Zu diesem Jahreswechsel bin ich hoffnungslos abgehängt. Wir haben drei Wochen lang Gäste aus Südafrika: Unser Austauschschüler aus dem Jahr 2019 ist zurück und hat seine Freundin mitgebracht. Das ist wunderbar – aber auch ganz schön zeitaufwendig. In der ohnehin immer schon stressigen Vorweihnachtszeit komme ich diesmal buchstäblich zu nichts. (Also, doch, schon: Ich genieße Zeit im Kreis meiner Familie und mit den lieben Freunden, fachsimple über Feinheiten der deutschen Sprache, lerne unheimlich viel Neues über ein Land, in dem ich nie war und nie sein werde, werde südafrikanisch bekocht, zeige unseren Gästen all die üblichen Sehenswürdigkeiten zwischen Steinhuder Meer und Weserbergland und spiele viele großartige Runden Wizards, Ohne Furcht und Adel, Halt mal kurz, Bohnanza und – unsere neueste Errungenschaft – Schwarze Witwen.) Wir verbringen ein schönes Weihnachtsfest alle gemeinsam und dann den Jahreswechsel an der Ostsee.

Schwupps, ist die erste Januarwoche um. Eigentlich sollte ich gar nicht am Rechner sitzen. Zumindest nicht an meinem Blog. So viel ist liegen geblieben, das ich aufarbeiten müsste. Nicht nur Schreibtischarbeit, sondern auch Wäsche und sonstiger Haushalt.

Aber mein Jahresrückblick im Blog ist mir doch ein wichtiges Ritual, das ich nicht einfach so unter den Tisch fallen lassen will. Und wenn es nur ist, damit ich selbst in ein paar Jahren an zentraler Stelle nachschlagen kann, wann wir wo gewesen sind – ein Jahresrückblick muss sein!

Also: Los geht’s!

2024 im Blog

Zunächst einmal will ich aber kurz einen Einblick geben, wie es um family4travel aktuell so steht. Die große Zeit der Blogs scheint vorbei. (Die große Zeit des Internets aber generell, oder?) Mein kleines Reiseblog ist ja schon seit über zwei Jahren quasi privatisiert. In dem Sinne, meine ich, dass ich die Bloggerei nicht mehr professionell betreibe, sondern nur noch neben meiner „echten“ Berufstätigkeit als reines Hobby. Manchmal bin ich hin- und hergerissen, ob ich nicht doch wieder ein paar Kooperationen eingehen möchte. (2024 hatte ich eine einzige, indem ich die Einladung des Zoo Osnabrück angenommen habe.) Aber erstens bekomme ich längst nicht mehr so viele Angebote wie in den „goldenen Bloggerjahren“ zwischen 2013 und 2019. Und zweitens habe ich einfach nicht die Zeit und die Kapazitäten, viel anzunehmen. Wo ich früher mit Kusshand einen Artikel über ein Museum geschrieben habe, in das wir eingeladen wurden, überlege ich mir jetzt dreimal, ob ich nicht lieber 40 Euro Eintritt selbst bezahle und dafür meine Ruhe habe. Und dann im Zweifelsfall gar nicht drüber blogge.

sensoria holzminden

So liegt im Moment zum Beispiel mein Erfahrungsbericht über das neue Sensoria in Holzminden auf Eis, die durchaus sehenswerte Ausstellung über Düfte und Aromen. Würde ich zu gerne schreiben. Werde ich wahrscheinlich nicht, da keine Zeit und – zum Glück – auch keine Verpflichtung, da Eintritt eben selbst bezahlt.

Andererseits ist mir mein Blog nach wie vor ein wertvolles Hobby. Ich bin einfach jemand, die schreibt. Geht gar nicht anders. Mein Blog ist ein Ventil, durch das ich meinen Mitteilungsdrang in hoffentlich hilfreiche Bahnen leite.

38 Blogbeiträge

38 Blogbeiträge habe ich 2024 veröffentlicht. Nach dem Durchzählen bin ich selbst verblüfft, dass es so viele waren. So ganz stimmt das auch nicht. 21 davon waren nämlich quasi Relaunches: gründlich überarbeitete und meist deutlich erweiterte Artikel aus früheren Jahren.

17 wirklich neue Artikel habe ich 2024 geschrieben. Sieben davon erzählen von Reisezielen in Deutschland. Ebenfalls (nur) sieben verteilen sich auf unsere beiden Auslandsreisen. Die übrigen drei betreffen Themen, die nicht nicht auf bestimmte Orte beziehen:

klimafreundliche reiseplanung, klimabewusst reisen

Ein Artikel, der mir sehr wichtig ist.

