Wie wäre es mal mit einem Kurztrip nach Bremen? Die Hansestadt hat gerade für Familien einiges zu bieten! Im Laufe der Jahre haben wir etliche Tipps für einen Ausflug nach Bremen mit Kindern gesammelt.
Diesen Artikel habe ich entsprechend unserer persönlichen Erfahrungen erstmals 2014 veröffentlicht. Zuletzt aktualisiert, erweitert und gründlich überarbeitet habe ich ihn im September 2024.
Kurzurlaub in Bremen mit Kindern – was kann man machen?
Das war die zentrale Frage, der wir bei unserem Kurztrip nachgehen. Gerade einmal 28 Stunden haben wir für unser Abenteuer in der Hansestadt. Unterwegs sind wir zu zweit: Janis (10 Jahre alt) und ich, noch recht frischgebackene Reisebloggerin. Anlass der Fahrt ist das norddeutsche Reisebloggertreffen in Bremen. Teils gemeinsam mit fünf anderen Reiseblogger*innen, teils auf eigene Faust erkunden wir Bremen mit Kind.
Weil das Programm unseres ersten Ausflugs nach Bremen mit Kind so gut funktioniert hat, behalte ich ihn auch in der überarbeiteten Version dieses Erfahrungsberichts bei. Wir sind inzwischen mehrmals mit Besuch von Freunden oder Familie aus dem In- und Ausland in Bremen gewesen und haben unseren Tag in der Stadt auch auf eigene Faust genau so gestaltet. Bewährtes Konzept, würde ich sagen. :)
Oh, und ich sehe gerade: Den wirklich allerersten Ausflug nach Bremen mit Kindern habe ich in meinem Reiseblog auch schon dokumentiert. Der ist wirklich SEHR authentisch geschrieben. Wer also erfahren will, dass auch bei Reisebloggers nicht immer alles total glatt läuft, kann hier nachlesen: Kurztripp mit Kulturmüden und Fußballfreaks.
Sightseeing in Bremen mit Kindern
Nach der Begrüßung und dem ersten Kennenlernen der anderen Reiseblogger*innen machen wir uns auf zum Stadtspaziergang durch Bremen. Maike Lucas von der Bremer Touristik-Zentrale führt uns zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Hansestadt. Das Gute beim Sightseeing mit Kindern ist in Bremen, dass hier die meisten Must-Sees sehr nah beieinander liegen.
Das Rathaus, der Roland und die Bremer Stadtmusikanten sind die großen Stars der Innenstadt. Absolut sehenswert ist aber auch die Böttcherstraße, die mit ihrer ausgefallenen Architektur auch Kindern viel zu gucken bietet. Über die Schlachte entlang der Weser gelangen wir ins Schnoor-Viertel, ein lebhaftes Gewusel von engen Gassen zwischen Fachwerkhäusern mit teils exotischen Läden und urigen Cafés.
Die Innenstadt Bremens ist etwa zehn bis fünfzehn Minuten Fußmarsch vom Bahnhof entfernt. Mit Bus oder Straßenbahn geht es noch schneller (Haltestelle Domsheide). Böttcherstraße und Schnoor sind auch dicht bei und gut ausgeschildert.
Bremer Rathaus
Backsteingotik und Weserrenaissance sind keine Vokabeln, die Familien oder gar Kindern unbedingt geläufig sein müssen. Dass sich ein kostenloser Blick auf das Rathaus von Bremen lohnt, erschließt sich auch ohne jedes Hintergrundwissen. Ausgesprochen prächtig präsentiert sich die Fassade. Hier wollte jemand mit viel Geld mächtig angeben. Dieses Vorhaben ist gelungen. Bis heute gilt der Bau als bedeutendstes Beispiel der beiden oben genannten Stilrichtungen.
Wer Interesse an Architektur und Geschichte besitzt (und Kinder, die so etwas mitmachen), sollte sich ruhig einmal eine Führung durch das Bremer Rathaus gönnen. So bekommt ihr die Obere und die Untere Rathaushalle zu sehen. Die Obere Rathaushalle ist an Protz und Prunk kaum zu überbieten, mit aufwändig gestalteter Kassettendecke und Güldenkammer. Noch beeindruckender finde ich persönlich die Untere Rathaushalle. Die ist profane Gotik in Reinform und allein schon durch ihre Ausmaße erstaunlich.
Führungen kosten 2024 pro Person 9 Euro. Kinder bis 12 Jahre sind frei. Aktuelle Infos gibt es auf der Website von Bremen Tourismus.
Der Bremer Roland
Der Roland steht verbriefterweise seit 1404 vorm Bremer Rathaus. Damit ist er der Älteste aus einer großen Familie. Mit 10,21 Metern Höhe handelt es sich außerdem um das größte freistehende Denkmal des Mittelalters in Deutschland. Dargestellt sein soll der Neffe des Kaisers Karl der Große. Er hat, zumindest der Legende nach, damals Bremen das Marktrecht verliehen und sich damit diese Ehrung eingehandelt. Bekannt geworden ist er mit dem Rolandslied, einem tragischen Heldenepos aus dem Mittelalter. Die Roland-Statuen, die danach überall im deutschsprachigen Raum und bis nach Kroatien und Lettland aus dem Boden schossen, stehen allerdings mehr als allgemeines Symbol für die Stadtrechte und eigene Gerichtsbarkeit.
