gegangen bin und in die Gegenden geklickt habe, die auf unserer family4travel-Karte noch gar keine Einträge haben. Nachdem ich unsere Daten und Anforderungen in den Suchfilter gesetzt habe, blieb nicht mehr so ganz viel übrig. Aber da in Burkardsroth können wir es uns sicherlich ein bisschen nett machen und abseits heimischer Wäscheberge und Langzeitprojekte einfach mal ein bisschen ausspannen.
2. Sauerland
Die Woche drauf geht es für uns gleich im Anschluss ins Sauerland. Da war ich zuletzt als Zweijährige und natürlich erinnere ich mich null. Auf die Gegend bin ich richtig gespannt. Auch hier haben wir wieder über AirBnB eine Ferienwohnung gebucht. Wir wohnen direkt in Winterberg.
Ausgewiesene Wintersportorte im Sommer sind ja immer sowas hin. Aber in Schöneck im Vogtland hat es uns damals auch gefallen. Und dass uns viele warnen, der Ort sei „komplett in holländischer Hand“, sehen wir positiv. Wenn das stimmt, kriegen wir immerhin doch noch ein bisschen Auslandsflair… Außerdem wollen wir gar nicht so viel Zeit vor Ort verbringen, sondern die Sauerland-Region erkunden.
Frankas ersten Geburtstag feiern wir dann mit unserer Heimfahrt. Und tags drauf noch mal richtig, zu Hause (zumindest wenn wir das Gefühl haben, auch im Urlaub alle potenziellen Corona-Gefahren hinlänglich gut vermieden zu haben und unsere Anwesenheit ein paar Geburtstagsgästen zumuten zu können).
3. Ostsee
Für ein paar Tage fahren wir dann noch mal an die Ostsee (falls sich nicht doch noch eine kurzfristige Blogger-Kooperation ergibt, für die ich Montag einen Anruf kriege – es bleibt spannend). Da wir in Bad Doberan bei Oma und Opa immer eine Unterkunft zur Verfügung haben, können wir das ganz spontan handhaben.
In einer schulfreien Woche im Juni haben wir ja schon einmal geübt, wie sich Ostseeurlaub in Corona-Zeiten anfühlt. Deshalb bin ich so zuversichtlich, dass es auch andernorts klappt. Denn wenn man will, dann kann man schon Abstand halten, unserer Erfahrung nach.
Ihr könnt wie immer „live“ dabei sein. Auf Instagram nehme ich euch mit und berichte in der Instastory täglich, was wir so treiben (aber erst, wenn wir unterwegs sind – wenn ich nichts zu erzählen habe, halte ich auch einfach mal die Klappe).
Die Zukunft des Bloggens
beginnt jetzt.
Was in den nächsten Monaten und Jahren generell mit family4travel passiert, ist so unsicher wie derzeit vieles. Aufhören zu schreiben werde ich mit Sicherheit nicht, solange ich noch atme.
Ob Reiseblogs als solche eine Zukunft haben und ob und wie Corona und viel mehr noch deutsches Steuerrecht das beeinflussen, ist ein Fass, das ich jetzt nicht mehr aufmache.
Das große Stück Kirschkuchen vom Titelbild habe ich nebenher beim Tippen längst aufgegessen (die Credits dafür gehen an meine Mama). Und ich hatte mir ja vorgenommen, dieses Jahr mal nicht so ganz furchtbar exzessiv rumzuplaudern.
Ich freue mich über Handzeichen, wer überhaupt bis hierhin durchgehalten hat. Habe ich noch echte Stammleser, oder befruchten wir Blogger unsere Blüten nur noch gegenseitig? So Artikel wie dieser, den garantiert niiiemand später bei Google sucht, sind immer ganz gute Indikatoren dafür. Wobei ich jetzt halt erst einmal daran arbeiten muss, dass er irgendwo auf der Startseite auftaucht, damit auch die Stöberer überhaupt eine Chance haben.
Insofern – ich krempele jetzt wieder die Ärmel hoch. Ihr könnt hier gerne noch ein bisschen feiern. Wer kommentiert, darf sich auch ein Stück Kuchen abholen! :)
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Liebe Lena, Happy Birthday für deinen Blog, den ich schon länger und immer gerne lese. Mach so weiter :-)
Vielen lieben Dank!!
Hallo Lena, ein bisschen spät aber immerhin! Ich mag es immer sehr, wenn du aus dem Nähkästchen plauderst. Die Sache mit dem Finanzamt finde ich mehr als ungerecht und hoffe, dass ihr da einen Weg findet. Eure Pläne hören sich toll an. Wir wünschen euch eine wunderschöne, entspannte Zeit.
