Urlaub in Albanien gilt als the next big thing: Das kleine Land liegt südlich von Kroatien direkt an der Adria-Küste und hat mit Sonne satt, herrlichen langen Stränden und einem unschlagbaren Preisniveau all das zu bieten, wovon deutsche Touristen träumen. Gut möglich, dass all-inclusive-Ferien an der albanischen Riviera bald Mainstream sind. Die Stadt Durres ist prädestiniert dafür – hat aber mehr zu bieten als warmes Wetter und Billigbier. Wir waren da und haben uns umgeschaut.
Persönliche Erfahrungen aus Albanien
Zunächst muss ich zugeben: Wir sind nicht gerade Albanien-Kenner. Gerade mal eine Woche haben wir während unserer 11-monatigen Europa-Reise in dem Westbalkanland verbracht: vier Tage in Shkodra im Norden, einen Tag in der Hauptstadt Tirana und drei in Durres.
Unsere ganz persönlichen Eindrücke und Begegnungen habe ich in meinem Buch „Die Entdeckung Europas“ notiert, in dem Durres ein eigenes Kapitel einnimmt.
In diesem Erfahrungsbericht hier aber werfe ich einen Blick aus Urlaubersicht auf die Stadt.
Urlaub in Durres
Durrës schreibt man eigentlich mit zwei Pünktchen über dem e. Ich habe versucht, das hier umzusetzen, aber es kollidiert mit der Schriftart und sieht doof aus, deshalb verunstalte ich den Ortsnamen leider mit Ansage.
Durres also liegt an der Mittelmeerküste und ziemlich mittig im langgezogenen Albanien. Sie ist die zweitgrößte Stadt und liegt nur etwa 30 Kilometer von der Hauptstadt Tirana entfernt. (Aus praktischer Erfahrung kann ich jedoch berichten, dass es mit dem Auto trotzdem knapp zwei Stunden von einer Stadt zur anderen dauert. Das liegt allerdings hauptsächlich an der verzwickten Parkplatzsuche in Tirana liegt.) Durres hat etwa 120.000 Einwohner (Tendenz steigend) und gilt als Zentrum des Tourismus in Albanien.
Kurztrip in die Geschichte von Durres
Die Stadt ist uralt: 627 vor Christus soll sie als Epidamnos von griechischen Kolonisten gegründet worden sein. Seitdem haben Illyrer, Römer, Byzantiner und Venezianer ihre baulichen Spuren hinterlassen.
Als die Stadt schon Dyrrhachium hieß, war sie Schauplatz der Bruderschlacht zwischen Julius Cäsar und Pompeius. Etwas später beherbergte sie eine der allerersten christlichen Gemeinden. Schon 58 nach Christus soll es hier ein Bistum gegeben haben, und verfolgte Christen suchten in Albanien Zuflucht.
Goten, Bulgaren, Normannen und Serben herrschten kurzzeitig über die Stadt, die seit der Besatzung durch die Republik Venedig Durazzo hieß. Anfang des 16. Jahrhunderts kam das Osmanische Reich ins Spiel und brachte den Islam mit.
Erst 1914 kam es in Durres zum ersten Mal zu einer Art eigenständigem Albanien: Unter der (sehr kurzzeitigen) Herrschaft des Deutschen Prinz Wilhelm zu Wied sprach man vom Fürstentum Albanien.
Während des Zweiten Weltkriegs rückten erst die Italiener, später die Deutschen ein.
Und als wäre das alles nicht schon genug Fremdbestimmung, nahm dann der – immerhin original albanische – Diktator Enver Hoxha das Heft in die Hand, um seinen bis ins Absurde übersteigerten Kommunismus durchzuziehen.
Nach dessen Zusammenbruch versank ganz Albanien in den 90ern in Anarchie. So ganz blütenrein ist die Demokratie seitdem – vorsichtig ausgedrückt – immer noch nicht. Als Tourist merkt man davon aber wenig, und das Alltagsleben funktioniert (so einigermaßen, mit einem guten Schuss Kreativität).
Sehenswürdigkeiten in Durres
Eine Stadt, die auf 2600 Jahre Geschichte zurückblicken kann, hat natürlich einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Nicht alle sind in einem wirklich präsentablen Zustand, denn das Geld ist knapp. Wer etwas Pioniergeist mitbringt, kann in Durres aber einiges entdecken.