Die Bremer Stadtmusikanten
Das Märchen von den vier gemobbten Tieren, die eine musikalische Karriere in Bremen anstrebten, ist in der Stadt allgegenwärtig. Obwohl sie in der Geschichte niemals dort ankamen, stapeln sich Esel, Hund, Katze und Hahn in allen Schaufenstern Bremens. (Vielleicht findet ihr nachher in der Böttcherstraße versteckt in einem Durchgang die Gedenktafel für das mittelalterliche Eselskelett, das „beweist“, dass die Stadtmusikanten es eben doch bis Bremen geschafft haben.) Ihre bekannteste Inkarnation steht direkt neben dem Rathaus in Form eines Denkmals aus Bronze. Der Künstler Gerhard Mucks schuf es 1953. All den danach fragenden Tourist*innen sollte endlich ein Anlaufpunkt geboten werden.
Es heißt, wer beide Vorderbeine des Esels berührt, habe einen Wunsch frei. (Das ist freilich eine reine Behauptung der Neuzeit. Ebenso freilich berühren und wünschen lange Schlangen von Hoffnungsvollen. Kann ja nicht schaden. Und sorgt für permanent polierte Fesseln des Langohrs.
Wenn ihr keine Lust habt, für ein Foto (und den Wunsch) am Denkmal lange anzustehen, kommt besser vor zehn Uhr. Oder bei Regen.
Böttcherstraße
Am anderen Ende des Marktplatzes schimmert es großflächig golden über einem kleinen Durchlass einer Backsteinmauer. Hier geht es in die Böttcherstraße. Das Gesamtkunstwerk verkörpert die hier nicht ganz so Goldenen 20er des vorigen Jahrhunderts. Der Expressionismus kommt als Architekturform eher selten vor und hat noch seltener bis heute überlebt. Dass die Böttcherstraße im Dritten Reich nicht eingestampft wurde, verdankt sie einem noch immer kontrovers diskutierten Kniff, der sie als abschreckendes Paradebeispiel „entarteter Kunst“ erhielt.
Bonbonfertigung in der Böttcherstraße
Bei unserer Stadtführung haben wir da etwas gesehen, das wir uns noch mal genauer angucken möchten: die Bremer Bonbon-Manufaktur. Nur ein paar Schritte sind es zurück in die Böttcherstraße bis in den kleinen Innenhof. Die Stadtmusikanten balancieren auf einem Kupferrohr über dem Brunnen vor der Haustür. Hinter den Scheiben hängen fruchtige Aromen schwer in der Luft. Janis, den ehrliches Handwerk immer begeistert, erst recht das von der süßen Sorte, harrt eine gute halbe Stunde vor der Glasscheibe aus und beobachtet den Fertigungsprozess. Immer wieder wird die klebrige Masse gefaltet und später über einen Eisenhaken an der Wand gekämmt. So entstehen schließlich Lutscher in allen Größen und mit Hilfe einer Schneidemaschine die eigentlichen Bonbons.
Die Bremer Bonbon-Manufaktur hat die Adresse Böttcherstraße 8. Die Schauwerkstatt ist direkt mit in den Laden integriert und kostet keinen Eintritt.
Glockenspiel in der Böttcherstraße
Die einzelnen Häuser tragen sprechende Namen wie Robinson-Crusoe-Haus, Haus Atlantis, Haus der Sieben Faulen. Das Haus Glockenspiel bringt den 108 Meter langen Straßenzug regelmäßig zum Klingen (um 12, 15 und 18 Uhr „großes Konzert“, zu jeder vollen Stunde eine Kostprobe). Wir sind zur Vorstellung am frühen Abend zur Stelle. Gemeinsam mit vielen anderen sehen wir nach oben, wo sich ein Teil der Turmfassade zur Seite schiebt. Holzgeschnitzte Bilder verschiedener Entdecker werden sichtbar. Dazu erklingen besagte Glocken, die zwischen den Giebeln des Gebäudes aufgefädelt sind.
Schnoor-Viertel
So gründlich wie die Böttcherstraße erkunden wir tags drauf das Schnoor-Viertel. Hier bummelt auch ein 10-Jähriger gerne. Denn zum einen wecken die engen Durchgänge und verwinkelten Gassen den Abenteuergeist. Zum anderen ist die Auswahl der Geschäfte ebenfalls reichlich abenteuerlich. Wir verbringen viel Zeit im „Stein-Zeit“-Laden beim Betrachten von Edelsteinen und Fossilien. Schließlich landen wir im „Weihnachtsträume“-Laden, der rund ums Jahr wunderschönen (und stilvollen!) Weihnachtsbaumschmuck feilbietet. Wir finden das Brigittenkloster, das im Jahr 2002 neu gebaut wurde, Fachgeschäfte für Kerzen, für Noten und für Bremer Stadtmusikanten in allen Variationen.
Windmühle am Wall
Nach dem Gewusel der Altstadt zieht es uns ins Grüne. Wir schlendern durch die Wallanlagen am Stadtgraben und legen ein kleines Picknick ein. Markantester Punkt des Parks ist die Windmühle, in der sich heute das Restaurant „Becks Mühle am Wall“ befindet. Die Herdentorswallmühle musste mehrmals den Platz wechseln und brannte wiederholt vollständig ab. Das derzeitige Mühlengebäude stammt aus dem Jahr 1833.
Neu: City-Spielplatz mit Stadtmusikanten-Karussell
Eine Sehenswürdigkeit in Bremen speziell für Kinder ist das Karussell der Bremer Stadtmusikanten. Kurioserweise ist es bei Google nicht verzeichnet, bzw. müsst ihr richtig nah ranzoomen. Ihr findet das kostenlose Karussell und den dazugehörigen Spielplatz mit Tunnelrutschen und Seilschaukel in der Papestraße. Vom Roland aus sind das keine zehn Minuten Fußweg. Entweder lauft ihr vom Marktplatz aus die Obernstraße lang und vor H&M rechts. Oder ihr geht durch die Lloyd-Passage, die parallel dazu zieht und überdacht ist. (Dort verläuft auch der Bremer Walk of Fame, wo diverse Schauspieler*innen, Sportler*innen und sonstige Berühmtheiten ihre Handabdrücke verewigt haben.)
