Ihr plant eine erste Rundreise durch Schottland und seid auf der Suche nach der idealen Route dafür? Aus der Erfahrung vieler Jahre bei der Recherche für unseren Naturzeit-Reiseführer „Schottland mit Kindern“* habe ich einige Empfehlungen für euren Roadtrip, inklusive Routenvorschlag und komplett ausgearbeiteten Tipps fürs Urlaubsprogramm.
Die klassische Route für die erste Schottlandreise
Die klassische Schottland-Rundreise für Anfänger*innen schließt die Hauptstadt →Edinburgh mit ein, führt durch die Highlands hoch bis nach →Inverness, am Loch Ness wieder runter und fast schon zwingend auf die →Insel Skye. Dann kommt nach Zwischenstopps in Fort William und →Glencoe der Nationalpark Loch Lomond & the Trossachs.
Das ist auch nicht schlecht. Genau so könnt ihr es machen und habt wahrscheinlich einen großartigen Schottlandurlaub dabei.
Aber diese durch und durch touristische Route ist mittlerweile im wahrsten Sinne des Wortes ausgelutscht. Gerade auf Skye wächst wortwörtlich an vielen Stellen kein Gras mehr. Vor den schönsten Instagram-Fotospots stehen Menschen Schlange. Zumindest wer auf die Sommerferien angewiesen ist und seinen Traum vom einsamen Schottland nicht gemeinsam mit der Touri-Horde träumen möchte, sollte seine Reiseroute besser weniger mit Instagram und Pinterest planen und stattdessen über den Tellerrand hinausschauen.
Die oben genannte klassische Route durch Schottland deckt all die üblichen Highlights ab. Das ist die Route, die die meisten erwarten und die ihr vielleicht auch schon im Kopf habt. (Sie beginnt in Newcastle, weil dort die meiner Meinung nach →beste Fährverbindung Richtung Schottland anlegt. Wenn ihr doch unbedingt mit dem Flugzeug anreisen wollt, müsst ihr sie euch halt ab/bis Edinburgh oder →Glasgow denken.) Meine detaillierten Erfahrungsberichte habe ich euch direkt auf der Karte verlinkt.
Weiter unten verrate ich euch dagegen die Route für die erste Schottland-Reise mit Kindern (oder ohne), die ICH euch empfehlen würde. ;)
Aktuelles Preisniveau in Schottland
In den letzten paar Jahren haben die Preise in Schottland (und ganz Großbritannien) dermaßen angezogen, dass sich das Problem der überlaufenen Hotspots wahrscheinlich gerade von selbst erledigt. Auch ihr solltet unbedingt die Preise checken, bevor ihr die Details plant. – Okay, das sollte ich als Reiseführerautorin besser nicht sagen. Aber ins offene Messer will ich euch auch nicht laufen lassen. Schottland ist ein herrliches Reiseziel, das Kosten und Mühen lohnt! Aber was Unterkünfte und Ausflugsziele 2025 an Preisen aufrufen, ist schon irritierend. Ein Beitrag mit Low-Budget-Tipps für Schottland steht deshalb auch auf meiner To-do-Liste… (Aber erst einmal möchte ich diesen Artikel über die beste Route für die erste Schottlandreise endlich raushauen, der schon ewig angefangen in meinem Backend dümpelt…)
In meinem Routenvorschlag unten nenne ich euch deshalb jedenfalls überall (relativ) preisgünstige Hostels. Die haben wir alle auch schon selbst ausprobiert. Tipp: So spart ihr nicht nur bei der Übernachtung, sondern auch bei der Verpflegung. In schottischen Hostels gehört nämlich immer eine Küche zur Selbstverpflegung dazu. Wenn euch das nichts ist, findet ihr (deutlich teurere) B&Bs oder Hotels auf eigene Faust. Da müsst ihr dann aber (mittags und) abends halt auch immer Essen gehen und diese Kosten noch oben drauf rechnen.

