Sardinien oder Korsika? Korsika oder Sardinien? Als zwei markante Punkte auf der Europakarte liegen die beiden großen Inseln links neben dem italienischen Stiefel im Mittelmeer. Auf der Suche nach dem perfekten Ziel für den Familienurlaub stechen die schönen Schwestern unweigerlich ins Auge. Aber wohin soll es nun gehen? So nah beieinander, beide traumhaft – aber welche ist für Familien empfehlenswert? Unsere ebenso klare wie wenig hilfreiche Antwort: beide! Wir liefern dennoch eine Entscheidungshilfe, indem wir die beiden gegenüberstellen und von unseren persönlichen Erfahrungen berichten, denn wir waren direkt hintereinander auf beiden Inseln.
Frankreich oder Italien?
Obwohl sie sich geografisch so nahe sind, gehören die Inseln zu unterschiedlichen Ländern. Sardinien, „die Kerze“ auf der Landkarte, ist italienisch; Korsika, „die Flamme“, gehört zu Frankreich.
In beiden Fällen sind die Bewohner nicht unbedingt begeistert von ihrer aufgedrückten Volkszugehörigkeit und kokettieren mit der Forderung nach nationaler Unabhängigkeit. In der Tat haben wir Sardinien, verglichen mit dem hektisch-egozentristischen Charakter des südlichen Festlands, als angenehm unitalienisch erlebt. Für die „Französischkeit“ Korsikas haben wir wenige Vergleichswerte, denn unsere bisherigen Stippvisiten in dem Land (eine gute Woche in der Bretagne und der Normandie im Jahr 2009 und eine weitere rund um Carcasonne 2015) haben mich noch „typisches Landesgefühl“ entwickeln lassen.
Französisch oder Italienisch?
Nicht von der Hand zu weisen sind jedenfalls infrastrukturelle Ungleichheiten, die sich durch die Landeszugehörigkeit ergeben. Der offensichtlichste Unterschied ist die Sprache.
Sowohl das Sardische als auch das Korsische sind eigenständige Sprachen (in enger Anlehnung ans Lateinische), die jedoch beide praktisch nur noch auf Ortsschildern und in nationalromantischen Augenblicken gepflegt werden.
Sardinien spricht Italienisch. Korsika spricht Französisch. Jeweils ausschließlich.
Mit Englisch ist auf beiden Inseln wenig zu wollen. Wer der Landessprache nicht mächtig ist, muss oft auf Pantomime zurückgreifen. Nur das Personal an der Rezeption des Campingplatzes auf Korsika sprach fließend Englisch (und Deutsch!). Die Vermieterin einer Ferienwohnung auf Sardinien brachte beim Check-in eine Kollegin mit, die halbwegs Englisch sprach, ansonsten und mit allen anderen Vermietern (auch denen im teuren Hotel) mussten wir mit Händen und Füßen kommunizieren.
Nach sechs Wochen in Italien ist mein Italienisch-Wortschatz größer als der der meisten Italiener nach etlichen Jahren Englisch in der Schule. Es ist mir unbegreiflich, wie ein Schulsystem so versagen kann.
Und die Franzosen sind, wenn überhaupt möglich, noch unenthusiastischer, was Fremdsprachen angeht.
Allerdings muss man dazusagen, dass man sich sowohl auf Sardinien, als auch auf Korsika uns gegenüber stets bemüht hat, uns zu verstehen und uns weiterzuhelfen. Absichtliches Missverstehen (wie wir es zweimal in Calais erlebt haben) oder Weglaufen vorm ausländischen Kunden (kam einige Male bei Angestellten in Ungarn und auf dem Balkan vor) haben wir auf den Inseln nie erlebt.
Der Unterschied – abgesehen von der Sprache selbst – liegt darin, dass die Sarden sich für ihre mangelnden Englischkenntnisse entschuldigen, während die Korsen eher mitleidig reagieren, wenn sie begreifen, dass ihr Gesprächspartner über ein paar Floskeln Französisch nicht hinauskommt und den mitreisenden Fünftklässler nach Vokabeln fragen muss.