Ausflugsziele mit Kindern in Bremen
Nachdem das obligatorische Sightseeing abgehakt ist und alle Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt angemessen gewürdigt sind, wird es Zeit für die wirklich kinderfreundlichen Attraktionen der Stadt. Hier kommen unsere Favoriten der Ausflugsziele für Familien in Bremen.
Zeitreise im Bremer Geschichtenhaus
Das Bremer Geschichtenhaus ist bis heute mein liebstes Ausflugsziel mit Kindern in Bremen. Inzwischen sind wir drei Mal hier gewesen. Es ist immer wieder großartig!
Im Bremer Geschichtenhaus wird die Vergangenheit lebendig. Kaum haben wir das historische Gebäude im Schnoor betreten, befinden wir uns auch schon mitten im 30-Jährigen Krieg. Die Frau des Böttchers erzählt uns, was diplomatische Verhandlungen und ein Fass voller Gold mit ihrer nachlässigen Arbeit beim Ausnehmen der Fische zu tun haben. Sie schickt uns weiter, und schon sitzen wir mit Konrad in der guten Stube seines Herrn. Der soll während des Dombrands die Plünderer fernhalten. Der Dom gehört seit dem Westfälischen Frieden den Schweden, erzählt er. Deshalb gibt man sich beim Löschen keine besondere Mühe. Aber dass die ganze Stadt in Flammen aufgeht, das wolle man dann doch verhindern.
Wir dürfen nicht bleiben, ziehen weiter vor Hinnerks Hütte mit dem Pestkreuz an der Tür. Dann besteigen wir ein Kaufmannsschiff. Und schon sitzen wir bei Hans in der Kaffeestube. Der schenkt den neuartigen Trunk aus und zeigt uns, was für merkwürdige braune Soße in elitären Kreisen neuerdings noch mehr Zulauf genießt. Als nächstes besuchen wir eine wohlhabende Dame. Während die aus ihrem Leben plaudert, geht uns ganz langsam auf, dass wir bei der berühmten Giftmörderin Gesche Gottfried auf dem Sofa sitzen. Wir helfen Fritz beim Suchen seiner Schreibmaschinen-Einzelteile und machen schließlich die Bekanntschaft des Bremer Originals Heini Holtenbeen.
Obwohl uns die nächste Gruppe schon eingeholt hat, nimmt der sich die Zeit, seine Geschäftsidee mit dem Pferdeäppeltabak noch zu Ende auszuführen. Dann eben unten im Café. Zum Glück sind mehrere Heinis im Einsatz. Starre Abläufe sind nicht nötig. Das Eingehen auf Gästefragen gehört mit zum Konzept.
Während ich ganz begeistert bin von der Art der Geschichtsvermittlung, sieht Janis die Sache kritischer. „Es ist ja kein richtiges Museum“, stellt er klar. „Man kann sich die Sachen hier nicht richtig angucken, und ich glaube, sie sind gar nicht wirklich alt. Ich finde doof, dass man nicht so lange bleiben darf, wie man will, sondern nur solange die Leute reden, und man dann immer weitergeschickt wird. Das Merkwürdige ist, dass man trotzdem so viel über die Geschichte erfährt. Und wenn die Leute das selber erzählen, kann man sich das, glaube ich, auch ganz gut merken.“ Ja, Janis, genau so ist das gedacht. :)
Wer sich für das mehrfach ausgezeichnete und übrigens sehr gemeinnützige Konzept interessiert, sollte sich unbedingt die Homepage des Projekts ansehen.
Das Bremer Geschichtenhaus hat die Adresse Wüstenstätte 10 (im Schnoor). Preise 2024: Erwachsene zahlen 8,20 Euro, Kinder von sieben bis 17 Jahren 3,50 Euro (darunter frei). Das Familienticket (max. 2+5) kostet 16,90 Euro. Öffnungszeiten: täglich außer freitags 11 bis 18 Uhr, montags erst ab 12.
Raumfahrt-Führung bei Airbus
Zeitsprung ins Jahr 2023. Janis ist inzwischen riesengroß und nicht mehr so recht an Familienurlaub interessiert. Aber Janis‘ jüngerer Bruder Silas kommt wenigstens ab und zu noch mit. Und mit ihrer kleinen Schwester Franka haben wir ein neues Kind, mit dem wir Bremen (wieder)entdecken können.
Sehr cool für alle Technikbegeisterten ist eine Führung durch das Airbus-Werk in Bremen. Hier werden wichtige Komponenten für die europäische Raumfahrt hergestellt: Teile für die Internationale Raumstation ISS. Auf der Führung erfahren die Teilnehmenden, wie genau das funktioniert und welchen Anteil Bremen an der Versorgung der Weltraumforschenden im All mit Wasser und Nahrung hat. Höhepunkt ist ein begehbares Weltraumlabor in Originalgröße.
Dieser Ausflugstipp für Bremen eignet sich allerdings nur mit größeren Kindern, denn das Mindestalter beträgt zehn Jahre. Aktuell gibt es jeweils samstags zwei Touren um 14 und 16 Uhr.
Da es sich um die Besichtigung eines aktiven Fertigungsstandorts und um sensibles Wissen handelt, ist die ganze Prozedur etwas aufwändig. Eine namentliche Anmeldung im Vorfeld ist nötig. (Das läuft unkompliziert online über die Website der Bremer Tourismuszentrale). An einem zentralen Treffpunkt in Bremen (Busbahnhof Domsheide) steigen alle Angemeldeten in einen Bus, nachdem sie sich mit Personalausweis identifiziert haben. Auf dem Airbus-Gelände ist Fotografieren streng verboten (Industriespionage und so).