Top Ten 2024

Wenn ich in meine Statistiken gucke, sind es aber nicht die Artikel aus 2024, die am meisten gelesen werden. Das hat vor allem damit zu tun, wie Google und Co funktionieren. Eine Website muss sich erst etablieren, bevor sie in den Suchmaschinen gut rankt. Wie genau die Ergebnisse sortiert werden, ist ein gut gehütetes Geheimnis. Seit eh und je versuchen sämtliche Internetakteur*innen und auch wir kleinen Blogger*innen, das in unserem Sinne durch SEO zu beeinflussen. Da Google eine eigene Agenda hat (reich werden, schätze ich), klappt das zunehmend schlechter. Zum Glück bin ich nicht mehr so darauf angewiesen.

Jedenfalls, diese Texte sind die meistgelesenen Unterseiten auf family4travel im Jahr 2024:

  1. Pausen an der Autobahn Teil 2: Neue Tipps für schöne Orte
  2. Kurzurlaub in Deutschland: Die 20 schönsten Städtetrips mit Kindern
  3. Stockholm mit Kindern: Unser Guide für den Städtetrip
  4. Entscheidung: Lieber nach Irland oder nach Schottland reisen?
  5. Schottland mit Kindern: Unsere gesammelten Erfahrungen
  6. Rostock mit Kindern: Tipps für einen Tag in der Stadt
  7. Irland mit Kindern: Unsere Tipps und Erfahrungen für den Familienurlaub
  8. Schlechte Erfahrungen mit AirBnB: Das passiert, wenn man das Portal umgeht
  9. Mit der Fähre nach Schottland: Erfahrungen mit DFDS Amsterdam – Newcastle
  10. Grüne Pausen an der Autobahn: Reiseblogger geben Tipps [Roudup]
grüne pausen family4travel roundup beitragsbild roundup

Schöne Pausenorte in Autobahnnähe suchen offenbar viele Menschen.

Städtetrips in Deutschland

Interessant finde ich immer, wie unterschiedlich meine Berichte über Städtetrips in Deutschland ranken. Es kommt eben nicht nur drauf an, wie groß das Suchvolumen nach Reiseberichten in bestimmten Städten ist, sondern auch auf die Konkurrenz. Obwohl ich mir mit meinem Hamburg-Artikel viel Mühe gegeben habe, lesen meinen Celle- und selbst meinen Minden-Text viel mehr Menschen. Spannend, oder?

hamburg low budget mit kindern

Das Titelbild zu meinem zweitbesten Hamburg-Artikel – denn tatsächlich läuft der Text speziell über Speicherstadt und HafenCity besser als die Low-Budget-Tipps. Ich versteh’s echt nicht.

Interessant auch, dass sich viele uralte Artikel immer noch in meinen Top 50 halten – vermutlich, weil sie als einzige Seite im Netz klare Antworten auf Fragen liefern, die Leute googlen. Z.B.

Sparta mit Kindern, antikes Griechenland Ruinen

Ganz sicher nicht auf dem neuesten Stand, aber immer noch erstaunlich gefragt.

Unsere Reisen 2024

So. Jetzt möchte ich aber endlich einen Rückblick auf unser Reisejahr werfen. Ich mache es auch kurz, versprochen. Wir reisen einfach längst nicht mehr so viel wie in früheren Jahren.

Osterferien: Niederlande

Unser erster Urlaub ging Ende März, Anfang April für zehn Tage in die Niederlande. Wie inzwischen meistens waren wir mit unserer Tochter zu dritt unterwegs, ohne die großen Jungs. Von den Niederlanden waren wir ausgesprochen begeistert. Tatsächlich haben wir unser nächstgelegenes Nachbarland bisher immer nur als Transitland benutzt. Es war das erste Mal, dass wir uns explizit Zeit dafür genommen haben. Und es war großartig! Wir sind viel Fahrrad gefahren und haben wunderschöne kleine und größere Städte erkundet. Die ausführliche Zusammenfassung steht hier:

Niederlande mit Kind: 1 Woche Holland in den Osterferien.

niederlande mit kind osterferien beitragsbild

Hier gibt es den Rundumschlag.

Außerdem habe ich über Deventer geschrieben. (Und über so viele andere tolle Orte nicht, obwohl ich es fest vorhatte. Schade.)

Himmelfahrt: Thüringen

Das lange Wochenende bot sich für einen Kurztrip zum Großelternbesuch an. Entgegen sonstiger Gewohnheiten dabei gelangen uns diesmal mehrere Neuentdeckungen von Städten und Ausflugszielen. Der Rundumschlag:

Von Erfurt bis Feengrotten: Kurtrip nach Thüringen

Jena mit Kindern: Unsere Erfahrungen + Tipps für euren Ausflug

Jena mit Kindern Erfahrungen Tipps

Jena ist eine überraschend sehenswerte Stadt!

Pfingsten: Eifel

Ausnahmsweise kamen wir in NRW in den Genuss einer Woche Pfingstferien. Der Mai ist für mich die schönste Zeit des Jahres. Der mittlere Sohn hatte den Schulabschluss in der Tasche (die Mittlere Reife; er macht weiter bis zum Abi) und war gewillt, den mit einem Familienurlaub zu zelebrieren. Also buchten wir einen Kurztrip in der Eifel und beraumten vorher noch einen Städtetrip nach Köln an. War cool und durchaus interessant!