Und rechtzeitig buchen solltet ihr dazu auch noch. Da sich viele Familien in Großbritannien aufgrund der allgemeinen Wirtschaftssituation keinen Auslandsurlaub mehr leisten können, bleiben sie im eigenen Land. Einfach drauf los fahren und dort ein B&B nehmen, wo es einem gefällt, funktioniert zumindest im Sommer kaum noch.
Massentourismus in Schottland?
Das Problem ist ja auch: Schottland ist überhaupt kein Ziel für Massentourismus. Die allermeisten Schottland-Reisenden suchen das Besondere, Mystische, Abgelegene. Dabei stehen sich dann alle gegenseitig im Weg. Tragisch.
Die gute Nachricht ist: Besondere, mystische, abgelegene Orte sind auch in gut erschlossenen Touri-Gegenden nie weit. Die landschaftlich schönsten Spots aber haben dort „alle“ schon gefunden und drängen sich da. Es gibt Geheimtipps und in unserem Reiseführer zeigen wir euch einige. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die absoluten Highlights bekannt, beliebt und viel besucht sind.
Die (weiter unten im Text) von mir empfohlene Route schließt mit dem →Nationalpark Loch Lomond & the Trossachs zumindest eine solche Touri-Gegend ein. Es ist halt einfach superschön dort. Und auch das „typische Tourismus-Schottland“ ist eine Sehenswürdigkeit an sich. Gerade im Kontrast mit der Ruhe und dem Frieden weniger überlaufener Destinationen ist das spannend.

Die Orte in den Highlands sind im Sommer belebt, aber meistens nun auch nicht überfüllt (hier in Pitlochry).
Einsamkeit – oder Infrastruktur?
Die Frage ist ja immer auch: Was will ich? Möchte ich in der Schottland-Gruppe bei Facebook ein noch schöneres Foto vom Fairy Glen posten als die 80 Leute vor mir? Und mitreden können, ob der Dudelsackspieler an der und der Kreuzung in Inverness zu- oder abgenommen hat?
Weniger zynisch gefragt: Möchte ich abends eine belebte Hauptstraße entlang schlendern und spontan entscheiden, wo ich heute Essen gehe und in welchen der fünf bis zehn Pubs ich mich danach setze? Das geht nämlich tatsächlich in Tourismusgegenden sehr viel besser als in den „Geheimtipps“.
Da muss ich mich auch selbst an die eigene Nase fassen: Einerseits kann es mir gar nicht menschenleer genug sein. Andererseits will ich aber doch gern meinen Afternoon Tea in einem hübsch eingerichteten Tea Room genießen. Und schimpfe, wenn ich stattdessen – nördlich von Ullapool etwa – über einen Foodtruck an der Landstraße nicht hinauskomme, wo Tee und Cappuccino in Pappbechern über den Tresen gereicht werden. Oder es gibt halt nur ein schönes Café im Umkreis von 50 Kilometern, wo in den Sommerferien zur Tea Time dann natürlich kein Tisch zu kriegen ist. Dann denke ich doch wieder sehnsüchtig an Hotspots wie →Inverness, →Helensburgh oder →Oban.

Nur Weite, Steine und Meer und keine Menschenseele – ein Klischee, das ihr auf den →Äußeren Hebriden zum Beispiel überall findet, aber durchaus auch abseits der Hauptstraßen und der Fernwanderwege im Lomond-Nationalpark.
Wo ist Schottland schön und nicht zu touristisch?
Ab Inveraray wird es deutlich ruhiger. Auf Kintyre sind praktisch kaum noch Tourist*innen unterwegs. Das ist allerdings nicht nur der Peripherie der Gegend geschuldet, sondern auch der wenig touristischen Infrastruktur: Es gibt nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten. Wer sich mit Kindern in Hotels und B&Bs mit ausschließlich Zweibettzimmern nicht dumm und dusselig zahlen will, muss sehr früh buchen. Auf Kintyre haben wir das selbst erst im dritten Anlauf und mit einem ganzen Jahr Buchungsvorlauf geschafft. – Und dann war es sooo schön!!

