Der Rostocker Zoo ist ein wunderbares Ausflugsziel für Familien! Er gehört zu den besten Zoos Europas – und belegt im renommierten Sheridan-Index Platz eins in der Kategorie der mittelgroßen Zoos. Hauptattraktion ist das Darwineum, das unter einem Dach eine moderne Menschenaffenanlage und eine Ausstellung zur Evolution vereint. Hier kommt unser Erfahrungsbericht vom Zoobesuch in Rostock.
Ausflugsziel: im Ostsee-Urlaub in den Zoo
Ein Ausflug in den Zoo Rostock ist beliebt im Ostsee-Urlaub. Für viele, die ihre Ferien in Warnemünde, Kühlungsborn, Bad Doberan oder auf Fischland-Darß-Zingst verbringen, gehört ein Tag im Rostocker Zoo fest dazu.
An Regentagen im Sommer platzt der Zoo dann aus allen Nähten. Wenn der Ostseestrand den Urlaubsgästen zu ungemütlich ist, haben sie „nichts Besseres zu tun“. Dabei ist der 1899 eröffnete Tiergarten spätestens seit der Fertigstellung des Darwineums selbst schon ein veritabler Reisegrund!
Wir kennen den Zoo in Rostock zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter. Oma und Opa wohnen in der Gegend. So sind wir Quasi-auch-so-ein-bisschen-Miteinheimische und hatten auch schon Jahreskarten. Dieser Erfahrungsbericht stammt in seinen Grundzügen aus dem Jahr 2014, als ich zum ersten Mal das 2012 eröffnete Darwineum besichtigt habe. Seitdem aktualisiere ich diesen Artikel regelmäßig. Alle Beschreibungen entsprechen also 2023 dem aktuellen Stand.
Zum Vergleich empfehle ich außerdem:
- Die 17 besten Zoos in Deutschland [Roundup]
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Und ebenfalls ein toller Ausflugstipp von Rostock und allen umliegenden Ferienorten an der Ostsee aus:
Zuerst ins Darwineum! – Oder?
„Wir sollten am besten gleich morgens ins Darwineum gehen“, sagt meine Mutter aus Erfahrung. „Gegen Mittag wird es da voll.“
Aber wir haben heute den Eingang an der Trotzenburg benutzt. Der Rostocker Zoo gliedert sich in zwei Teile: den alten und den neuen Zoo, diesseits und jenseits des Barnstorfer Rings. Vom Haupteingang am offiziellen Zooparkplatz (Tagesticket 5 Euro) ist der Fußweg zum Darwineum relativ kurz: Einfach immer rechtshalten. Da wir ausnahmsweise den historischen Zugang im alten Part gewählt haben, müssen wir dagegen einmal quer übers Gelände, um die neue Hauptattraktion zu erreichen.
Ein Lageplan ist hilfreich. Ihr bekommt ihn an der Zookasse zusammen mit eurem Ticket. Wenn ihr euch schon vorab orientieren möchtet, findet ihr ihn aber auch auf der Zoo-Website.
Die Tiere im Rostocker Zoo
Die Jungs springen in alle Richtungen. Sie müssen „nur kurz“ ihre Bekanntschaft mit den Eisbären erneuern. Dann müssen sie die Hängebrücke im Flamingo-Reservat überqueren. Und gucken, ob die riesigen Büsche im Rhododendronhain schon Knospen haben.
4200 Tiere wohnen im Zoo Rostock. 430 Arten gehören sie an. (Damit sind es im Laufe der fast zehn Jahre, die ich diesen Text aktualisiere, übrigens immer weniger Tiere und immer mehr Arten geworden.) Alligatoren, Vogelspinnen und Kängurus – wer zielstrebig an all den Wundern vorbeigehen will, braucht schon enorme Disziplin.
