Der kleine Vergnügungspark im niedersächsischen Verden zählt eher zu den Geheimtipps in Sachen Familienausflug. Nostalgie und Selbstwirksamkeit zählen hier mehr als höher, weiter, schneller. Für Familien mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter eignet sich der Ritter Rost Magic Park Verden aber ganz wunderbar, um einen zauberhaften Tag zu erleben. Und auch mit ganz kleinen und etwas größeren Kindern ist ein Ausflug hier her keine schlechte Idee. Wir haben die Sache mit Kleinkind und Teenagern ausprobiert und hatten Spaß.
Erfahrungen aus dem Magic Park Verden
Dieser Erfahrungsbericht bezieht sich auf unseren Besuch im Ritter Rost Magic Park Verden im August 2021. (Eigentlich sollte er längst hier im Reiseblog stehen. Ist leider etwas untergegangen. Ich habe mich bemüht, alle Fakten noch einmal online gegenzuchecken, um möglichst sicherzustellen, dass die Verhältnisse auch 2022 noch so sind.)
Wir haben den Magic Park als fünfköpfige Familie besucht. Mit dabei waren die Teenager Janis (17) und Silas (14) sowie unser Kleinkind Franka (2). Und natürlich wir Eltern (Lena und Martin). Mit dieser Konstellation entsprechen wir eigentlich nicht der Zielgruppe. Im Rahmen der Kampagne #cities4family in Zusammenarbeit mit dem Marketing-Verbund about cities waren wir aber nun einmal als Reiseblogger in allen 18 teilnehmenden Städten unterwegs. Klar, dass wir da auch zum Magic Park nicht nein gesagt haben. Schließlich erinnere ich mich aus meiner eigenen Kindheit noch dunkel, dass man dort ziemlichen Spaß haben kann.
Generell sind wir von Verden als Reiseziel für Familien sehr positiv überrascht gewesen. Mein ausführlicher Artikel darüber steht hier:
Verden mit Kindern: Tipps für den Städtetrip
Als Reisebloggerin war ich für die Berichterstattung im about-cities-Blog engagiert (mit Auftrag, gegen Geld). Dass und gegebenenfalls was ich in meinem eigenen Blog über die Erlebnisse schreibe, ist meine Sache. Das nur gleich vorab als Transparenz-Hinweis, damit ihr Bescheid wisst…
Eintauchen in eine kleine bunte Welt voller Magie…
Vom Stadtzentrum aus fahren wir – genau wie es von der Autobahnabfahrt aus der Fall wäre – nur wenige Minuten bis zum Magic Park Verden. Schon ein erster Blick auf den Parkplatz verrät, dass wir hier keine Massenabfertigung befürchten müssen. Geparkt wird auf einer großen Wiese.
Am Waldrand empfängt uns ein Märchenschloss. Hier wird kassiert. Die Schlange ist erfreulich kurz. Dann überqueren wir schon den Burghof und sind mitten drin in Verdens kleiner Zauberwelt.
Das erste, was uns positiv auffällt, ist die relaxte Atmosphäre. Wir stehen quasi mitten im Wald. Wegweiser versprechen uns Karussells und Achterbahnen. Geheimnisvolle Aufbauten locken in Sichtweite. Aber nicht blinkt oder lärmt oder stürzt mit Macht auf uns ein. Wir dürfen langsam ankommen und uns erst einmal orientieren. Sehr schön!
Entstehungsgeschichte des Magic Park Verden
Entstanden ist der Magic Park Anfang der 1970er Jahre als Märchenwald. Im Laufe der Jahre kamen auch immer mehr Fahrgeschäfte hinzu. Um Profil zu gewinnen, verlegte man sich aufs Zaubern. Tatsächlich gibt es bis heute noch an jedem Öffnungstag auch mindestens eine Zauber-Show.
Die Sache mit Ritter Rost
2019 kam dann die Kinderbuchfigur Ritter Rost dazu. Mit dem hässlichen Kerl bin ich ehrlich gesagt schon nicht warm geworden, als die Jungs klein waren. (Wir hatten ein Hörspiel, das derart veraltete Rollenklischees transportiert hat, dass ich es habe verschwinden lassen.)
Im Zuge der Lizenzierung des Magic Parks Verden ist den allermeisten Fahrgeschäften und Attraktionen ein Name übergestülpt worden, der in den Ritter-Rost-Kosmos passt. Abgesehen davon, dass man sich überall den kulleräugigen Metallkerl angucken muss, stört das aber nicht weiter.