Kintyre ist toll, und gerade zu Ostern ist für Schottland eine sehr gute Reisezeit, zu der ihr auch leichter Unterkünfte findet als im Sommer.
Raus auf die Inseln?
Ein echter Geheimtipp ist die Isle of Arran. Sie gilt zwar innerhalb Großbritanniens als Ferieninsel, lockt aber bisher kaum Gäste von außerhalb.
Generell sind die Inseln (außer Skye) eine gute Adresse für einen naturverbundenen, intensiven Urlaub in Schottland mit einer angenehmen Balance aus guter Infrastruktur und nicht zu viel Andrang. Allerdings gilt dort überall: rechtzeitig buchen und genügend Budget einplanen! Welche Insel was bietet, habe ich in diesem Artikel sortiert: →Schottische Inseln – wohin lohnt sich eine Reise?
Edinburgh oder Glasgow?
Ich finde immer, vor allem beim ersten Schottlandurlaub sollte auch eine Großstadt auf der Route dabei sein. Für die meisten Menschen, für die Schottland wirklich ihr Zuhause ist, sind Glasgow oder Edinburgh schließlich das „echte, authentische Schottland“, in dem sich ihr Leben abspielt. Die Großstädte gehören genauso dazu wie das Klischee der einsamen Highlands. Wer Schottland ernsthaft kennenlernen will, sollte auch diesen Aspekt mitnehmen.
Eine Großstadt reicht meiner Meinung nach aber. Ich empfehle euch, beim ersten Mal Edinburgh zu besuchen. Glasgow mag ich persönlich lieber. Die größere Metropole kommt mir irgendwie ehrlicher vor. Weniger touristisch. Aber beide sind absolut sehenswert!
Und: Gerade mit Kindern sind Übernachtungen in den großen Städten meist günstiger als auf dem Land. Die gängigen Hotelketten machen Familien teils sehr gute Angebote.
Meine Route: 2 Wochen Schottland-Rundreise fürs erste Mal
Es folgt mein Routenvorschlag mit Besichtigungsprogramm für zwei Wochen Urlaub – alles nur Ideen aus meiner eigenen, subjektiven Erfahrung heraus. Soweit vorhanden, habe ich euch die Detailberichte aus meinem Reiseblog direkt verlinkt. So könnt ihr euch für diese Orte direkt mit umfangreichen Tipps versorgen. Ihr schaut einfach, ob das für euch was wäre oder nicht.
Genau diese Route schlage ich euch vor, weil sie euch in kompakter Zeit und ohne allzu viel Fahrerei einen recht umfassenden ersten Eindruck von Schottland vermittelt. Da habt ihr eine „halbe“ Station in den Lowlands, die schließlich auch dazugehören. Die Insel Arran ist wie gesagt wunderschön, nicht von anderen Deutschen überlaufen und zeigt euch praktisch alle in Schottland vertretenen Landschaftsformen auf engstem Raum im Kleinen. Der optionale Abstecher nach Kintyre bringt euch in die totale Peripherie und zu ein paar echten Geheimtipps. In Argyll an der Westküste kriegt ihr volle Breitseite Prähistorisches: Steinkreise, Großsteingräber, Standing Stones. Mit Freilichtmuseum, Burgruinen und einem Highland Castle wie aus dem Bilderbuch ist die Gegend um Inveraray auch mit tollen Sehenswürdigkeiten gepflastert. Die Gegend um den Loch Lomond und die Trossachs bietet mit dem Nationalpark schönste Natur mit all den Sehnsuchtsbildern von wilden Bergen und romantischen Lochs. Pitlochry zeigt die Highlands dann (optional) noch mal von einer anderen Seite – inklusive Whisky-Destille, wenn ihr wollt. Und in Edinburgh gebt ihr euch zum Schluss noch mal die Kante in Sachen schottische Kultur. Klingt das gut?