Bei unserem Ausflug nach Bremen mit Teenager und Kleinkind haben wir uns hier aufgeteilt. Papa Martin und der 16-jährige Silas nehmen den Bus Richtung Weltraum, während Franka und ich die tropischen Gefilde der botanika ansteuern. Um euch trotzdem einen Erfahrungsbericht aus erster Hand liefern zu können, interviewe ich Silas nach der Erlebnisführung Raumfahrt in Bremen.
Erlebnisführung Raumfahrt aus Teenagersicht
„Wer die Führung antritt mit der Erwartung, kilometerlanges Fließband-Spaghetti und Hightech-Fertigungsroboter zu sehen, wird leider enttäuscht. Allerdings muss man seine unrealistischen Erwartungen nur wenig runterschrauben, um auf seine Kosten zu kommen. Die Informationen, die man in der Führung erhält, werden interessant vermittelt. Besonders spannend fand ich den Einblick in die Fertigungshalle, in der man wie gesagt keine Fließbänder, aber schon fertige Raumschiffteile bestaunen kann, die früher oder später wirklich ins All geschossen werden.
Auch wenn man am Samstag den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen leider nicht über die Schulter gucken kann, ist es ein einmaliges und superinteressantes Erlebnis! Man muss kein Maschinenbauingenieur sein oder Astronaut werden wollen, um die Führung wertschätzen zu können. Ein gewisses Interesse an Raumfahrt und Technik sollte allerdings bestehen. Dann findet man die Führung wahrscheinlich sehr cool.“
botanika: Ausflug nach Asien am Nachmittag
Die botanika ist eine blühende Erlebniswelt. Sie liegt ein ganzes Stück vom Stadtzentrum entfernt im Bremer Osten. Zwar ist sie mit dem Bus zu erreichen, aber ein bisschen umständlich ist das schon. Deshalb – und weil Bremen eben an so vielen anderen Stellen auch so viel Tolles für Kinder zu bieten hat – dauert es bis ins Jahr 2023, dass wir einen Ausflug hier her schaffen. Der ist dann aber so wunderbar, dass wir uns fragen, warum wir nicht viel früher da waren. Update: Über ein Jahr später erinnert sich Franka immer noch gerne an unseren Ausflug zur botanika. Jeden Botanischen Garten (zuletzt den doch auch sehr schönen in Jena) misst sie an ihren Erlebnissen in Bremen und sie fragt regelmäßig, wann wir mal wieder hin können. Wenn es für uns nur nicht so weit wäre…
Was ist die botanika in Bremen?
Entstanden ist die Erlebniswelt aus der weltweit größten (zumindest artenreichsten) Sammlung an Rhododendren im Rhododendron-Park Bremen. Um das stille Juwel zu vermarkten, sollte noch ein bisschen Edutainment dazu. So lockt da nun ein wetterfestes Ausflugsziel für die ganze Familie. Es ist so ein Zwischending aus Botanischem Garten, Zoo, Mitmach-Museum und einzigartiger Teleportation mitten in die Tropen. „Mit ihren eindrucksvollen Pflanzen- und Tierwelten, ihrem interaktiven Entdeckerzentrum und mit Unterstützung moderner Medientechnik bietet die botanika barrierearme Zugänge zur Natur“, heißt es in der Selbstbeschreibung auf der botanika-Homepage.
botanika mit Kleinkind
Das Außengelände des Rhododendron-Parks mitsamt „herkömmlichem“ Botanischen Garten und zwei schönen Spielplätzen ist frei zugänglich. Wir bemühen uns also, das in unserem eingeschränkten Mutter-Tochter-Zeitfenster links liegen zu lassen. Spoiler: Das ist gar nicht so einfach, denn der Park ist richtig schön!
Der eintrittspflichtige Bereich der Tropenwelt ist so groß und umfangreich, dass zwei Stunden wenig Zeit für einen Besuch sind. Auch und gerade mit kleinen Kindern gibt es so viel zu entdecken. Beim nächsten Mal würde ich deshalb luftiger planen. Den Buggy oder einen Kinderwagen mitzunehmen, ist möglich. Da einige Abenteuerpfade schmal sind und Stufen haben, ist es manchmal etwas umständlich, ihn abzustellen und wieder zu holen.
Familienfreundlicher Rundgang durch die botanika
Ganz objektiv gesehen laufen wir durch mehrere Gewächshäuser, in denen verschiedene Klimazonen und Weltgegenden nachgestellt sind. Gefühlt begeben wir uns dagegen auf eine echte Weltreise. Hier plätschert ein Wasserfall, dort flattern Papageien direkt vor uns quer über den Weg. Jedes Gewächshaus offenbart uns eine neue Lebenswelt, samt Pflanzen, Tieren und jeder Menge Hintergrundinformationen auf Schautafeln. Vieles können wir an Mitmach-Stationen selbst ausprobieren.
Franka liebt die Stationen, an denen wir unseren „Reisepass“ abstempeln können. Das Begleitheft haben wir zusammen mit den Eintrittskarten bekommen. Update: Es steht bis heute bei uns im Bilderbuchregal und wird immer wieder hervorgezogen, um in Erinnerungen zu schwelgen. Allerdings schwant mir beim Blick auf die Website, dass der Rundgang durch die botanika inzwischen interaktiver übers Handy läuft. Sechs Menschen erzählen aus unterschiedlichen Zeiten und Weltgegenden aus ihrem Leben und von ihrer Arbeit. Wir müssen echt noch mal wiederkommen und testen, was dieser Ansatz für uns taugt.