Danke, liebe Elvira! Euch wünsche ich weiterhin eine fantastische Reise!!
Ich lese deine Seite seit drei Jahren regelmäßig und hole mir Inspirationen für den etwas anderen Urlaub mit Kindern. Wir planen nun nächstes Jahr eine drei- bis viermonatige Reise nach Spanien und Portugal. Die Schulbefreiung steht und dank Kind Nr. 2 können wir vor seiner Einschulung noch mal unbezahlt Elternzeit nehmen (geht bis zum 8. Geburtstag). Der Arbeitgeber spielt auch mit. Ob dann aufgrund von Corona alles so klappt, steht hingegen leider noch in den Sternen. Und das Canceln der Elternzeit klappte im Bekanntenkreis vor zwei Monaten auch nicht. Ich hoffe, dass wir dann nicht einfach drei Monate unbezahlt und vom Ersparten zehrend zu Hause sitzen müssen. Die Anträge hatten wir nämlich schon vor einem dreiviertel Jahr gestellt.
Oh, wie aufregend! Ich drücke euch ganz fest die Daumen!
Elternzeit canceln war bei uns übrigens überhaupt kein Problem. Sogar obwohl zu dem Zeitpunkt Kurzarbeit drohte. Kommt wahrscheinlich auf die Branche an. Ich wünsche euch aber, dass einfach alles klappt! :)
Auch von mir Herzlichen Glückwunsch zum Blog- Geburtstag. Ich bin gespannt was du aus Winterberh schreibst. Das war für mich mal der Auftakt einer wunderschönen Ruhrradtour und daher ist mir die Gegend sehr positiv in Erinnerung geblieben.
Viele Grüße
Danke schön! Ich bin auch total gespannt. Endlich mal wieder eine Gegend, in der ich mich so gar nicht auskenne…
Glückwunsch! Ich lese hier wahrscheinlich seit Anfang sehr gern. Wir vermissen euch. Letzte Woche haben wir es festgestellt, dass man auch in diesem Jahr Urlaub machen kann, obwohl die ganze Corona-Hysterie in Deutschland wesentlich schlimmer ist als bei uns. Wir waren bei Augsburg und kurz in Sachsen, leider hatte ich Deinen Zeitz-Beitrag erst nach dem Stadtbesuch gelesen.
Ich hoffe sehr, dass Du weiterhin bloggen kannst und willst. Auch wenn es mehr um Persönliches geht, viel zu sachliche Blogs sind nämlich total langweilig.
Danke schön! Ja, ich habe gesehen, dass ihr in Deutschland wart. Ich hoffe, dass es irgendwann auch mal mit einem Wiedersehen klappt!
Herzlichen Glückwunsch zum Blog-Geburtstag! Von einer Blog- und Print-Stammleserin :-)
Danke schön! Print freut mich besonders! ;)
Herzlichen Glückwunsch zum Blog-Geburtstag! 7 Jahre sind echt eine Hausnummer, alle Achtung! Bei uns sind es gerade mal 2… Danke für die Einblicke in Euer Familienleben. Ich bin auch treue Stammleserin und vielleicht treffen wir uns nächstes Jahr ja auch wieder auf der ITB.
Liebe Grüße und weiter viele tolle Reisemomente,
Sanne
Liebe Sanne, vielen Dank! Ja, ich würde mich freuen, wenn wir uns nächstes Jahr in Berlin sehen!
Herzlichen Glückwunsch!Ich bin auch seit einigen Jahren eine Stammleserin, komme aber jetzt erst dazu einen Kommentar zu hinterlassen, da wir im Urlaub waren.Ich lese so gerne bei Dir, weil mein Sohn 13 Jahre alt ist, also im Alter deiner Jungs. Hatte etwas Angst, dass sich eure Reisen und Erlebnisse durch Franks ändern, aber ich bin immer noch begeistert.? Am meisten lese ich natürlich am Handy und bei Instagram. Mach weiter so. VG
Oh, dein Kommentar ist mir völlig durchgeflutscht, den lese ich gerade zum ersten Mal (obwohl ich ihn freigegeben haben muss, wohl in geistiger Umnachtung). Jedenfalls, vielen Dank und schön von dir und deiner anhaltenden Begeisterung zu hören! Das motiviert mich sehr.
Herzlichen Glückwunsch, und ja, ich habe gerne bis zum Schluss gelesen. ;) Das Foto ist super gelungen, die Kleene ist ja zuckersüß (und danke, dass ich hier mal wieder Kindergesichter sehen darf, ich geb zu, diese verspielten Fotos ständig machen mich manchmal kirre).