Anreise nach Schottland mit Fähre und Auto
In meiner Routenplanung gehe ich von einer Anreise mit der →Fähre Amsterdam – Newcastle aus. Die fährt über Nacht und wir haben beste Erfahrungen damit gemacht. Ihr kommt am frühen Vormittag ausgeruht in Nordengland an und könnt erst einmal Kilometer machen. Irgendwann will ich auch noch einmal einen Beitrag über schöne familienfreundliche Pausenstopps auf dem Weg zur Fähre schreiben. Es gibt da nämlich ein paar schöne Countryparks mit tollen Spielplätzen. Abgesehen davon legen wir diese Strecken immer recht zügig zurück, um nach Schottland zu kommen.
Ihr plant, mit dem Elektroauto unterwegs zu sein, wisst aber noch nicht so genau? Hier berichte ich von unseren ersten Erfahrungen: →Reisen mit dem E-Auto.
Sagen wir, ihr kommt Samstagnachmittag aufs Schiff. Dann seid ihr Sonntagmorgen in Nordengland. Auf dem Rückweg müsst ihr Freitagnachmittag auf die Fähre fahren, um Samstag in den Niederlanden anzukommen und Zeit für die Heimreise zu haben. Bei zwei Wochen Urlaub macht das also 13 Tage (davon der erste Schottland-Tag so Dreiviertel, der letzte nur halb), die ihr für die Rundreise durch Schottland verplanen könnt.

Auf den großen Straßen kommt ihr flott voran. Die kleineren (hier auf Kintyre, meine ich) sehen dann auch mal so aus, oder sind einspurige single track roads. Die Fahrzeiten, die euch Google angibt, kommen meist ganz gut hin (spiegeln allerdings die Tageszeit eurer Anfrage wieder, was in stauträchtigen Großräumen zu beachten ist).
Rundreise durch Schottland – Reiseprogramm
Hier kommt also mein Routenvorschlag für eure erste Rundreise durch Schottland – fertig ausgearbeitet inklusive Besichtigungsprogramm. (Und nein, ihr könnt das nicht direkt bei mir buchen! Das wird eure Individualreise, die ihr auf eigene Faust selbst zusammenstellen müsst. Sorry, ich würde das hier nicht so deutlich hinschreiben, wenn das bei meinen →Rumänien-Beiträgen zum Beispiel nicht schon Leute versucht hätten.)
Tag 1: Newcastle – Arran mit Stop in New Lanark
Die Insel Arran gilt als Schottland im Hosentaschenformat. Gleichzeitig ist sie, von Süden kommend, gar nicht so weit weg. Deshalb ist sie ein Idealer Startpunkt, um das Land im Norden Großbritanniens zu erleben.
Aber auch die Lowlands solltet ihr wenigstens einmal kurz eines Blickes würdigen. In der südlichen Hälfte Schottlands leben schließlich die meisten Schott*innen. Und auch die hat wunderschöne Ecken zu bieten. Eine davon ist New Lanark südlich von Glasgow. Das idyllische Tal am Clyde bietet herrliche Natur und Industriegeschichte vom Feinsten. Die Baumwollspinnerei samt utopischer Sozialsiedlung ist nicht nur UNESCO-Welterbe, sondern auch ein tolles Freilichtmuseum, das gerade Kindern richtig viel Spaß macht. Plant hier mindestens vier Stunden ein! (Und ja, sorry, bei Google Maps habe ich mich da bei der Routenführung ein bisschen „vermalt“.)
- Ankunft Newcastle upon Tyne, Fahrt nach New Lanark (ca. 2:30 Stunden)
- Besichtigung Freilichtmuseum und UNESCO-Welterbe der Industriegeschichte
- Blogbericht New Lanark
- Weiterfahrt nach Ardrossan (ca. 1:30 Stunden) und Fährfahrt nach Brodick, Arran (ca. 1 Stunde, unbedingt vorbuchen)
- Übernachtung auf Arran, z.B. Lochranza Youth Hostel

New Lanark ist Freilichtmuseum, Industriedenkmal, Ort bahnbrechender sozialer Entwicklungen, UNESCO-Welterbe und außerdem herrlich gelegen.
