Der Spreewald ist eine wunderbare Urlaubsregion – gerade auch mit Kindern. Die Wasserwelt vermittelt einen so andersartigen, geradezu magischen Eindruck. Am allerbesten erschließt sich der Zauber natürlich direkt vom Wasser aus. Dorthin gelangen auch Familien problemlos: mit dem Kanu zum Beispiel. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Und ein einzelner Nachmittag reicht aus. Hier kommt unser Erfahrungsbericht vom Paddeln im Spreewald mit Kindern.
Urlaub im Spreewald (mit Kindern)
Update 2021: Dieser Beitrag stammt aus der Anfangszeit meines Reiseblogs. Damals waren wir in den Herbstferien mit zwei kleinen Kindern im Spreewald. Es handelt sich um einen kurzen Erfahrungsbericht aus meinem Reisetagebuch, das ich damals noch eins zu eins abgetippt und online gestellt habe.
Mein alter Bericht taugt als Mutmacher, wie es sich anfühlt, vollkommen ungeübt als blutige Anfänger im Spreewald mit Kindern zu paddeln. Und er bekommt auch immer noch erstaunlich viele Klicks. Meinen heutigen Ansprüchen ans Bloggen genügt er aber schon lange nicht mehr. Ich habe immer direkt ein schlechtes Gewissen und den (begründeten) Verdacht, dass viele Ratsuchende hier enttäuscht in die Röhre gucken, wenn sie eigentlich Tipps zum Paddeln und allgemein Urlaub im Spreewald lesen wollten.
Zur Abhilfe verweise ich all jene deshalb an drei sehr kompetenten Kolleginnen:
- Inka von blickgewinkelt hat den ultimativen Online-Guide für den Spreewald geschrieben! Komplett mit Karten, Reiseführer-Tipps und unheimlich schönen Fotos.
- Cornelia von den SilverTravellers hat eine Vorlage für den perfekten Kurzurlaub im Spreewald parat.
- Speziell auf den Spreewald mit Kindern schaut Cindy von den Reisezwergen auf Lübben und Lübbenau aus Familiensicht.
Ich hab dafür gute Artikel über andere Regionen in Deutschland. Den kompletten Überblick über mehr als 190 Reise- und Ausflugsziele in allen 16 Bundesländern liefert dieser Artikel (samt Kartenansicht):
Familienurlaub in Deutschland: Unsere geballten Tipps
So. Und jetzt kommen wir zu meinem authentischen Erfahrungsbericht aus meinem alten Reisetagebuch zum Thema Paddeln im Spreewald mit Kindern…
Paddeln mit Kindern
Ein wunderschöner Urlaubstag liegt hinter uns. Heute haben wir uns an allen Spreewald-Klischees bedient. Nach dem Frühstück fuhren wir zu dem Bootsverleih, den uns ein Stammgast in unserer Jugendherberge am Abend zuvor empfohlen hatte. Die Zahl der Anbieter ist unüberschaubar groß, und ich hab jetzt schon wieder vergessen, wie unser Laden jetzt hieß. Jedenfalls mieteten wir uns zwei Paddelboote: eins für Martin und Silas, eins für Janis und mich. Die Jungs kriegten jeder ein kurzes Alibi-Holzruder, wir Erwachsenen richtige Paddel. Dazu bekamen wir noch eine Karte, mit Hilfe derer wir uns dann in dem Gewirr aus Fließen, Gräben und Kanälen zurechtfinden konnten.
So spät im Jahr waren nur wenige Boote unterwegs. Ein einziger dieser typischen Spreewald-Touristen-Kähne kam uns entgegen in den drei Stunden, die wir unterwegs waren, und weniger als zehn Paddelboote oder Kanus. Die allermeiste Zeit hatten wir die sagenhaft idyllischen Wasserläufe für uns allein. Verfahren haben wir uns auch nicht, keiner ist reingefallen, alles war gut.
Paddeln und Schleusen für Anfänger
Ein paar Mal mussten wir durch Schleusen. Für Ungeübte kann das eine Herausforderung sein, zumal man aus dem wackeligen Boot klettern muss. Oft aber ist die Selbstbedienung gar nicht nötig.
Das erste Mal haben uns zwei Kinder geschleust, die 50 Cent dafür bekommen haben.
Beim zweiten Mal war gerade ein einzelner Einheimischer vor uns in der Schleuse. Als er mitbekam, dass wir keinerlei Erfahrung hatten und uns unsicher waren, bot er uns gleich an, er könne das gern machen.
Beim dritten Mal musste Martin dann ran. Allerdings war die Herausforderung für einen Ingenieur gering.
Einen extra Umweg sind wir gefahren, um auch so ein Rollwehr mal mitzumachen. Hier steigt man aus und hievt sein Boot dieselbe Art Bahn mit lauten Rollen hinauf, auf der mitunter der Einkauf nach dem Scannen an der Supermarktkasse landet. Die Kinder fanden das enorm witzig, und das funktionierte problemlos.