Das mit dem Fa ist natürlich echt übel und ich drücke die Daumen. Ich gebe aber zu, dass ich da auch nicht FA sein möchte und hätte selbst keine gute Universallösung für Blogger. Manche setzen halt echt alle Urlaubsreisen ab, das geht halt auch nicht, finde ich. Ich bin gespannt, wie sie das bei mir handhaben werden. Ich setze wenig ab, außer bei meinen Buchrecherchen. Ist eine stete Gratwanderung.
Euch wünsche ich einen tollen Urlaub und Frankreich-Ersatz. Unser leider total verregneten Hausboot-Urlaub ist schon wieder vorbei, ab morgen wieder Homeoffice. LG /inka
Ps: Am Handy gelesen, funktioniert alles und besser als früher!
Vielen Dank auf ganzer Linie! ;)
Ich finde es auch schwer zu definieren, wann man als Blogger arbeitet und wann man private Vorteile der Arbeit genießt. Man kann schon argumentieren: Bezahlt ist der Job so mies, dass es persönliche Vorteile des Bloggers sein müssen, warum er/sie das macht, sonst würde er/sie es nicht machen. Aber bei mir ist es in vielen Fällen… hm, vielleicht eher so eine Art Helfersyndrom? Wenn ich eine Koop mache (nur die setze ich ab), habe ich immer zuvorderst den Benefit der Leser im Blick, dann den des Partners, dann meiner Kinder und ganz zuletzt meiner selbst. Da hat man eine gestellte Unterkunft, was ja schön ist – arbeitet dafür aber halt auch, fährt einen viel größeren Radius ab, als man es privat im Urlaub tun würde, um die besten oder vom Partner gewünschten Sehenswürdigkeiten aufs Bild zu kriegen und drüber berichten zu können. Ich versuche es zu vermeiden, schließlich zählen im Blog vor allem die persönlichen Empfindungen und Erfahrungen, die man ja auch erst einmal machen muss. Aber oft lässt es sich nicht verhindern, dass wir durch die Attraktionen hetzen und z.B. abends für ein Stündchen schnell noch in die Therme hüpfen, weil wir die Freikarten nun einmal bekommen haben und die Tourismusförderung die Therme gern mit abgedeckt hätte. Und dann soll das alles keine Arbeit sein und/oder ich muss jeden Eintritt als geldwerten Vorteil voll versteuern. Das passt einfach nicht. Dann müsste ich so arbeiten, wie das Finanzamt mir unterstellt. Und dann kriege ich natürlich keine Kooperationen mehr. Und auch nur noch halb so viel Content.
Übrigens stellt mein Finanzamt nicht nur meine Arbeit als Blogger, sondern vor allem auch die für die Reiseführer in Frage. Gerade die Recherchereisen, auf denen wir echt knallhart gearbeitet haben. Weil Kinder dabei waren, was die Reise automatisch zu privatem Urlaub mache. Mein Blutdruck steigt schon wieder, wenn ich nur daran denke. Na ja, der Widerspruch läuft noch. Vielleicht finden wir ja doch noch eine friedliche Lösung. Grüße ins Homeoffice!
Herzlichen Glückwunsch zum Blog-Geburtstag!
Zum Thema Stammleserin: Ich würde mich als Stammleserin seit über zwei Jahren bezeichnen. Eure Schottlandbeiträge haben mich hier her geführt, da ich dieses Land liebe und gerne Tipps für Ausflüge in diesem schönen Land suche. Dabei habe ich noch keine Kinder, bin selbst noch unter 30 ;). Ich mag diese persönlichen Artikel besonders gerne, da man so noch ein besseres Gefühl für die Ideen und Texte zum Reisen auf dem Blog hat. Ich hoffe sehr, die Probleme mit dem FA lassen sich klären, da ich euren Reisen und Ausflügen sehr gerne weiter hier auf dem Blog und bei Instagram folgen würde.
Danke schön. Und wie toll, von dir zu erfahren. :) Ich finde das immer unheimlich schön und unheimlich spannend, wenn sich zu solchen Gelegenheiten ein paar Leser „outen“. Ich schreibe ja immer mehr oder weniger in den leeren Raum hinein, in der vagen Hoffnung, dass es irgendjemanden dann auch interessiert. Die Klickzahlen geben mir eine Orientierung (auch wenn ich mich nicht immer daran halte und oft auch über Themen und Ziele schreibe, die nicht massenhaft Leser generieren, einfach weil sie mir am Herzen liegen). Aber echtes Feedback ist so viel wertvoller! Auch und gerade, wenn es aus einer Richtung kommt, die (noch?) nicht 100%ig der Zielgruppe entspricht. ;)