Unsere Highlights auf der botanika
Eine geschlagene halbe Stunde verbringen wir in der Freiflughalle der Schmetterlinge. Die bunten Falter flattern um uns herum. Einer setzt sich auf mein rotes Kleid und möchte gar nicht wieder gehen. Franka kann sich nicht satt sehen an der fragilen Schönheit der Tiere. Sie schlüpfen hier vor Ort aus Puppen. Wir können ihnen direkt dabei zusehen.
Ebenfalls tief beeindruckt ist die knapp Vierjährige von den Affen. Die Gibbons leben in einem Gehege, das hauptsächlich von außen einsehbar ist. (Hier ist wohl der neuralgische Punkt bei Regen. Ansonsten ist die botanika ein ideales Schlechtwetterziel in Bremen.)
Ans Ende unseres Rundgangs durch die Gewächshäuser schließt sich das Entdeckerzentrum an. Leider haben wir für das interaktive Museum kaum noch Zeit. (Der männliche Teil der Familie ist schon fertig mit dem Weltraum und wandelt zwar hinlänglich vergnügt durch den Rhododendron-Park, würde aber so langsam gerne mit uns was Essen gehen.) Die ganze Wissensvermittlung, die in dem dunkelbunten Ausstellungshaus stattfinden könnte, lassen wir deshalb weitgehend aus. Nur ganz kurz werfen wir einen Blick auf lebendige blaue Frösche, krabbeln durch überlebensgroße Blüten und nehmen uns fest vor, noch mal mit mehr Zeit in die botanika zu kommen, wenn wir das nächste Mal mit Kindern in Bremen sind.
Rhododendron-Park Bremen: Highlights mit Kindern
Wieder zu viert drehen wir dann noch einmal eine große Runde durch den Park. Auch das lohnt sich unbedingt. Die Rhododendronblüte findet im April statt. Dann blühen die über 300 Arten, und das ist ganz bestimmt ein Erlebnis, für das sich ein Ausflug nach Bremen mit Kindern lohnt. (Wir waren mal zur Blüte im Park der Gärten in Bad Zwischenahn, wo sich die zweitgrößte Rhododendronsammlung befindet. War schon cool!) Aber auch außerhalb der Blütezeit ist ein Spaziergang durch den großen Park sehr nett. Unser Besuch fällt in den Juni. Wir machen deshalb den Umweg ins Rosarium und genießen die blühenden Rosen.
Spielplätze im Rhododendron-Park Bremen
Der Rhododendron-Park mit dem Botanischen Garten besitzt zwei schöne Spielplätze. Der eine hat allerdings ein Problem mit der Drainage, offenbar. Jedenfalls steht er bei unserem Besuch (und auch auf vielen Fotos bei Google Maps) gut unter Wasser. An diesem Tag entpuppt sich das eher als Segen denn als Fluch. Die Riesenpfütze ist zwar ziemlich dreckig. Aber tags zuvor ging ein Platzregen nach langer Trockenheit nieder, weshalb wir davon ausgehen, dass sich noch nichts allzu Ekelhaftes oder gar Gefährliches in der Brühe vermehrt haben dürfte. Wechselklamotten haben wir mit. Also gönnen wir Franka den Spaß. Gemeinsam mit etlichen anderen Kindern nutzt sie die Rutsche als Wasserrutsche und hat einen Heidenspaß dabei.
Später besuchen wir auch noch den zweiten, größeren Spielplatz im hinteren Teil des Parks. Der liegt trocken auf Sand. Mit mehreren Rutschen in verschiedenen Längen und Höhen ist er was für Kinder in jedem Alter.
Universum: Naturwissenschaft zum Anfassen
Das Universum in Bremen ist ein ziemlich tolles Mitmach-Museum zum Thema Naturwissenschaften. Wir selbst sind mindestens zwei Mal dort gewesen, als unsere Jungs klein waren. Leider ist das so lange her, dass unsere Erfahrungen kaum mehr als valide gelten dürfen. Natürlich wollen wir auch irgendwann mit Franka einmal in das tolle Science Center. (Da wir erst neulich im ebenfalls großartigen phaeno in Wolfsburg waren, verschieben wir das aber wohl vorerst.)
Jedenfalls, das Universum Bremen ist ein richtig schönes Ausflugsziel mit Kindern, auch und gerade bei Regen. Wenn ihr einen Kurzurlaub in Bremen macht, könnt ihr den Besuch im Universum in einen halben Tag quetschen. Viel schöner ist es aber, wenn ihr euch einen ganzen Tag Zeit nehmen könnt. (Zumindest war es damals so, dass man in zwei, drei Stunden kaum die Hälfte der Exponate erkunden konnte. Und ich glaube kaum, dass die Ausstellung in den vergangenen zehn Jahren kleiner oder weniger spannend geworden ist.)
Einen ausführlicheren, aktuellen Erfahrungsbericht gibt es zum Beispiel im Reiseblog Familienreisefieber.
Überseemuseum
Wer noch einen weiteren Programmtipp für Bremen mit Kindern möchte, lege ich einen Besuch im Überseemuseum ans Herz! Über dieses wahnsinnig tolle Museum habe ich in den Anfangstagen meines Reiseblogs geschrieben. Damals habe ich einen dieser SEHR authentischen Erfahrungsberichte veröffentlicht. Bestimmt ist hier vieles an Informationen überholt. Wir müssen das unbedingt überprüfen! Aber als Anregung dient der Artikel bestimmt: Überseemuseum Bremen mit Kindern.
Grünes Bremen: Bürgerpark
Der Bürgerpark ist ein Ausflugsziel innerhalb von Bremen, das super für Kinder ist. Trotzdem haben wir uns die riesige Grünfläche erst spät erschlossen. Natürlich ist das einerseits immer die Frage, ob man bei einem Städtetrip in der begrenzten Zeit unbedingt einen Park angucken muss. Erst recht, wenn es sich – wie beim Bremer Bürgerpark – eher um einen Stadtwald handelt als um ein Werk großer Gartenkunst (wie etwa bei den wunderbaren Herrenhäuser Gärten in Hannover). Gerade mit Kindern ist ein Ausflug ins Grüne auch beim Städtetrip aber oft eine gute Idee, um wieder etwas runterzukommen. Dazu eignet sich der Bürgerpark hervorragend.