Auf Hinweistafeln, beispielsweise an historischen Sehenswürdigkeiten, hat das italienische Sardinien durchaus den Anspruch, Touristen auch auf Englisch (seltener in anderen Sprachen) zu informieren. Dieser Ehrgeiz zeigt sich auf Korsika selten. Ab und zu – wie beispielsweise im Landesmuseum in Corte – sind Informationen zweisprachig: auf Französisch und Korsisch (aber es gab tatsächlich auch einen hervorragenden Audioguide auf Deutsch).
Natur, Landschaft und Umgebung
Aufgrund ihrer geografischen Nähe sind sich die beiden Inseln natürlich recht ähnlich.
Sardinien liegt weiter südlich und damit etwas mehr in der Sonne – wobei sich dabei bei uns Mitte April kaum etwas genommen hat. Sardinien ist deutlich größer und auch deutlich dichter besiedelt. Die Hauptstadt Cagliari geht mit 150.000 Einwohnern fast als Großstadt durch, im Großraum leben fast eine halbe Million Menschen (und damit deutlich mehr als auf ganz Korsika). Hier gibt es ernsthafte Landwirtschaft und neben den im Frühjahr noch schneebedeckten Gipfeln auch Gegenden, die mit lieblichen Hügeln und saftigen Wiesen bestückt sind.
Korsika ist schroffer, die Berge sind höher. Irgendwo habe ich gelesen, Korsika sei „ein ins Wasser gefallenes Gebirge“, und das kommt ziemlich gut hin. Auch dort gibt es wunderschöne Wälder und im Frühling herrlich blühendes Gesträuch, aber uns sind auch karge, felsige Landstriche begegnet.
Im Landesinneren werden Kühe, Ziegen und auch Schweine nicht auf Weiden gehalten, sondern streunen selbstständig durch die Gegend (und über die Straßen). Das kommt auch auf Sardinien vor, ist uns allerdings auf der nördlichen Insel regelmäßiger begegnet.
Strände auf Korsika und Sardinien
Beide Inseln haben herrliche Strände! Wer Badeurlaub machen möchte (Mai bis September eignen sich da laut dem Reiseführer unseres Vertrauens), sollte sich vor der Buchung informieren, wo sich schöne Sandbuchten befinden. Auf beiden Inseln ist die Ostküste sandiger, der Westen besitzt mehr Felsen und kriegt außerdem mehr Regen ab. Auch Kiesstrände kommen vor. Wo sich die schönsten Strände befinden und welche sich auch für kleine Kinder eignen, führt Stefanie Holtkamp in ihren hervorragenden Reiseführern für Familien auf, die sowohl für Sardinien* als auch für Korsika* erhältlich sind.
Der lästigen italienischen Angewohnheit, Strände abzusperren und Badegäste nur gegen Gebühr ans Wasser zu lassen, sind wir auf Sardinien nicht begegnet.
Auf Korsika ist ein freier Zugang zum Strand sogar gesetzlich geregelt. Dort war es tendenziell auch ein bisschen sauberer. Auf Sardinien lag aber schon deutlich weniger Müll herum als in anderen Landesteilen.
