Eigentlich wollte ich das ja alles in einem Abwasch erledigen und vor unserer Irland-Reise eben schnell noch den Artikel über unseren Kurztrip ins Ruhrgebiet schreiben. Schließlich hat uns der Wochenend-Ausflug so unverhofft gut gefallen. Aber wenn ich in Eile bin, fällt es mir immer besonders schwer, mich kurz zu fassen. Deshalb gibt es es jetzt einfach drei Teile – schließlich haben wir unser Programm auch über drei Städte in der Metropole Ruhr verteilt. Den Anfang macht der Tierpark Hamm, der uns ausgesprochen positiv überrascht hat.
Dieser Artikel entstand dank einer Einladung von RuhrTourismus. Er ist einer von über hundert authentischen Erlebnisberichten aus ganz Deutschland, die alle auf unseren eigenen Erfahrungen beruhen. Die vollständige Auswahl gibt es hier: Über 100 x Familienurlaub in Deutschland.
Gereist sind wir als vierköpfige Familie mit zwei Jungs: Janis (der tags zuvor 14 geworden ist) und Silas (11 Jahre alt). Wir waren zwei volle Tage im Ruhrgebiet unterwegs, da wir uns Samstagmorgen früh auf den Weg gemacht haben und nach einer Übernachtung in Essen Sonntagabend wieder zurück ins Schaumburger Land gefahren sind.
Unsere „Live“-Eindrücke finden sich auf Twitter und Instagram dauerhaft festgehalten unter dem Hashtag #f4tPott.
Vorgeplänkel: Ruhr.Topcard und Extraschicht
[Achtung, das könnte nach aktueller Rechtsprechung als Werbung aufgefasst werden, auch wenn es meiner eigenen unbezahlten Meinung entspricht. Wir haben die Ruhr.Topcard als Reiseblogger kostenlos zur Verfügung gestellt gekriegt.]
Es ist die Extraschicht, die uns die Einladung ins Ruhrgebiet bringt, und es ist die Ruhr.Topcard, die uns ein maßgeschneidertes Programm ohne Mehrkosten beschert. Da mir beides vorher überhaupt nichts sagte, habe ich das Gefühl, diese Pott-Errungenschaften kurz erklären zu müssen.
Beides sind Erfindungen zur Förderung des Tourismus beziehungsweise zur Attraktivitätssteigerung der Region. Und beides sind in meinen Augen ziemliche Erfolge.
Ruhr.Topcard
Die Ruhr.Topcard gilt bei 96 eintrittspflichtigen Attraktionen im gesamten Ruhrgebiet als vollwertige Eintrittskarte (meist nur ein Mal). Weitere 53 Partner reduzieren den Preis für Karteninhaber um die Hälfte. Das Angebot reicht von der Dechenhöhle in Iserlohn bis zum Adventurepark in Xanten, vom Schwarzlicht-Minigolf in Duisburg bis zum Römer-Museum in Haltern am See. Viel Kunst und Industriegeschichte ist dabei, Schifffahrten auf diversen Wasserflächen, Schwimmbäder, Zoos, Planetarien und sogar das Musical Starlight Express (halber Preis in bestimmten Kategorien).
Die Karte kostet einmalig 54 Euro, für Kinder bis 14 Jahre 35 Euro. Sie ist ein ganzes Kalenderjahr gültig, und zumindest Einwohner des Ruhrgebiets haben das bestimmt schnell wieder raus. Ein Verzeichnis aller Partner gibt es auf der Homepage der Ruhr.Topcard.
Was genau es mit der Extraschicht auf sich hat, erkläre ich im Dinslaken-Artikel.
Unser Tag im Tierpark Hamm
Da dafür Janis verantwortlich ist, erzählt der gerade frisch 14-Jährige davon in seinen (fast**) unzensierten eigenen Worten.
Tierpark Hamm aus Sicht von Janis (14)
„Mein Geburtstagsgeschenk war, dass ich mir aus dem Heft der Ruhr.Topcard etwas aussuchen durfte. Mama hatte mir alles markiert, was ging. Zum Beispiel Laser-Tag, Schwimmbäder, Museen und noch so Zeug. Daraus habe ich mir dann etwas ausgesucht, als Programm für die ganze Familie. Ich hab den Tierpark genommen, weil er in meinen Augen die beste Möglichkeit war. Das andere habe ich entweder nicht so gemocht, oder es ging geografisch nicht.
Der Tierpark Hamm war gut. Es war sogar schöner als erhofft. Besonders gefallen haben mir die Affen. Vor allem das Affenbaby, das wir Gollum getauft haben, weil es genauso aussah. Das hat einen immer angestarrt. Den Rest der Tiere fand ich auch gut. Esel, Zebras, Tiger,…
Ich hab auch ein paar neue Tiere kennengelernt, die ich vorher noch gar nicht kannte. Die Tayras zum Beispiel, so marderverwandte Tiere, sehr neugierig und nicht menschenscheu. Die haben immer durch die Gitterstäbe nach uns geärmelt, und wollten uns antatschen und vielleicht auch fressen, haha. Ich frage mich, wie viele Besucher da schon einen gewischt gekriegt haben von denen.“
Tierpark Hamm aus Elternsicht
Auch ich war wirklich positiv überrascht vom Tierpark Hamm. Von uns aus ist der nächste Zoo der in Hannover, und gegen den kann natürlich so leicht kein Tierpark anstinken. Von der Aufmachung her ist Hamm auch eher klassisch, nicht überkandidelt mit Themenbereich-Deko, wenn auch hübsch angelegt.