Ausführliche Zusammenfassungen:

Köln mit Kindern: Tipps für den Städtetrip

Vulkaneifel mit Kindern: Kurzurlaub im Center Parcs

vulkaneifel mit kindern

In die Eifel möchte ich unbedingt irgendwann noch einmal! (Nach Köln ehrlich gesagt nicht unbedingt.)

Tagesausflug nach Bremen

Einen schönen gemeinsamen Tagesausflug nach Bremen haben Silas, Franka und ich im Sommer unternommen. Das diente mir später zum Anlass, meinen uralten Bremen-Artikel gründlich zu überarbeiten, erweitern und aufzupolieren:

Bremen mit Kindern: Unsere Tipps für Ausflug und Städtetrip

bremen mit kindern

Unsere Tipps für Bremen mit Kindern sind inzwischen sehr umfangreich. Meine deutsche Lieblingsstadt, tatsächlich.

Sommerurlaub im Baltikum

Im Spätsommer – dieses Jahr ein vorletztes Mal außerhalb der Schulferienzeiten – stand schließlich unser „großer Urlaub“ an. Zu dritt begaben wir uns quer über die Ostsee auf Tour durch vier Länder. Mehr muss ich wirklich nicht sagen, denn die ganze Geschichte steht sehr ausführlich hier:

Roadtrip durchs Baltikum mit Kind: Estland, Lettland, Litauen (und ein bisschen Finnland).

roadtrip durchs baltikum mit kind

Mit dem Rundumschlag habt ihr vermutlich eh genug zu lesen bis Weihnachten…

Inzwischen habe ich immerhin ein paar wenige Detailberichte zu schreiben geschafft:

Im Spätherbst an die Ostsee

Bevor die Erkältungssaison so richtig losgeht, dachten wir uns, lassen wir uns noch mal ordentlich von Seeluft durchpusten. In Bad Doberan haben wir dank Großeltern (den anderen) eine Homebase. Damit es nicht immer genau dasselbe ist, haben wir von dort aus diesmal einen Minitrip nach Stralsund und Greifswald mit Übernachtung in der Jugendherberge unternommen. Wunderbar! Ergebnis:

Stralsund mit Kindern: Städtetrip an die Ostsee.

Und auf dem Hinweg haben wir noch ein schönes Städtchen entdeckt:

Mölln mit Kindern: Ausflug zu Till Eulenspiegel.

mölln mit kindern tipps

Das war der finale Blogbeitrag in 2024.

Und 2025?

Der Ausblick für 2025 ist mal wieder voller Fragezeichen. Wir sind einfach nicht besonders gut im Vorausplanen. Aktuell sitzen wir an der Zeichnung für die letzten Sommerferien vor der Schulpflicht. Im Juni wollen wir für knapp zwei Wochen nach Südtirol. (Nachdem wir uns 2023 auf dem Rückweg aus Korsika dort einen Vorgeschmack geholt haben, will ich unbedingt noch einmal „richtig“ hin!)

hafling gfreinhof aussicht

Auf solche Ausblicke freue ich mich…

In den Sommerferien möchte der Sohn zur Abivorbereitung gern nach Frankreich. Da uns jede Ausrede recht ist für eine Reise, werden wir ihn wohl von seinem WWOOFing-Abenteuer abholen und bei der Gelegenheit endlich die Schmach beseitigen, noch niemals in Paris gewesen zu sein. (Es sei denn, wir kapitulieren doch vor den unvorstellbaren Preisen zur Hauptsaison in der Hauptstadt. Noch habe ich die Hoffnung, dass ich bei genauerer Recherche irgendwie doch etwas Bezahlbares zu Tage fördern werde. Mal sehen.)

Frankreich mit Kindern

Weile her, dass wir zuletzt in Frankreich waren… Auf dem Heimweg von unserem Irland-Sommer 2018.

Damit ist unser Jahresurlaub im Angestelltenverhältnis fast schon wieder verplant. Ein paar verlängerte Wochenenden sind hoffentlich noch drin für den einen oder anderen Städtetrip innerhalb Deutschlands. Vielleicht schaffen wir es auch noch mal in einen anderen Teil der Niederlande, was ich mir sehr wünsche.

Was das Bloggen angeht, hoffe ich, dass ich noch den einen oder anderen Reisebericht aus dem Baltikum nachreichen werde. Gerade jetzt habe ich voll Bock aufs Schreiben. Allerdings sitze ich parallel auch an der Überarbeitung unseres Naturzeit-Reiseführers für Schottland mit Kindern, dessen Neuauflage im Frühjahr herauskommen soll. Und ich mache mich an den Feinschliff meines Romans, den ich im Laufe des Jahres im Selbstverlag veröffentlichen will.

Langweilig wird mir also auch 2025 garantiert nicht.