Ganz zum Schluss mussten wir wieder durch die erste Schleuse, die dann auch nicht mehr besetzt war. Da hat Janis die Schleuserarbeit übernommen und war natürlich stolz wie Oskar.
Paddeltour für Anfänger mit Kindern
Wir haben nur eine kleine Tour gemacht, vornehmlich durch den Hochwald. Dort ist Naturschutzgebiet, dahin kommt man wirklich nur mit dem Boot, oder streckenweise noch über Fahrradwege. Ich wollte das Gebiet wirklich gern sehen.
Nachher hat mir das offenere Gelände aber viel besser gefallen. Im Hochwald war es halt trotz eigentlich herrlichen Sonnenscheins ziemlich dunkel.
Eine Pinkelpause haben wir eingelegt, bei der ich mich davon überzeugen konnte, dass Spree und Wald tatsächlich sehr eng beieinanderliegen. Die Wurzeln der Bäume hängen ins Wasser, und an Land zwischen den Bäumen ist es auch alles andere als trocken. Überall Morast, und eine Kröte ist mir über den Fuß gesprungen. Sehr… interessant.
Während wir unter dem sich färbenden Herbstlaub übers Wasser paddelten, musste ich an die Kahnpartie denken, die Theodor Fontane in seinem Roman „Irrungen, Wirrungen“ beschreibt. Viele Gaststätten, Straßen und sonstige Einrichtungen nehmen hier Bezug auf den Autor.
Kenne deine Grenzen…
Wir hatten uns die Option offen gehalten, die Tour zu vergrößern und bis Leipe zu fahren – eins der Dörfer, die bis vor wenigen Jahrzehnten nur über Wasser erreichbar waren.
Das Paddeln war aber doch ganz schön anstrengend, das Sitzen im Boot unbequem, sodass wir uns entschlossen, dann aufzuhören, wenn es am schönsten ist. So kamen wir uneingeschränkt glücklich wieder am Anleger an.
Nach Leipe fuhren wir dann mit dem Auto. So umwerfend fand ich die Siedlung nun nicht, eher etwas heruntergekommen und lieblos, gemessen an den Touristenströmen. Aber wir fanden das witzige Café „Zur Spreewälderin“, das einrichtungsmäßig zwischen früher Nachwendezeit und türkischem Imbiss changierte, wo aber eine sehr nette Wirtin himmlisch leckere Plinsen servierte.
Mehr Erfahrungsberichte über Paddeln mit Kindern
Lange hat es gedauert, bis wir das Vergnügen aus dem Spreewald wiederholt haben und noch mal mit den Kindern Paddeln gegangen sind. Total doof eigentlich, aber das Leben ist nun mal voller anderer Möglichkeiten… Jedenfalls habe ich jetzt doch noch einen Artikel hier in meinem Reiseblog, der zwar geografisch anderswo spielt, aber zum Thema passt:
Lingen: Paddeln auf der Ems mit Kindern (+ Übernachtungstipp)
Auch in meinem Reisebericht aus Celle erzähle ich von einer kurzen Paddeltour, diesmal auf der Aller. Und in Braunschweig sind Martin und Silas auf der Oker gepaddelt.
Hallo Lena, ich liebe Paddeln. Und gerade habe ich noch einen neuen Grund gefunden, einmal im Spreewald aufs Wasser zu gehen: Die Schleusen. Das hört sich toll und abenteuerlich an. Wart Ihr in Lettland auf der Gauja? Ist für Kinder (jedenfalls zum Teil) auch hervorragend geeignet. Probierts mal aus! Zwischen Cesis und Ligatne inklusive einer der letzten handbetriebenen Holzfähren am Ende. Das ist doch mindestens so toll wie die Schleusen LG, Christina
Die Schleusen sind halt v.a. für die Kinder ein Abenteuer. Deinen Bericht übers Paddeln in Lettland hab ich seinerzeit mit Interesse gelesen. Irgendwann wollen wir mal eine längere Tour auf dem Wasser machen, sind aber auch skeptisch, was Martins Bandscheiben davon halten…
Autsch, das ist natürlich noch eine weitere Herausforderung mit den Bandscheiben…Aber die Gauja ist tatsächlich sehr ruhig an vielen Stellen. Und flach.
Die Fahrt auf der Ems planen wir nun auch für diesen Sommer. Das war eine tolle Idee für einen Familientagesausflug. Danke hierfür. Wir sind auf weitere Ideen und Berichts gespannt.
Vielen Dank für dieses wertvolle Beispiel eines Spam-Kommentars zwecks Linksetzung. Den dazugehörigen Link zu einer Ferienwohnung im Allgäu habe ich gelöscht. (Meine Güte, was für eine schlechte thematische Platzierung! Zahlt euren Agenturen entweder so viel, dass sie sinnvolle Arbeit für euch machen, ladet Blogger für authentische Werbung ein, oder lasst es ganz!)