Tag 2+3: Isle of Arran
Die kommenden zwei Tage braucht ihr, um die wunderschöne Ferieninsel angemessen zu erkunden. Ich empfehle in beliebiger Reihenfolge mindestens eine Besichtigung von Brodick Castle mit dem grandiosen Abenteuerspielplatz im Schlosspark, die vielen Steinkreise von Machrie Moore und eine Wanderung zu den Wasserfällen von Glenashdale.
- 4 familienfreundliche Touren in unserem Reiseführer „Schottland mit Kindern“
*
- noch viel mehr Tipps im Blogbericht →Isle of Arran
- Übernachtung auf Arran, z.B. Lochranza Youth Hostel
Tag 4: Arran – Kintyre
Jetzt müsst ihr so ein bisschen überlegen, wie viel ihr sehen und wie viel ihr dafür fahren wollt. Die Halbinsel Kintyre gehört zu meinen absoluten Lieblingsorten in Schottland! Aber sie ist auch abgelegen und besitzt vergleichsweise wenig touristische Infrastruktur. Wenn, dann braucht ihr auf jeden Fall einen vollen Tag, um die lange Halbinsel zu erkunden. (Zum Mull of Kintyre braucht ihr meiner Meinung nach dabei nicht unbedingt runterlaufen. Nutzt die Zeit lieber für Campbeltown und Southend, und dann für die Ostroute zurück!)
Meine Empfehlung wäre es, früh morgens mit der Fähre von Lochranza nach Claonaig überzusetzen, euch den ganzen Tag für Kintyre zu nehmen und abends zum Beispiel im Hostel in Ardrishaig einzuchecken. Ihr könnt euch diesen Abstecher aber auch sparen und gleich nach Norden fahren, um dann für die vielen Sehenswürdigkeiten in Argyll mehr Zeit zu haben.
- Fähre Lochranza – Claonaig (ca. 30 Minuten, nicht vorbuchbar)
- Tagesausflug Kintyre (knapp 3 Stunden reine Fahrzeit von Claonaig bis Southend und über den Osten nach Ardrishaig)
- 2 familienfreundliche Touren in Kintyre in unserem Reiseführer „Schottland mit Kindern“*
- Blogbericht →Kintyre mit vielen Tipps
- Blogbericht →Kinyres „geheimer“ Osten
- oder stattdessen z.B. Kilmartin (Fahrzeit Claonaig – Kilmartin – Adrishaig ca. 1 Stunde)
- 3 familienfreundliche Touren im südwestlichen Argyll
- Übernachtung z.B. im Argyll Backpacker’s in Ardrishaig

Für welchen Weg ihr euch auch entscheidet, durch den kleinen und noch sehr ursprünglichen Fischerort Tarbert kommt ihr auf jeden Fall.
Tag 5: Südwestliches Argyll
Das südwestliche Argyll bietet viel Sehenswertes. Drei tolle Wanderungen ganz nah beieinander, die auch Kindern großen Spaß machen können, empfehlen wir in unserem Reiseführer rund um Crinan. Vor allem Kilmartin lege ich euch ans Herz, denn es gibt kaum einen besseren Ort in Schottland, um die örtliche Frühgeschichte zu erkunden. Ein ganz heißer Tipp ist auch das kleine Freilichtmuseum in Auchindrain. Dort seid ihr dann schon fast in Inveraray, das mit Schloss, interaktivem Gefängnismuseum und Wanderung zum herrlichen Aussichtspunkt über dem Loch Fyne auch noch mal eine Menge bietet. Je nachdem, ob ihr gerne einen Umweg in die etwas nördlicheren Highlands einlegen und einen Schlenker durch Glen Coe machen wollt, könnt ihr euch zur Übernachtung dann auch schon nach Inveraray verlagern.