Das Besondere ist, dass der Tierpark Hamm wo immer möglich mit begehbaren Gehegen arbeitet. Nicht nur zu den Bennetkänguruhs dürfen die Besucher hineinspazieren, sondern auch zu diversen Vögeln, zu den Ziegen und – mein persönliches Highlight – zu den Alpakas. Weil man viele Tiere mit dem Futter aus den überall bereitstehenden Automaten füttern darf, sind sie besonders zahm und kommen gerne auch an den Zaun. So konnten wir nicht nur die Alpakas kuscheln, sondern auch Kamele, Esel und Elenantilopen kraulen (obwohl wir gar kein Futter gekauft haben, Janis hat lediglich eine leere Packung vom Fußboden aufgehoben, was offenbar völlig ausreichte, um uns magisch attraktiv zu machen).
Ich kann mir denken, dass dieses Konzept nicht nur Befürworter hat. Jeder Zoo wirft ethische Fragen auf, und es gibt immer unterschiedliche Antworten darauf, je nach Standort und Argumentationsweise. Zumindest Rückzugsmöglichkeiten waren für die Tiere überall gegeben, und viel Personal war immer in Sichtweite, sodass unangemessenes Verhalten schnell unterbunden worden wäre (hoffe ich mal).
Richtig cool fand ich auch, wie von Janis schon angesprochen, dass der Tierpark Hamm besonders viele unbekannte Tiere zeigt. So habe ich nicht nur die Tayras kennengelernt, sondern auch die Fossas, eine merkwürdige Mischung aus Hunden, Katzen und Mardern, die auf Madagaskar leben.
Natürlich gibt es auch Spielplätze (eher für kleinere Kinder) und Gastronomie. Nebenan ist gleich ein Kletterpark (der für Besitzer der Ruhr.Topcard spezielle Halber-Preis-Arrangements anbietet).
Der Tierpark Hamm: Unser Fazit
Wir hatten einen richtig, richtig schönen Vormittag im Tierpark Hamm!
In drei Stunden haben wir den Rundgang entlang aller Gehege geschafft. Hätten wir nicht noch feste Programmpunkte am Nachmittag gehabt (Stichwort Extraschicht), hätten wir uns gerne auch noch mehr Zeit gelassen.
Wir sind keine Zoo-Experten, haben im Ruhrgebiet keine Vergleichswerte und kennen auch sonst eigentlich nur den Zoo Hannover und den Zoo Rostock (und noch den Wildpark in Bielefeld). Ich kann also nicht mit Bestimmtheit sagen, dass der Tierpark Hamm der beste Zoo im Ruhrgebiet sei.
Aber dass es uns gefallen hat, das ist eine unbestrittene Tatsache.
Praktische Infos für den Tierpark Hamm
Adresse (fürs Navi): Grünstraße 150 in Hamm.
Parken: relativ kleiner Gratis-Parkplatz, ansonsten an der Straße (frei).
Öffnungszeiten: täglich ab 9 Uhr bis 17 Uhr, von März bis Oktober bis 18.30 Uhr.
Eintrittspreise: Erwachsene 7,50 Euro, Kinder (ab drei bis 18 Jahre) 4,50 Euro, ab zwei Kindern rechnet sich die Familienkarte (wenn beide Eltern dabei sind). Mit Ruhr.Topcard einmalig freier Eintritt.
Hunde erlaubt.
Mehr Infos gibt es auf der Homepage des Tierparks Hamm.
Mehr Ruhrgebiet mit Kindern
Transparenzhinweis: Wir wurden von RuhrTourismus zur Extraschicht eingeladen und wären sonst nicht so schnell im Ruhrgebiet gelandet, deshalb: glückliche Fügung. Der Verband hat uns die Ruhr.Topcard zur Verfügung gestellt und auch die für uns kostenlose Übernachtung im Atlantic Congress Hotel Essen für uns organisiert. Dafür sind wir sehr dankbar, jedoch heißt das entschieden nicht, dass unsere Meinung oder auch nur die Berichterstattung gekauft wäre. Da bin ich vollkommen frei, niemand redet mir rein, anders würde ich es auch nicht machen (bzw. wenn, wäre das Werbung, und DANN würde ich es auch groß oben dranschreiben).
** Natürlich pass ich auf, dass die Jungs nichts vollkommen Unangemessenes zu Protokoll geben, ich hab hier schließlich einen Erziehungsauftrag. Und klar lenke ich das Gespräch, das ich ansonsten wörtlich protokolliere, mit Nachfragen so, dass es nicht bei einem Satz bleibt. Aber die Aussagen sind alle zu 100 Prozent echt Janis.
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