Spielplätze im Rostocker Zoo
Als nächstes locken die Wasserspielplätze. Sechs Spielstationen sind über das Gelände verteilt. Hier werden Flüsse begradigt und renaturiert. Staumauern unterziehen sich einem Belastungstest. Im Strömungskanal wird mit der Fließgeschwindigkeit experimentiert. Nach ein paar Minuten weiß jede Mutter, warum sie ständig Wechselklamotten mit sich herumschleppt.
Es gibt außerdem auch „trockene“ Spielplätze im Rostocker Zoo. Besonders schön und neu (allerdings auch immer zu voll zum Fotografieren) ist der Wikinger-Spielplatz mit coolem Spiel-Boot. Dann gibt es auch noch den Fram-Spielplatz, den ein weiteres Spiel-Boot dominiert.
Schließlich haben wir es doch geschafft: Wir sind am Darwineum angekommen. Zeitgleich mit mindestens drei Schulklassen und vier Kita-Gruppen. (Schließlich geht es auch schon gegen Mittag.)
Das Darwineum im Rostocker Zoo
Um dem ganz großen Andrang zu entgehen, legen wir ein Picknick mit Blick aufs Mammutgehege ein. Der sehr ruhige Vertreter seiner ausgestorbenen Gattung beeindruckt meine Jungs eher wenig. (Dafür veranlasst er später auf Instagram eine beeindruckte Nutzerin zu der Nachfrage, ob das Tier wirklich echt sei. An dieser Stelle verrate ich euch: nein, ist es nicht.)
80 andere Tierarten, die diese außergewöhnliche Anlage bevölkern, sind sehr lebendig. Gorillas und Orang-Utans haben im Darwineum auf 8.000 Quadratmetern ihr Zuhause gefunden.
Stundenlang könnten wir der halbwüchsigen Gorilla-Gang zusehen, die Porreestangen aus der Luft fängt und sich mit sichtlichem Vergnügen in Stofftücher kleidet. Über unseren Köpfen, fast zum Greifen nahe, pennt währenddessen ein Faultier in einer Kiste. Die Illusion, wirklich mittendrin zu sein, ist beinahe perfekt.
Dabei sind die Menschenaffen im Darwineum zwar durchaus die großen Stars, aber keineswegs die (einzige) Hauptattraktion. Gemäß seines Namensgebers steht in dem dreiteiligen Gebäude die Evolutionstheorie im Fokus. Schon in der Eingangshalle, die die meisten Besucher auf dem Weg zu den Affen nur eilig durchqueren, machen wir diesbezüglich spannende Entdeckungen. An einer Multimedia-Station hören wir von der Weltreise, die der Naturforscher Charles Darwin in den 1830er Jahren unternahm und die ihn auf seine bahnbrechenden Gedanken brachte.
„Und das hat der alles nur rausgefunden, weil er so viel gereist ist, ne, Mama?“, vergewissert sich Silas. „Deshalb reisen wir auch so viel, ne? Weil man da so viel lernt.“
Biologisches Fachwissen und bunte Knöpfe
Mein stolzes Mutterherz schwillt. Währenddessen findet ein Zimmer weiter der Urknall statt. Wir sehen uns die Video-Installation in dem abgedunkelten Raum staunend an. Im Gegensatz zu so ziemlich allen anderen Leuten bleiben wir, bis unser Sonnensystem entstanden und die Erde zu ihrem Mond gekommen ist.
In der Evolutionsausstellung verfolgen wir nun die Entwicklung des Lebens von der allerersten Zelle bis zum allerersten Menschen. Biologisches Fachwissen wird hier interaktiv und unterhaltsam an den Mann und die Frau gebracht. Für das durchschnittliche Kind sind die Informationen über Mitochondrien, Zellteilung und kambrische Explosion dann doch zu speziell. Aber es gibt viele bunte Knöpfe und – schließlich sind wir immer noch in einem Zoo – viele bunte Tiere. Da sind Quallen, Fische, und als sehr eindrückliche Veranschaulichung des frühen tierischen Landgangs die Schlammspringer: Fische, die wie Fische aussehen, aber seelenruhig am Ufer lungern und sich ab und zu auf ihren Vorderflossen vorrobben.