Meine Empfehlung:
- Ausflug nach Kilmartin mit Museum und meinem schottischen Lieblingscafé ebendort
- Blogbericht →Kilmartin Glen
- Wanderung in Crinan oder „die Biberrunde“, beide toll
- Übernachtung wieder im Argyll Backpacker’s in Ardrishaig

Keine Berührungsängste mit frühzeitlichen Friedhöfen: Silas in einem der vielen Großsteingräber von Kilmartin.
Tag 6: Inveraray – Loch Lomond
Jetzt müsst ihr je nach euren Interessen ein bisschen puzzeln. Vielleicht wollt ihr gerne an der Westküste hoch fahren, in der kleinen Weltstadt →Oban Station machen und dann durchs landschaftlich wunderschöne →Glencoe wieder runter Richtung Loch Lomond. Das wäre ein ganz schöner Schlenker, aber definitiv das, was man so scenic route nennt.
Alternativ könnt ihr auch am Nordufer des Loch Awe entlang. Dann empfehle ich euch auf jeden Fall Zwischenstopps an der kuriosen →St. Conan’s Kirk und bei der →Burgruine von Kilchurn Castle (beides kostenlos).
Wenn wir bei meiner ganz persönlichen Empfehlung bleiben, würde ich diesen Tag mehr oder weniger komplett in Inveraray verbringen. Das kleine Städtchen hat auch ein Hostel, das ich allerdings als sehr einfach in Erinnerung habe. Bestimmt ist es inzwischen renoviert.
Eine andere Idee wäre es, gegen Abend in die Loch-Lomond-Region überzusetzen. Ans Westufer nach Tarbet zum Beispiel braucht ihr von Inveraray aus nur eine halbe Stunde. Da habe ich aber keine persönlichen Übernachtungsempfehlungen.
- Ardrishaig – Inveraray (ca. 40 Minuten)
- Besichtigung Auchindrain Freilichtmuseum
- Blogbericht →Auchindrain Freilichtmuseum
- Besichtigung Inveraray Castle und/oder Inveraray Jail
- Blogbericht →Inveraray
- oder stattdessen die Wanderung aus unserem Reiseführer „Schottland mit Kindern“*
- Übernachtung z.B. Inveraray Hostel

Das Freilichtmuseum von Auchindrain ist eigentlich nie sehr voll, aber ein toller Lernort für die ganze Familie.
Tag 7, 8, 9: Loch Lomond and the Trossachs
Die Region im Herzen von Schottland ist einfach so schön, dass sie trotz intensivem Tourismus einen Platz in der idealen Route für die Rundreise verdient hat! Hier empfehle ich euch, ein Cottage oder eine Ferienwohnung in einem der belebten Orte im Nationalpark oder an dessen Rand zu mieten. Die Auswahl ist hier relativ groß. Und gerade wenn ihr als Familie unterwegs seid, kommt euch nach einer Woche eine Pause vom Hostel-Leben mit doch eingeschränkter Privatsphäre bestimmt gelegen. Wir haben sehr gute →Erfahrungen mit AirBnB gemacht. Allerdings solltet ihr unbedingt rechtzeitig buchen – am besten sogar ein ganzes Jahr im Voraus. Den meisten Trubel habt ihr am Südufer des Loch Lomond. Das Westufer dominiert die große Straße. Mein persönlicher Tipp wären eher die Trossachs im Nordosten der Region. Von dort könnt ihr dann einen schönen Tagesausflug an das Ostufer vom See machen. Die ganze Region ist herrlich zum Wandern!