Alle vorgestellten Sehenswürdigkeiten befinden sich vom Zentrum aus in Laufreichweite und können bequem an einem einzigen Tag abgefrühstückt werden.
Das Amphitheater
Die Hauptsehenswürdigkeit von Durres befindet sich an der Rruga Kalase ganz in der Nähe des Bulevardi Epidamn (einer der Hauptstraßen von Durres), nur wenige Gehminuten von der Strandpromenade im Stadtzentrum und dem Hafen entfernt.
Das imposante Bauwerk stammt aus dem Anfang des 2. Jahrhunderts und ist unter dem römischen Kaiser Trajan erbaut worden. Bis zu 20.000 Zuschauer sollen auf den Rängen der Arena Platz gehabt haben. In der ovalen Mitte kämpften Gladiatoren auf Leben und Tod gegeneinander oder gegen wilde Tiere, bis das grausige Spektakel nach der Einführung des Christentums als Staatsreligion Anfang des 5. Jahrhunderts verboten wurde.
Erst 1966 tauchte das Theater buchstäblich aus der Versenkung auf, als man bei der Anlegung eines Kellers darauf stieß. Der Marmor, der einst die Ränge verkleidete, ist freilich längst im Dunkel der Geschichte verschwunden, und so ganz besonders dekorativ sieht der Krater in der Mitte von Durres nicht unbedingt aus.
Vor Ort haben wir nicht bemerkt, dass man das Amphitheater auch besichtigen kann, laut Internet ist das aber inzwischen möglich. In einem Gewölbe sollen antike Mosaike zu sehen sein.
Wir haben uns jedenfalls mit einem kostenlosen Blick über den Zaun begnügt. Wie auch an den anderen historischen Stätten liefert eine Infotafel auf Albanisch und (schlechtem) Englisch einige Informationen.
Der byzantinische Marktplatz
Die Ruinen der Agora aus byzantinischer Zeit sind heute eingekeilt zwischen neuzeitlichen Wohn- und Geschäftshäusern. Bei unserem Besuch waren sie (immerhin) nicht frei zugänglich. Durch den Zaun sieht man ein paar (wieder aufgestellte) Säulen im Halbkreis und einen abgedeckten Brunnenschacht.
Der Architektur nach datiert man die Anlage auf das frühe sechste Jahrhundert.
Die Stadtmauern
Die Befestigungsanlagen rund um die alte Stadt Dyrrhachium müssen damals arg was hergemacht haben. Schon zu antiken Zeiten gab es Stadtmauern, die jedoch erst durch ein schlimmes Erdbeben im Jahr 345 und dann durch die wohl ebenso schlimm wütenden Goten in Mitleidenschaft gezogen wurden. Anfang des sechsten Jahrhunderts rüstete der byzantinische („ost-römische“) Kaiser Anastasios I. dann kräftig auf. 3,50 Meter dick soll seine Stadtmauer gewesen sein, 18 Meter hoch, und 3,5 Kilometer im Durchmesser. Alle 65 Meter kam ein Wachturm dazu.
In der frühen Neuzeit strukturierten die Venezianer alles ein bisschen um und bauten dicke runde Türme dazu. Einer davon kann heute noch besichtigt werden – indirekt, denn in seinem Inneren befindet sich eine Bar.
Das Archäologische Museum
Durres besitzt ein Archäologisches Museum. Als wir dort waren, hatte es geschlossen, und unsere Gastgeber berichteten, es noch nie geöffnet gesehen zu haben. Leider kann ich also nichts zur Qualität der Ausstellung sagen.
Ich konnte lediglich in Erfahrung bringen, dass das Konzept unter Mitarbeit europäischer Wissenschaftler erarbeitet worden sein soll. Wenn ich die vielsprachigen Bewertungen bei Google Maps und Trip Advisor richtig deute, ist bisher nur ein kleiner Teil im Erdgeschoss geöffnet, und Erklärungen scheinen Mangelware zu sein. Dafür kommt man mit dem Ticket offenbar auch ins Amphitheater.