Nelson-Mandela-Park und Elefant
Mehr als 200 Hektar umfasst das Areal, das gleich hinter dem Bahnhof beginnt. Eigentlich nicht dazu gehört der Nelson-Mandela-Park. Der ist vergleichsweise schmal und das erste Grün, das ihr seht, wenn ihr den Hauptbahnhof nach hinten raus verlasst. Lauft ihr dort hindurch, gelangt ihr zum eigentlichen Bürgerpark. (Ihr könnt auch vorm Bahnhof einen Bus oder die Straßenbahn nehmen und zwei Stationen bis „Bürgerpark“ fahren.)
Ein Abstecher in den Nelson-Mandela-Park lohnt sich, um kurz den Bremer Elefanten zu besichtigen. (Den schafft ihr auch noch prima, wenn ihr noch eine gute halbe Stunde habt, bis euer Zug fährt. Ihr lauft keine zehn Minuten bis ans Gleis, zumindest als Erwachsene.) Der Elefant ist komplett aus Backsteinen erbaut. Ich finde, er sieht schon sehr nach Kunst aus, und sehr nach Bremen. Das überlebensgroße Tier wurde 1931 errichtet – ursprünglich als Denkmal für gefallene Deutsche in den afrikanischen Kolonien. Nachdem das Thema deutsche Kolonien erledigt und Feiern raubritterlicher Aktivitäten auf anderen Kontinenten nicht mehr zeitgemäß, wurde das Bauwerk erst 1989 umgewidmet. Nun dient es als Mahnmal für alle Menschen, die im heutigen Namibia durch deutsche Einwirkung zu Schaden gekommen sind.
Spielplätze im Bürgerpark
Wenn euch 200 Hektar genauso wenig sagt wie mir, versuche ich es mal so: Die mittelgroße Runde bis zum Meiersee füllt einen Vor- oder Nachmittag gut aus. Wenn ihr stramm geht (mit Kinderwagen, Laufrad oder Roller für die Kids), seid ihr in reiner Laufzeit in einer guten Stunde rum. Aber es gibt ja so einige Attraktionen links und rechts des Weges.
Fünf Spielplätze zählt der Wikipedia-Artikel. Auf der Karte vor Ort sind noch mehr eingezeichnet – aber einige legen die Definition großzügig aus und bestehen aus zwei Wipptieren und einem Sandloch. Immerhin, klar. Die besten beiden Spielplätze, die wir im Bürgerpark gefunden haben, sind der erste gleich links mit Leuchtturm-Rutsche und Kletterpyramide, und der große Spielplatz. Den findet ihr ebenfalls noch im vorderen Bereich des Parks, wenn ihr links am künstlichen Hollersee und dem protzigen Parkhotel vorbeigeht. Bald dahinter kommt dann rechts der Minigolfplatz und links der Ruderbootverleih. Geradeaus geht es zum – wie ich finde – sehr schicken Kaffeehaus „emma am see“ in der markanten Architektur der 60er Jahre. Dort gibt es Eis aus eigener Herstellung (siehe Café-Tipps weiter unten).
Tiergehege im Bürgerpark
Ein echtes Highlight mit Kindern in Bremen ist das Tiergehege. Es ist kostenlos zugänglich. Hier wohnen Zwergesel, Ziegen, Shetlandponys, Alpakas, Damwild, Schweine, Schafe und jede Menge Geflügel. Füttern und Streicheln dürft ihr die Tiere zwar nicht. Aber ein vergnügliches halbes Stündchen könnt ihr hier doch verbringen, vor allem mit kleinen Kindern.
Hinter dem Tiergehege kommt dann schon bald die Meierei. Das ist das große, hübsche, aber leicht kitschige Gebäude mit den verschnörkelten Schnitzereien und der schönen Veranda. Auch dort könnt ihr einkehren. Errichtet wurde die Meierei als Schaubauernhof und Milchausschank im 19. Jahrhundert – von Städtern, die vermutlich noch keinen Bauernhof von innen gesehen hatten. Egal, ist auf jeden Fall markant geworden. Dahinter findet ihr noch den Hauptanleger des kleinen Fahrgastschiffs „Marie“, auf dem ihr euch über die Wasserwege im Park schippern lassen könnt.
Wir sind dann die Runde rechts der Wiesen und Teiche wieder zurück gelaufen. Das ist auch nett und es kommen noch ein paar hübsche Pavillons und Denkmäler und (sehr) kleine Spielplätze. Wenn ihr mit euren Kindern nicht so viel Zeit in Bremen habt, könnt ihr hier aber ruhig auch abkürzen. Bis zur Straße Parkallee ist es nicht weit. Dort fahren Busse zurück zum Bahnhof oder ins Zentrum.
Bremer Bürgerwald
Wenn ihr immer noch nicht genug vom Grün habt, könnt ihr nach Norden weiter in den Stadtwald laufen. Ihr müsst dazu dann nur einmal kurz auf die Straße wechseln, um unter den Eisenbahnschienen durchzukommen. Dann seid ihr auch ruckzuck am Startpunkt vom „Naturlehr- und Erlebnispfad im Stadtwald“. Wir haben ihn noch nicht ausprobiert. Aber ich habe mir sagen lassen, er ist für Kinderwagen geeignet und bietet einige nette Stationen für Kinder. Einen großen Abenteuerspielplatz gibt es dort auch noch. Aber wie gesagt: ohne Gewähr, denn wir waren bisher noch nicht dort.