- 4 familienfreundliche Touren am Loch Lomond in unserem Reiseführer „Schottland mit Kindern“*
- 5 familienfreundliche Touren in den Trossachs
- riesige Tipp-Sammlung im Blogbeitrag →Loch Lomond and the Trossachs
- Unser Reisebericht →Loch Lomond in den Osterferien
- Unser Reisebericht über die →Trossachs im Sommer
- außerdem toll, falls es örtlich für euch passt: →Jugendstil in Helensburgh
- Übernachtung in einer Selbstverpflegungsunterkunft
Tag 10: Loch Lomond & the Trossachs – Pitlochry
Wenn euch das zu viel Rumreiserei wird, könnt ihr auch einfach in der Lomond-Region bleiben. Um noch einmal einen Eindruck vom etwas nördlicheren und östlicheren Schottland zu bekommen, empfehle ich euch aber, die Route noch einmal bis Pitlochry zu ziehen. Der kleine Ort gilt als „Tor zu den Highlands“ und ist zwar schon recht touristisch, aber sehr nett. Es gibt einen tollen Spielplatz. Und auf dem Weg liegen das superinteressante Crannog Centre und das einfach nur atemberaubend schöne Wasserfall-Tal von Aberfeldy.
- Zwischenstopp The Scottish Crannog Centre am Loch Tay
- Blogbeitrag →Scottish Crannog Centre
- Wanderung Birks of Aberfeldy (Tour in unserem Reiseführer „Schottland mit Kindern“*)
- Übernachtung z.B. im Hostel in Pitlochry

Der Nachbau des Oakbank Crannogs in Kenmore stellt möglichst originalgetreu einen Pfahlbau aus der frühen Eisenzeit vor rund 2500 Jahren dar.
Tag 11: Pitlochry – Edinburgh
Weiter geht es dann nach Edinburgh, um euch zum Abschluss noch einmal die Hauptstadt anzusehen. Je nachdem, ob ihr eher die Outdoorfreaks oder dem Kulturtourismus zugeneigt seid, lasst ihr euch mit der Weiterfahrt Zeit oder brecht so zügig auf, dass ihr in Edinburgh noch was besichtigen könnt. Pitlochry selbst lohnt jedenfalls auch noch einen ausführlichen Spaziergang. Wenn ihr tags zuvor sowohl die Crannogs als auch die Birks of Aberfeldy angeschaut habt, habt ihr wahrscheinlich noch nicht viel von der kleinen Highland-Stadt gesehen. Edinburgh auf der anderen Seite ist natürlich auch so manchen Besichtigungstag wert.
Wenn ihr in Edinburgh eine Unterkunft sucht, vergleicht die Preise gut! Wir haben die Erfahrung gemacht, dass größere Hotelketten in den Städten oft tatsächlich günstiger sind als Hostels, oder zumindest bei mehr Komfort kaum teurer. Außerdem sind Stadt-Hostels meist wuseliger und weniger kinderfreundlich als die kleinen, persönlich geführten Herbergen auf dem Land.
- Fahrt Pitlochry – Edinburgh (ca. 1:30 Stunden)
- Blogbeitrag →Pitlochry
- Übernachtung in Edinburgh, z.B. im Hotel

Pitlochry besitzt auch eine berühmte Destille. Wer mit Kind durch Schottland reist, kommt dem lokalen Whisky allerdings nicht so leicht nahe. In den meisten Brennereien dürfen Kinder auf Führungen nicht mit, weil die Dämpfe zu alkoholhaltig sind.
Tag 12: Edinburgh
Ein voller Tag für die Hauptstadt von Schottland sollte drin sein. (Ich selbst habe das schon viel zu lange nicht gemacht.) Schlendert durch die Altstadt, die durch ihre Granitfassaden so nobel und streng wirkt. Im August steht dem der bunte Trubel des Internationalen Festivals entgegen. (Das ist so etwas wie die lokale fünfte Jahreszeit. Natürlich wirkt sich das dann auch auf Hotelpreise und Kapazitäten aus. Zur Festivalzeit also entweder mit voller Absicht Edinburgh, oder eher gar nicht.) Tipp: Ob mit Kindern oder ohne solltet ihr auf keinen Fall das Nationalmuseum verpassen! Der Eintritt ist wie in allen staatlichen Museen in Großbritannien frei.