Preisniveau auf Sardinien und Korsika…
Hier zeigt sich für den Urlauber wohl der deutlichste Unterschied. Während auf Sardinien nach deutschem Empfinden nur leicht gehobenes Niveau herrscht, sind die Preise auf der nördlichen Nachbarinsel geradezu astronomisch. Wohl auch deshalb hört man auf Sardinien unter Touristen ziemlich viel Französisch…
… Unterkünfte
Ein Dach über dem Kopf ist auf Sardinien schon ein gutes Stück teurer als auf dem italienischen Festland. In den Osterferien haben wir für unsere kleine, allerdings sehr schöne Ferienwohnung in Villasimius 50 Euro pro Nacht bezahlt, Bettwäsche und Handtücher kamen noch extra dazu für einen Zehner pro Person (ein Schlafzimmer plus Schlafsofa in der Wohnküche, zehn Minuten Fußweg zum Strand). Ein Familien-Hotelzimmer für eine Nacht auf der Durchreise war nicht für unter 70 Euro zu bekommen (Anfang April, wohlgemerkt, im Sommer verdreifachen sich die Preise, wie überall sonst auch). Eine zweite Ferienwohnung im Norden bei Santa Teresa haben wir für günstige 40 Euro pro Nacht ergattert, sogar mit zwei Schlafzimmern, inklusive Bettzeug und fußläufig zum Strand, allerdings auch mit weniger schönem Ambiente, weniger schönem Strand und ab vom Schuss.
Auf Korsika haben wir Bungalow-Campingplätze als echte Alternative zur Ferienwohnung entdeckt. Eine winzige, aber voll ausgestattete und gar nicht unbequeme Hütte kostete hier Anfang April 43 Euro pro Tag.
Im Anschluss haben wir nach einer Ferienwohnung im Süden der Insel gesucht und nichts (Akzeptables) für unter 70 Euro pro Tag gefunden.
… im Restaurant
Auf Sardinien entspricht das Preisniveau auf der Speisekarte in etwa dem, was wir von zu Hause in Erinnerung haben: Eine Pizza Margharita schlägt mit vier bis fünf Euro zu Buche, je nach Belag geht es dann auf acht, neun Euro hoch. Mit einkalkulieren muss man dabei immer das „Coperto“, die Grundgebühr für Gedeck und Service, die je nach Preiskategorie des Restaurants mit ein bis drei Euro zu Buche schlägt. Dafür ist mitunter ein Krug Leitungswasser inklusive oder steht für sehr wenig Geld in der Karte, so dass wir bei den Getränken sparen können.
Auf Korsika tut das Essengehen mit Familie echt weh. 12,50 Euro für einen Teller Spaghetti Bolognese gilt als fair. Im Landesinneren ist es etwas günstiger – aber nicht viel. Oft werden dreigängige Menüs angeboten, die (fleischlos) bei 13 Euro anfangen. Wir haben uns den Spaß einmal gegönnt, und da wir untereinander alles durchgetauscht haben und somit viele landestypische Gerichte probieren konnten, hat sich das für uns gelohnt. Wer aber Urlaub zwanghaft mit „endlich muss Mutti mal nicht kochen“ verbindet, wird auf Korsika schnell arm.
… im Supermarkt
Selbstversorger zahlen auf Sardinien im Supermarkt tendenziell etwas mehr als zu Hause. Preislich unschlagbar ist – mal wieder – der Lidl, der in einigen Städten auf der Insel vertreten ist. Wer löblich nachhaltig denkt und lieber lokale Geschäfte unterstützen möchte, muss bei der Tagesplanung die unsinnig lange Mittagspause berücksichtigen, die auf der Insel mitunter auch Supermärkte einlegen (meistens von 13 bis 16 Uhr, mitunter länger).
Auf Korsika macht sich das hohe Preisniveau im Supermarkt noch am wenigsten bemerkbar. Lebensmittel kosten nur etwas mehr als in Deutschland. Ein Selbstversorger-Urlaub lohnt sich. Wir haben mehrere Supermarktketten ausprobiert und eklatante Unterschiede festgestellt. Am günstigsten erschienen uns Carrefour und E.Leclerc (entschieden keine Gewähr, ob deren Unternehmenspolitik sozialverträglicher ist als die von Lidl). Auch auf Korsika schließen viele Geschäfte über Mittag, meistens aber nur für eine Stunde.
… beim Tanken
Der Spritpreis widerum ist auf Korsika deutlich günstiger als auf Sardinien. Während wir auf der nördlichen Insel Diesel für 1,24 Euro getankt haben, hätten wir auf der südlichen Schwester zwischen 1,31 und 1,47 Euro pro Liter zahlen müssen.