Streetart in Durres
Eine hübsche kleine Sehenswürdigkeit in Durres, die man mal eben im Vorbeigehen noch mitnehmen kann, ist die Streetart-Meile hinter dem Amphitheater. Auf Garagentoren und an Hauswänden haben sich hier internationale Künstler verewigt. Große Meisterwerke sind es wahrscheinlich nicht (keine Ahnung, ich bin definitiv kein Kunstkenner). Die Kinder fanden die bunten Bilder jedenfalls spannend – und eine nette Abwechslung im manchmal doch sehr trüben Grau der Seitenstraßen ist es allemal.
Die Strandpromenade von Durres
Westlich des Hafens gibt es in Durres ein gutes Stück Strandpromenade nach westlichem Vorbild (nur mit etwas mehr Beton und weniger Grün).
An den großen Apartmentblöcken reihen sich auch hier (wie später am „richtigen“ Strand) Cafés und Restaurants aneinander.
Hier wird auch Kindern einiges geboten. Unsere Jungs fanden zum Beispiel die Fahrt mit dem „Kinder-Quad“ ganz toll. Normalerweise hätten wir die Aktion ohne Helm nicht erlaubt, aber das Gastgeber-Kind hat eine Runde geschmissen, und dann kommt man aus so einer Nummer freilich schwer raus…
Strand-Urlaub in Durres
Okay, aber jetzt endlich zu einem wirklich wichtigen Punkt. ;) Vermutlich wollen die meisten Touristen, die ihren Urlaub in Albanien verbringen, Sommer, Sonne, Strand und Meer. Und ja, die Strände von Albanien sind traumhaft. Zumindest sind sie breit und feinsandig.
Wie es mit der Wasserqualität aussieht, weiß ich nicht. Und praktische Erfahrungen haben wir in der Hinsicht auch nicht gesammelt, denn es war Anfang März, als wir dort waren. Da war es gerade warm genug, um in T-Shirt und Strickjacke in einem der ersten geöffneten Strand-Cafés zu sitzen und den Kindern beim Buddeln zuzusehen. Die hatten dabei jedenfalls jede Menge Spaß.
Die großen, beliebten Strände von Durres befinden sich südlich der Stadt. Im Sommer beginnt das Strandleben fast direkt hinter dem Fährhafen. Die Doppel-Phalanx besteht dabei aus Hotels, Restaurants, Cafés und dahinter den Sonnenschirmen und Liegen in Reih und Glied – wie man es aus Albaniens allgegenwärtigem Vorbild Italien kennt. Wenn man sich die Bilder auf Google Maps ansieht, bekommt man einen ersten Eindruck vom sommerlichen Strandleben in Albanien.
Hotels in Durres
Zum Thema Unterkünfte in Albanien kann ich leider nur sehr wenig sagen, da wir immer privat als Couchsurfer untergekommen sind.
Nach allem, was ich gehört habe, können Hotels in Albanien durchaus okay oder sogar richtig gut sein. Es empfiehlt sich jedoch, vor der Buchung genau hinzusehen. Wir sind bei unserem Strandbesuch an einigen Exemplaren vorbeigekommen, auf die ich eher das Attribut „haarsträubend“ anwenden würde. Falls es so etwas wie Bauvorschriften in Albanien überhaupt gibt, werden sie sehr großzügig ausgelegt, und Pfusch am Bau ist wohl eher die Regel als die Ausnahme.
Der moderne Apartmentblock im Zentrum von Durrës, in dem unsere Couchsurfing-Gastgeber gewohnt haben, war jedoch (soweit wir sehen konnten) völlig in Ordnung.
Was aufgrund des Bau-Booms in Strandnähe wohl regelmäßig vorkommt, sind Stromausfälle durch Überlastung. Aber auch das habe ich nur gehört – ebenso wie das Gerücht einer gelegentlich überforderten Kanalisation und dass Abwässer ungeklärt ins Meer geleitet werden. Angeblich haben die Behörden das mittlerweile aber alles im Griff.
Straßenhunde in Albanien und das Thema Tollwut
Worauf man sich am Strand in Albanien einrichten sollte: Straßenhunde. Wir kannten die allgegenwärtigen Gesellen schon aus Rumänien, wo ihre Zahl europaweit vermutlich am höchsten ist. Deshalb sind sie uns in Albanien kaum noch aufgefallen. Wir haben einen respektvollen Bogen um die Rudel geschlagen und vor allem die Jungtiere in Ruhe gelassen. Entsprechend hatten wir keinerlei unschöne Begegnungen.