- Blogbeitrag →Edinburgh mit Kindern
- Blogbeitrag →Nationalmuseum Edinburgh mit Kindern
- Übernachtung in Edinburgh, z.B. im Hotel
Tag 13: Edinburgh – Newcastle
Von Edinburgh kommt ihr ganz bequem rechtzeitig zur Fähre, denn die legt auch wieder erst am Nachmittag ab. Ich empfehle ein Full Scottish Breakfast und vielleicht noch einen kleinen Zwischenstopp in dem wunderschönen Inveresk Lodge Garden in einem östlichen Vorort.
Oder ihr fahrt gleich durch und schaut euch zur Abwechslung Newcastle selbst noch mal an. Das ist nämlich auch gar nicht so übel. (Leider habe ich noch nie darüber gebloggt. Der nette Ortsteil Whitley Bay hat immerhin →einen kurzen Abschnitt in meinem Reisebericht bekommen. An einem Samstag im Sommer haben wir in Strandnähe aber auch schon mal →partout keinen Parkplatz bekommen.)
- Fahrzeit Edinburgh – Newcastle (ca. 2:30 Stunden, je nach Tageszeit und Stausituation teils länger)
- Blogbeitrag →Inveresk Lodge Garden
- Check-in der Fähre schließt um 16:30 Uhr (keine Gewähr, guckt unbedingt in eure eigenen Tickets!)
Genau so habe ich selbst es übrigens noch nie gemacht. Es ist die Route, die ich aus der Erfahrung von zahlreichen Schottland-Trips heraus als Empfehlung zusammengestrickt habe.
Und: Wenn ihr generelle Tipps für euren Roadtrip mit Kindern braucht, habe ich da auch noch was für euch. →Roadtrips mit Kindern – unsere Tipps für den Familienurlaub mit dem Auto.
Mehr Tipps für Schottland mit Kindern
Sagt mal, habe ich eigentlich schon unseren Reiseführer erwähnt? :D Er ist mit viel Liebe recherchiert und bietet über den gesamten Westen des Landes verteilt 66 familienfreundliche Wander- und Entdeckertouren. Am ersten Mai 2025 erscheint die komplett überarbeitete Neuauflage, für die Stefanie – die zweite Hälfte unseres Autorinnen-Teams – vergangenes Jahr noch mal gründlich vor Ort recherchiert hat.
Ein Klick* führt hier direkt zur Bestellmöglichkeit bei Amazon. Unser Reiseführer ist aber auch in jeder anständigen Buchhandlung erhältlich (meist auf Vorbestellung).
Viele weitere Tipps gibt es hier in meinem Reiseblog family4travel. Einen Überblick über die inzwischen mehr als 40 Erfahrungsberichte von der →Packliste für Schottland bis zum →Spielplatz-Tipp bei der Anfahrt gibt dieser Artikel: → Schottland mit Kindern – unsere geballten Erfahrungen.

In diesem Artikel gibt es auch noch mal eine Kartenansicht, auf der alle Blogbeiträge verlinkt sind.
Sehr gerne dürft ihr mir auch all eure Fragen stellen. Bitte nutzt dafür die Kommentar-Funktion. (Ausführliche persönliche Mails finde ich zwar toll, komme aber mit dem Beantworten nicht hinterher. Und von öffentlich gestellten Fragen haben alle was.)
Transparenz-Hinweis: Ich weiß, ich war mal wieder sehr, sehr subtil (hahahaha), aber ich habe in diesem Blogbeitrag unter anderem auch meinen Reiseführer beworben. Die mit * markierten Links sind Affiliate-Links, die zur Bestellmöglichkeit bei Amazon führen. Kommt darüber ein Kauf zustande, bekomme ich neben meinem Autorinnenhonorar noch eine kleine Provision. Reich werde ich weder mit dem einen noch mit dem anderen, aber so rentiert sich die viele Zeit, die ich in meine Herzblutprojekte stecke, wenigstens ein bisschen.
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