Straßenverhältnisse
Sardinien ist größer, und deshalb sind die Wege länger. Das stimmt aber nur bedingt, denn gerade in den letzten Jahren wird an etlichen Schnellstraßen gebaut. Legt man es drauf an, schafft man es vom Süden in den Norden in drei Stunden über die autobahnähnlichen Umgehungsstraßen. Verlässt man diese, geht es deutlich langsamer voran.
Ein weiteres Problem sind, wie überall in Italien, die vollkommen unsinnigen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Da, wo in Deutschland eine 70 stehen würde, schreiben die italienischen Behörden 40 oder 50 Kilometer pro Stunde vor. Natürlich bedeutet das keineswegs, dass irgendjemand wirklich 40 oder 50 fährt. Außer deutsche Touristen. Wenn die sich im Sommer häufen, werden die Entfernungen gefühlt noch größer, schätze ich.
Ansonsten ist der Fahrstil auf Sardinien deutlich entspannter als auf dem italienischen Festland. Es wird zwar viel gehupt, geschnitten und gelegentlich die Vorfahrt genommen, aber Angst haben muss der deutsche Autofahrer nicht (im Gegensatz zu Sizilien, Rom und Neapel).
Auf Korsika kommt man nur auf der östlichen N198 zügig von A nach B. Von Ghisonaccia nach Ajaccio über die „Taille“ der Insel braucht man zweieinhalb Stunden – an einem guten Tag, wenn nicht allzu viele Urlauber unterwegs sind. Die kleine Schwester ist eben deutlich bergiger, und mit nur etwa 300.000 Einwohnern fehlen auch so ein bisschen die Argumente für große Investitionen in den Straßenbau.
Ansonsten ist die allgemeine Fahrweise der Korsen sehr moderat. Sie beherrschen den Kreisverkehr, halten an roten Ampeln und beachten sogar Zebrastreifen (für uns nach mehr als einem halben Jahr in Südosteuropa ungewohnt und herrlich entspannend).
Auf engen Straßen im Gebirge empfiehlt es sich, ab und zu rechts ran zu fahren und die Einheimischen vorbei zu lassen.
Ganz wichtig: Sowohl Sardinien als auch Korsika sind furchtbar kurvig. Auf beiden Inseln empfiehlt es sich, bei empfindlichen Kindermägen mit Eimerchen zu reisen und Autofahrten bei der Planung der Mahlzeiten zu berücksichtigen.
Kinderfreundlichkeit
Die Italiener gelten als besonders kinderfreundlich, und in der Tat muss man auch auf Sardinien damit rechnen, dass Fremde ein gesteigertes Interesse am Nachwuchs zeigen. Ungefragtes Über-die-Haare-Streichen kommt regelmäßig vor, und das oft zitierte Trauma der Küsschen-Tante kann sich ein Achtjähriger hier schon bei einer Zufallsbekanntschaft abholen.
Freilich dürfen sich Bambini im Gegenzug auch eine Menge herausnehmen, ohne dass irgendjemand mit ihnen schimpft. Sowohl wir Eltern als auch unsere Kinder waren allerdings recht fassungslos, als wir dabei zusehen mussten, wie eine andere (italienische) Familie diesen Umstand in einem Restaurant ausnutzte und das Etablissement lautstark in ein Schlachtfeld verwandelte.
Stichwort Restaurant: Diese öffnen auf Sardinien (wie überall in Italien) selten vor 20 Uhr, und die ewig lange Mittagspause (meistens von 13 bis 16 Uhr) halten zumindest in der Vorsaison auch die Eisdielen (während andere Restaurants mittags natürlich geöffnet haben, aber auch nicht alle).
Wie die Dinge gastronomischerseits auf Korsika liegen, kann ich nicht so gut beurteilen, weil wir uns aufgrund der Preise nur ein Mal ein Auswärts-Essen gegönnt haben und dort die einzige Familie waren. Unfreundlich oder argwöhnisch behandelt wurden wir jedenfalls nicht.