Tollwut ist ein Thema in Albanien, allerdings eher in ländlichen Gegenden. Kommt es zum Ausbruch, ist Tollwut unweigerlich tödlich. In Durres hat es meiner Recherche nach schon sehr lange keinen Todesfall mehr gegeben (weder bei Mensch noch bei Tier). Wie zuverlässig diese Recherchen ohne Albanisch-Kenntnisse sind, sei dahingestellt. Wer gebissen wird, erhält in Durres wohl trotzdem in aller Regel eine Akut-Impfung beim Arzt (was direkt nach dem Biss noch lebensrettend wirkt), so dass eine vorbeugende Impfung nicht nötig ist. Ob das ein Ausschlussgrund für eine Albanien-Reise ist, ob es die (nicht immer gut vertragene) Tollwut-Impfung im Vorfeld rechtfertigt, oder man einfach ungeimpft einen Bogen um die Streuner macht und gut ist (wie wir es von Rumänien bis Griechenland ein knappes halbes Jahr bei allen Straßenhunden erfolgreich getan haben), muss freilich jeder selbst entscheiden.
Cafés und Restaurants in Durres
Da wir privat gewohnt haben und zum Essen immer eingeladen wurden (bzw. einmal selbst Deutsch gekocht haben), ist unsere Expedition in die gastronomische Szene von Durres leider recht kurz gekommen.
Mittags waren wir aber einmal in Durres Essen: in einem italienischen Imbiss, dessen Namen ich mir leider nicht gemerkt habe. Wir hatten Pizza, es war sehr lecker, und in handelsüblicher Größe hat jede drei Euro gekostet.
Einmal haben wir auch außergewöhnlich hervorragend in Albanien gegessen, das war allerdings in Tirana, nicht in Durres.
Beim Bäcker haben wir eine ganze Torte für umgerechnet 4,50 Euro gekauft. Mir war sie zu sahnig, aber die Männer mochten sie sehr.
Auch sonst gibt es bei albanischen Bäckern leckere Gebäckstücke, die sich prima für ein Picknick eignen.
Wir haben sogar einen „Bio-Bäcker“ namens Bretzel entdeckt. Wie „bio“ der wirklich ist, konnten wir natürlich nicht überprüfen.
In ganz Albanien bekommt man hervorragenden Kaffee. Die Kaffeekultur ist wohl von den Italienern übernommen. Allerdings herrscht auch eine unerklärliche Vorliebe für Nescafé-Instantzeug – also aufpassen, was genau man bestellt!
Unser Fazit: Ist Urlaub in Durres empfehlenswert?
Wer Urlaub an der Costa Brava in Spanien, in Italien, Portugal oder Kroatien gewohnt ist, wird wahrscheinlich schon erst einmal sparsam aus der Wäsche gucken, wenn er oder sie die doch oft recht rudimentären Verhältnisse in Albanien kennenlernt. Auch die Türkei hat in den touristischen Gebieten einen deutlich höheren Standard. Wer aber schon mal in Ungarn, Rumänien oder Bulgarien war, hat eine ungefähre Vorstellung, was auf ihn oder sie zukommt. Wer vom Standard her mit einem Urlaub in einem der letztgenannten Länder glücklich war, wird bestimmt auch in Albanien zufrieden sein.
Über die wirklich überaus freundlichen Menschen haben wir in diesem Bericht jetzt überhaupt nicht gesprochen. Sie sind aber auf jeden Fall ein dickes Plus auf der Pro-Seite!
Die Strände sprechen für sich. Die unbekannte Wasserqualität – na ja. Sehenswürdigkeiten gibt es auch, selbst wenn man die an einem Tag ganz gut abfrühstücken kann.
Für uns, die wir eh nicht auf Strand-Urlaub stehen, ist Durres eine hochinteressante Station auf einer Albanien-Rundreise. Für Bildungsreisende, Backpacker, Roadtripper reichen zwei Nächte völlig, würde ich sagen.
Allerdings gibt es im Hinterland bestimmt auch noch viel zu entdecken. Und wenn sich die Frage stellt, eine Unterkunft im dreckigen Tirana oder Durres zu beziehen, dann ist definitiv Durres die Antwort! Shkodra im Norden fand ich allerdings noch ein ganzes Stück interessanter.