Die Jungs brauchen einiges an Anleitung, um aus dem bunten Dschungel der Informationen persönlichen Gewinn ziehen zu können, der über simples Knöpfe-drücken-und-dabei-Spaß-Haben hinausgeht. Der Ursprung des Lebens ist im Grundschulalter eben doch noch ein bisschen zu weit weg.
Die Tropenhalle mit den Affen trennt die Evolution im biologischen Sinne von der kulturellen. Im dritten Teil der Anlage geht es um die Entwicklung all dessen, was Gorillas und Orang-Utans hinter uns zurückbleiben lässt.
Unser Fazit vom Rostocker Zoo
Wer das Darwineum zum ersten Mal besucht und Interesse an der Materie mitbringt, sollte mindestens zwei Stunden allein dafür einplanen. Wer auch noch andere Tiere zu Gesicht kriegen möchte, muss sich auf jeden Fall den ganzen Tag für den Zoobesuch Zeit nehmen.
Praktische Infos zum Rostocker Zoo
Der Zoo Rostock befindet sich am Barnstorfer Ring 1 und ist weiträumig ausgeschildert. Wer mit der Straßenbahn kommt, steigt an der Trotzenburg aus und nutzt den „Hintereingang“. (Achtung: Der ist im Winterhalbjahr nur am Wochenende und zu Feiertagen geöffnet.)
Öffnungszeiten
Von Anfang April bis Ende September sind die Kassen von 9 bis 17 Uhr besetzt. Darwineum und Tierhäuser schließen um 18 Uhr. Von Anfang Oktober bis Ende März schließt beides jeweils eine Stunde früher.
Preise
Die Familienkarte (2+x) kostet in der Hauptsaison (also im Sommerhalbjahr) 61 Euro. Mitunter fährt man „gestückelt“ billiger, denn einzelne Erwachsene zahlen 24 Euro, Kinder von vier bis 16 Jahre 10 Euro. Kinder bis drei haben freien Eintritt.
Parken am Rostocker Zoo
Dazu kommen ggf. noch Parkgebühren. Das Tagesticket kostet günstige 3 Euro. Allerdings kommt es hier immer wieder zu Unmut. Der Zooparkplatz ist notorisch zu klein. Und Vorsicht: Für so ziemlich alle Alternativen links und rechts herrscht Halteverbot! Hier wird auch regelmäßig kontrolliert.
Ein kostenloser Großparkplatz in der Nähe ist der P&R Barnstorfer Weg (Ecke Groß Schwaßer Weg). Tipp: Beim Zoo-Haupteingang vorfahren, Familie ausladen, dann parken und sich später im Zoo mit Fahrer oder Fahrerin treffen. (Braucht man die Familie zum Erwerb eines Familientickets auf einem Haufen, muss der Treffpunkt natürlich vor der Kasse liegen. Am Eingang gibt es ein paar Bänke.)
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Das hört sich ja spannend an!
Der Rostocker Zoo ist eine Wucht und dein Beitrag macht richtig Lust da mal wieder aufzukreuzen:) Es scheint auch einiges Neues dazugekommen zu sein. LG Xeniana
Danke schön! Wenn du das Darwineum noch nicht kennst, lohnt es sich auf jeden Fall!
Hallo!
Wir waren auch letztes Jahr mit der Großen dort. Haben Urlaub an der Müritz gemacht und haben die Stunde fahrt bis nach Rostock in Kauf genommen. Das hat sich wirklich gelohnt. Wir waren schon in fast allen Zoos in Deutschland. Rostock ist wirklich einer der schönsten.
Schöne Grüße
Vielen Dank für deine Einschätzung! So viele Vergleichsmöglichkeiten haben wir nicht. Mit dem Zoo Hannover haben wir nur ein anderes „high-end-Produkt“ vor der Nase, das noch mehr Eintritt kostet, aber auch ganz viel bietet. Schön ist hier wie dort, dass man den Eindruck hat, die Tiere hätten es wirklich gut in ihren Gehegen.