Auf Sardinien haben Kinder bis zwölf Jahre – wie überall in Italien – in Museen meistens freien Eintritt. Im Museum für korsische Kultur in Corte und an der bronzezeitlichen Festung Cuccuruzzu (die einzigen eintrittspflichtigen Orte, die wir auf Korsika besucht haben) galt dasselbe.
Fazit: Urlaub auf Korsika oder Sardinien?
Ich träume von einem weiteren Urlaub auf einer der Mittelmeer-Inseln. Aber ich kann beim besten Willen nicht sagen, welche von beiden ich heute buchen würde.
Das heißt: Wahrscheinlich würde es für uns wohl auf Sardinien hinauslaufen. Weil es eben deutlich günstiger ist.
Ein klein bisschen schöner, weil landschaftlich abwechslungsreicher, dramatischer, finde ich Korsika.
Aber beide Inseln sind herzensbrecherisch schön, echt.
Dein Bericht und vor allem deine Fotos wecken Erinnerungen und Sehnsüchte. Ich kenne beide Inseln relativ gut, habe sie aber naturgemäss noch nie aus der Optik Kinderfreundlichkeit betrachtet.
Hast du denn eine von beiden Inseln lieber als die andere, Bea? Denn abgesehen davon, dass das Preisniveau eindeutig für Sardinien spricht, könnte ich mich ums Verrecken nicht entscheiden. :)
Sardinien, ganz klar. Das ist aber sehr, sehr persönlich eingefärbt, weil ich dort mit meinem angehenden Mann die ersten gemeinsamen Ferien verbracht habe und ein paar Jahre später die Flitterwochen. Diese sechs Wochen dienten im übrigen als Generalprobe für unsere Reisetauglichkeit über längere Zeit…
… die wir, wie du weisst, mit Bravour bestanden haben. :-)
Im übrigen finde ich Korsika auch sehr schön, aber etwas zu wenig französisch.
Oh, gegen solche Argumente für ein Reiseziel lässt sich nicht streiten. ;) Sechs Wochen für Sardinien halte ich jedenfalls für eine halbwegs angemessene Zeit. :)
Also ich kann mich auch nicht für eine der beiden Inseln entscheiden. Beide sind traumhaft schön und jede hat ihren eigenen Reiz, kenne auch beide.
Wir fliegen dieses Jahr in den Sommerferien nach Sardinien und da ist es leider wahnsinnig teuer (ab September zahlt man schon wesentlich weniger ).
Aber mit schulpflichtigen Kindern ist man an die Zeiten halt gebunden.
Deine Berichte lesen sich leicht und ehrlich. Kompliment. Weiter so und noch eine spannende Zeit für euch bis zur Heimreise. :-)
Liebe Grüße aus Hessen
Danke schön!
Dass in den Sommerferien alles so barbarisch teuer ist und man dem Wucher mit schulpflichtigen Kindern nicht entkommt, ist wirklich bitter. Für die Geschäftsleute widerum ist es verständlich, denn die müssen ihren Umsatz ja in diesen paar Wochen für das ganze Jahr machen. Als wir im April dort waren, waren die allermeisten Bürgersteige hochgeklappt, auf beiden Inseln. Schön war es halt trotzdem. Die Oster- oder Herbstferien sind eine ganz gute Alternative für Auslandsreisen, finde ich. Im Sommer ist es ja auch zu Hause warm genug. Wobei die deutsche Ostsee auch teuer genug sein kann… Ach je, wie man es auch dreht und wendet… ;)
Joa.
Wir haben die letzten Jahre viel in Deutschland Urlaub mit Kind gemacht, früher eher die Fernreisen.
Aber nachdem wir letztes Jahr 2 Wochen Regen an der Nordsee hatten , wollten wir dieses Jahr gern „Sonnengarantie“. ;-)
Euch weiterhin alles Gute!