Unterm Strich jedenfalls bin ich wahnsinnig froh, dass wir uns Durres angesehen haben und möchte die Erfahrung nicht missen.
Mehr über Urlaub in Albanien
Eine Zusammenfassung unserer Woche in Albanien gibt es hier:
Mal was anderes: Urlaub in Albanien?!
Über den ersten Teil unseres Albanien-Aufenthalts habe ich inzwischen hier geschrieben:
Shkodra: Spannendes Reiseziel in Albanien
Und ein ganzes Kapitel meines Buchs „Die Entdeckung Europas“ handelt auch über Durres. – Allerdings geht es dabei hauptsächlich um unsere Begegnungen dort und unsere Erlebnisse als Couchsurfer. Ein weiteres erzählt von unserem Aufenthalt in Shkodra, wo wir bei einem albanischen Malermeister gewohnt haben.
Mehr über die Hintergründe des Buchs gibt es in diesem Blogbeitrag. Den Link zur Bestellmöglichkeit bei Amazon gleich unten in der Bildunterschrift.
Wenn Sie über Durres schreiben, dann bleiben sie auch nur bei Durres und übertragen es nicht auf ganz Albanien. Unterkünfte in Portugal sind nicht viel besser als in Albanien und dessen Küste kann überhaupt nicht mit der albanische Riviera vergleichen. Sie haben aber die Küste gar nicht gesehen. Durres ist eine Stadt, die alle Albaner vermeiden und wo es nur Billigtouristen aus dem Kosovo und Polen Urlaub machen.
Ich würde Ihnen auch empfehlen, nicht über die Geschichte eines Landes Vermutungen zu stellen, wenn Sie es nur oberflächlich kennen. Da können Sie nur falsch liegen!!!
Wenn Sie in meinem Blog kommentieren, dann bedenken Sie bitte, dass es MEIN Blog ist und Sie mir überhaupt keine Vorschriften zu machen haben. Himmel, manchmal regt es mich echt auf, wie ich hier immer wieder von Leuten angegangen werde, die mir ÜBERHAUPT KEINEN Hinweis liefern, warum ihr Geschreibsel bitte schön mehr Wahrheitsgehalt haben sollte als meines. Ich bin immer bereit, mich durch Fakten überzeugen zu lassen. Aber wenn hier jemand ankommt auf Nein-doch-nein-doch-Niveau – meine Güte, das ist doch kein Kindergarten hier!
Da wir keine Unterkünfte in Albanien gemietet haben (wie beschrieben nur bei Privatpersonen unterkamen), kann ich sie nicht mit Unterkünften in Portugal vergleichen. Die, die wir in Portugal hatten, hatten allerdings schon ein gehobeneres Niveau als wir es vom gesamten Balkan gewohnt waren. Insgesamt waren wir dort aber überrascht, wie antiquiert manche kleine Ortschaften wirkten, da hat uns tatsächlich einiges z.B. an Bulgarien erinnert (nicht aber in den touristischeren Regionen).
Wenn man die portugiesische Küste unbedingt mit der albanischen vergleichen möchte, bevorzuge ich persönlich doch die portugiesische Algave, weil es dort hübschere Felsen gibt, die ich an den breiten Stränden von Durres nicht gesehen habe. Wie die übrige Küste von Albanien aussieht, kann ich nicht beurteilen – muss ich auch nicht, weil dieser Artikel von Durres handelt.
Ob und inwiefern Albanier Durres meiden, kann ich ebenfalls nicht beurteilen. Ich habe aber durchaus schon welche von der Stadt bzw. den Stränden schwärmen hören, und wenn ich erzähle, dass wir dort waren, waren meine albanischen Gesprächspartner bisher entzückt. Ich glaube kaum, dass „alle Albaner“ sich da auf eine Meinung einigen können, wie von Ihnen behauptet. In dieser Beziehung gebe ich gerne zurück: Mit solchen Pauschalisierungen können Sie nur falsch liegen.