Auf jeden Fall ist es für den Besuch des Freizeitparks keinesfalls nötig, sich mit Ritter Rost auseinanderzusetzen. Wer ihn, Burgfräulein Bö, Drache Koks und die anderen nicht kennt, hat keinerlei Nachteil.
(Wer sich zur Vorbereitung doch gemeinsam mit den Kindern einfuchsen möchte, wählt vielleicht besser neuere Folgen oder den Kinofilm. Ich weiß es nicht, hoffe aber, dass die vielleicht etwas weniger darauf ausgelegt sind, dass das Burgfräulein kocht und abwäscht, während die Jungs alles kaputt machen und anschließend das Mädchen retten.)
Familienspaß im Magic Park Verden
Wir schlendern erst einmal über die gepflasterten Spazierwege und schauen uns um. Unser Kleinkind staunt, will überall stehen bleiben und gucken. Wir kommen an einem riesigen Mammut vorbei. Dann taucht rechts neben uns ein kleiner See auf, über den Familien mit Ruderbooten schippern. Über unsere Köpfe gleiten berittene Drachen: Es handelt sich um eine Schwebebahn, die mit Pedalen betrieben wird.
Dann gibt es kein Halten mehr. Die Kinder wollen was erleben. Leider ziehen sie dabei in unterschiedliche Richtungen. Die kleine Franka hat eine Eisenbahn entdeckt, die ihrem Kaliber entspricht. Silas hat den „Fahrenden Ritter“ erspäht, eine Schiffschaukel. Oh ja, da will ich auch rein!
Zum Glück führt der Interessenskonflikt zu keinen familiären Verwerfungen. Janis steigt mit der kleinen Schwester in die Bimmelbahn (und passt auf, dass sie gut sitzen bleibt. Offiziell sind die meisten Fahrgeschäfte erst ab drei Jahren freigegeben. In der Praxis gibt es natürlich keine Ausweiskontrolle. Eltern beurteilen selbst, was sie ihren Kleinkindern schon zutrauen). Der Papa wird gebraucht, um von draußen den Zug zu aktivieren. Wie viele Attraktionen im Magic Park fährt der nämlich nur, solange jemand den Schalter gedrückt hält.
Über 40 Attraktionen
Der Parkplan nummeriert 40 Attraktionen und Fahrgeschäfte. Da ist von der Familienachterbahn „Eiserne Schlange“, von der Traktorbahn und fünf verschiedenen Karussells bis zum Irrgarten, zur Hüpfburg und zum Spielplatz mit Trampolin alles dabei. Dazu kommen eine Insel voller Dinosaurier und ein Streichelzoo mit Alpakas (die im Gegensatz zu den Erstgenannten aus Fleisch und Blut bestehen).
Die meisten Fahrgeschäfte sind bereits für kleine Kinder geeignet. Adrenalingeladene Rides sind dagegen die Ausnahme. Auch besagte „Eiserne Schlange“ brettert zwar rasant, aber doch auf vergleichsweise moderate Art durch die Kurven. Der Magic Park Verden ist also der ideale „Freizeitpark für Anfänger“.
Wären wir nur mit unseren beiden Teenager-Jungs unterwegs, wären die beiden wohl eher enttäuscht von dem Angebot gewesen. Zum Glück ziehen sie aber ganz viel Freude daraus, ihrer kleinen Schwester die Wunder der Erlebniswelt näherzubringen. Die ist mit Feuereifer dabei und stolz wie Bolle, als sie sich schließlich sogar ganz alleine ins Kinderkarussell traut.
Und „eigenen“ Spaß haben die Jungs dann auch durchaus, etwa in der Wildwasserbahn oder in dem kleinen Freifallturm.
Märchenwald Verden
Schönstes Erlebnis für mich als Mutter ist der Spaziergang durch den Märchenwald. Die Keimzelle des Magic Park Verden existiert nun seit 50 Jahren. Gerade für die Eltern- und Großeltern-Generation bietet sie hohen Nostalgie-Faktor und schöne Kindheitserinnerungen.