Ich hatte viel Spaß an Deinen scharfsichtigen Beobachtungen beim Vergleich meiner beiden Lieblingsinseln und teile fast überall Deine Meinung, nur beim Thema »Essen gehen«, muss ich Korsika ein wenig in Schutz nehmen.
Uns ging es eigentlich genau umgekehrt. Das Preis-Leistungsverhältnis eines französischen Menüs finde ich einfach unschlagbar. Für 13 bis 18 Euro bekommt man bei uns und auch auf Sardinien ganz sicher nichts vergleichbares. Die Karaffe mit Leitungswasser ist übrigens auch in Frankreich üblich und heißt »pichet oder caraffe d’eau«. Man bestellt sie meist zum offnen »vin de table«. Alternativ gibt es eigentlich immer eine große Flasche Mineralwasser auf der Karte. Pizza und Eis sind auf Korsika allerdings tatsächlich unverhältnismäßig teuer.
Gute Pizza zur fairen Preisen bekommt man in der Saison an den Strandbars. Das absolute korsische Pizzahighlight hatten wir auf dem Camping Rondinara: Ziegenkäse mit Nüssen und Honig. Das klingt erst mal etwas exotisch, schmeckte aber einmalig gut. Günstige Snacks sind in Frankreich eher Crêpes, Croque (Käsetoast) oder eine Quiche oder Bastelles (gefüllte Teigtaschen) aus der Bäckerei…
Täglich im Restaurant essen ist für Familien mit normalem Budget weder auf Sardinien noch auf Korsika empfehlenswert. In Italien und Frankreich spielt gutes Essen eine sehr große Rolle und man gibt dafür viel mehr Geld aus als bei uns…
Danke für die Ergänzung, Stefanie! Die Menüs sind vergleichsweise günstig, das stimmt (obwohl man auch nicht wirklich überfressen ist nach den drei Gängen, es entspricht mengenmäßig einem normalen Hauptgericht – was natürlich vollkommen okay ist, man bekommt trotzdem etwas für sein Geld, und immer unter der Voraussetzung, dass man unseren Einmal-Genuss verallgemeinern kann).
Die Ziegenkäse-Pizza klingt toll, die hätte ich auch gerne probiert! :)
[…] Lena Marie und Martin Hahn reisen seit September 2014 mit Ihren Söhnen Silas (9) und Janis (11) durch Europa. Sie verfolgten Mozarts Spuren in Salzburg, wanderten im Novembernebel an den Plitvicer Seen, besuchten Draculas Burg in Transsilvanien und saßen auf der Halbinsel Chalkidiki am Strand. Ostern haben sie in Rom verbracht und dann waren Sie auf Sardinien und Korsika – mit unseren Familienreiseführern im Gepäck. Lenas liebevoll entlarvenden und dabei immer witzigen Blick auf beide Inseln finden Sie unter www.family4travel.de […]
Ich will immer noch auf beide Insel. Allerdings mit einer kleinen Präferenz für Sardinien. Aber nur wegen der Preise. Beim Thema Preise fällt mir sofort wieder die Fähre ein, dann weiß ich wieder, wieso wir nur bis Ligurien gekommen sind ☺
Irgendwann schaffen wir es aber auch auf die Inseln. Toller Beitrag auf jeden Fall.
Schöne Grüße,
Marc
Danke, Marc! Wegen der Fährkosten haben wir in vergangenen Urlauben meistens auch die Inseln ausgelassen… Aber es hat schon seinen Grund, warum die so beliebt sind… Bei Sardinien solltest du immer die italienischen Mautgebühren gegenrechnen. Ich habe nicht nachgeguckt, aber ich wette, die Fähre von Genua aus kommt im Endeffekt günstiger, als bis Civitavecchia durchzufahren und erst dort das Schiff zu nehmen. Von Sizilien aus jedenfalls war es kostentechnisch sinnvoller, mit dem Schiff nach Neapel zu zuckeln. UND deck dich für den Dampfer mit einem Picknick ein! Die Preise an Bord sind meistens jenseits von gut und böse und die Qualität schlecht.