Gibt es eigentlich irgendwas, was Sie mit solchen Kommentaren bezwecken wollen? Oder haben Sie einfach einen schlechten Tag im Job gehabt und dann gezielt nach Blogbeiträgen gesucht, die Sie trollen können? Das frag ich mich bei sowas wirklich immer…
Richtig, die Stadt ist eine Verbrecher Stadt mit 100 Tausenden von illegalen Bauten, wo markante Antike Stätten zubetoniert wurden
Na ja, es ist leicht, so etwas zu sagen, wenn man die Hintergründe nicht kennt. So was kommt ja nie von ungefähr, sondern bedingt sich aus der Historie. Ob es stimmt, kann ich nicht sagen, denn ich habe mir vor Ort keine Baugenehmigungen vorlegen lassen… Jedenfalls ist Albanien auch nicht das einzige Land, in dem antike Stätten gerne unter den Teppich gekehrt werden, weil sie mehr Denkmalschutz auf den Plan rufen, als man sich leisten möchte. Das Problem hat man in ganz Südosteuropa, glaube ich.
Ich kann nur hoffen, dassIhrden Gastgebern vorallem in so armen Ländern was Rechtesan Geld zugesteckt habt. Wenn man aus Deutschland kommt, hat man mehr Geld, ohne Diskussion. Und dann noch Couchsurfen mit 4 Personnen, etwas dicke Post. Leider kann ich mir nicht vorstellen, dass Ihr da grosszügig gewesen seid ….
Es gibt mehr Profiteure als Grosszügige. Und die Menschen in Albanien sind sehr grosszügig und hilfsbereit……Sparfüchse und Räpplisparer habe ich zuhauf hier kennengelernt, es waren alles Deutsche, ist leider so…..
Ich schalte aus der eingereichten Sammlung mal diese Version des Kommentars frei, der immerhin ohne Fäkalsprache auskommt. Es ist schon verwunderlich, dass ich solche missliebigen Kommentare immer nur auf meine Balkan-Berichte bekomme. (UND auf meine Reiseberichte aus Sachsen.) Über Schottland und Irland habe ich so viel mehr geschrieben, über Italien z.B. habe ich mich teils ziemlich kritisch geäußert – stört keinen Menschen, offenbar. Nur bei den Balkanländern glauben immer wieder Leute, mir vorschreiben zu müssen, wie ich die zu finden habe und was ich alles hätte machen und nicht machen sollen. Und die genau wissen, was wir gemacht oder nicht gemacht haben, weil sie sich alles andere nicht vorstellen können.
Liebe Gaby, wenn es dich beruhigt: Unsere Couchsurfing-Gastgeberfamilie war ein Lehrerpaar aus den USA, das an der internationalen Schule von Durres unterrichtet hat.
Und beim Couchsurfing ging es eben nicht um Geld zustecken. Wir haben auf dem Balkan (und auch in anderen Ländern) immer wieder regelrechte Kämpfe ausfechten müssen, um wenigstens gemeinsame Restaurantrechnungen übernehmen zu dürfen. Ich erinnere mich an eine Gelegenheit (allerdings auf Sizilien), wo ich das Geld für ausgelegte Medikamente schließlich heimlich in einer Schublade versteckt habe, weil unsere Gastgeberin es partout nicht annehmen wollte. Hätte ich unserem („echt albanischen“) Couchsurfing-Gastgeber in Shkodra Geld geben wollen, wäre er wahrscheinlich ernsthaft beleidigt gewesen. Ein ernstgemeinter Tipp deshalb an alle: Nehmt, wenn ihr privat unterkommt, ausreichend Gastgeschenke mit! Da waren wir vielleicht wirklich ein bisschen zu sparsam (weil wir ja auch ein ganzes Jahr unterwegs waren und alles die ganze Zeit mitschleppen mussten). Leider gibt es Couchsurfing in der Form aber ohnehin nicht mehr.
Hallo,
wir fahren im Sommer über Durres (kommen per Schiff aus Italien). Ich freue mich über diesen aus meiner Sicht höchstwahrscheinlich realistisch dargestellten Bericht. So habe ich eine gute Vorstellung, auch da wir im letzten Jahr in Ungarn, Rumänien und Bulgarien waren.
Vielen Dank, auch für die unverstellten Fotos!
Petra
Danke schön für diesen Kommentar, liebe Petra! Wenn du nach eurem Besuch dort Ergänzungen oder Updates der Situation dort hast, würde ich mich freuen, wenn du sie hier teilst. Auf jeden Fall einen schönen Urlaub wünsche ich!