Für Kinder und Jugendliche hat sie allerdings kaum Wiedererkennungswert. Sie wachsen heute weitgehend ohne Bezug zu Grimms Märchen auf. Entsprechend wenig Liebe bringen viele Kids für diesen Teil des Parks auf. Meine Jungs kennen zwar – wie ich – vier der sechs dargestellten Geschichten. Als Generation YouTube bringen sie aber kaum die wenigen Minuten Aufmerksamkeit auf, die die aufwändig und liebevoll gestalteten mechanischen Inszenierungen erfordern. Zu Hänsel und Gretel zwinge ich sie noch, dann lasse ich die Teenager von dannen ziehen. (Wir treffen uns dann an der Achterbahn wieder.)
Zwischen vier und sieben Minuten dauern die Märchen-Spektakel. Auf unsichtbaren Schienen bewegen sich Hänsel und Gretel zum Pfefferkuchenhaus, wo ihnen die Hexe entgegentritt. Wenig später leuchtet der Backofen auf, als die böse Zauberin ihr Ende trifft. Sind Musik und Erzählerstimme aus den Lautsprechern des einen Schauplatzes verklungen, gehen wir gemeinsam mit der anderen Handvoll Zuschauenden, die sich zwischenzeitlich angesammelt haben, weiter zum nächsten.
Während unser kleines Mädchen selig Mittagsschlaf macht, vergnügen wir Eltern uns mit allen sechs Märchen:
- Hänsel und Gretel
- Der Hase und der Igel
- Die Bremer Stadtmusikanten (2021 ganz neu)
- Des Kaisers Nachtigall
- Das Blumenwunder
- Schlaraffenland
- Dornröschen
Tipps für den Ritter Rost Magic Park Verden
Von uns gibt es nach dem unabhängigen Praxistest also eine definitive Empfehlung für den Magic Park, vor allem mit Kindern ab vier und bis zehn, elf, zwölf Jahren.
Ein paar Tipps haben wir von unserem Testlauf mitgebracht.
- Wegen der vielen „Toter-Mann-Schalter“ könnte ein Besuch mit nur einem Elternteil unter Umständen schwierig werden – zumindest bei sehr kleinen Kindern, die nicht alleine fahren können oder wollen. In dieser Konstellation wäre vielleicht ein Besuch am Wochenende ratsam, wenn die Chance steigt, dass auch andere Familien gerade dieselbe Attraktion nutzen wollen und jemand anders den Schalter gedrückt hält.
- Die Preise für Snacks und Gastronomie erschienen uns sehr fair. Probiert haben wir die Pizza, die okay schmeckte. Es gibt aber auch sehr schöne Picknickplätze auf dem Gelände.
- Die Homepage des Freizeitparks bietet nicht nur aktuelle Eintrittspreise und Öffnungszeiten, sondern auch Infos über eine ganze Reihe von Events. Manches davon klingt echt interessant, beispielsweise die „Langen Märchennächte“ im Herbst und der Sonntagsbrunch im Parkrestaurant.
- Wer im Anschluss noch nicht völlig geschafft ist, sollte unbedingt noch einen kleinen Abstecher zur Verdener Düne einlegen. Die geologische Besonderheit liegt quasi direkt hinter dem Parkgelände. Mit dem Auto sind es acht Minuten bis zum Wanderparkplatz Uhlemühlen. Dort überquert man die Straße und läuft noch einmal drei, vier Minuten in den Wald. Der lichtet sich abrupt zu einer Strandlandschaft – nur ohne Meer. Witzige Sache!
- Und auch Verden selbst empfehle ich absolut! Die kleine Stadt verdient meiner Meinung nach einen kompletten Wochenend-Trip. Ein Tag ist dann für den Freizeitpark reserviert, An- und Abreisetag lassen sich locker mit den kleinen Sehenswürdigkeiten in und rund um Verden füllen. Von denen erzähle ich hier: Verden mit Kindern.
Transparenz-Hinweis: Unsere Reise nach Verden fand im Auftrag von about cities statt, um einen bezahlten Auftrag für deren Blog schreiben und bebildern zu können. Den Eintritt in den Ritter Rost Magic Park Verden mussten wir daher nicht selbst bezahlen. Mein Bericht in meinem eigenen Blog ist sozusagen ein „Abfallprodukt“, das rein auf mein eigenes Betreiben, auf Basis meiner eigenen Meinung und ohne Mitspracherecht (sogar ohne Wissen) von about cities, Verden Tourismus und der Parkleitung entstanden ist.
Hinterlasse einen Kommentar