Tipps für die Einkehr in Bremen mit Kindern
Im Laufe der Jahre haben wir einige Empfehlungen für Cafés und fürs Essen gehen mit Kindern in Bremen gesammelt. Im Folgenden habe ich sie auseinandergepflückt und zusammengefügt. Natürlich habe ich überprüft, dass es die jeweiligen Cafés und Restaurants noch gibt. Eine Gewähr übernehme ich trotzdem nicht, klar. Immerhin sind unsere Empfehlungen teils über zehn Jahre alt.
Entsprechend musste ich zwei von sechs Vorschlägen hier leider schon streichen. Mehr Auswahl und Rezensionen für kinderfreundliche Restaurants gibt es auf der Website Kinderzeit Bremen.
Pfannkuchen auf dem Piratenschiff
Das Pfannkuchenschiff Admiral Nelson ist nach einem Küchenbrand aktuell geschlossen. Ein Schild am Kai besagt, dass es bald zu einer Generalüberholung in die Werft geschleppt wird und bald wieder da sein soll. Deshalb lasse ich unsere gute Erfahrung hier erst einmal stehen.
Zeit für eine Auszeit. Ich hätte ja nichts gegen einen Cappuccino im Schnoor, aber Janis möchte zurück zum Piratenschiff an der Weser. Das „Pannekoekschip Admiral Nelson“ liegt an der Schlachte vor Anker und bietet Erlebnisgastronomie im engeren Sinne. Pfannkuchen kann ich auch zu Hause backen, dafür müssen wir nicht nach Bremen fahren. Aber das Ambiente ist so wunderbar piratig, dass sich ein Besuch zumindest für Familien mit Kindern absolut lohnt. Zum Kinderpfannkuchen gibt es eine Augenklappe dazu. Und mein Johannisbeer-Streußelkuchen ist auch richtig lecker.
Teestübchen im Schnoor: Mein Lieblingscafé in Bremen!
Ich gebe zu: 100% kinderfreundlich ist das Teestübchen im verwinkelten Bremer Altstadtviertel nicht. Es gibt keine extra Spielecke und nichts ganz speziell für die Kleinen. Wobei: Doch, ein paar Kinderbücher gibt es. Und Hochstühle. Franka ist außerdem der Meinung, dass Kindertreppen verbaut wurden. Die Übergänge zwischen den vier Etagen sind extrem schmal. Barrierefrei ist hier nix. Aber abenteuerlich und dabei total gemütlich. Bei unserer letzten Einkehr waren sowohl das Kind als auch der Teenager begeistert.
Wir sind schon mehrmals im Teestübchen eingekehrt. Richtig gut gefallen hat uns zuletzt das Frühstück. Billig ist es auch hier nicht, aber reichhaltig, lecker und mit Liebe gemacht. Franka schwört auf die ofenfrischen Scones (die mit über 6 Euro zu Buche schlagen, dafür als zweites Frühstück aber eine Fünfjährige auch bis weit in den Nachmittag satt gemacht haben). Der Hammer ist natürlich die Teeauswahl. Ich empfehle den Oolong Mandel. Es gibt aber auch Kaffee, der ebenfalls gut ist (sagt Silas, der Banause).
Es heißt, man solle besser reservieren. Wir haben über die Jahre eigentlich immer Glück gehabt. Ein einziges Mal (von vier oder fünf?) war kein Tisch für uns frei. Da haben wir darum gebeten, uns den nächsten freizuhalten, sind einmal nebenan durch den Krimskramsladen gestöbert und hatten keine Viertelstunde später unseren Platz.
Kaffeehaus im Bürgerpark: „emma am see“
Wer in Bremen im Bürgerpark unterwegs ist, hat mit dem Café am Emmasee ein schönes Ziel zum Einkehren, auch mit Kindern. Schon der Anblick beim Spaziergang darauf zu ist ein Erlebnis. Der 1963 errichtete Bau scheint mit seinen klaren Linien über dem Wasser zu schweben. Auf der Kaffeeterrasse sitzt ihr dann auch direkt am Wasser. Ein kleiner Spielplatz beschäftigt die Kinder, während ihr den Ausblick genießt und die Ruderboote vorbeigleiten seht.
Das „emma am see“ hat seine eigene Konditorei. Die Torten sind schon lecker, als kleine Kunstwerke aus Sahne, Buttercreme und Biskuit aber mächtig – und auch nicht billig (Preis im August 2024: 5,10 Euro pro Stück). Es gibt natürlich auch Apfelkuchen und andere leichtere Kreationen. Und es gibt Eis! Auch das stammt aus eigener Herstellung. Silas hat es probiert und für gut befunden. (Franka hat alles im Buggy verschlafen, die Arme.)
Abendessen am Strand: Café Sand
Mit der Fußgängerfähre setzen wir über zum Café Sand. Hier herrscht echte Strandatmosphäre. Als wir die Stufen zum Restaurant hinaufsteigen, fühlt sich alles ganz massiv nach Sommer an. Wir genießen das Essen mit Ausblick auf die Weser.
Janis ist noch so satt vom Pfannkuchen, dass er nach der Vorspeise die Waffen streckt und sich an den Strand verkrümelt. Dort errichtet er mit bewundernswerter Ausdauer eine Sandburg nach der anderen, während seine Mutter die Ohren aufsperrt und feststellt, dass sie von den Profi-Bloggern vieles, vieles lernen kann.
Das Café Sand hat die Adresse Strandweg 106 und ist täglich ab 10 Uhr geöffnet. Wer nicht Boot fahren möchte, kann Restaurant und Weserstrand auch über die Wilhelm-Kaisen-Brücke erreichen.