Noch ein kleiner Tipp zu den Fährpreisen: Es lohnt sich unbedingt früh zu buchen. Etwa ab Dezember/Januar gibt es Tickets für das folgende Jahr. Je voller die gewünschte Fähre wird, desto höher steigt der Preis. Ist man zu spät dran, hilft es vielleicht auf eine Verbindung an einem Wochentag auszuweichen. Am teuersten sind Überfahrten am Samstag, weil da viele Ferienwohnungen neu belegt werden. Weiteres Sparpotential bieten die Tarife Jackpot (Sardinia/Corsica Ferries) oder Best Offer (Moby), die man allerdings nicht umbuchen kann. Aber da man mit Kindern ja sowieso auf die Ferientermine angewiesen ist, war das für uns nie ein Problem. Beide Fährgesellschaften haben deutsche Websites auf denen man sich gut zurechtfindet.
Danke für den Tipp, liebe Stefanie!
Bei den Fährpreisen muss man immer sehr ehrlich rechnen. Wenn es eine Nachtfähre gibt, die abends ablegt und morgens ankommt, ist das zudem sehr komfortabel und man gewinnt praktisch einen ganzen (oder mehr) Urlaubstag, da man während des Schlafes Strecke macht. Also tagsüber bis zum Hafen, nachts auf die Insel und am nächsten Morgen Urlaub! Die sonst fällige Übernachtung muss man gegenrechnen und die bei kürzerer Fährfahrt zusätzlichen Kilometer mit dem Auto. Gerade bei diesen Kosten lügt man sich gern in die Tasche. Wir fahren z.B. für 26 Cent pro km mit unserem neun Jahre alten Touran TDI.
Unsere 4 großen Fährfahrten lagen alle unter 300 Euro, Auto, 4 Mann plus Kabine (One-way).
Ach wie schön, so viele Orte im Bild wiederzusehen – wie Bonifacio. :-)
Einen tollen Vergleich habt ihr gemacht. Mir hat es auf beiden Inseln sehr gefallen, ich fand sie sehr unterschiedlich, habe aber auch von Korsika dank Wohnmobil deutlich mehr gesehen. Kulturell und landschaftlich fand ich Korsika spannender, die Strände und Pinienwälder auf Sardinien schöner… jede Insel hat etwas Besonderes.
Herzlich, Katja
Ja, beide sind wunderschön… Trotz der teils deutlichen Unterschiede sind sie sie aber doch sehr ähnlich, finde ich. Als ich die Fotos für den Beitrag dummerweise erstmal in einen Ordner kopiert hatte, musste ich mehrmals zurückklicken, um nachzuschauen, auf welcher der beiden Inseln ich jetzt dieses oder jenes aufgenommen hatte.
[…] Im Flugzeug versuchte ich mir die wichtigsten Vokabeln einzuprägen. Wenn schon, denn schon. Wie Lena treffend beschrieben hat, ist es mit den Englischkenntnissen der Sarden nicht weit her. Auch meine […]
Sind finde ich alle schöne Reiseziele. Aber ich empfehle immer Mallorca :)
Bestimmt auch schön! Sowohl für Sardinien als auch Korsika spricht aus Umweltgründen die mögliche Anfahrt mit der Fähre. Die gestaltet sich nach Mallorca doch eher schwierig.
Sarden fühlen sich ganz und gar als Italiener, von Unabhängigkeitsbestrebungen habe ich nie etwas gehört. Das sind nur Randerscheinungen – Sardinien ist viel zu abhängig vom Festland.
Vielleicht hat sich das in den vergangenen neun Jahren auch noch mal geändert, die der Artikel jetzt alt ist. Uns ist damals viel Graffiti in dieser Richtung aufgefallen. Aber klar, wenn man sich in Deutschland politisches Graffiti anguckt, spiegelt das die Meinung der Mehrheit auch nicht wieder.