Familienfreundlicher Hoteltipp für Bremen mit Kindern: Prizeotel
Von unserer ersten Reise nach Bremen mit Kind habe ich noch einen Übernachtungstipp. Da die Stadt für uns in Reichweite für einen Tagesausflug liegt, ist es bisher der einzige geblieben. 2013 waren wir auf Einladung dort, aber durchaus ernsthaft begeistert vom Prizeotel Bremen.
Vom Bahnhof bis zum Hotel ist es ein kurzer Fußmarsch: Ausgang Bürgerweide, links, da sind wir. Wir checken ein und beziehen unser Zimmer. Das hat alles, was ein bezahlbares Hotelzimmer haben sollte. – Und zusätzlich ist es noch schick, denn auf Design legt man bei Prizeotel viel Wert. Familienfreundlich ist es auch: Ein Kind bis zwölf Jahre schläft kostenlos im Bett der Eltern. Kinder bis fünf Jahre essen gratis, wenn die Eltern das Frühstück buchen. Ältere Kinder bis zwölf zahlen fünf Euro.
Das Prizeotel Bremen hat die Adresse Theodor-Heuss-Allee 12. Tagesaktuelle Preise findet ihr direkt auf der Hotel-Website. Das sehr gute Frühstück kostet zusätzlich 15,90 Euro pro Person.
Frühstück im Prizeotel Bremen
Wir schlafen wunderbar in unserem grünen Designzimmer. Frühstück gibt es im Prizeotel ab sechs Uhr, was meinen Frühaufsteher-Kindern sehr entgegen kommt. Mit der Auswahl sind wir mehr als zufrieden. Es gibt viele Sorten Müsli, frisches Obst, Brot, Brötchen und Croissants und viel für obendrauf.
Ein ganz besonderer Genuss sind die Matschbrötchen. Die mitgelieferte Bauanleitung brauche ich gar nicht, denn ich erinnere mich aus meiner Kindheit noch gut an diese ganz besondere Spezialität. Für Janis hingegen ist das Ereignis aus Brötchen und Schaumkuss eine ganz neue Erfahrung. Und das Kind hat Spaß mit dem Getränke-Vollautomaten, der nicht nur gängige Kaffeespezialitäten führt, sondern auch heiße Erdbeer-Schokolade und – wenn man die richtige Tastenkombination erwischt – Erdbeerschaum pur, der sich wiederum auf die Schaumküsse türmen lässt.
Mehr Tipps für Bremen mit Kindern in Reiseblogs
- (Hier stand früher eine Liste mit mindestens fünf verlinkten Einträgen meiner Kolleg*innen vom Norddeutschen Reisebloggertreffen. Alle anderen haben ihre Blogs oder zumindest ihre Berichte über Bremen inzwischen offline genommen. Schon ein bisschen traurig, finde ich.)
- Um wenigstens eine fundierte Zweitmeinung zu bieten, verweise ich hier auf Nicolos Reiseblog mit einem (aktuelleren) Beitrag zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten in Bremen.
- Das Elbstrandmädchen war 2018 mit drei kleinen Kindern in Bremen und auch im Universum und im Bürgerpark.
- Marc von Reisezoom war 2017 drei Tage mit seiner Familie in Bremen und macht viel schönere Fotos als ich.
Transparenz-Hinweis: Das norddeutsche Reisebloggertreffen 2014 fand auf Einladung der Bremer Zentrale für Tourismus (BTZ) statt. Für unsere Übernachtung im Prizeotel und das Bremer Geschichtenhaus mussten wir nichts bezahlen. Dafür sind wir sehr dankbar. Es ist uns wichtig, trotzdem unvoreingenommen und entsprechend unseres persönlichen Eindrucks zu berichten. Alle anderen Ausflüge nach Bremen mit unseren Kindern haben wir auf eigene Kosten gemacht und alle Eintrittsgelder selbst bezahlt. Auf meine Meinung hat das keinen Einfluss. Alle Links habe ich rein als Service für euch gesetzt. (Sie sind nicht gekauft. Ich verkaufe keine Links.)
Eine Turbo-Reportage über unser kleines Reisebloggertreffen, klasse geschrieben! Damit hast du uns nun unter Zeitdruck gesetzt ;-) .
Danke. Das war aber aus der Not heraus – ich hatte nur heute Zeit zum Schreiben, sonst hätte ich es ewig vor mir herschieben müssen. Ich habe noch einen ganzen Stapel halb fertiger Sachen, und die To-do-Liste im Alltagsleben hat sich auch grad spontan verzehnfacht. Da war das eine reine Verzweiflungstat, das Ding eben runterzuschreiben. :)
Ein super Bericht. Liest sich gut. :-) Aber tatatata… mein erster ist auch schon fertig. ;-) Ich bin mal mit der Hotelvorstellung gestartet. Rest folgt dann die Tage.
Inzwischen schon zwei lange Berichte, du bist wirklich fleißig! ;)
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Bis zum nächsten Mal, wir hoffen auf ein Wiedersehen! Liebe Grüße von Team prizeotel Bremen-City.
Lieben Dank für das Lob! Wir waren wirklich, wirklich gerne bei euch!!
Ein toller Bericht. Schön kurz und knackig und mach auf jedenfall Lust die Sehenswürdigkeiten zu besuchen!
VIelen Dank!
Lieber kurz und knackig und kompakt alles zusammen, oder lieber alle Aspekte einzeln in epischer Breite – das ist so der Punkt, über den ich mir gerade meine Gedanken mache. Ich glaube, für den interessierten Bremen-Besucher ist es so praktischer. Oder ist der Artikel insgesamt zu lang, und trotzdem kommt alles zu kurz? Ich bin mir durchaus unsicher, insofern besonders vielen Dank für dein Lob! :)
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